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Über diesen Club

Astrofotografie, insbesondere mit Olympus-Produkten
  1. Was gibt es Neues in diesem Club?
  2. Bevor jetzt die Gasnebel der Milchstraße dem Frühlingssternenhimmel weichen, machte ich noch schnell ein Bild unter Verwendung eines DualBand Filter mit 30nm Bandbreite. Der lässt im wesentlichen nur H-Alpha und O-III(H-beta) durch. Im Blau/Grünen Bereich ist er aber relativ breit, sodass die Farben der Sterne noch einigermaßen korrekt wiedergegeben werden können. Anders als Emissionsnebel, deren Licht in ganz spezifischen Wellenlängen erstrahlt, spiegelt das Licht der Sterne deren Temperatur wieder. Es geht also übers gesamte Spektrum. Die Kalten Sterne mehr im Roten, die Heißen eben mehr im Blauen, oder irgendwo dazwischen...... Mein Limit ist allerdings hier, dass es die sehr guten Spezialfilter für Astrofotografie eher nur im maximal 2" (Zoll) Standard gibt. Da sind sie bereits teuer genug. Mit einem 52mm auf 2" Adapter bin ich halt limitiert auf Objektive von maximal 52mm Filterdurchmesser. Daher ist hier meine einsetzbare Brennweite dann maximal das mFT45/1.8 Natürlich sollte die Kamera modifiziert sein, ansonsten werden ja ca 66% des H-alpha Lichtes blockiert. Für das Bild kam also meine H-alpha modifizierte OM-5 und das mFT45/1.8 zum Einsatz. Damit umfasst das Bildfeld einen Bereich zwischen den Sternbildern Fuhrmann (Auriga), Stier (Taurus) und Zwillinge (Gemini) sowie etwas vom Orion: Alnath ist zugleich ein Stern im Fuhrmann wie auch einer der zwei Hornsterne des Stiers. Das hoch erhobene Schwert des Himmelsjägers Orion ragt auch noch ins Bildfeld und links gerade noch die Füße der Zweillinge.... M35 ist ein Sternhaufen, denn kann man relativ gut im Elektronischen Sucher des Fotoapparates ausmachen. Natürlich ebenso Alnath und der zweite Hornstern (da wo M1 steht). Der Jupiter der ja noch rechts außerhalb des Bildfeldes (links oberhalb des Aldebaran innerhalb der "Stierhörner") steht erleichtert das grobe aufsuchen des Bildfeldes.. Der Himmel war relativ dunkel (eine Grundvoraussetzung) und so machte ich mal eine Probebelichtung bei ISO1250 und 50 Sekunden: So sieht also das nicht bearbeitete Bild nur verkleinert aus - ohne Filtereinsatz: OM-5 mod. mFT45/1.8 bei F/2 ISO1250 50sec. Nur verkleinert, ansonsten nicht bearbeitet (OOC - out of Camera). M35 - den Sternhaufen kann man recht gut erkennen und rechts unten Alnath - sowie rechts der Mitten unten den 2. Hornstern. Rechts weiter oben gegen den Rand noch M37, den hellsten Sternhaufen im Fuhrmann. Der ist wesentlich kompakter als M35. Wer genau hinsieht: Links unterhalb des M35 ist ein zartes rotes Kringerl - der helle Affenkopfnebel im Orion Und dann mit dem DualBand30 Filter: OM-5 mod. mFT45/1.8 bei F/2 ISO1250 50sec. + DualBand 30 Filter. Der Filter lässt H-alpha durch - damit das rote Leuchten der Gasnebel und das schwach blaue Leuchten des Sauerstoff (spielt aber hier kaum eine Rolle). Wir sehen jetzt den Affenkopfnebel, rechts etwas unterhalb des M35 schon recht deutlich und links oberhalb des M35 sind diffuse rote Nebelgebiete zu sehen. Das war dann dann mein Ergebnis, in Summe konnte ich 106 Bilder zu 1 Minute verarbeiten: OM-5 mod, mFT45/1.8@F/2 ISO1250 106x60sek - in 66% Auflösung auf AstroBin Der Affenkopfnebel war wirklich extrem hell und ich musste durch Maskieren dafür sorgen, dass er nicht zu hell wurde, weil der Rest ja wirklich sehr stark verstärkt wurde, damit man die Gasnebel deutlich sehen kann. Jetzt sehen wir links des M35 den Quallen Nebel, rechts beim Alnath dieser sehr große Spaghetti Nebel (Simeis 147). Der ist wirklich ein Herausforderung, weil er wirklich sehr schwach ist. So wurden die hellsten Teile erst 1952 entdeckt. Ein Überrest eine Supernova von vor ca 40 000 Jahren. Er hat 3 Grad im Durchmesser - also 6x Vollmond. Rechts der Mitte eher unten der 2 Hornstern. Da steht rechts auch sehr hell Messier 1 (M1) der Krebsnebel.... Siegfried
  3. Uploadfilter

    DeepSky Astrofotografie II

    ...mit einer kleinen mobilen Ausrüstung
  4. Beim Einlesen in die Materie bin ich über Astap gestolpert, ein Stackingprogramm, was ein nützliches Feature bietet, nämlich die Fähigkeit, die verwendeten Darks entsprechend ihrer Temperatur mit den Lightframes zu matchen. Die Sensortemperatur ist in den EXIF Daten drin, und das Programm sucht die zum gerade zu bearbeitenden Lightframe passende(n) Darks raus. Der Mensch vom Narrowband-Channel nutzt das auch, weil es im Vgl. zu DSS deutlich bessere Ergebnisse mit denselben Dateien bringt. Vllt. interessiert das ja jemanden.
  5. Danke dir für deine Einschätzung! Mein Hauptfokus in der Fotografie wird Landschaft bleiben, dazu Vögel und Astroscapes. Ob Deepsky bleibt, muß ich testen, wenn, dann werde ich sicher keine 1000+€ versenken, denn die habe ich nicht und das wäre es mir auch nicht wert. Denkbar wäre eine bessere Nachführung wie eine Skywatcher Staradventurer GTi, aber viel mehr muß es nicht sein. Mal sehen, ob heute Nacht noch was geht.... Oliver
  6. Geschrieben 27. Juli 2019 (bearbeitet) Von Filtern und Wellenlängen Vieles zu den Wellenlängen am Nachthimmel wurde ja schon unter dem Titel „Weißabgleich“ etwas geschrieben. Unser Auge ist nur in einem schmalen Band des elektromagnetischen Spektrum empfindlich, so ist es nicht verwunderlich, dass unsere Kamerasensoren genau das Abzubilden versuchen und die Software daraus ein möglichst natürliches Bild generiert. Die chemischen Filme waren gegen die energiereichen kurzwelligen (blau/ultravioletten) Wellenlängen empfindlich, weshalb ein UV Filter damals Sinn macht. Das zu viele UV Licht machte einen violetten Farbstich. Besonders bemerkbar am Berg bei Schnee, der dann nicht weiß wurde. Die Sensoren der heutigen Kameras sind hier kaum empfindlich, dafür aber stark im Roten und Infraroten Bereich. Daher ist vor dem Sensor in der Kamera ein spezielles Filter verbaut, der nur Licht zwischen 400 und 650nm durchlässt. Ich habe einen solchen Filter mal im Fotometer vermessen. Dazu schickt man Licht der einzelnen Wellenlängen durch das Filter und misst wie viel durchkommt. Das nennt man Transmission (Durchlass). So sieht die Filtercharakteristik des Sperrfilters eine Olympus E-PL6 aus, andere Olympus Kameras werden da wohl kaum stark unterschiedlich sein. Das einer E-M10.II sieht ähnlich aus, aber lässt im IR dann um die 10% durch. %T (Transmission) ist wie viel % an Licht der Wellenlänge durchgelassen wird. Wellenlänge in nm (Nano Meter). Wellenlängen kleiner 400nm sind bereits UV Licht, zuerst das weiche UVa und dann das harte UVb. Das ist der Anteil der die Haut bräunen lässt, aber auch Krebs und Hautalterung auslöst. Über 650nm ist dann Infrarot, hier das Nahe, das der Wärmebildkameras ist sehr viel weiter oben, daher kann man mit einer auf IR modifizierten Kamera nicht die Temperatur zeigen, zumindest nicht die der Haut, glühende Körper sehr wohl. Ein unzureichend gegen IR geschützter Chip würde einen roten Schleier über das Bild legen. Linsen sind zwar möglichst gut korrigiert, sodass der Brennpunkt der Wellenlängen Rot, Grün und Blau möglichst im selben Punkt fallen, aber so ganz sind sie es nie. Und so würde das Infrarot als unscharfes Bild über dem normalen Bild liegen. Bei Sternen stark vergrößert sieht man das anhand eines unscharfen roten Saumes. Normalerweise wird auf das Grüne Licht (der stärkste Kanal und in der Mitte) fokussiert. Sucht man dann den besten Kompromiss, so ist der Fokus am besten, wenn der rote Saum gerade verschwunden ist. Mit im obigen Plot ist auch das Transmissionsvermögen eines H-alpha Filter. Das ist ja dieses rote Licht der Galaktischen Nebel. Hier lässt als eine normale, nicht modifizierte Kamera also ca. nur mehr 1/3 durch. Bei hellen Nebel durchaus brauchbar viel, man muss halt das rote Licht der Nebel hinterher verstärken. Um die Lichtverschmutzung unseres Himmels etwas zu kompensieren gibt es ja Filter mit unterschiedlichen Bezeichnungen, wie Clear Night, LPR, Neodym, Sky-Glow etc. Ich habe mal ein CLS Filter erstanden und gemessen: Der grüne Balken zeigt den Bereich, den unsere Kameras abbilden, also 400-650nm. Was man sieht es werden Wellenlängen im Tiefblauen aber hauptsächlich im Grünen und Orangen Bereich ausgesperrt. Da liegen die Typischen Emissionslinien unsere Gasentladungslampen: Natrium und Quecksilber. Dieses Licht wird ja von den Staubteilchen der Luft zurückgeworfen und hellen und verfärben so unseren Sternenhimmel. Da mehr oder weniger der Grüne Anteil fehlt wird ein Weißabgleich schwierig. Wenn die Lichtverschmutzung nicht extrem ist, kann man sich diese Filter sparen, denn der Weißabgleich wird sowieso im Zuge der Bearbeitung gemacht. Bei Lichtverschmutzungen aus verschiedensten Bereichen und Farben erzeugt meist sowieso dann derartige komplexe Helligkeits- und vor allem Farbgradienten, die man meist nicht mehr herausbringt. Das trifft einem natürlich noch schlimmer wenn man große Bereiche wie sie Weitwinkelobjektive liefern abbilden will, und vor allem im Horizontnähe. Was der Erfahrene sofort bemerken wird: Dieser Filter ist für visuelle Zwecke oder nicht modifizierte Kameras ausgelegt: Er ist im IR offen. Daher gibt es für den Einsatz für modifizierte Kameras oder eben allgemein als CCD Kameras bezeichneten speziellen Kameras (auch wenn sie heute vielfach CMOS Chips haben) auch entsprechende Filter, meist mit dem Zusatz: CCD. Diese Filter sperren dann auch im IR Licht. Hier noch einer der neuesten Filter speziell auch ausgelegt gegen die immer mehr aufkommenden "weißen" LED‘s: Das IDAS LPS D2 Filter: Aus dem visuellen Bereich kommen dann noch die UHC Filter: UHC bedeutet Ultra Hoher Kontrast. Da die Nebel hauptsächlich nur in den Emissionslinien von Wasserstoff und Sauerstoff leuchten, lassen diese Filter nur dieses zwei wichtigen Linien durch – also ein ganz enger Bereich für den Sauerstoff (O-III) bei 501nm (grünblau) und Wasserstoff (H-Alpha) bei 656nm (und gleich darüber Stickstoff bei 658nm und Schwefel bei 672nm). Visuell bleibt dann der Himmel dunkel, und wir sehen dann das schwache Leuchten des O-III im Bereich wo unsere Augen am empfindlichsten ist, und an sich auch Wasserstoff, aber da ist unser Auge kaum mehr empfindlich (und nur noch s/w sieht. Mittlerweile sind da Multiband Filter um sehr viel Geld erhältlich die genau nur die wichtigen Wellenlängen durchlassen und den Rest sperren. Normalerweise nimmt man für solche „Schmalbandaufnahmen“ ja einzelne Filter, macht durch jedes Filter eine Reihe von Bildern um sie dann hinterher zusammenzufügen. Mit dieser als „narrow band“ Fotografie bezeichneten Technik kann man selbst aus stark licht verschmutzen Städten sehr gute Bilder von Nebeln erhalten. Der Aufwand ist aber hoch und man sollte hier nicht sogenannte OSC (one shot cameras = alle 3 Farben auf einmal) wie Farbdigitalkameras einsetzen. Denn wir erinnern uns: Die Kameras mit Bayer Matrix errechnen die Farben aus Roten, Grünen und Blauen Pixel. Dazu sind über dem schwarz/weiß Sensor Filterchen in Rot Grün und Blau angebracht und jeweils 4 Pixel aus 1xRot 2x Grün und 1x Blau) ergibt dann eine Farbe. Grün komm in Nebel nicht vor, also hat man für Rot und Blau nur ¼ Auflösung. Aber zum Einstieg geht es natürlich trotzdem ! Meist verwendet man dazu dann H-alpha Filter (oder mehr) und mischt das in das RGB Bild ein. Hier noch die wichtigsten Emissionslinien der Elemente in den Nebel; O-III: 496 und 501 nm (zweifach ionisierter Sauerstoff) (blaugrün) H-α: 656 nm (α-Linie des Wasserstoff) (rot) H-β: 486 nm (β-Linie des Wasserstoff) (das sehen wir gut, aber ist nur zu einem geringem % Satz überall wo auch H-alpha ist) S-II: 672 nm (einfach ionisierter Schwefel) (rot) N-II: 658 nm (einfach ionisierter Stickstoff) (rot) Gleich Anfangs hatte ich einen günstigen UHC Filter erstanden. Nach einem ersten Fotografischen Einsatz an der stark Lichtverschmutzen tief stehenden Milchstraße konnte ich aber keinen Weißabgleich zustande bringen. So verwendete ich ihn nicht mehr. Kein Wunder: Außer O-III und ab H-alpha wird alles herausfiltriert. Mit zwei Farben gibt es halt keinen Weißabgleich. Die Sterne sind kontinuierliche Strahler, denn die Farben sind von der Temperatur abhängig und können daher auch nicht gut wiedergegeben werden. Letztes Jahr als sich immer mehr Leute mit ihren Digitalkameras sich an das Thema Schmalband annäherten, habe ich mir gedacht: Es wäre doch gut einen Filter zu haben, dass nur O-III und H-alpha durchlässt. Und als ich mir die Transmissionskurven meiner Filter angesehen habe, ist mir bewusst geworden, dass der günstige Castell UHC Filter genau das macht. Um das IR auszusperren muss ich halt einen UVIRCutfilter einsetzen. Einen Nebeneffekt haben Schmalbandfilter: Sehr engbandige Schmalbandfilter (7nm oder weniger) sperren ja eine großen Prozentsatz an sonstigem Licht aus so dass man auch bei Vollmond seine Schmalbandbilder machen kann. Natürlich ist es besser, bei Neumond und ohne Lichtverschmutzung zu fotografieren, aber die Ergebnisse lassen sich dennoch sehen! Seit letzten Jahr gibt es einen Dual Band Filter, der 30nm Breite hat. Damit hat man noch genügend Sternenlicht, um recht gute Farben zu erhalten, ansonsten braucht man ein zweites Set an Bildern um das kontinuierliche Spektrum abbilden zu können. Hier der Hantelnebel (M27) eines der große Sommerobjekte im 800mm Teleskop: Unmodifiziert E-M10 Mark II 16x4 Minuten ISO 800 Die Intensität des roten H-alpha habe ich stark erhöht..... Es ist also nicht so, dass es nicht mit einer normaler Kamera geht. Modifiziert E-PL6 mit UVIRCutfilter 78x4 Minuten ISO 800 bei dunklem Himmel H-alpha natürlich stark da auch die schwächeren Bereiche, auch ohne stark verstärken zu müssen. Hier über 3 Nächte 91x4 Minuten mit UHC Filter um den Vollmond herum aufgenommen: Ohne Schmalband Filter wäre eine 4 Minuten Belichtung bei ISO800 nahezu weiß.... Durch das helle Mondlicht das Anteilig durchkommt, gibt es bei diesen Bedingungen genügend Belichtung am grünen Kanal, so kommt doch noch einiges an Grün durch, und der Weißabgleich für den Hintergrund geht gut genug. Hier ist ein Einzelbild ohne weitere Bearbeitung (OOC - out of Cam) mit eingeblendeten Histogramm. Man sieht, dass sehr wohl etwas Grün durchkommt... denn bei soviel Licht kommt schon etwas durch die Filter. Hier ein Glück! Hier also die Charakteristik des visuellen UHC Filter: Grün: normaler Bereich Digitalkamera 400-650nm Dunkelgrün: Das was man üblicherweise öffnet mit UVIRCut Filter bis 700nm Blauer Balken: O-III, H-ß Roter Balken: H-alpha, N-II,S-II In der Astronomie sind zwei gängige Filtergrößen üblich: 1,25“ und 2“ (Zoll) üblich. Man sollte darauf achten dass man 2“ hat. Bei Fotooptiken hat man ja oft verschiedene Filterdurchmesser. Sehr gute Filter sind sehr teuer, und je größer desto schwieriger zu bekommen und extrem teuer. Da habe ich in günstig und gut nur den Haida Pro II MC Digital Slim UV/IR 390/750 Filter gefunden. Den ich für die gängigen Filterdurchmesser verwende. Man kann auch einen größeren verwenden und entsprechende Step up Ringe verwenden. Hier ist das Transmissionsvermögen des Haida UVIR750: Wie die Bezeichnung schon sagt, er öffnet den Bereich zwischen 390 und 750nm Mit dabei auch meine zwei günstigen IR Filter: Sa sieht man, dass sie dann nur im Infraroten durchlassen. In der Praxis kommt aber bei Sonnenschein auch hier genügend durch, dass man auf einer normalen Kamera etwas sehen kann. Und wo endet man als sehr fortgeschrittener Astrofotograf wenn man möchte ? Als Erstes wir man eine modifizierte Kamera verwenden wollen. Danach eine gekühlte OSC (one shot camera), also eine gekühlte Farbkamera. Damit hat man das Rauschen im Griff und die Empfindlichkeit steigt. Der letzte Schritt: gekühlte schwarz/weiß Kamera und Filterrad mit Filtern. Im einfachsten Fall wird man dann 3 Fotoserien machen durch jeweils 3 Filter – Rot, Grün, Blau oder seltener verwendet: Cyan, Magenta, Gelb. Da ja jedes Pixel des Sensors belichtet wird, hat man schon von daher eine 4 fach höhere Auflösung zur Verfügung. Natürlich braucht man für jede Serie mit den einzelnen Farben jeweils eigene Flats und man muss auch für jeden Filter den Fokus neu einstellen. Die Darks und BIAS sind ja gleich. Die Chipkühlung hat man ja hoffentlich gleich gelassen, sodass man die selben BIAS und Dark verwenden kann. Dann arbeitet man jeden der Farbauszüge aus und vereinigt diese dann zum RGB Bild. Man wird aber schnell zum LRGB Verfahren übergehen: Man belichtet durch ein UVIRCut Filter um ein Graustufen Bild zu bekommen. Das ist die sogenannte Luminanz (Helligkeit). Die Luminanz kann man nämlich durch weniger R G B Bilder einfärben. Die Luminanz sorgt dann für die Rauschfreiheit und Schärfe, die R G B für das einfärben. Übrigens kann man auch seine normalen Bilder zum Schluss mit einem künstlichem L/RGB verfahren aufpeppen: Man extrahiert aus seinem RGB Bild die Luminanz, also ein Graustufenbild. Da kann man dann noch am Kontrast, Schärfe, Rauschen etc. arbeiten. Danach mischt man aus dem RGB die Farben ein. Dabei wir üblicherweise dann noch mit einem Regler die Helligkeit und Farbintensität angepasst. Sehr zu empfehlen um den Bildern den letzten Schliff zu geben. Wem 4 Filter nicht aufwendig genug ist macht dann Schmalband: Luminanz + Schmalbandfilter: Meist H-alpha, O-III und S-II. Mit diesen 3 Farben werden dann die Falschfarbenbilder wie wir sie vom Hubble Spaceteleskop kennen. Die sogenannte Hubble Palette: S-II wir dabei der Rote Kanal, H-alpha der Grüne und O-III der Blau Kanal des RGB zugeordnet. Wie schon gesagt: Damit kann man auch aus der Stadt noch Deep Sky Fotografie betreiben. Man sollte aber nicht vergessen: Man braucht in Summe lange Belichtungszeiten… oftmals gehen solche Projekte nur über ein zwei oder mehr Jahre. Denn oft ist das Objekt ja nur kurz im eigenen Sichtfeld. Dafür hat man halt das Teleskop am Balkon fix aufgestellt und nützt jede klare Nacht und sei eine Session noch so kurz. In Summe kommt man dann halt mal auf >20 Stunden Belichtungszeiten. Bei der Sonne ist es speziell, was H-alpha betrifft: Man bekommt ja via Webseiten immer aktuelle Bilder der Sonne. Mit einem guten Sonnenfilter (ja nie ohne!!) bekommt man immer nur die Sonne im Weißlicht. Daneben zeigt aber ein Bild im H-alpha spektakulär Details der Oberfläche. Im nahem UV (Calziumlinie) ebenso, was uns aber eher verschlossen bleibt, weil die CMOS Sensoren da relativ unempfindlich sind. Das geht aber nicht mit einem normalen H-alpha Filter, die sind viel zu breit. Um den nötigen Kontrast zu erhalten, braucht man Bandbreiten mit unter 0,07nm. Das ganze muß eben sehr fein abgestimmt werden. Dazu gibt es verschiedenen Methoden, wie Temperaturänderung oder Druck auf die Filterpacks. Da gibt es spezielle kleinere Sonnenteleskope, die spezielle Filterpack mehr oder weniger fix verbaut haben. Lange Zeit waren die Coronado und Lunt Sonnenteleskope das Maß aller Dinge. Bei größeren Geräten auch noch, allerdings bewegt man sich da ab 7000,-, alleine ein größeres Energieschutzfilter kostet ja schon gegen 1000,-. Es gab aber ein kleines "all in one" mit um die 1200,-. Seit Ende 2024 ist aber ein neuer Anbieter in diesem Markt eingestiegen: SolarQuest. Zufällig war ich beim "Teleskopdoktor" um nach 10 Jahren meinen Newton ansehen zu lassen. Da wurde mir angeboten draußen auf der Straße damit die Sonne anzusehen. Mein erster Blick auf die Sonne in H-alpha. Es war überwältigend gut, so wie das Bild auf der Webseite ! Wer das jetzt noch fotografieren will muß aber bedenken: Die Kamera sollte/muß im H-alpha Bereich offen sein. Und das rote Licht wird nur die Roten Pixel der Bayermatrix ansprechen. Die Auflösung wird also nicht über 4 MPixel kommen. Da sollte man dann eine kleine s/w Planetenkamera anschaffen. Die Ausbrüche der Sonne sind ja sehr dynamisch, also sollte man schon recht kurz belichten, sonst wird es verwaschen. Bei Mond und Planeten gibt es auch spezielle Filter, die aber darauf abzielen, durch die Komplementärfarben den Kontrast zu erhöhen. Beim Mond sollen Grünfilter helfen, aber am besten man nimmt Infrarotfilter ab 750nm. Denn das Flimmern durch Luftunruhe sinkt mit der Länge der Wellenlänge stark ab. Natürlich dann nur mit einer IR Modifizierten Kamera möglich und das Ergebnis ist ein s/w Bild. Für Planeten ist jede Digitalkamera eher nicht geeignet, denn man benötigt zig-Tausende Bilder für vernünftige Auflösung. Bei Venus kommen die Wolken im UV Licht heraus. Dummer weise sind hier die Chips aber sehr unempfindlich. Und bei der kleinen Wellenlänge ist das Flimmern der Luft schon enorm. Für die große Gasplaneten gibt es Methanfilter. Und auch zu bedenken: Am Jupiter muss man alle Bilder die man benötigt innerhalb 1-2 Minuten gesammelt haben, denn er rotiert sehr schnell. Man wird sich dann bald mal mit „Derotierung“ durch WinJupos beschäftigen müssen. Und in unseren Breiten braucht man bedingt durch den tiefen Stand am Horizont einen ADC (Atmosphärischer Dispersion Korrektor). Wer seine Bilder, die nahe des Horizont (so 30 Grad über Horizont) gemacht hat ansieht bemerkt, dass die Farben schon durch die Atmosphäre aufgetrennt wurden. Das wäre nicht das Problem, denn man kann die Farbkanäle soweit verschieben, dass sie wieder übereinander liegen, aber wer es genau nimmt: Die Runden Objekte werden natürlich auch in die Länge gezogen etc. Und mit einem ADC kann man das ausgleichen. Die Einstellung ist heikel, man verschiebt da drinnen zwei Prismen bis es passt…. Das alles soll nicht entmutigen, man kann auch mit einfachen Mittel schöne Bilder bekommen, aber vielleicht erklären worauf man stößt, wenn man seine Bilder genauer ansieht und komische Effekte sieht. Astrofotografie ist eben ein weites Feld und man kann es beliebig vertiefen. Anfangs ist man Universalist, aber früher oder später wird man herausfinden, in welche Richtung man gehen will und sich dann spezielle Gerätschaften anschaffen. Und natürlich wird man sich vorher gut einlesen damit man nicht unnötig viel Geld versenkt.. Siegfried
  7. Nachführungen (alter Beitrag aus 1/2019 - etwas angepasst) Außer mit Ultraweitwinkel (7mm,8mm) wo man bei sehr hoher ISO noch mit 10-15 Sekunden annähernd genügend Licht am Sensor sammeln kann vom fixem Stativ, wird man eine Nachführung benötigen. Wer „nur“ einen schönen Sternenhimmel mit Landschaft (Milchstraßenfotografie, TWAN – the world at night) machen will, nimmt unter Umständen eine leichte Wanderung der Sterne in kauf um genügend Licht sammeln zu können. Selbst da wird man dann mal an die Anschaffung einer kleinen Nachführung nachdenken. Schon alleine die halbe Nachführgeschwindigkeit als Kompromiss erhöht ja schon die mögliche Belichtungszeit. Wer mehr will muss sich sowieso damit anfreunden zwei Serien an Bildern anzufertigen: Eines für den Vordergrund und eines für die Sterne, die man dann am Schluss zu einem vereinigt. Es gibt zwar Ansätze, wo der Kamerasensor hier selbst über den beweglichen Sensor der Sternbewegung folgt, aber das ist mehr oder weniger als Gimik einzustufen. Ansonsten bedarf es eben einer Nachführung. An sich gibt es genau zwei Anforderungen: Präzision der Nachführung über genügend lange Zeit und Tragfähigkeit. Aber auch noch zwei weitere Kriterien: Preis und Mobilität. Die besten Nachführung nützt nichts, wenn man sie nicht in den Urlaub oder auf den Berg schleppen kann. Kann man bei ersterem kaum einen Kompromiss eingehen, muss man ihn bei den letzten zwei Kriterien schon öfter finden. Die Tragfähigkeit wird in den Prospekten und technischen Daten leider meist sehr optimistisch angegeben. Bei unseren leichten µFT Kameras und Linsen ist man da etwas von der Gewichtsproblematik befreit. Was uns dafür schon stark trifft ist die erzielbare Vergrößerung bei der möglichen Brennweite. Wenn man also liest "es hat jemand 300mm erfolgreich tracken können", dann ist das oft auf KB Sensor bezogen. Das wäre dann bei uns also 150mm. Und die kleinere Pixel unserer FT Sensoren verzeihen auch weniger als große Pixel. Damit eine Nachführung mit dem Gewicht klar kommen kann, braucht man bei höheren Belastungen dann auch oft ein Gegengewicht. Es kann aber auch eine zweite Kamera sein 🙂 Das ganze muss auch aus tariert sein, aber unbedingt auf Zug, damit sie präzise arbeiten kann. Die übliche Art der Montierung nennt sich parallaktische (=Deutsche) Montierung. Dabei wird eine Achse parallel zur Erdachse ausgerichtet, also auf den Himmelsnordpol. Man muss also das ganze mal einnorden. Die Bewegung der Sterne, Mond und Sonne wird dann einfach dadurch ausgeglichen, dass ein Motor das ganze um diese Achse dreht. Einarm oder Gabelmotierungen sind (im Einsteigerbereich) außer für Mond und Planetenfotografie kaum zur Astrofotografie geeignet. Es fehlt die Präzision für längere Belichtungszeit. Mittlerweile gibt es da neue Montierungen wie "Harmonic Drive" von ZWO oder "Wave" von SkyWatcher sowie Nachbauten, die das einfacher versprechen. Preise sind nicht unbedingt kleiner, aber sie sind kompakter. Im unteren Bereich so 250-400 Euro gibt es ein paar, wie wohl bekannt habe ich mich für den StarAdventurer (normal, und nicht den Mini, der über WLAN und App gesteuert wird) entschieden und halte ihn nach wie vor für den Besten fürs kleine Geld. Meist hat man ein Problem mit dem Einnorden: Bei den kleineren ist da oft nur ein Guckloch, wo man auf den Polarstern ausrichtet. Diese Präzision wird nur für Weitwinkelbilder mit begrenzter Belichtungszeit reichen. Ein optionales Polarskope das für ein präzises Einnorden notwendig ist kann dann mit einem Ausleger montiert werden. Das Problem hier: Wie stellt man sicher, dass es dann präzise mit der Ausrichtung der Achse übereinstimmt. Das betrifft auch den Halter für ein Polarskope. Wenn das schon schief in der Fassung sitzt, das dann auszurichten wird wohl sehr hart. Auch wenn es schon vom Werk her ausgerichtet in der Fassung sitzt, wenn das mal zu Boden fällt, kann sich das dann verschieben. Daher immer sehr umsichtig vorgehen und extra darauf achten, dass so etwas nicht passiert. Das gilt dann auch für einen Justierlaser, wobei der zwar mit viel Schweiß aber wohl leichter wieder auszurichten ist. Oft sieht man auch, dass man nach einnorden erst die Kamera anbringen kann. Dass sich dabei nichts verstellt ist wohl eine wirkliche Herausforderung. Eine nicht genügend präzise Einnordung mag dann bei kurzer Belichtungszeit und Weitwinkel noch funktionieren, aber bei längerer Belichtungszeit bald nicht mehr. Und mehr Brennweite erfordert auch mehr Präzision. Das Problem potenziert sich dann schnell, weil ja Telebrennweiten meist Lichtschwächer sind und auch mehr Belichtungszeit erfordern. Je mehr man an die Grenzen der Nachführpräzision stößt, desto besser muss man dann einstellen. Das bedeutet dann nach jedem Bild ein klein wenig die Ausrichtung korrigieren muss. Alles sehr Zeitaufwändig und ein versehentliches Anstoßen am Stativ und man beginnt von Neuem. Wer weniger mobil sein muss, wird sich dann vielleicht eine kleinere Astromontierung anschaffen um so größere Brennweiten besser verwenden zu können. Früher hätte man eine EQM-35 SynScan GoTo in Betracht gezogen, aber mit der HEQ5pro oder AZ-EQ5s glücklicher geworden. Heute bietet sich z.b. ein Star Adventurer GTi an. Wer kann, achtet darauf, dass Zahnriemen für die Bewegung sorgen, denn Zahnräder alleine haben einen größeren periodischen Fehler. Bei GoTo Steuerungen gibt es viele Meinungen. Da ich fotografieren will und wenn geht nicht erst lange am Himmel suchen muss, ist es für mich schon eher ein Muss. Keine Angst, es ist dennoch nicht immer einfach sein Objekt zu finden. Verfügt die Montierung über eines der Standardprotokolle, kann man seine Montierung auch mittels APP oder via Stellarium oder spezielle Software (meist in Verbindung mit Aufnahmesteuerung und mehr) steuern. Man kann dann seine Objekte auch direkt anfahren, ohne GoTo Handsteuerung. Es gibt auch Montierungen, da wird ein Bild des Himmels gemacht und nach Astrometrierung weiß dann die Montierung wo man sich am Himmel gerade befindet. Eine EQ5 sind auch geeignet für kleinere Teleskope, für einen 800mm Kohlefaser Fotonewton wäre sie das absolute noch erträgliche Minimum. Es sollt halt kein Wind wehen 😉 Für lange Brennweiten und damit einhergehend meist geringere Lichtstärke wird man dann aber auch nicht um Guiding herumkommen. Dazu braucht die Nachführung dann eine ST4 Buchse. Das rundum „sorglos“ Paket kann man in Form des MGen II Autoguiders kaufen. Dafür konnte ich mich entscheiden. Wer es günstig will benötigt einen Laptop mit einem kleinen Kamerakopf und kann dann auch guiden. Aber es ist nicht so komfortabel und Freeware ist fehleranfällig, mittlerweile aber wohl etwas ausgereifter. Da ich mit der einfachen und schnellen Kochab Methode einnorde, komme ich bei 800mm Brennweite auf ca 40 – 80 Sekunden Belichtungszeit ohne Guider. Je nachdem wie genau ich‘s erwischt habe. Dazu brauche ich die Sicht auf den Polarstern. Ansonsten kann man einscheinern, auch wenn der Mgen da eine Unterstützung bietet, es dauert relativ lange bis man es auf diese Weise eingestellt hat. Für meine üblichen 4 Minuten Belichtungen bei F/4 verwende ich dann eben einen Guider. Was macht der jetzt: Eine kleine Kamera an einem Sucherfernrohr zeigt (hoffentlich) Sterne. Die Guidingsoftware sorgt dann mit Hilfe von Korrektursteuersignalen an die Nachführung dafür, dass ein gewählter Stern am selben Ort stehen bleibt. Zumindest beim Mgen ist der Kamerakopf so empfindlich, dass ich bisher immer eine Stern gefunden habe auf den ich guiden konnte. Das ganze geht jedenfalls recht unproblematisch und schnell zum Verkabeln. Man kann auch den StarAdventurer guiden, aber nur eine Achse. Die Firma Lacerta hat zwar versucht, alle zwei Achsen zu guiden, aber letztlich die Entwicklung eingestellt, weil es viel zu Kompliziert und teuer gewesen wäre. Um das Geld bekommt man eine „gscheite“ gute Astromontierung…… Wie den schon erwähnten GTi. Die stärkste wohl noch transportable Montierung ist meine AZ-EQ6. Der Kopf ist sogar eine Spur leichter als die der anderen EQ6 Typen, aber alles viel massiver ausgeführt. Mit Gegengewichten, Fernrohr etc kommt man jedenfalls alles in allem auf 35 – mehr kg. Das schwerste Teil ist mit gut 12-14 kg der Kopf. Das AZ bedeutet dass man sie auch Azimutal, also wie ein gewöhnliches Stativ verwenden kann. Ein Ausblick, wie es nach oben weitergeht: Für mehr Tragfähigkeit also so bis 50kg ist die günstigste und auch weit verbreitetste Montierung die EQ8. Solche Köpfe werden meist auf einer fix einbetonierten Säule einer Sternwarte verbaut. Da alles fix aufgestellt ist wird hier natürlich gut eingescheinert und so benötigt man zumindest bei üblichen Belichtungszeiten 4-10 Minuten dann eventuell keinen Guider. Spätestens bei den wesentlich teureren Montierung wie ASA, Fornax, Losmandy etc. nicht mehr. Aber das sind schon andere (Preis) Dimensionen, auch bei den Fernrohren. Heute zu Tage kann man aber Geräte auch stundenweise mieten, entweder auf einer „Astrofarm“ wie in Namibia oder Chile etc., wo man dann seinen Urlaub verbringt, oder gleich bei Remotesternwarten. Chilescope bietet uns da bis zu 1m Spiegel von ASA an, aber auch 500mm Teleskope. Preise findet man im Netz, für gängige Brennweiten wird man so 100 US$ pro Stunde Belichtunngszeit bezahlen. Viele bauen sich dann auch ihre eigenen Remotesternwarten, indem sie alles von der Ferne steuern können. Ist das ganze weit weg, ist es natürlich von Vorteil wenn man vor Ort jemand hat, der das Service übernimmt, oder vor Ort vorbeisehen kann, falls etwas ausfällt. Für andere Hobbies nebenher ist dann natürlich nicht mehr viel Platz 🙂 Siegfried ...der viele Hobbies hat
  8. Klar hat man es mit einer 14bit Kamera leichter, aber zunächst liegt es eher an den Bedingungen und wie lange man belichtet. Die größeren Pixel sammeln auch mehr Licht. Dafür hat FT die kleineren Pixel, und es ist nicht so schwer, scharfe Bilder bis zum Rand zu bekommen. Auch das Gewicht spielt eine große Rolle bei der Nachführung und ein kleines Teleobjektiv ist bereits ein perfektes lichtstarkes kleines Teleskop 😉 Es hat jedes System seine vor und Nachteile und ich finde nach wie vor, es gleicht sich aus. Daher kam für mich ein Wechsel zu anderen Kameras als Olympus nicht in Frage. Die ersten paar Jahre wäre ich auch nicht imstande gewesen die Vorteile, die ein sehr guter 14bit Sensors bietet, zu nutzen. Um das zu kompensieren, braucht es aber auch nur 2. Belichtungsregime, und es gibt aber nur einige wenige Objekte, wo es lohnt. Viele können einfach nicht lange genug pro Subframe belichten, weil die notwendige Präzision der Nachführung fehlt. Es ist aber dennoch erstaunlich was man aus den meist unterbelichteten Bildern herausholen kann. Seit kurzen sind die Sensoren und AI basierende Software gut genug um mit Smartteleskopen annehmbare Ergebnisse zu erziehen, aber man kommt dann halt schnell mal an eine Barriere über die man nicht hinwegkommt. Siegfried
  9. Das Stimmt an sich, aber Telezooms haben einfach mehr an Linsen und mache ändern auch schon mal die Brennweite während der Fotosession. Die Linsen, die Oly und OM's in klein/leicht und günstig liefert ist von wirklich hoher Qualität, weshalb ich auch nicht zurückschrecke sie am Sternenhimmel einzusetzen. Auch nicht das 100-400. Allerdings kommt man eben mit Lichtstarken Festbrennweiten schneller zum Ergebnis. Denn mehr Licht in kürzerer Zeit bedeutet einfach mehr Bilder zum Stacken. Und letztendlich ist es eben so, dass wenn man es geschafft hat, scharfe Bilder verlässlich zu bekommen, vor dem größeren Problem der Bildbearbeitung steht. Seestar und ähnliche "Smart Teleskope" haben so um die 200-250mm Brennweite bei um die 50mm Öffnung. Die mögliche Auflösung wird aber durch die Physik bestimmt. Ein mehr an Auflösung bekommt man nur durch Vergrößerung der Öffnung. Das übersehen halt viele. Bevor Du Dich in Unkosten stürzt: Versuch mal mit anderen Optiken, die Du vielleicht für Dein anderes Kamerasystem hast. Denn Deep Sky mit einem mFT100-400 zu beginnen ist eine eher große Herausforderung. Dann kannst Du nämlich sehen, ob es dir liegt und Dich dem wirklich mannigfaltigen Thema stellen willst. Siegfried
  10. Letztlich ist ein Telezoom ja nix anderes als ein Refraktor mit variabler Brennweite. Die gängigen Refraktoren haben Blendenwerte von oft auch 6,3. Die Optiken heutzutage sind auf Offenblendtauglichkeit gerechnet und sollten für Astro taugen. Das Seestar S50 hat 2 MP bei f5 und einer Sensorgröße von 5,6*3,2mm. Die OM-1 hat zehnmal soviel Auflösung bei 17,3*13mm Sensorfläche, also 12,5 mal so großer Fläche. Ehrlich gesagt sehe ich keinerlei Vorteil für das Seestar bzw. keinen Grund, warum bei gescheiter Nachführung (daran wird es liegen...) die OM-1 nicht deutlich bessere Bilder hinkriegen sollte. Lieben Gruß von Oliver
  11. Was die Tauglichkeit von MFT und dem 100-400 angeht, gibt es auch andere Meinungen. Daran habe ich mich orientiert: Der Autor, ein ambitionierter Astrofotograf, der auch mit Teleskopen arbeitet, nutzt gerne MFT für Astro, und hat damit hervorragende Ergebnisse (wie ich finde). Ich vermute, dass die stabileren Montierungen der Grund sind, warum er mit z.B. dem 100-400 tolle Ergebnisse bekommt, plus wesentlich mehr Bilder und ein erprobter Workflow. Ich vermute, ich sollte in eine bessere Nachführung investieren....
  12. Danke Siegfried für Deine ausführlichen und präzisen Erläuterungen mal wieder. Ich behalte das Programm Siril im Hinterkopf und werde mich möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal näher damit beschäftigen. Noch eine Frage: Beim Stacken mit Siril hatte ich den automatischen Script OSC_Preprocessing verwendet und extra dafür noch Bias-Frames angefertigt. Braucht man Bias-Frames wirklich? Ich habe irgendwo gelesen das Bias in den Darks enthalten sind. Man könnte ja die Verarbeitung von Bias-Frames aus dem Script entfernen.
  13. Mit dem 100-400mm kommst du in der Astrofotografie nicht weiter. Das weis ich aus eigner Erfahrung. Da hilft dir auch eine bessere Nachführung nicht weiter. Zum einen ist es zu lichtschwach und zum anderen führt jede Nachführung (selbst mein Ioptron Skyguider pro) ohne das du zusätzlich guides aufgrund der mechanischen Grenzen bei Vollformatanalogen 600 mm Brennweite dazu, das du nur wenige Sekunden präzise nachführen kannst. Das 40-150 F2.8 ist da besser, aber selbst dann sind bei voller Brennweite maximal 10 Sekunden möglich. Orionnebel und Plejarden sind damit OK. Andromedanebel geht auch noch aber andere Deep-Sky Objekte erreichst nicht. MFT-Kameras, selbst die OM-1 sind generell nicht ideal für die Deep-Sky oder Planetenfotografie. Für Astro-Landschaft, Startrails, Mond und Sonne sind die super, aber für echte Astro und Deep-Sky Aufnahmen brauchst du Vollformat, ein Teleskop und eine gute Montierung plus Leitrohr und Guider. Das wird sehr teuer und ist eher was für ambitionierte Hobby-Astronomen. Für Hobbyfotografen, die ab und an einmal in den Himmel fotografieren möchten macht es eher Sinn für Deep-Sky ein günstiges Smartteleskop einzusetzen, das hast du mehr Spaß dran. Das anl. Bild zeigt M 100 und die Begleitgalaxie, gestern frisch aus dem Seestar S 50 ohne Nachbearbeitung.
  14. Hallo Oliver. Dann bleib bei 100mm.... es vereinfacht die Sache mit der Nachführung. Orion ist hell und groß, hat einen enormen Helligkeitsumfang. Da geht wohl mit 30 sek auch einiges - wenn das klappt, dann nochmal eine Serie mit 60sec. Die zwei gestackten Bildserien kann man dann als HDR vereinigen. Scharf stellen kann man wie immer Du es hinbekommst, oder wohl am Zentrum des Orion - an den Trapezsternen (4 Sterne im oberen Teil). Viel Erfolg, zumindest heute haben wir noch Hochdruckgebiet und kalten trockenen Sternenhimmel. Siegfried
  15. Die vom Hersteller des Minitracks empfohlene maximale Belichtungszeit in Minuten kann man mit der Formel 100 / Brennweite (mm) leicht berechnen. Ist sogar auf dem Minitrack eingraviert. Bei unseren Kameras mit MFT-Sensor muss man dann noch durch den Cropfaktor 2 teilen. Bei 200 mm Brennweite wären das also maximal 15 Sekunden. Bei der Lichtschwäche des 100-400 müsste man also in extrem hohe ISO-Bereiche gehen damit die Bilder ausreichend hell werden. Die Feder dient hauptsächlich dazu Ungleichgewichte auszugleichen wenn man in Ost- oder Westrichtung fotografiert. Die eigentliche Nachführgenauigkeit ist durch die Bauart bedingt. Das Gewicht von 4 kg wäre laut Hersteller o.k. denn der neue Minitrack hat inzwischen ein Nadellager in der Drehachse. Ändert aber nichts an der Präzession. Meine Empfehlung: Stärkere Montierung oder weniger Brennweite / höhere Lichtstärke.
  16. Danke Euch beiden! Die Montierung kann 4 kg, mein Setup wiegt 2, das sollte also nicht das Problem sein. Der Star-AF wird anfangs einmal genutzt, dann nicht mehr. Wenn das paßt, ist es gut..... Ich hatte die Plejaden fokussiert, damit ging es gut, dann das Objektiv verschwenkt. Später habe ich festgestellt, dass ein Bein des Stativs nicht ganz ausgezogen war....toll. Meine Idee wäre jetzt, ein anderes Objekt mit 100*30s bei ISO 3200 oder höher zu versuchen. Vllt den Orionnebel zum Lernen. Eine andere Optik habe ich zur OM-1 nicht, da ich diese Kombi explizit für die Vogelfotografie angeschafft habe, zusätzlich zur S5 mit ein paar Linsen. Die sind halt nicht so lang, aber dafür Kleinbild und minimal bessere Blendenwerte. Was meint Ihr? Danke sagt Oliver
  17. Mit der Feder kannst du den Wiederstand einstellen, um die Nachführgeschwindigkeit an das Gewicht anzupassen. Es gibt im WWW einen Beitrag in welchem erklärt wird, wie man über die Anzahl der Klicks die Nachführgeschwindigkeit prüfen kann. Eventl. kann eine Z-Platte helfen das Gewicht besser zu Zentrieren. Oder eine Objektivschelle. https://www.moveshootmove.com/de/collections/move-shoot-move-rotator/products/z-v-platform-designed-with-alyn-wallace-preorder Gruß Gloana
  18. Hallo Ralph, Das "Stacken" besteht aus vielen Prozessen und das kann mitunter einfach wirklich lange dauern. Ist eher ein Qualitätsmerkmal, neuere Algorithmen natürlich vorausgesetzt. Hab grad mal mein 47 Bilder von gestern Nacht (CMa mit dem 25/1.8) "gestackt" - da hat es dann auch so 20 Minuten gebraucht: Dabei habe ich nichtmal alles an Möglichkeiten wie eine "kosmetischen Korrektur" eingesetzt - weil es mir hier nichts bringt. Alleine das eigentliche Stacken (Integration) hat eine Unzahl von Parametern, an denen man schrauben kann, selten auch muß, denn oft reicht es dann der richtige Algoritmus verwendet wird, was meist auch automatisch ermittelt wird. Klar könnte man jetzt auch FastIntegration anwenden, was dann tatsächlich sehr flott geht, auch bei tausenden an Bildern, Ich nehme mal an, dass Siril da schon recht gute anhand der Materials die notwendigen Parameter einstellt um ein gutes Ergebnis zu gewährleisten. Aber wie so oft, kann man den Unterschied vielleicht nicht so direkt ausmachen. Beim Prozessieren und in Detailansicht aber schon. Siegfried
  19. Hallo Oliver; Für den Starry AF braucht es ein gutes Sternenfeld und eher Lichtstarke Optiken. Da gibt es eine Grenze was Blende betrifft - das 100-400 ist recht Lichtschwach. Und wenn das nicht wirklich exakt nachgeführt ist (was schon eher sehr schwierig wird für den Anfang) kann der StarryAF einfach nicht arbeiten. Er setzt eine Punktlichquelle voraus. Und während der Messungen darf sich da nichts ändern. Bei Tele ist es recht einfach, einfach manuell scharf zu stellen - nimm einfach den Jupiter - wenn Du die Monde siehst,. ist scharf. Da geht sich bei Punktmessung vielleicht sogar ein AF aus. Kommen wir zum Einsatz: Wie gesagt: Das Tracking ist nicht präzise genug. Liegt wahrscheinlich daran, dass Du nicht gut eingenordet hast. Und 200mm / bei KB sind das 400mm zu tracken wird selbst beim StarAdventurer eine Herausforderung die sehr groß ist. Dazu kommt, dass F/6 aufwärts schon sehr langsam (lichtschwach) ist. Beide Umstände: Hohe Brennweite und Lichtschwäche der Optik potenzieren das Problem ! Also weniger Brennweite und wenn geht höhere Lichtstärke, dann kann man mit 60 sec annähernd genügend Licht sammeln. 4 kg Belastbarkeit für den Tracker würde ich mal eher als etwas zu hoch bewerten. Und ob er wirklich so präzise ist, wie hier nötig wäre für eine solche Optik wage ich stark zu bezweifeln. Am Orion (der bedeutend heller ist) habe ich das 100-400 bei 200mm auf meiner große Teleskopmontierung betrieben. Anfangs nicht zu viel wollen, es bringt nichts. Versuche lieber unter 100 mm zu bleiben. Anfangs eher weniger.. Siegfried
  20. Da die Sterne länglich sind, ist das für mich klar ein Nachführungsproblem. Ansonsten wirst du vermutlich noch mehr belichten müssen. Das Problem bei üblichen Fotokameras ist, dass die Wasserstofflinie schon von dem IR-Filter abgeschwächt wird. Daher wirst du damit immer ein eher schwaches Signal bekommen. Es gibt auch spezielle Farbfilter, die vor allem die typischen Frequenzen der Emissionsnebel durchlassen und damit für einen guten Kontrast sorgen. Falls du ein 75/1.8 hast, würde ich es mal damit versuchen. Das ist nicht nur wesentlich lichtstärker, sondern aufgrund der geringeren Brennweite und der geringeren Masse wird die Nachführung besser funktionieren.
  21. Einer der ersten frustrierenden Deepsky-Versuche. Kaliforniennebel, 50x60s ISO 1000 bei 200mm, mit der OM-1 und dem 100-400. Montierung ist die Minitrack Quattro. Der Starry-Sky-AF der OM-1 funktioniert offenbar nicht perfekt, oder die Unschärfe der Sterne kommt von der nicht exakt ausgerichteten Montierung. Jedenfalls fehlt es an Fokus. Wohl auch an Belichtungszeit, denn der Nebel ist nur sehr schwer herauszubekommen. Aber ich habe ich außer ein paar gesehenen YT-Videos keine Ahnung....gestackt in Astap, in PS weiterbearbeitet. Mit Cosmic Clarity Suite nachbearbeitet und wieder in PS gestretched. Nicht zufrieden....Geht mit der Kombo überhaupt mehr? Fragt sich Oliver
  22. bis
    Hallo Ich habe bei Katja Seidel ein Online Seminar über Astrofotografie gemacht und dabei einen sehr Guten Einblick erhalten. Auf den Natrufototagen kann man verschiedene Workshops bei Ihr machen. https://naturfototage.com/fotokurse.html https://nacht-lichter.de/ Viel Spaß Gloana
  23. iamsiggi

    Sonnensystem

    Bilder aus unserem Sonnensystem.
  24. Dass ist wirklich eine interessante Neuigkeit, die neue Software "Seti Astro". Werde ich testen und gegebenfalls hier darüber berichten. Vielen Dank für den Link. Was Siril betrifft: Ich habe die Software mehrmals ausprobiert, sowohl zum Stacken als auch zur Bildbearbeitung und muss sagen, es hat mich nicht überzeugt. Das Stacken von 270 Einzelbildern dauerte geschlagene 5 Stunden. Sequator war damit in 10 Minuten fertig. Auch bei der anschließenden Bildbearbeitung war ich mit den Ergebnissen nicht zufrieden, sowohl in Siril selbst als auch in Photoshop. Die Farben blass und mau, trotz extremen Stretchings. Ich bleibe vorerst bei meinem jetzigen Workflow und bin sehr zufreiden damit, es sei denn die neue Software "Seti Astro" ... Übrigens gibt es auch vom Deep Sky Stacker mal wieder eine neue Version: https://github.com/deepskystacker/DSS/releases/tag/5.1.8 Wenn ich nichts übersehen habe gibt es keine neuen Funktionen, aber das Stacken geht jetzt viel schneller. Ich verwende DSS allerdings nur zur Analyse und zum Aussortieren von schlechten Einzelbildern. Zum Spaghetti-Nebel: Ich wusste von Anfang an dass das Teil mit einer normaler Kamera schwer zu fotografieren ist. Andererseits finde ich das Motiv wunderschön und wollte herausfinden ob da nicht doch was geht. Auch will ich hier im Forum zeigen was mit einer normalen (unmodifizierten) Olympus-Kamera und einer kleinen mobilen Ausrüstung machbar ist. Ich habe jetzt auch einen neuen Standort mit dunklerem Himmel gefunden. Der Vergleich jeweils 90 Min. alte gegen neue Aufnahmen stimmt mich sehr zuversichtlich, dass ich im kommenden Herbst / Winter mit dem dazuaddieren von weiterer Belichtungszeit den Nebel deutlich sichtbarer abbilden kann. Ralph
  25. iamsiggi

    DeepSky Astrofotografie

    ...alles außerhalb unseres Sonnensystem
  26. Das Teil ist wirklich extrem schwach. Und für normalen Fotoapparat ohne Schmalband nicht wirklich machbar. Dazu haben wir üblicherweise nicht den nötigen dunklen Himmel..... Solange Du keinen Unterschied zwischen Sequator und Siril (oder was anderes) feststellen kannst, wirds auch passen. Soweit ich aus dem Augenwinkel mitbekommen habe dürfte Siril am weitestens fortgeschritten sein bei freeware. Jetzt aber gibt es von Franklin Marek "Seti Astro" eine "Suite", genauso frei, der auch wirklich gute Scrips erstellt hat. Kürzlich auch stacking. Da ich einige seiner Tools in PI verwende und er da ausgehend von Funktionen leichter zugänglich gemacht hat, würde ich das mal empfehlen. Auch wenn die Bedienung öfter nicht Intuitiv ist..... aber er hat ja jede Menge Videos veröffentlicht. Siegfried
  27.  

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