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Monotonie, zu Ende gedacht



Ein fiktiv-surreales Fantasy-Sommermärchen: Monotonie zu Ende gedacht Liebe Angehörige, liebe Freunde, liebe Trauergemeinde, wir nehmen heute Abschied von Toni Mono, geboren in der Fremde aus einer Idee, gestorben in Einsamkeit, aber immer noch ein Fremder. Toni Mono hatte ein kurzes, bewegtes Leben. Er war keine Nummer, sondern ein Individuum. Er war nicht anderen gleich, und doch: Ist er derselbe geblieben zwischen Geburt und Tod? Wir wissen es nicht. Wir wissen, er starb in Einsamkeit. Manche haben mir gesagt: "Der Esel, wäre er doch dort geblieben, wo er herkam". - Ja, er hatte Angehörige, Freunde. Viele kannten seinen Namen. Aber er blieb einsam. Kaum jemand besuchte ihn. Ihn, der nicht weggehen konnte. Nur wenige sprachen mit ihm. Fast niemand schenkte ihm ein Lächeln. So vergingen die Tage. "Ach, das hat ja noch Zeit", sagten seine Freunde und genossen ihr Leben. Fernab der Alltäglichkeit des monotonen Wohnblocks, in dem Toni M. lebte, in der unberührten Natur, die danach nicht mehr so unberührt war. Gingen durch die Straßen, genossen das Leben, die Blicke anderer Menschen. Nur Toni Mono blieb fast allein. Keiner trug das Leben in seine Wohnung, übersetzte es in seine Sprache, die Sprache der Bilder, die einzige Sprache die Toni Mono in der Fremde verstand. So möge er in Frieden ruhen und auf eine Auferstehung hoffen. In seiner Einzigartigkeit fehlt er uns. Gedenken wir seiner.


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Emotion

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Empfohlene Kommentare

Schon fast ein wenig englischer Humor. Ich mag solche Geschichten. Hätte er sich nur Hier im Oly-Forum angemeldet. Wir hätten sicher Bilder in seine Wohnung getragen. Jetzt ist es zu Spät. Herzliches Beileid. Gruss Hansruedi

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Fein, da ist jemand wunderbar an seinen Vorurteilen gescheitert. Diese sterblichen Überreste werden in London öffentlich ausgestellt. Ist das "dabei", falls das der richtige Gegenbegriff zu "daneben" sein sollte? Ich mache mich nicht über ihn lustig, im Gegenteil, ich phantasiere eine Lebensgeschichte, die sich so ereignet haben könnte, die sich so nicht hätte ereignen sollen, wenn man kein Ausländerfeind ist. Was in aller Welt könnte daran "daneben" sein? Kritisiert werden die dumm herumstehenden, die tatenlos geblieben sind und bleiben. Die diesen Menschen zu einer Nummer am Klingelschild eines anonymen Wohnblocks degradiert haben und nach dem Tod zu einer Archivnummer im Museum. Das darzustellen ist daneben? Erstaunliche, nein, ehrlich gesagt: widerliche Ansicht. Welche Gedanken sind von der Gedankenpolizei erlaubt, was an Etikette ist geboten, was ist Etikettenschwindel, bloße Fassade, Heuchelei, verhaltene Unfähigkeit, sich überhaupt mit dem Tod (und dem individuellen Leben davor) auseinander zu setzen oder auseinander setzen zu wollen, und das dann mit einem "davon darf man aber keine Bilder machen oder Texte dazu schreiben" für sich selt ideologisch zu überhöhen? Genau das ist es, was mich im realen Leben so aufregt. Schnell Schubladen aufmachen, fertig, Inhaltliche Auseinandersetzung? Über den Tellerrand blicken? Um Gottes Willen, nein. Da würde ich ja Dinge erfahren, die mein Weltbild verändern könnten. Genau das ist auch in diesem Monat so. Das Thema Monotonie wäre geeignet, weit über den Tellerrand zu schauen, aber fast niemand scheint überhaupt bereit, das auszuloten, sich auf die Vielfältigkeit des Alltäglichen, des Monotonen, der monoton Erscheinenden, des wegen Identität oder großer Ähnlichkeit langweilig oder durch das Ins-Öffentliche-Zerren plötzlich spannend Erscheinende einlassen zu wollen. Was dann? Morgen endet die neunteilige MT-Monotonie-Support-Serie zum Selben und Gleichen mit einem "Schlusspunkt", den ich jetzt hier inhaltlich im Wesentlichen vorweggenommen habe. LG Albrecht

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hallo albrecht, danke für deine intellektuelle watschn. kann sein das das bei anderen anders ist aber dein text zum bild blockiert mich. inhaltlich sicherlich richtig aber halt auch schon recht aufgeblasen.ich habe da keinen raum mehr meine eigenen gedanken zu fassen. bitte entschuldige meine " wiederliche " ansicht. ich bin auch nicht bei der gedankenpolizei. das nächste mal werde ich meine kritik in anderen worten fassen........vielleicht scheitere ich dann nicht gleich an der ersten schublade. mfg udo

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Hallo Albrecht,

Welche Gedanken sind von der Gedankenpolizei erlaubt, was an Etikette ist geboten, was ist Etikettenschwindel, . . .
Huch? Na ja, irgendwas ist dran. Zumindest beobachte ich das bei der hiesigen Kriegsberichtserstattung zum "Ukrainekonflikt".Oh, das hätte ich besser nicht schreiben sollen ;-) Entschuldigung! Zurück zum Thema Monotonie. Als ich letzte Woche am Samstagabend im fast leeren Supermarkt vor der Kasse stand hatte ich einen schönen Blick auf ungefähr vierzehn uniformierte Kassiererinnen im Standbymodus ohne Kundschaft. Eine kurze Verschnaufspause nach einem übelst harten und monotonen Arbeitstag. Es piepste nur noch an meiner Kasse. Ein Wahnsinnsbild.Das passt zum Monatshema, dachte ich. Die Kamera hatte ich nicht dabei und für so etwas bin ich auch meist nicht mutig genug. Oder vielleicht ein altes Ehepaar im Fernsehsessel? Monotonie ist tatsächlich ein Thema mit sehr viel Potential. Auch wenn bei mir keine Pixel entstanden, löste es doch zumindest Ideen und Bilder im Kopf aus. Das ist doch auch schon mal etwas - im Ernst :-) Viele Grüße Axel
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Das was uns tradionell als Leben nach dem Tod versprochen wird, kann auch durchaus als ewige Monotonie angesehen werden. Ja nachdem. Gruß Oli

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Schon fast ein wenig englischer Humor.
Nicht fast sondern 100%. Dark Sarkasmen.
,,,,,finde ich das etwas daneben. nur meine meinung
Ich finde das darfst du ruhig so sehen.
danke für deine intellektuelle watschn.
Das entäuscht mich jetzt. Haben ein paar intellektuelle Worte deine Meinung geändert? Das intellektuelle und Künstler heftig daneben langen und keine Einsicht zeigen, sollte die Diskusion um Körperwelten doch klar gemacht haben.
Fein, da ist jemand wunderbar an seinen Vorurteilen gescheitert.
Finde ich nicht. Darf man kein Gewissen haben? LG Thomas
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Wenn ich nach meinem Gewissen handele, besteht eine Möglichkeit, dass ich damit Recht und Gesetz treffe, wenn ich nach Vorurteilen handele, bin ich befangen, das Ergebnis ist bestenfalls zufällig noch richtig. Die Begriffe haben keine Schnittmenge. Voreinschätzungen sind erlaubt, aber ohne Offenheit für fremd erscheinende Gedanken, läuft auch das in die Irre, weil es dann eben bereits ein Vor-Urteil war. Richtige oder zumindest brauchbare Einschätzungen ergeben sich erst, wenn man den unverständlich erscheindenen Standpunkt hinterfragt. Das geht in der Regel nicht ohne Offenbarung eines eigenen argumentativen Ansatzes. Die Bewertung (hier: "daneben") mag dann am Ende eines Gedankenaustausches stehen. Mit Gewissen hat das nichts zu tun. @Udo. Ich akzeptiere deinen Standpunkt und sehe, dass du es wohl nicht so oberflächlich gemeint hattest, wie es formuliert war. Ich hätte mich gefreut, wenn du es gleich so formuliert hättest. Denn mit der Kritik des Blockiertwerdens kann ich viel besser umgehen. Und in der Tat trifft sie durchaus zu, denn die - keinesfalls mit Anspruch auf fotografische Kunst (könnte ich gar nicht) gefertigten - Bilder illustrieren den Text, nicht umgekehrt. Ich erkläre also nicht etwa das Bild. Das wäre auch blöde, weil ein "gutes" Bild (von mir nicht) sich selbst erklären sollte. Das Bild wird lediglich zum Symbol für den Text, der seinerseits allerdings reichliche Interpretationsspielräume lässt, innerhalb von Grenzen, die mit dem Wort Blockade prima umschrieben sind. Dass ich damit den Horizont eines FOTO-Forums sprenge, ist mir bewusst. Anders sein gehört zum Job. Ich bin weder Künstler noch Intellektueller, sondern nur ein gemeiner Tintling: Im Grundsatz genießbar, in bestimmten Kombinationen aber ziemlich giftig. Es steht jedem frei, sich nach der Vorschau zu sagen: Damit kann ich nichts anfangen. Nach dem Öffnen des Bildes zu sagen: Schwaches Foto, uninteressant. Elend langer Text. Will ich nicht lesen. Und so weiter. Irrtiert bin ich immer nur, wenn ich spüre, dass Menschen mit Scheuklappen durch die Welt rennen. Da bin ich dann manchmal geneigt, diese einfach mal eben zu entfernen zu versuchen. Mein kleiner, aber sinnloser Kampf gegen gedankenloses Mitläufertum, das schon so viel Gutes in der Weltgeschichte geleistet hat. Manchmal. Und manchmal ist von vornherein klar, dass das nichts nützen wird, Thomas. Gab es da nicht schon ein beratungsresistentes Vorbild in der überlieferten Geschichte? LG Albrecht

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Gerade der Text gibt dem Bild den Zusammenhang. Und dass das Spiel mit Bildern zum Tod/Sterblichkeit etc. provoziert - ja prima. Ist eines der nervenden Tabuthemen in dieser Zeit. Huch, Menschsein, das endlich ist. Was ein Glück. Und was ist sooo schlimm ein Skelett zu zeigen - nackte Tatsachen werden einem immer um die Augen gehauen. @Olybärly - ich mag deine Aussagen in deinen Bildern bzw. ich kann deine Augen-mentation (Argumentation) sehr gut nachvollziehen.

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