Ein fiktiv-surreales Fantasy-Sommermärchen: Monotonie zu Ende gedacht Liebe Angehörige, liebe Freunde, liebe Trauergemeinde, wir nehmen heute Abschied von Toni Mono, geboren in der Fremde aus einer Idee, gestorben in Einsamkeit, aber immer noch ein Fremder. Toni Mono hatte ein kurzes, bewegtes Leben. Er war keine Nummer, sondern ein Individuum. Er war nicht anderen gleich, und doch: Ist er derselbe geblieben zwischen Geburt und Tod? Wir wissen es nicht. Wir wissen, er starb in Einsamkeit. Manche haben mir gesagt: "Der Esel, wäre er doch dort geblieben, wo er herkam". - Ja, er hatte Angehörige, Freunde. Viele kannten seinen Namen. Aber er blieb einsam. Kaum jemand besuchte ihn. Ihn, der nicht weggehen konnte. Nur wenige sprachen mit ihm. Fast niemand schenkte ihm ein Lächeln. So vergingen die Tage. "Ach, das hat ja noch Zeit", sagten seine Freunde und genossen ihr Leben. Fernab der Alltäglichkeit des monotonen Wohnblocks, in dem Toni M. lebte, in der unberührten Natur, die danach nicht mehr so unberührt war. Gingen durch die Straßen, genossen das Leben, die Blicke anderer Menschen. Nur Toni Mono blieb fast allein. Keiner trug das Leben in seine Wohnung, übersetzte es in seine Sprache, die Sprache der Bilder, die einzige Sprache die Toni Mono in der Fremde verstand. So möge er in Frieden ruhen und auf eine Auferstehung hoffen. In seiner Einzigartigkeit fehlt er uns. Gedenken wir seiner.
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