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Wenn ich kritisch anmerken darf: Eine hochspringende und ballwerfende Rückraumspielerin ohne dass der Betrachter nicht sieht, wohin der Ball im nächsten Mooment geworfen wird, macht noch kein gutes Sportbild auch wenn es knackscharf, super belichtet ist. Zwar hat die Rückraumspielerin eine Hürde, den Ball in das geegnerische Tor zu werfen, und zwar die Abwehr im Kreis. Aber zu jedem Angrfiff wenn der Ball ins Ziel muss, gehört auch das Tor dazu. Hier müsstest du einen anderen Standort wählen und zwar dass der Betrachter auch das Tor sieht. Dann sieht der Betrachter den Bezug zwischen der Ball werfende Spielerin und der Torhüterin. Anders sieht es aus, wenn ein Kampf zwischen Rückraum/Kreisläufer und Abwehr eingefangen wird, dann ist der Torhüter nicht bildwichtig. Die richtige Position des Aufnahmestandortes ist oft entscheidend für ein gutes Bild bei dieser schnellen Sportart. Handball gehört zu den schwierigsten Sportarten für Sportfotografie. Ein Foto wird meist interessant, wenn man das Gesicht des Angreifers oder Abwehrenden, vor allem die Augen, sieht. Beide gleichzeitig geht bei dieser Sportart natürlich nicht. Hier sieht man, dass die Abwehrspielerin die Augen verschließt. Da auf dem Bild aber zu viele Personen als Statisten zu sehen sind, würde ich das Bild radikal beschneiden und zwar soweit, dass die rote Spielerin und der Schiedsrichter aus dem Bild verschwindet. Gute Standorte sind oft Ecken oder an der Auslinie. Berufsfotografen sitzen in der Bundesliga oft dort, geschützt hinter dem Netz (der Ball hat so eine Wucht). Bei diesem Bild stand ich in der gegenüberliegenden Ecke. In diesem Sinne, nicht nur an der Einstellung an der Kamera feilen, sondern auch die richtige Aufnahmeposition finden. Vor allem: Den Spielverlauf beobachten und Auffälligkeiten feststellen, die ein interessantes Sportfoto ausmachen. Gruß Pit Selbst mal Handball gespielt

Hey Pit, danke für die hervorragende Erklärung. Da hab ich allein jetzt schon sehr viel gelernt. Habe mich bislang nie mit Sportfotografie beschäftigt, das Thema reizt mich aber sehr. Du kennst dich ja echt gut aus! Werde sicher in Zukunft nich mal auf dich zukommen...:-) Zu dem Bild selbst kann ich nicht viel sagen, hätte es wahrscheinlich auch nicht anders fotografiert. LG Matthias

Hallo Matthias, klar kannst du fragen ;-) Musst nur sagen, bei welcher Sportart du fotografieren willst. Denn Sportart ist nicht gleich Sportart. Das größte Problem in der Sporthalle in der Provinz ist, dass man meist mit Gegenlicht aufgrund hoher oder großer Fenster zu tun hat. Dazu, wenn draußen dunkel ist, mit sehr schlechtem Lichtverhältnissen zu tun hat. Da braucht man Lichtstärke. Auch wenn das 40-150 mit der Offenblende bei 2,8 als lichtstark zu bezeichnen ist, ist noch nicht lichtstark genug. Da ist das "alte" aber nicht sehr schnelle (beim AF) FT 35-100 mit einer Lichtstärke von durchgängig 2,0 um eine Blendenstufe lichtstärker. Vergleich: bei 1/400 Sek mit Blende 2,0 kommt man plötzlich auf 1/200 bei 2,8. Zu lang für den schnellen Sport. Wir FT-/mFT-Nutzer haben mit diesem Sensorformat den Vorteil, dass 2,0 noch bei Entfernung zum Spielgeschehen den Vorteil einer ausreichenden Tiefenschärfe. Kleinbilformat-Nutzer müssen abblenden und verlieren erheblich an Dynamik bei hohen ISO-Werten. Glattgebügelt und rauschfrei, aber flau. Gruß Pit

Hallo Pit, ich bitte um kritische Anmerkungen... ;-) Ich war jetzt ein paar mal bei Spielen meiner Tochter mit der Kamera dabei. Dabei sind schon ein paar hundert Bilder entstanden. Aber fast keines mit Aussage..... Beim sichten der letzten Bilder war mir genau das Aufgefallen was du gesagt hast. Es müssen eindeutige Bezüge erkennbar sein. Bilder wo kein Ball zu sehen ist, Wimmelbilder usw.... alles Pixelmüll. Bei den nächsten Spielen werde ich mal versuchen bewusster zu fotografieren. Vielen Dank für deinen umfangreichen Komentar und deine Tips. Ich denke ich werde noch den einen oder anderen Versuch machen mal ein gutes Sportbild zu machen. Ich habe das Bild mal um zwei Statisten erleichtert. Sieht tatsächlich schon mal besser aus. Schönen Gruß, Jürgen