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das weniger Gute zuerst: Schade, dass der zweite Kartenslot nicht den schnellen UHS-II-Standard nutzt. Das ist keine sinnvolle Sparmaßnahme. Der elektronische Sucher könnte vermutlich bei gleicher Leistung eine etwas höhere Auflösung vertragen. Viel mehr habe ich nicht zu bekritteln. Der Rest ist wunderbar. Dem werden die Apologeten des Schneller, Höher, Weiter garantiert nicht zustimmen. Dabei übersehen sie, dass kleine Änderungen an entscheidenden Stellen eine gewaltige Wirkung haben können. Ich werde versuchen, dies an einigen Beispielen deutlich zu machen. Die E-M1 II ist bestimmt eine hervorragende Kamera. Aber ihr fehlen einige wichtige Ausstattungsmerkmale, die sie auf eine höhere Ebene bringen würden. Beginnen wir mit dem viel kritisierten Sucher. Moderne Systemkameras haben heute eine Sucherbildverzögerung von durchschnittlich 16 ms, die erste E-M1 hatte sogar satte 29 ms. Bei schnellen, längeren Schwenks verliert man das reale Bild und sieht stattdessen im Sucher ein Stück Vergangenheit. Das nervt nicht nur, sondern macht die Bildkomposition nahezu unmöglich. Die E-M1 III kennt solche Einschränkungen nicht. Sie bringt es auf hervorragende 5 ms, so dass man immer das reale Bild im Sucher hat. Nimmt man die E-M1 III in die Hand, so merkt man, dass Olympus die Haptik des Griffs deutlich verbessert hat. Die Kamera liegt wie eingegossen in der Hand. Der Verschluss ist jetzt für ein MTBF von 400.000 Auslösungen ausgelegt, was nur sehr wenige Kameras schaffen. Endlich lässt sich beim CAF der grüne Zielrahmen permanent einblenden, so dass man auch bei sich schnell bewegenden Objekten den Schärfepunkt präzise festlegen kann. Hat eigentlich schon irgendwer mal gemerkt, dass Staub auf dem Sensor bei allen Olympus Kameras ein äußerst seltenes Ereignis ist. Die Funktion ist bei der E-M1 III noch einmal verbessert worden. Die Herrschaften mit den Einschüchterungsboliden hatten in der Savanne ihre liebe Not mit dem Sand. Ich nicht. Der multifunktionale Joystick ist ein Genuss. Als bekennender Stativverächter weiß ich den neuen IBIS zu schätzen, ebenso wie die HIRES- Funktion aus der freien Hand. Da ich auch kein Tüftler bin, der Insekten erst mal in den Kühlschrank befördert, bevor er sie fotografieren kann, ist für mich Focus-Stacking aus der Hand eine feine Sache. Dauerbetrieb über eine externe Powerbank oder UHS II Unterstützung für den ersten Slot sind auch nicht zu verachten. Dazu kommt all das Gute aus der E-M1 II noch oben drauf. Was den angeblich total veralteten Sensor angeht, so ist der für MFT nun mal das Maß der Dinge. Wer hauptsächlich Kellerlöcher fotografiert, für den ist er freilich nichts. Ich scheue auch die Sonne nicht. Dennoch weiß ich, wie und was ich jenseits von ISO 1600/33° nutzen kann. Die E-M1 III ist kein Super-Duper Technikwunder, sie ist ein wunderbares Werkzeug und Ausdruck der Vernunft. Möge sie nie verramscht werden. Wer sie haben will, soll zahlen. Das musste jetzt einfach sein.