Unschärfe beim Fotografieren mit Stativ

[Xander Luchs]

Hallo, ich bin seit kurzem stolzer Besitzer einer OMD-EM1. mit den Ergebnissen der Kamera bin ich sehr zufrieden. Beim Fotografieren auf dem Stativ habe ich jedoch ziemliche Unschärfen im Bild, obwohl ich den Stabi in der Kamera ausgeschaltet habe. woran kann das liegen?

[wteichler]

Am Stativ!? Da müsste man schon etwas mehr wissen. Also wie üblich, Bilder mit Exif-Daten zeigen und den Typ des Statives, den Untergrund auf dem es stand und die Windstärke bei Aufnahmen im Freien mal beiläufig erwähnen. Wolfgang

[Kabe]

…bei Teles erinnere ich mich auch an ein paar schöne Aufnahmen mit tollen Luftlinsen. Am besten mal Bilder zeigen! Klaus

[ManfredP]

Hallo Xander, wie löst Du die Kamera auf dem Stativ aus? Fernauslöser oder direkt am Auslöser? Gruß Manfred

[hpotto]

Aus meiner Nikonzeit weiß ich, dass man bei Aufnahmen vom Stativ, den Bildstabilisator (Nikon VR) abschalten muss. Auslösen IMMER über Fernauslöser Guckst Du Anhang mfg Hans-Peter

[Karl Bogusch]

...aber nicht an der EM-1... Gruss Karl

[Xander Luchs]

nun noch einige Konkretisierungen zu meinem Problem. 1. mein Stativ ist das befree von Manfrotto 2. das Objektiv was das 12-40 2.8 3. kein Wind, Untergrund Wiese 4. Auslösung über Selbstauslöser 2 Sec. Vorlaufzeit 5. Belichtung manuell, Bild habe ich angehängt ich erinnere mich noch dass bei einigen Aufnahmen aus der Serie die Darstellung am Display selbst wackelte und pulsierte.

[baxx]

Genau die gleichen "Wackelunschärfen" muss ich bei meiner E-P5 auch feststellen. Da hab ich auch noch keine Erklärung und die Sache ist ja nicht einmal gezielt zu reproduzieren. Mal tritt es auf, mal nicht. Bei identischen Bedingungen. Danke Xander, dass du das hier mal angesprochen hast. Ich hab mich nicht getraut. ;-)

[pit-photography]

 

ich erinnere mich noch dass bei einigen Aufnahmen aus der Serie die Darstellung am Display selbst wackelte und pulsierte.

Hast du das auch mit ausgeschaltetem Bildstabi probiert? Die Verwacklung sieht aber ganz schön heftig aus :-( Gruß Pit

[wteichler]

Du hast das Bild mit 0,4 sec. Belichtungszeit bei 12 mm und Blende 14 gemacht. Das ist meiner Meinung nach eine Zeit, wo Schwingungen des Statives und Bewegungen in Gras und Bäumen eine Rolle spielen können. Selbst bei Blende 5,6 und Einstellung auf die "Hyperfokale Entfernung" hättest du bei dieser Brennweite zwischen ca. 1,7 m bis Unendlich alles scharf und würdest etwaige Beugungseffekte reduzieren. Die ISO kannst du beruhigt auf 200 belassen. Das ist die Basisempfindlichkeit des Sensors. Damit hättest du schon eine deutlich geringere Belichtungszeit. Randbemerkung: Auf meinem Monitor sieht das Bild auch etwas überschärft aus. Das könnte das Rauschen in den Schatten verstärken. Wolfgang

[Noogman]

Hast Du es mal mit Anti-Shock z.B. 2 Sekunden getestet? Zumindest bei den alten DSLRs sollte man immer diese Spiegelvorauslösung aktivieren da der Spiegelschlag auch Verwacklungen verursachen kann. Ich denk der Verschluss bei den OMD könnte das auch verursachen. Gruß Dirk

[Xander Luchs]

@Pit: den Stabi habe ich natürlich ausgeschaltet. @Wolfgang: wie Du ja am Bild sehen kannst geht null Wind, sodass das Stativ und der Untergrund meiner Meinung nach keinen Einfluss haben darf. Ich habe im RAW auch mal am Schärferegler gespielt. Hier kann man das sicher noch runterregeln, was aber die Unschärfe nicht beeinflusst. @baxx: ja da habe ich auch festgestellt, dass zwischendurch mal eine scharfe Aufnahme rauskommt. HG Xander

[Dieter G]

 

. mein Stativ ist das befree von Manfrotto

Das Stativ hat doch eine Mittelsäule, die ist schon mal der Schwachpunkt bei allen Stativen falls du sie ausziehst. Probiere mal ohne Auszug der Mittelsäule, falls ein Haken vorhanden Fotorucksack/Tasche daran hängen um das ganze noch zu stabilisieren.

[Xander Luchs]

Danke an alle für die Umfangreichen Antworten. @Reinhard: danke für Deine Tipps. Ich habe bis jetzt mit Vollformat gearbeitet, sodass ich mich bei den Systemkameras erst rantasten muss. So kommt auch die Blende 14 zustande. Ok hier hätte ich mit einer Blende 8 eine kürzere Verschlusszeit erreicht. Aber 0,4 Sekunden bei Windstille darf doch nicht wirkliche ein Verwacklungsproblem sein oder? Das mit der LOW- Einstellung habe ich irgendwo gelesen, dass dies gut sein soll, ich habe normalerweise ISO 200 eigestellt. Das mit den Almboden kann natürlich sein. ich bin aber ruhig daneben gestanden und habe das Problem auch schon auf festen Untergründen gehabt. Das Stativ war bei der Aufnahme ohne ausgezogene Mittelsäule eingestellt und um einen tieferen Aufnahmestandpunkt zu erreichen waren die untersten Stativbeine nicht ausgezogen Deine Anmerkung zu Lightroom verstehe ich nicht ganz. Ich habe hier lediglich ein bisschen nachgeschärft und die Belichtung leicht nach unten gezogen. Sonst wurde hier nichts nachbearbeitet. HG Xander

[baxx]

Da ich nicht ausschließen kann, dass ich den IS tatsächlich ausgeschaltet hatte, gehe ich erst einmal davon aus, dass dies nicht der Fall war. Meine letzte Kamera mit einem IS hat "gemerkt" wenn sie auf einem Stativ montiert war und von selbst den IS deaktiviert. Da mir diese Unschärfen aber auch bei schnellen Zeiten (1/125s und schneller) aus der Hand aufgefallen sind (hauptsächlich mit dem 14-42 EZ), nehme ich mal an, dass der Fehler hinter der Kamera liegt. In nächster Zeit werde ich dann generell mit ausgeschaltetem IS fotografieren und S-IS Auto nur dann verwenden, sobald die Zeiten es nötig werden lassen. Mit anderen unstabilisierten Kameras liegen Verwackler bei mir ja auch um die 0%. Zusätzlich werde ich in der Beobachtungsphase mal JPG parallel zu den RAW's verwenden. Sofern das Problem wieder akut ist, würde ich die Runde hier dann gern wieder mit Beispielfotos eröffnen.

[Eckhard]

Hallo Xander Luchs und baxx, die P5 kenne ich nicht, aber bezüglich Stabilisator und leichte mFT-Objektive empfehle ich die Lektüre des oly-e-papers (zu finden im "schwarzen Forum" oly-e.de im Downloadbereich. Ich persönlich nutze seit E-3-Zeiten eine in den Mysets gespeicherte Voreinstellung für Stativaufnahmen mit 200 ISO usw. Bei der OM-D E-M1 nutze ich im Bereich der nicht-Langzeitaufnahmen die Grundeinstellung mit Auslöseverzögerung 0 (siehe oly-e-paper betreffs shutter-shock bei einigen Usern). Und P5 sowie E-M1 sind mit mFT-Objektiven Leichtgewichte im Vergleich zu DSLRs. Viel Spass mit Euren Aufnahmen - und lasst Euch von den häufig geäußerten garstigen Kommentaren einiger Forenten nicht aus den Foren vertreiben! Eckhard

[Xander Luchs]

@Reinhard: ich stelle gerne die Bilder in OoC ein. gib mir bitte noch einen Tip, wie dieses OoC erstelle. ist neu für mich. lieben Dank Xander

[Xander Luchs]

@ Eckhard: danke für den Tip - ich lad mir das mal runter. und danke auch für Deine Aufmunterung. Fehlende Wertschätzung und Respekt untereinande, die ich beim Lesen einiger Foren mitbekommen habe, sind leider nicht immer auszuschließen. Hauptsache man bleibt selber sachlich und drückt sich respektvoll aus und trifft da hoffentlich auf Gleichgesinnte. HG Xander

[Xander Luchs]

@Reingard: ich arbeite nur mit RAW-Dateien, wenn ich da Bilder einstelle sprengt das den Rahmen. oder langt es wenn ich ein unbearbeitetes RAW als JPG abspeichere und einstelle. kannst Du damit was anfangen? HG Xander

[baxx]

 

Die Olympus-JPGs sind deutlich besser als das, was Du aus C oder N bekommst.

Dem stimme ich absolut zu. Zum Rest möchte ich mich besser nicht mehr äußern. ;-)

[OlyOlli]

 Xander Luchs said:

4. Auslösung über Selbstauslöser 2 Sec. Vorlaufzeit ich erinnere mich noch dass bei einigen Aufnahmen aus der Serie die Darstellung am Display selbst wackelte und pulsierte.

Könnte es sein, dass durch das Drücken des Auslösers das Stativ noch 2 Sekunden nachvibriert hat oder ist da die Zeit zu lang? LG Olli

[Regine]

Verschlusszeit (Belichtungszeit) = 1/2.5 Sekunde sowas macht man einfach nicht in freier Natur. Das kann man experimentell im Studio mal versuchen wenn man die Luft anhält. Draußen gibts gar keine so ruhige und statische Umgebung um ein Foto mit 1/2.5 zu machen. Und von wegen Du stehst ganz ruhig neben dem Stativ. Hast Du mal darauf geachtet, was ein Mensch im Stand macht? Er balanciert unaufhörlich und verursacht Schwankungen. Auf losem oder moorigem Untergrund schwankt das Stativ mit. Ja überschärft ist das Foto auch, man sieht neben den Gräsern schon deutlich Schärfungsartefakte. Ich würde es wegwerfen und noch mal mit Parametern machen, die angemessener sind, dazu gehört auch nicht so weit abzublenden bis Beugungsunschärfe entsteht. Good shoot! Regine

[Gast pcpanik]

Warum erscheint die Kontur (gerade über den Berggipfeln) so hell? Wenn das Stativ oder der Kugelkopf abgesackt wäre, hätte diese Stelle doch eher weniger Belichtung bekommen, oder? Ist beim "normalen" Verwackeln doch auch so. So sieht es aber überbelichtet aus. Gibt es dafür eine Erklärung?

[Kabe]

 pcpanik said:

Warum erscheint die Kontur (gerade über den Berggipfeln) so hell?

Das ist schlicht ein Schärfungsartefakt, hat mit der Verwacklung nichts zu tun. Das Bild ist generell zu stark entrauscht und überschärft. Wenn ich mir die Gesamtsituation und die Vegetation im Vordergrund anschaue, dann würde ich davon ausgehen, dass hier der Untergrund nicht übermäßig stabil ist. Das heißt, das Stativ –und sich selbst! – erst mal etwas sacken lassen, und während Auslösung und Belichtung alle Bewegung vermeiden. Ordentliches Stativ und Vorauslösung sind natürlich trotzdem Pflicht. Ob die Linse eine Schuss hat, kann man durch entsprechend schnelle Zeiten ausschließen, alle Blenden oberhalb von 8 sind meiner Meinung nach ohnehin mit großer Vorsicht zu genießen. Klaus

[Gast pcpanik]

Okay, das mag in diesem speziellen Fall so sein. Aber Xander schreibt, dass dies ach auf stabilem Untergrund passiert. Ein Bild dazu wäre natürlich hilfreich.

 

habe das Problem auch schon auf festen Untergründen gehabt.