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Pressefoto des Jahres | und BlahBlah von Olysseus


Gast

Empfohlene Beiträge

No1 ist s/w, grobkörnig und unscharf. Wenn man bedenkt unter welchen Bedingungen dieses Bild entstanden sein soll. http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/world-press-photo-das-ist-das-presse-foto-des-jahres-a-1078052.html Gehen wir mal fest im guten Glauben davon aus, dass es sich bei diesem Bild um einen "ehrlichen Bericht" (vgl. A. Feininger) handelt... Gerade die Kombi aus sw, grobkörnig, unscharf wird ja gerne verwendet für Fotografie mit Aussage (z.B. Sozialkritik, was auch immer). Bei diesem Siegerfoto scheint es sich aber um alles andere als einen "Effekt" zu handeln, sondern resultiert aus den Restriktionen an die fotografischen Mittel, die zu dem Zeitpunkt der Aufnahme vorherrschten. Auch wenn das Equipment ja im Prinzip dem alten Spruch nach keine Rolle spielt, bin ich gespannt, ob sich etwas Herausfinden lässt, ob diese Aufnahme mit einer analogen oder einer digitalen Kamera gemacht wurde.. Ob im Vorfeld ein SW-Film eingelegt war oder es sich um ein (nachträglich) digital erstelles SW-Foto handelt, fände ich persönlich interessant. Auf der Webseite des Gewinners Warren Richardson - kein Wort zur Ausrüstung. Im Spiegel Bericht auch kein Wort... ;) Es gibt da draußen anscheinend eine fotografische Welt, in der die Erwähnung von Equipment oder Aufnahmeparametern grundsätzlich nicht im Geringsten als erwähnenswert erachtet wird. Man lässt einfach die Bilder sprechen. EXIFs? Fehlanzeige :))

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10,5 erVoigtländer, 1/5s, 10,5mm, f/0,95, ISO 3200 wäre bei der E-M1 vergleichbar gewesen - nur wäre das Bild dann halt scharf......
Ob es in dem Fall scharf noch diese Wirkung hätte, bzw. ob die Jury dann genauso entschieden hätte? Wir werden es nie erfahren...
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Bei solchen Auszeichnungen spielt sowieso die Foto-Qualität nicht die entscheidende Rolle, sondern Klischee und Aktualität der Dramaturgie. Foto-Qualität ist da sogar verdächtig und kontraproduktiv, wie Oli und Reinhard es schon gesagt haben. Im Übrigen wirkt das Bild für mich aufgesetzt, obwohl es durchaus echt sein kann - es fehlt der Ausdruck eines unendlichen Leids, wenn ich es mal mit dem Vietnam-Mädchen vergleichen darf. Gruß, Hermann

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Ist halt Kunst
Reportage macht gerade nicht auf Kunst, sondern ist rein dokumentarisch, ungestellt. So mein aktuelles Verständnis jedenfalls. Der Fotograf Warren Richardson hat sich für eine (vermutlich) nachträgliche SW-Umwandlung entschieden. Sowas könnte vllt. als Stilmittel ausgelegt werden, das dem dokumentarischen etwas entgegenwirkt.
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Den ganzen Bericht habe ich mir durchgelesen. Es geht wirklich nur um die Sache und die Fotos leben von der erzählten Geschichte viel mehr. Der Bericht hat wirklich einen hohen Stellenwert. Das Foto des Jahres ist,da es nur kurz textlich beschrieben wird, ein "Ausreisser" aus der kompletten Story. Die Verdichtung des Themas in einem plakativen Bild liegt in der Natur der Sache "World-Press-Photo des Jahres". Damit gilt es sich auseinander zu setzen. Kamera, Exif und Co. sind nicht Thema des Preises. Richtig erkannt. Gruß Sven

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Danke Oli für den Link! Ich finde den Artikel von Thomas Schmid sehr bemerkenswert. Einmal, weil er genau das ausspricht, was auch ich beim Betrachten des Fotos gefühlt habe, aber nicht so ausdrücken konnte. Sicher für mich eine willkommene Art innerer Bestätigung wie auf einem Parteitag. Aber deswegen allein lobe ich den Artikel nicht - ist ja klar ;-) Ich finde den Artikel vor allem deswegen treffend und lobenswert, weil endlich einer beginnt, Schluß zu machen mit dem Anhängen an und Ausschlachten von offensichtlichen Main-Stream Bewegungen in der Kultur, in der Literatur, in Musik und Schauspiel, in Druck- und drucklosen Medien, auch in der Kunst allgemein - überall da, wo Menschen das Bedürfnis hatten, etwas Besonderes sagen bzw. tun zu müssen, weil sie dem öffentlichen Geschmack, der allgemeinen Stimmung und Meinung in der Öffentlichkeit glauben, Rechnung tragen zu müssen und etwas eigenes Bedeutendes hinzufügen zu müssen. Sei es, um zu demonstrieren, dass sie mit ihrer eigenen vollen Pesönlichkeit, Schwere und Prominenz "dahinter", hinter dem guten Zweck stehen, die aufregende neue Entwicklung glauben unterstützen zu müssen oder schlicht und einfach, um mit der guten Gelegenheit "Kasse machen" zu können. Wie oft haben wir nicht schon bewusst und unbewusst erlebt, daß Sänger, Liedermacher, Kabarettisten, Systemkritiker, Kommentatoren, Experten, Schriftsteller, Fotografen, Filmemacher, Fernsehmacher etc. (oft auch mangels eigener schöpferischer Ideen) Werke verfasst haben, um sich an gerade "modern" gewordene, aktuelle Main Streams anzuhängen und wie oft ist es mir so unehrlich, so gemacht, so zwanghaft populär vorgekommen - bzw. es war andrerseits so geschickt gemacht, dass ich es gar nicht als solches bemerkt habe. Und die Öffentlichkeit läuft (gerne) mit und applaudiert. Und die Politik nehme ich nicht aus davon. Mag sein, dass es hart ist, tage- und nächtelang im Schlamm und bei Nässe zu liegen und sich zu verstecken ("das muss einer erst mal machen"), was selbstverständlich auch schon eine Leistung ist - aber es ist anscheinend genau das, was man tun muss, um Aufmerksamkeit zu erregen bzw. einen Wettbewerb zu gewinnen. Gruß, Hermann

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Klar, weil so das gültige Geschäftsmodell ist. Dies beklage ich ja. Außerdem beklage ich in diesem Fall, dass das Bild nicht überzeugt, weil es mE eben auf dieses Klischee aufgesetzt wirkt und ich vergleiche es gerne nochmals mit dem bekannten Foto des Mädchens in Vietnam.

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Gast U-h-rsprung

Hallo, ja es gibt sie, die wenigen Bilder, die sich in unser Gedächtnis eingebrannt haben, die fast jeder kennt. Nur wurden diese je zu einem Wettbewerb eingereicht? Nichts gegen das Bild oder den Fotografen, meine Kritik wäre eher der Umstand, dass es solche Wettbewerbe überhaupt braucht. Die Bilderflut heute ist inflationär, Magazine für qualitativen Fotojournalismus sind rar, zumindest in Deutschland. Fotografen sollten für ihr Werk und nicht ein einzelnes Foto ausgezeichnet werden. DAS Pressefoto eines Jahres wird sich erst mit dem Abstand mehrerer Jahre herauskristallisieren. Gruß Frank

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Danke, Frank, ich stimme Dir zu. Gruß, Hermann P.S. Du schriebst "Nur wurden diese je zu einem Wettbewerb eingereicht?" Nein, die meisten wohl nicht und warum wohl nicht? Weil eine Sucht nach Anerkennung in diesem Moment nicht Auslöser für das Foto war und auch später keine Rolle gespielt hat. Meine Meinung.

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Gast
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