OMD1 vs Umstieg auf Nikon System

[Herbert K.]

ISO 800 bei der EM1 ist mit ISO 6400 der D750 vergleichbar.

Vergleichbar ist alles. Der Unterschied im Rauschen zwischen einer MFT- und einer Kleinbildkamera sind 2 EV, nicht 3. In dunklen Bildteilen, wo Ausleserauschen und nicht Schrotrauschen dominiert, sogar nur 1 EV.

Bsp.:

https://www.dpreview.com/reviews/image-comparison?attr18=lowlight&attr13_0=oly_em1&attr13_1=nikon_d750&attr13_2=nikon_d750&attr13_3=nikon_d750&attr15_0=raw&attr15_1=raw&attr15_2=raw&attr15_3=raw&attr16_0=800&attr16_1=1600&attr16_2=3200&attr16_3=6400&normalization=full&widget=1&x=-0.7573531344460508&y=-1.0004205033221163

war kürzlich mit einem Fotokollegen unterwegs , er Nikon D800 ,ich mit der EM-1 .

Seine Bilder bei vergleichbaren Motiven mit ISO 6400 waren deutlich mehr verrauscht als meine mit ISO 3200 ! Soweit der Vergleich zu ISO 800 bei der EM-1 .

Gruß Herbert

[imago somnium]

Gibt es auch umgekehrt positive Berichte von Wechseln zu Nikon?

Hat z.B. eine D4 oder D5 nicht auch irgentwelche Vorteile? Vergleicht doch mal Flag-Ship Kamera mit Flag-Ship Kamera!

Wer hat den bei der Europameisterschaft mit Oly-Kameras fotografiert, wer wird bei den Olympischen Spielen mit denen fotografieren? Keiner!

Die Boliden haben auch ihre Berechtigung. Häufig werden diese wegen Geldmangel schlecht geredet. Es ist primitiv und ein entlarvendes Manöver .

Gruß imago somnium

[Martin W.]

war kürzlich mit einem Fotokollegen unterwegs , er Nikon D800 ,ich mit der EM-1 .

Seine Bilder bei vergleichbaren Motiven mit ISO 6400 waren deutlich mehr verrauscht als meine mit ISO 3200 ! Soweit der Vergleich zu ISO 800 bei der EM-1 .

Gruß Herbert

Naja, Herbert, ein "deutlich mehr verrauscht" bei einer Iso-Stufe mehr zweifel ich jetzt mal genau so an, wie die oft wiederholte Behauptung, die KB-Sensoren würden "grundsätzlich (deutlich) weniger" rauschen, als die (µ)FT-Sensoren.

Beides halte ich für übertrieben.

Grundsätzlich haben die größeren Pixel (d.h. bei ähnlicher Pixelanzahl die größeren Sensoren) einen physikalischen Vorteil im Lichteinsammeln, welcher dann üblicherweisen einen Vorteil beim Rauschen nach sich zieht.

Grundsätzlich haben die kleineren Sensoren einen Vorteil bei der Schärfe.

Wenn du also nicht gerade mit papierdünner Schärfentiefe arbeiten kannst oder willst egalisiert sich das Rauschverhalten sofort bzw. kippt sogar zugunsten des kleineren Sensors.

Dazu kommt noch, dass Rauschen nicht gleich Rauschen ist. Da gibt es ganz große, teils einfach auch geschmackliche, Unterschiede, was empfinde ich als wie störend.

In der täglichen Praxis abseits des Pixelpeepens ist nach meiner Erfahrung das Rauschen eigentlich kein Thema mehr. Egal welche halbwegs moderne Kamera jemand benutzt.

jm2c

Martin

[pit-photography]

Wer hat den bei der Europameisterschaft mit Oly-Kameras fotografiert, wer wird bei den Olympischen Spielen mit denen fotografieren? Keiner!

Moment mal! Ich! Ich war auch bei einer EM (Fußball und Handball) mit meinen Oly-Kameras (E-3, E-M1) und zwar zusammen mit einem Nikon-Kollegen (D4s). Und wir haben uns zusammen wunderbar ergänzt.

Hier die Bilder von der Handball-EM im Mai 2016 in Berlin:

http://www.eurodeafhandball2016.eu/gallery/20160521_rus-cro/index.html

In der Adresszeile könnt ihr erkennen: P... = von mir mit E-M1 + 40-150/2,8 Pro DSC... = Nikon D4s

Ich denke, langsam sollte mal Schluss sein mit den Vergleichen der Kamera-Systemen. Bilder machen kann man mit allen Systemen. Beherrschen muss der hinter dem Sucher.

Die Kamera sollte nur die Möglichkeiten bieten, der Fotograf soll sie nur zu nutzen wissen. Wir haben hier wunderbare Fotos gesehen und auch gesehen was Fotografen mit den Olys können. Ebenso auch die Bilder von den anderen Systemen.

Gruß Pit

[LaSylphide]

Hallo Imago somnium,

definitiv haben die DSLR ihre Berechtigung! Das wollte ich aber auch nie anzweifeln!

Bei mir ist es das handling (also Gewicht) und selbstverständlich auch die Bereitschaft, soviel Geld auszugeben (ich bin eben kein Fotograf, der mit dieser Kunst seinen Lebensunterhalt sicherstellen muss).

Ich kenne die D5 von einem Freund. Phänomenal!! Konnte ich kaum ruhig halten, so schwer ist sie. Das ist sicherlich auch Übungssache, aber ich bin ganz bewusst (nach meiner analogen Spiegelreflexkamera in meiner Jugend) auf MFT wieder eingestiegen. Da fehlte einfach die Lust, mit 20kg Marschgepäck durch den Urlaub zu schlendern.

Ich kenne niemanden, der von Olympus auf DSLR umgestiegen ist, aber eine Menge DSLR Leute, die sich eine handliche PEN als Zweitkamera zugelegt haben ;-)

[Martin W.]

Gibt es auch umgekehrt positive Berichte von Wechseln zu Nikon?

Hat z.B. eine D4 oder D5 nicht auch irgentwelche Vorteile? Vergleicht doch mal Flag-Ship Kamera mit Flag-Ship Kamera!

Naja, das haben wir doch schon hier diskutiert:

Nikon D5 - Sensation oder Abzocke?

Die großen Boliden haben selbstverständlich Features eingebaut, die ein Alleinstellungsmerkmal darstellen. Z.B. bis zu 14 Bilder/Sekunde und einen Puffer für 200 RAW-Bilder. Das ist bei einer schnellen Sportart u.U. für jemanden, der sein Geld mit dem Verkauf spektakulärer Bilder verdient, ein Top-oder-Flop-Kriterium.

Auch hat Nikon ein Patent auf ihren C-AF, der in manchen Situationen nach wie vor der schnellste ist.

Die Frage ist immer: "Wer braucht das?"

Und dann als nächstes: "Rechnet sich das?"

Es gibt Profis, die brauchen das und es rechnet sich irgendwie.

Es gibt Amateure, die brauchen es eigentlich nicht, leisten es sich aber trotzdem.

Und es gibt Amateure, die brauchen es auch nicht, hätten es aber gerne, und reden es (sich) dann schlecht, weil sie es sich leider nicht leisten können... ;-)

Wer hat den bei der Europameisterschaft mit Oly-Kameras fotografiert, wer wird bei den Olympischen Spielen mit denen fotografieren? Keiner!

Pit hat ja gerade schon protestiert! ;-)

Und ja, da wo der extrem schnelle Serienmodus ein Vorteil ist, wird Oly noch etwas dünn dabei sein.

Aber diese technischen Unterschiede werden immer kleiner. Und damit werden die anderen Vorteile der Olys immer gewichtiger. Mir ist eigentlich egal, wieviele Olys "am Spielfeldrand" vertreten sind. Aber ich bin trotzdem überzeugt, dass die Wende schon eingeleitet ist...

Die Boliden haben auch ihre Berechtigung. Häufig werden diese wegen Geldmangel schlecht geredet. Es ist primitiv und ein entlarvendes Manöver .

S.o.: Jede(r) muss für sich entscheiden, was sie/er wirklich braucht und was nur das eigene Ego streichelt.

Wer gerne ein großes, ps-starkes Auto fahren möchte, um seinen Schw... zu verlängern, sich dieses aber nicht leisten kann, wird natürlich in Versuchung geraten, alle großen, ps-starken Autos als Unsinn zu verdammen.

Wer (hin und wieder) tatsächlich ein großes, ps-starkes Auto braucht muss es sich entweder kaufen oder mieten. Oder kann ggf. den einen oder anderen Job nicht ausführen.

Ich besitze ein großes, ps-starkes Auto, weil ich das tatsächlich hin und wieder brauche. In der Stadt ist das aber sehr oft kontraproduktiv, so dass ich mir relativ häufig einen Kleinstwagen miete. Beides zu besitzen ist mir zu teuer, diese Version ist die optimale für mich. Auch wenn sie finanziell "echt heftig" ist.

Bei den Kameras hatte ich noch nie Bedarf an extrem schnellem C-AF und riesigem Puffer (vom Probier-Modus mal abgesehen). Dafür hat mir das onboard HDR schon Jobs gerettet und der EVF macht mich schneller, als die klappernen Kollegen. Und wenn, dann miete ich halt zu. Meine Entscheidung für den vollausgestatteten Kleinwagen im Fotobereich ist also absolut bewusst getroffen.

Gruß imago somnium

Grüße zurück

Martin

[Nieweg]

Wer hat den bei der Europameisterschaft mit Oly-Kameras fotografiert, wer wird bei den Olympischen Spielen mit denen fotografieren? Keiner!

Moment mal!

Die Frage müsste eigentlich heissen, "wer war akkreditiert?"

[Mr. Retro]

Hallo,

ich muss doch mal zu diesem Thema meinen "Senf" abgeben, weil ich beide Systeme kenne und nutze. Ich habe eine Vollformatkamera Nikon D750 und meine Frau hat noch eine Nikon D5500 (vergleichbar mit der D7200). Ich nutze an den Nikons verschiedene Objektive. Vom lichtstarken 35mm 1.4 bis hin zum 24-120 F4.0 und diverse andere. Ausserdem habe ich noch eine EM1 mit dem 12-40 2.8. Nachdem ich viele Systeme ausprobiert habe, muss ich sagen alle haben Ihre Vor- und Nachteile. Grundsätzlich schleppt man bei einer Nikon DSLR mehr Gewicht rum. Bei Vollformat steigt das Gewicht nochmal um fast 50%, weil man einfach besseres Glas braucht, um Vollformat nur annähernd auszunutzen. Die beiden Nikon Vollformat-Kameras sind wahre ISO-Monster:) Man kann hier bis in den hohen ISO-Bereich noch gute Ergebnisse erzielen. Nur wann nutzt man das? Meine persönliche Grenze ist 6400 ISO. Bei der Konzertfotografie gehört meiner Meinung nach sowieso ein lichtstarkes Objektiv an die Kamera. Bei anderen Situationen im Dunkeln würde ich lieber ein Stativ verwenden. Die Vollformat-Kameras haben aufgrund ihrer Sensoren im hohen ISO-Bereich leichte Vorteile gegenüber der EM1. Die DX-Kamera 5500 mit dem kleineren DX Sensor spielt in der gleichen Liga wie die EM1. Sie macht auch Spass, aber sie ist mit dem 16-85 so schwer wie die EM1, nicht wetterfest und das Objektiv ist deutlich lichtschwächer. Ausserdem ist die Bedienung gegenüber der EM1 komplizierter (eben kein Profi-Modell!). Grundsätzlich solte man sich immer fragen, wofür man eine Kamera wirklich braucht. Es gibt keine eierlegende Wollmilch-Sau. Ich liebe die EM1, weil sie für ihre Grösse eine Topleistung bietet und ausreichende ISO-Fähigkeiten hat. Sie ist leise, sie ist diskret, sie ist wetterfest und bietet Hightech auf kleinstem Raum.

Man kann aus allen Kameras mit ein bisschen Erfahrung deutlich mehr herausholen. Meiner Meinung nach sind wir mittlerweile auf einem so hohen Niveau angekommen, dass es keine "schlechten" Kameras mehr gibt. Wenn man eine gute Olympus, Canon oder Nikon Ausrüstung mit Wechselobjektiven besitzt, sollte man sich den Wechsel auf ein anderes System zweimal überlegen. Wenn man sich für ein neues System entscheidet und sich nur "ein" System leisten kann, dann sollte man sich vorher überlegen, was wichtig ist und mit welchen Nachteilen man leben kann...

Viele Grüsse

[pit-photography]

Ja, ich war auch akkreditiert. Sonst müsste ich nur von der Zuschauertribüne aus "knipsen" (dabei ist auch nicht garantiert, mit schweren Kameras auch dort fotografieren zu dürfen).

Und ich war auch auf nette Einladung der Berliner Füchse (Tausend Dank an diesem Bundesligaverein) sogar am Spielfeldrand neben den schweren DSLR-Geschützen).

Gruß Pit

[Nieweg]

Pit war... ;-)

Ja, ich war auch akkreditiert.

Das ist sehr gut! So hoffe ich eben, dass mehr und mehr Olympus-Fotografen akkreditiert werden und dass Veranstalter bei der Akkreditierung und dass Agenturen und Medien beim Bilder-Aufkauf nicht blind C/N bevorzugen, sondern die Qualität der Bilder.

[Axel Kottal]

Eine D5 (und auch die D4) hat beim AF deutliche Vorteile, vor allem funktioniert das AF-Tracking bei denen richtig gut (wie übrigens auch bei der Canon EOS-1Dx/II), es ist aber dort auch nicht perfekt. Und bei hohen ISO-Zahlen (bis 12.800 ISO) sind sie ebenfalls sehr gut. Dass sie mit den XQD-Karten bis 200 RAWs in Folge und 12 oder 14 Bilder pro Sekunde können ist da eher zweitrangig im Vergleich zu dem was die E-M1 kann.

Es ist dann halt die Frage, ob ich im Falle einer D5 das mit einem hohen Gewicht (Gehäuse 1,5 kg) und dem Preis (7.000 Euro) mir leisten will. Und dann kommen noch die Objektive dazu (Beispiel Tierfoto- oder Rennsportfotograf): Ein 4/600 wiegt etwa 4 kg und kostet um die 10 bis 12.000 Euro, das 4/300 von Olympus 1,5 kg und 2.500 Euro. Das sind handhabungstechnisch und kostenässig ganz andere Dimensionen.

Ich rechne ganz fest damit, dass Olympus bei der Nachfolgerin der E-M1 zur photokina gerade beim AF den Abstand zu den besten DSLRs deutlich verringert.

Gruss

Axel