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Apple: Nach High Sierra Wechsel von Aperture auf Photos


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Nach dem Systemwechsel von Sierra, OS X 10.12, auf High Sierra, OS X 10.13, habe ich nun den Wechsel von Aperture auf Fotos vollzogen. Hier mein Erfahrungsbericht.

Auf das Für und Wider verschiedener Bildverwaltungs und Bearbeitungsprogramme sowie Abomodelle will ich hier bewußt nicht eingehen, da ist schon alles gesagt und jeder entscheidet für sich, wie er arbeiten und zahlen möchte.

Nach drei Testtagen mit dem den neuen Fotos, jetzt Version 3.0, stand für mich fest, es ist Zeit zum Wechseln.

Die „Anpassungsfunktionen“ Licht, Farbe, Scharfzeichnen, Auflösung, Störungen reduzieren, Vignette, Weißabgleich und Tonwerte wurden ergänzt mit Schwarzweiß, Retuschieren (vorher separate Funktion), Rote Augen (vorher separate Funktion), Kurven und selektive Farbkorrektur.

Alle Funktionen stehen sofort in der Detailversion zur Verfügung in dem sie per Auswahldreieck vor dem Namen aufgeklappt werden. Gegenüber Aperture fehlt jetzt keine Funktion. Was es noch nicht gibt, ist die Anwendung bestimmter Funktion per Pinsel auf einen bestimmten Bereich.

Externe Programme werden auf zwei Weisen eingebunden:

1. als Durchreiche für externe Programme. In der Übersicht oder als Einzelbild kann per Auswahl oder Menü über „Bearbeiten mit ….“ das Bild an anderes Programme, wie Photoshop, Affinity Photo, Pixelmator, Luminar, oder … komplett übergeben werden. Das entsprechende Programm wird gestartet und übernimmt das Bild. Abgespeichert wird dann über das Programm an selbstgewählter Stelle; nicht in Fotos.

2. als interne Erweiterung im Bearbeitungsmodus. Unterstützt das Programm die interne Erweiterung von Fotos, siehe Systemeinstellungen -> Erweiterungen -> Fotos-Bearbeitung, dann kann es als Erweiterung im Bearbeitungsmodus separat aufgerufen werden. Das Programm startet dann innerhalb von Fotos und speichert nach Beendigung der Bearbeitung das Bild intern in Fotos. Das Bild ist auch dann als bearbeitet gekennzeichnet. Mann kann so mehrere Programme nacheinander anwenden ohne sich um die Speicherung kümmern zu müssen. Ob die Änderungen intern als Maske über das RAW gespeichert werden, wie in Aperture, ist mir allerdings nicht bekannt. Nach meiner Datenbankanalyse werden die Bilder wie folgt gespeichert (Ausgangsbild jeweils RAW):

Bearbeitung in Fotos oder mit RAWPower (Erweiterungsprogramm von einem Aperture.Programmierer)—> Ablage als RAW + JPEG. Bild kann jederzeit wieder aufgerufen und verändert werden, Regler bleiben aktiv. Jede neue Speicherung erzeugt ein neues JPEG mit Vermerk der Reglerstellungen.

Bearbeitung mit einem „dritten“ internen Programm wird das Bild anschließend als TIFF + JPEG gespeichert. Bei einem wiederholten Aufruf sind alle Regler wieder auf Null gesetzt. Arbeitet man jetzt weiter, arbeite man am internen TIFF. Gespeichert wird dann ein neues TIFF und neues JPEG. Man kann nach wiederholtem Aufruf aber die Funktion „Zurück zum Original“ wählen, dann startet man wieder mit dem RAW. Benutzt man mehrere Programme hintereinander dann läuft die Speicherung vermutlich über Tiffs.

Neue Filter, die jetzt endlich den Namen verdienen, aber noch etwas mehr sein könnten und nicht immer meinen Geschmack treffen.

Eine sehr effektive Schnelloptimierung per Knopfruck die in vielen Fällen eine zufriedenstellende automatische Bildoptimierung hinbekommt. Wenn man danach in den Bearbeitungsmodus geht, hat man zumindest schon mal ein gute Grundlage.

Wer mit den neuen Grundfunktionen von Fotos nicht zufrieden ist, sollte sich noch die Programme Affinity Photo (Ersatz für Photoshop), RAWPower (nochmalige Erweiterung der Apple-Raw-Engine) und Macphun Luminar holen. Damit bleibt wirklich kein Bearbeitungswunsch mehr offen. Nach relativ kurzer Zeit war ich mit dieser Kombination in der Lage die von Aperture erzeugte Bildqualität und Änderungen auch in Fotos zu erzeugen.

Zum Wechsel:

1. Prüfen wie groß die Aperture-Datenbank ist. Für den Transfer benötigt man mindestens nochmals den gleichen Speicherplatz. Meine Datenbank mit ca. 80.000 Bildern und 780 GB befindet sich auf einem externen 2 TB FireWire-Laufwerk. Den Schritt gewagt und über die Auswahl Aperture-Datenbank öffnen mit Fotos, den Wechsel eingeleitet. Hätte ich gewußt wie lange das dauert, hätte ich den Transfer Abends gestartet. Die Umwandlung der Aperture-Datenbank dauerte ca. 10 h. In dieser Zeit geht der Rechner auch ziemlich in die Knie und er führt keine Time-Machine-Backup durch. Also nichts essentiell sicherungswürdiges machen.

2. Der Transfer passierte problemlos. Es wurden alle Schlagwörter und Ordnerstrukturen übernommen. Ob Flags oder Sternchen übernommen werden kann ich nicht sagen, da ich das in Aperture nie benutzt habe. Substrukturen von Schlägwörtern gibt es in Fotos nicht, stehen jetzt all auf gleicher Eben und es erfolgte eine korrekte Zuordnung zu den Bildern.

3. Jetzt arbeitet die Datenbank noch mehrer Nächte oder Tage bei nicht-Nutzung des Rechners und optimiert die Datenbank, scannt alle Bilder nochmals durch nach Gesichter bzw. der intern AI. Wählt man in dieser Zeit den Reiter Gesichter aus, bekommt man angezeigt wieviel Bilder nicht gescannt werden müssen. Ist der Kompletten durchgeführt sollte man die Suche mal mit Abfragen starten, die nicht in der Verschlagwortung stehen, wie zBsp. Haus, Zaun, Fahrrad, Turm, Motorrad oder ähnliches. Die AI arbeitet mit ein paar lustigen Fehlschlägen erschreckend genau.

4. Datenbank ist etwas kleiner und belegt ca. 12 GB weniger Speicher. Kann aber auch sein, dass jetzt der ganze Mist raus ist, denn die alte Aperture-Datenbank war teilweise ziemlich wackelig und ich musste alle zwei Monate den Reparaturmodus laufen lassen.

Erster Realeinsatz von Fotos nach einem schönen Sonntagsspaziergang im Karlstal, Trippstadt, durchgeführt. Ca. 500 Fotos eingelesen mit vielen kritischen Lichtverhältnissen: Teilschatten, sehr starke hell-dunkel Verhältnisse, Isos von 200 - 3200; eben typische Herbstaufnahmen in einem Teilschattental.

Einlesen dauert gefühlt etwas länger, aber ohne Probleme. Zeit ist eigentlich egal, dich ich während des Erlesen immer etwas anders gemacht habe und meist die Bilder im Rechner waren als ich zurück kam.

Der Vorauswahlprozess mit Schnellmarkierung und Löschen von Bildern ist leicht zeitaufwendiger, da es keine Menüleiste mit Buttons gibt und man über die Menüstrukturen gehen muss.

Die Bearbeitung dauert länger, da man immer in den Bearbeitungsmodus wechseln muss und eine Speicherung erst erfolgt, wenn man ihn wieder verlässt. Ist die Bearbeitung etwas Aufwändiger und ruft man ein internes Erweiterungsprogramm auf, kostet das pro Bild 1 - 2 Sekunden. Hier geht richtig Zeit verloren.

Bis jetzt habe ich den Wechsel nicht bereut. Das mit der Bearbeitungszeit wird sich mit der Zeit schon einpendeln bis man seinen neuen Flow gefunden hat und die Startzeiten der internen Erweiterungen wird mit Sicherheit noch optimiert.

Einen halbwegs vernünftigen Ersatz für meine Bilderstapel aus Aperster habe ich auch schon gefunden. Da ich ab und zu HDR’s und Panoramas mache, sind die Teilbilder natürlich auch in meinem Ordner. Bei Aperture könnt man das ganze mit dem fertigen Bild in einen Stapel packen und sie haben bei einer Diashow oder beim Durchblättern nicht gestört. Diese Funktion gibt es in Fotos leider nicht. Jetzt sammle ich all diese Arbeitsbilder im Ordner „Ausgeblendet“. Habe ich mein HDR oder Panorama oder Fotomontage erstellt, werden alle Bilder im entsprechenden Ordner verschlagwortet. Anschließend werden die „Arbeitsbilder“ ausgeblendet. Die Bilder sind dann im entsprechenden Ordner nich mehr sichtbar sondern nur noch im Ordner Ausgeblendet. Hier sammelt sich natürlich einiges an. Sucht man nun im Hauptordern die Arbeitsbilder zu einem HDR oder Panorama so nehme ich die Schlagwörter dieses Bildes und suche mit dem Zusatz „ausgeblendet“ in einem intelligenten Ordner -und schwups sind sie aufgelistet und können sogar mit „einblenden“ wieder an den Ursprungsort gelegt werden.

Hoffe das war hilfreich

Grüße

Thomas


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Ja, das ist wirklich hilfreich für mich! Danke für deinen Erfahrungsbericht.

Ich habe mir das kopiert und arbeite es durch, ich bin in einer ähnlichen Situation, habe aber deinen vollen Umstieg aus Aperture noch nicht gewagt.

Einstweilen bearbeite ich die RAWs mit DxO (dessen Objektivkorrekturen sind für mich entscheidend besser als die von Aperture) und speichere erst die so entwickelten JPG in Fotos. Kleinere Bearbeitungen mache ich dann noch in Fotos. Die Originale mit sidecar bleiben auf einer externen Festplatte gesichert. Ich will so auch die Fotos-Datenbank schlanker halten.

Erkennst du da einen gravierenden Nachteil?

Freundlicher Gruß und Dank,

Gerhard


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@Gerhard,

wie man seine Bilder archiviert ist Geschmackssache.

Hatte am Anfang meine Bilder in Datums-Unterordnern abgelegt und iPhoto oder später Aperture hat darauf zugegriffen. Ich hatte immer Angst, dass wenn alles in einer Datenbank (iPhoto oder Aperture) liegt, dann bin ich immer auf diese Datenbank angewiesen und es das Programm nicht mehr gibt, dann komme ich nicht mehr an meine Bilder.

Nachdem ich mich mal beruflich mit größeren Datenbanken beschäftigen musste, wurde mir der Vorteil immer klarer, nämlich die sichere Verwaltung größerer Datenmengen und ein problemloser Zugriff und die Möglichkeit von gezielten Suchen.

Nachdem ich dann auch alle meine alten Dias eingescannt hatte, war der nächste konsequente Schritt wirklich die komplette Verwaltung in iPhoto bzw. Aperture und konsequente Vergabe von Schlagworten.

Habe den Schritt nie bereut. Verwalte ca. 80.000 Bilder und es macht immer wieder Spaß über intelligente Ordner sich spezielle Diashows zusammenzustellen und in Erinnerungen zu schwelgen.

Wichtiger als Datenbank oder Verwaltung in Ordnern mit Zugriff eines Verwaltungsprogramms ist meines Erachtens ein regelmäßiges Backup. Eine "verschluckte" Datenbank lasst sich durch die interne Reparatur- oder Pflegefunktionen von iPhoto/Aperture oder anderen Verdächtigen immer wieder hinbiegen. Eine gecrashte Festplatte mit all deinen Bildern ohne Backup ist dagegen eine Katastrophe.

Von DxO gab /gibt es auch eine "simple Version DxO OpticsPro für Photos (Anpassung des Weißabgleichs, Clarity-Filter und einfache Objektivkorrektur)" im AppStore, die man als interne Erweiterung in Photos nutzen kann. Da ich die DxO -Vollversion selber nicht habe, kann ich dir auch nicht sagen, ob es in Photos komplett als interne Erweiterung einbindbar ist.

Grüße

Thomas


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@Thomas,

danke für deinen ausführlichen Kommentar.

Die Verwaltung der (aus DxO entwickelten RAW--> JPG-) Bilder soll bei mir schon auch letztlich über Fotos laufen.

Die DxO-Erweiterung für Fotos nutze ich, der Clarity-Filter ist gut - wo er notwendig ist. Von Af-Ph gibt es ja ähnliches mit Haze Removal, das hat mehr Regler und tut nicht das Gleiche. Manchmal passt das eine besser dann wieder das andere.

Und Hinweise auf die Notwendigkeit von Backup kann man nicht oft genug geben.

Freundlicher Gruß,

Gerhard


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Gerhard,

mir ist noch was zum Thema Objektivkorrektur eingefallen. Wenn dir das so wichtig ist, dann teste mal Polarr Photo Editor; arbeitet als interne Erweiterung in Photos. Hat mindestens genauso viele Einstellmöglichkeiten wie Aperture und dazu eine hervorragende Objektivkorrektur in verschiedenen Ebenen. Auch scheint es mit RAW und Overlay-Korrekturmasken zu arbeiten. Hat man ein RAW mit dem internen Polarr Photo Editor bearbeite, so kann man später wieder an die Bearbeitungsstelle zurückkehren.

Grüße

Thomas


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Gerhard,

mir ist noch was zum Thema Objektivkorrektur eingefallen. Wenn dir das so wichtig ist, dann teste mal Polarr Photo Editor; arbeitet als interne Erweiterung in Photos. Hat mindestens genauso viele Einstellmöglichkeiten wie Aperture und dazu eine hervorragende Objektivkorrektur in verschiedenen Ebenen. ...

Grüße

Thomas

Ja, Objektivkorrektur ist mir wichtig - aber wenn, dann richtig ; )

Das (volle) DxO-Programm arbeitet anders. Die haben dort die meisten Kamera-Objektiv-Kombinationen selbst vermessen. Auch FT-Linsen an mft-Kameras oder Lumix -Objektive an Olympus-Kameras.

Die Unterschiede etwa Aperture zu DxO bei der ORF-Entwicklung sind für mich sehr deutlich (ein Lumix 7-14 an der E-M1 war mit Aperture für mich einfach mis). Die an das Objektiv angepassten Korrekturen von CA, Farbsäumen, Vignette und Verzeichnung gehen automatisch, können aber auch individuell angepasst werden.

Falls dir also Objekrtvkorrekturen wichtig sind, dann teste mal DxO ...

Manuelle Linsen kennt allerdings DxO nicht, es benötigt natürlich die EXIF-Infos.

Gruß

Gerhard


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