Streetfotografie und Datenschutz

[aljen]

Ich habe da eine kurze Antwort:

Sosumi.

https://de.wikipedia.org/wiki/Sosumi

Lange Antwort:

Nullo actore, nullus iudex.

Na gut. Latein ist gemein. Manchmal. Zu Deutsch natürlich: Wo kein Kläger, dort kein Richter.

(Natürlich kann auch keine Richterin gemeint sein, keine Klägerin auch, und keine Bananen gibt es gegenüber, hier gibt es nur keine Wurst.)

Mit anderen Worten:

Ich mach's einfach.

Ich wohne auch mitten in einer altehrwürdigen Hanse-Altstadt, und wenn ich jeden Touri, auf dessen Fotos ich als Staffage auftauche, vor den Kadi ziehen würde, wäre ich ein bemanntes Gemach… oder so.

Wenn ich die Gelegenheit habe, die fotografierten Menschen nach ihrer Meinung zu fragen, nutze ich sie.

Wenn ich keine solche habe, ist es eben so.

Gespräche, so sie sich denn ergeben, verlaufen oft hochinteressant.

Im Zweifelsfalle warte ich ein paar Jahre mit der Veröffentlichung, da haben sich die Menschen (im Kindesalter ganz besonders) dermaßen verändert, dass mir dann einer was beweisen möge: viel Spaß.

Im äußersten Falle würde – und werde – ich es drauf ankommen lassen: mit der Kunstfreiheit argumentieren, eventuell meinen Reisepaß wegschmeißen und mich als minderjährig ausgeben. Oder so.

[Gotti]

l meinen Reisepaß wegschmeißen und mich als minderjährig ausgeben. Oder so.

... hilft nur bei bestimmten Menschengruppen .....

[Geschütteltnichtgerührt]

Sogenannte Streetfotografen sind extrem schräge Vögel, jedenfalls die die künsterisch anerkannt sind, weil deren Bilder z.B. in Museen ausgestellt werden. Keiner von denen nennt/nannte sich übrigens Street-Photographer. Wer z.B. 1Mio Follower, oder mehr auf Instagram oder anderen Social-Media Kanälen hat, zählt nicht automatisch zu den anerkannten, Martin Parr hat nur etwas über 350k ;)

Her ab ca. 0:50 ("I hate the term, I think it´s a stupid term -street photography- ") https://www.youtube.com/watch?v=FJgJtmnt_HI

Der hier ist bei der Agentur Magnum https://www.youtube.com/watch?v=kkIWW6vwrvM

Dann dieser Typ hier, ca. 1:50 ("...dringe ich widerrechtlich in ihre Sphäre ein...") https://www.youtube.com/watch?v=fmmBhAlePhw

Einer macht Werbung für Canon https://www.youtube.com/watch?v=YFaRK7WzbNc

Beach gibt´s übrigens auch "my beach photograpy career" https://www.youtube.com/watch?v=e-ihq4rx1g8

Vielleicht ist hier was für dich dabei, von dem etwas für dich "mitnehmen" kannst

Danke für diesen Beitrag! Und die Links sind die besten, die ich seit langem hier gefunden habe.

Neben Martin Parr möchte ich noch Anders Petersen hinzufügen, der aber etwas anders vorgeht. Beide sind Genies. Allen gemein ist tatsächlich, dass sie sich NICHT "Street-Fotografen" nennen.

Um so sehenswerter diese Filme hier, die auch zeigen, welche genialen Ergebnisse dabei rauskommen.

Was dabei für mich als Tipp rauskommt, ist nah ranzugehen. Erst das schafft die nötige Intimität und der weitere Winkel schafft Spannung. Freistellung ist in den meisten Fällen kein Thema, auch das ist eine Wahrheit.

Diese Genre lebt übrigens oft von Ironie, und nicht von Betroffenheit. Deshalb funktioniert es einfach nicht, wenn man meint, z. B. Obdachlose abbilden zu müssen.

[Gast]

Solche feinen Dokus, gerade wie diese von Michael Engler, scheinen leider sehr rar zu sein. Stattdessen werden wir heutzutage mit Equipment Reviews permanent zugemüllt ;)