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Die OM System Community
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60mm Makro mit Zwischenringen undoder Nahlinse für mehr wie 1:1 ??


Smarty-HH

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Hallo,

ich nutze an der E-M1MII / 60er Macro die JJC Zwischenringe und auch die Raynox DCR 250. Die Kombinationen funktionieren super, wenn man im Blendenbereich von f/2.8 bis max f/5.6 bleibt.

Zu Macrozwecken kommt man natürlich am Stacken nicht mehr vorbei, was aber durch die interne Bracketingfunktion bestens funktioniert. Stacken tue ich mit Helicon Focus.

Tschüss Olaf

Hier mal ein paar Beispiele:


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Es gibt für alle Anwendungsfälle (ZwiRinge, Balgenauszug, Vorsatzlinsen etc.) eine Universalformel, die ich in einer Mathe-App mit Solve-/Löser-Funktion (z.B. von MathLab) auf meinem Smartphone programmiert habe.

Voilà: 1/g = 1/f + D - 1/(a+b)

mit g = Gegenstandsweite (alias Aufnahmeentfernung)

mit f = Brennweite des Objektivs

mit D = Dioptriewert einer Vorsatzlinse

mit a = Auszugsverlängerung des Objektivs (z.B. mittels Entfernungseinstellung oder ZwiRi o.a.)

mit b = Bildweite (Entfernung der hinteren Objektivhauptebene zum Sensor), meist die Brennweite.

Wenn man b = f setzt und a = D = 0 (Grundeinstellung des Objektivs) kommt für die Aufnahmeentfernung unendlich raus. Wenn man a nicht kennt (z.B. wie groß ist a für einen Einstellung meines Objektivs auf eine Aufnahmeentfernung von normal 1 m?), dann kann man a aus der obigen Formel berechnen, indem man die bekannten g, f, b=f und D=0 einsetzt und nach a auflöst.

Bitte beachten: Alle o.g. Dimensionen einheitlich, z.B. in [Meter] (z.B. 1D = 1/m)!

e ;))

Bist du sicher, dass dein Ansatz nicht nur die Smartphone-Realität, sondern auch die Wirklichkeit wiedergibt? M.E. beziehst du dich auf die olle Linsengleichung - und die gilt nur für dünne Linsen, also strenggenommen Einlinser. Mehrlinser haben üblicherweise unterschiedliche Motiv- und bildseitige Brennweiten, und um die Wirkung einer Auszugsverlängerung abschätzen zu können, solltest du jedenfalls den zweiten Wert kennen. Schlimmer noch: Moderne Objektive wie das 2,8/60 sind innenfokussiert- also eigentlich Zooms. Sie ändern also die motivseitige Brennweite mit dem Abbildungsmasstab. Was draufsteht, gilt nur für unendlich - geht man näher ran, ist die Brennweite kürzer. Einen sehr brauchbaren Rechner für Nahbereichskrücken bietet Bill Claff an:

http://photonstophotos.net/Tools/Close-up_Calculator/Close-up_Calculator.htm

der möchte aber ein paar mehr Parameter sehen als du.

Noch ein paar prinzipielle Bemerkungen: Moderne Objektive entfalten ihre Leistung nur, wenn der vorausberechnete Abstand der Hinterlinse zum Sensor eingehalten wird. Bei WW-Zooms führen schon Abweichungen von Millimeterbruchteilen zur Katastrophe. Das 2,8/60 ist zwar viel toleranter, aber ein Zwischenring ist stets eine optische Vergewaltigung. Bei einem derart guten Objektiv fällt das möglicherweise nicht auf - der Effekt ist aber unvermeidlich. Mit guten Vorsatzlinsen sollten bessere Ergebnisse machbar sein.

Ich würde jedenfalls die Kombi von Vergrösserungsobjektiv, Einstellschnecke, Billigzwischenringen und diversen Adapterzeug vorziehen- das ist u.U. sogar billiger. Hat man beim Stacking höhere Ansprüche, muss man ohnehin auf eine Lösung ausweichen, die beim Fokussieren die Perspektive nicht verschiebt. Das geht am besten mit einem Balgengerät mit verstellbarer Kamerastandarte- da ist aber Feingefühl gefragt.


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Noch ein paar prinzipielle Bemerkungen: Moderne Objektive entfalten ihre Leistung nur, wenn der vorausberechnete Abstand der Hinterlinse zum Sensor eingehalten wird. Bei WW-Zooms führen schon Abweichungen von Millimeterbruchteilen zur Katastrophe. Das 2,8/60 ist zwar viel toleranter, aber ein Zwischenring ist stets eine optische Vergewaltigung. Bei einem derart guten Objektiv fällt das möglicherweise nicht auf - der Effekt ist aber unvermeidlich. Mit guten Vorsatzlinsen sollten bessere Ergebnisse machbar sein.

Hallo,

diese Aussage kann ich so nicht bestätigen. Zwischenringe ändern nicht die optische Qualität des verwendeten Objektives und auch nicht das daraus resultierende Bild.

Durch Zwischenringe oder Balken kommt nur deutlich weniger Licht auf dem Sensor an, was dann entweder zu längeren Verschlusszeiten oder höherer ISO führt. Beides ist für Macrobilder im Freien, wo wir mit Wind und sich bewegenden Insekten kämpfen, suboptimal.

Daher empfiehlt sich im Freien auch die Verwendung einer guten Vorsatzlinse. Unter die qualitativ Besten zählt eindeutig Raynox. Preislich sind sie für diese Qualität sehr moderat und von dieser Seite her auch empfehlenswert. Für das 60er Macro empfiehlt sich vor Allem die Raynox DCR250. Diese sollte aber - wie bereits beschrieben wurde - optimaler Weise mit einem Step Down Adapter Ring Filteradapter 46mm-43mm montiert werden.

Mit dem 60er Makroobjektiv plus eine DCR 250 sowie Zwischenringen bis 26mm Dicke hat man einen schönen Spielraum im Abbildungsmaßstab bis ca. 2,5:1. Höhere ABM sind bei Außenaufnahmen schon kritisch wegen Wind und sich bewegenden Insekten.

Nutzt man draußen die interne Bracketing Funktion der Kamera, sollte man schauen, dass die Verschlusszeit bei 1/60 oder geringer ist, damit die Aufnahmezeit der Focusreihe nicht zu lange dauert. Optimaler Weise hat man Verschlusszeiten, welche die Serienbildgeschwindigkeit der Kamera voll ausnutzt. Sprich, es sollten 6 bis 8 Bilder pro Sekunde möglich sein.

Bei Macroaufnahmen im Studio - also ohne Wind und sich bewegenden Motiven - ist das 60er Macro bei ABM größer 1:1 nicht die beste Wahl. Hier können besser Vergrößerungsobjektive - z. B. Rodenstock APO Rodagon N 1:2.8, f = 50mm (in Retro) - am Balken oder an Zwischenringen verwendet werden.

Tschüss Olaf


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Hallo,

vielleicht passt an dieser Stelle ein Hinweis auf meinen Ende 2015 hier im Forum bereitgestellten Makro-ST-Rechner (Vers. 1.2.1). Der Rechner berücksichtigt insbesondere das 2.8/60, auch in Verbindung mit Zwischenringen und Vorsatzachromaten und liefert Einstellwerte für das Stacken mittels Focus-Bracketing aber auch unter Einsatz eines Makroschlittens.

In einer Dokumentation ist das "making-of" des Rechners beschrieben.

Hier der Link zum damaligen Thread:

https://www.oly-forum.com/forum/kameras-objektive/neue-version-121-makro-st-rechner-mit-focus-bktstacking-einst

Den Rechner gibt es in zwei Varianten. Einmal für PC/Mac und einmal für Smartphones

Hier die direkten Links zu den beiden Varianten und zur Dokumentation (mit ein paar Beispielfotos):

Für Einsatz auf PC/Mac:
https://dl.dropboxusercontent.com/spa/uf06za8n1c3r8ba/Makro-ST-Rechner_V-1.2.183_20151229/Makro-ST-Rechner_V-1.2.183_20151229.htm

Für Einsatz auf Smartphone:
https://dl.dropboxusercontent.com/spa/uf06za8n1c3r8ba/Makro-ST-Rechner_V-1.2.182_i_01_20151225/index.htm

Dokumentation und Beispielfotos:
https://www.dropbox.com/sh/wgloao1uw1eoxeu/AABeNU-T6149OyN5z951Bakaa?dl=0

@Hermann:
Dein Hinweis auf die sehr schöne "Universalformel" hat mich veranlasst nochmal in meiner eigenen Dokumentation nachzuschauen. Sie ist dort, nach Umstellung von ein paar Formeln, auch enthalten. Einzig das Korrekturglied zur Berücksichtigung des Abstandes der Linsenebene des Achromaten von der Hauptebene des Objektivs fehlt. Aber das soll jetzt auch reichen - schließlich sind wir hier ja in einem Foto-Forum.

HG

Gerhard


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Hallo,

ich nutze an der E-M1MII / 60er Macro die JJC Zwischenringe und auch die Raynox DCR 250. Die Kombinationen funktionieren super, wenn man im Blendenbereich von f/2.8 bis max f/5.6 bleibt.

Zu Macrozwecken kommt man natürlich am Stacken nicht mehr vorbei, was aber durch die interne Bracketingfunktion bestens funktioniert. Stacken tue ich mit Helicon Focus.

Tschüss Olaf

Hier mal ein paar Beispiele:

Dateianhänge

Hut ab! Sehr schöne Beispiele.

Danke fürs zeigen!

Schöne Grüße

Jan


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Der Kommentar soll aussagen, dass ich es oft z.B. im systemkamera-forum gelesen und gesehen habe und es auch übliche Praxis ist, so vorzugehen um größere Maßstäbe zu erreichen. Dem Fragesteller hilft es weiter, dass er schon mal auf dem richtigen Weg ist.

De Fachmanns Rat Geld gespart! Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Schnauze halten.

Edmund


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... aber ein Zwischenring ist stets eine optische Vergewaltigung. Bei einem derart guten Objektiv fällt das möglicherweise nicht auf - der Effekt ist aber unvermeidlich. Mit guten Vorsatzlinsen sollten bessere Ergebnisse machbar sein.

Diese Aussage kann ich so nicht bestätigen. Zwischenringe ändern nicht die optische Qualität des verwendeten Objektives und auch nicht das daraus resultierende Bild.

Doch, genau so kann man das bestätigen. Dein Vorredner hat nämlich völlig recht. Zwischenringe mögen ein bequemer und kostengünstiger Weg zu größeren Abbildungsmaßstäben sein – aber er ist (außer in Verbindung mit Spezialobjektiven) der optisch unvorteilhafteste, der die Abbildungsleistung am stärksten beeinträchtigt.

Wenn du das nicht bestätigen kannst, dann schlage ich vor, daß du es einfach einmal selber ausprobierst. Selbst ein normales 50-mm-Standardobjektiv für Kleinbild, eingestellt auf 0,5 m Entfernung, verliert durch die Auszugslängerung seines eigenen Schneckenganges bereits erkennbar an Leistung. Stellt man es aber auf unendlich und schraubt stattdessen eine Nahlinse mit +2 dpt darauf – idealerweise eine achromatische, aber eine einfache geht auch –, so erreicht man den gleichen Abbildungsmaßstab bei spürbar besserer Qualität. Verzeichnung und Bildfeldwölbung sind niedriger, die Schärfe am Bildrand besser, die chromatischen Aberrationen geringer. Und das waren nicht einmal 6,5 mm Auszugsverlängerung! Setzt man 20 oder 30 mm lange Zwischenringe ein, so bricht die Abbildungsleistung vollends zusammen.

Natürlich reagieren nicht alle Objektive gleich empfindlich auf zusätzliche Auszugsverlängerung. Je kleiner der Bildwinkel, desto weniger kritisch wird die Sache. Doch unvorteilhaft sind (zusätzliche) Zwischenringe eigentlich immer. Insbesondere Makroobjektive, die für Maßstäbe bis 1:1 ausgelegt sind, reagieren sehr empfindlich, wenn man sie einfach mit zusätzlichem Auszug auf Maßstäbe über 1:1 zu zwingen versucht. Bis ungefähr ... sagen wir, 1,5:1 bleibt der Verlust an Abbildungsleistung noch im erträglichen Rahmen. Aber jenseits davon werden die Ergebnisse rasch immer schlechter.

Die einzig korrekte Lösung für Abbildungsmaßstäbe über 1:1 besteht darin, das Objektiv umzukehren. Dann gibt's keinerlei Leistungsverluste – nicht einmal dann, wenn man beliebig viele Zwischenringe oder gar ein Balgengerät zwischen Kamera und Umkehrring setzte. Bei elektronisch angesteuerten Objektiven ist natürlich nicht so einfach – doch seit neuerem gibt's da was von Novoflex. Für das Canon-EF-Bajonett gibt es schon länger einen elektronisch gekuppelten Umkehrring, und genau dasselbe gibt es nun auch für Mikrovierdrittel. Ist aber leider nicht ganz billig ...

Ober man nimmt Objektive, die von vorherein für Maßstäbe um und über 1:1 ausgelegt sind, wie Vergrößerungs- und Lupenfotoobjektive am Balgen.


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Doch, genau so kann man das bestätigen. Dein Vorredner hat nämlich völlig recht. Zwischenringe mögen ein bequemer und kostengünstiger Weg zu größeren Abbildungsmaßstäben sein – aber er ist (außer in Verbindung mit Spezialobjektiven) der optisch unvorteilhafteste, der die Abbildungsleistung am stärksten beeinträchtigt.

Wenn du das nicht bestätigen kannst, dann schlage ich vor, daß du es einfach einmal selber ausprobierst.

... Doch unvorteilhaft sind (zusätzliche) Zwischenringe eigentlich immer. Insbesondere Makroobjektive, die für Maßstäbe bis 1:1 ausgelegt sind, reagieren sehr empfindlich, wenn man sie einfach mit zusätzlichem Auszug auf Maßstäbe über 1:1 zu zwingen versucht. Bis ungefähr ... sagen wir, 1,5:1 bleibt der Verlust an Abbildungsleistung noch im erträglichen Rahmen. Aber jenseits davon werden die Ergebnisse rasch immer schlechter.

Hallo,

wie ich schon schrieb, kann ich diese Aussage nicht bestätigen! Die neue Aussage von dir genauso wenig.

Klar gibt es theoretische Einschränkungen, welche aber in der Praxis bis ABM von 2:1 keine Rolle spielen.

Probieren soll ich es... ja, geht bekanntlich über studieren...

Seit einigen Jahren praktiziere ich dies sehr erfolgreich. Dies mit 1:1 Makroobjektiven von Canon oder Zuiko an verschiedenen Crop Kameras. Hier werden ABM bis ca knapp 2:1 erreicht und dies ohne zusätzliche Nahlinsen - sondern ausnahmslos mit Zwischenringen.

Beispiele, welche am Canon EF100mm f/2.8 Macro USM immer mit Zwischenringen erstellt wurden als Anlage, da kann sich jeder selbst überlegen, ob die Qualität noch stimmt - vor Allem auch im Randbereich.:

Tschüss Olaf


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Es gibt für alle Anwendungsfälle (ZwiRinge, Balgenauszug, Vorsatzlinsen etc.) eine Universalformel, die ich in einer Mathe-App mit Solve-/Löser-Funktion (z.B. von MathLab) auf meinem Smartphone programmiert habe. 1/g = 1/f + D - 1/(a+b)

Bist du sicher, dass dein Ansatz nicht nur die Smartphone-Realität, sondern auch die Wirklichkeit wiedergibt? ... Einen sehr brauchbaren Rechner für Nahbereichskrücken bietet Bill Claff an:
der möchte aber ein paar mehr Parameter sehen als du.

Hallo Rodinal, es ist völlig klar, dass die Grundgleichung 1/g = 1/f + D - 1/(b+a) eine vereinfachte Gleichung ist. Aber sie erfüllt unzweifelhaft in bester Weise und Genauigkeit die Bedürfnisse von 99% aller Fotografierenden und für das Thema des TO hier und sie ist sehr einfach zu überschauen und zu bedienen - und darauf kommt es doch an!

Die korrekten Gleichungen in der exakten geometrischen Optik sind wesentlich komplizierter - ich nehme an, Du kennst z.B. die Bücher von Johannes Flügge, Springer-Verlag, und von Sidney F. Ray, Focal Press, Elsevier.

Es geht bei der Formel auch nicht um einen "Ansatz für die Smartphone-Realität", sondern darum, dass diese Formel sehr einfach auf einer Smartphone-App durchgerechnet werden kann - auf einem Smartphone, was man meist ständig dabei hat. Deswegen habe ich sie auf meinem Smartphone! Die "Smartphone-Realität" umfasst ja normalerweise auch nicht die Verwendung von ZwiRingen, Balgenauszug, Vorsatzlinsen etc. Insofern könnte man Dir den Mißbrauch des Ausdrucks "Smartphone-Realität" durchaus als Polemik übelnehmen (wenn man wollte) ;) Im Übrigen weisst Du ja sicherlich auch, dass die (meist extremst asphärischen) Smartphone-Linsen völlig anders aussehen als die klassischen Objektive.

Es ist auch völlig klar, dass die Formel für dünne, sphärische Linsen gilt, was in jeder Optik-Formelsammlung für Schüler einschränkend erwähnt wird; streng genommen für den Mittelstrich, bzw. die zweidimensionale Mittelebene im Strahlenbild. Fortgeschrittene wissen dann selbstverständlich auch, dass diese Mittelebene in der Praxis für Zusammenstellung von mehreren Einzellinsen aufgeteilt werden muss in die beiden Hauptebenen und dass diese die Ausgangsebenen jeweils für alle achsialen Entfernungen zu sehen sind. Auch darauf habe ich mich hier in Postings verschiedenlich bezogen. Noch weiter Fortgeschrittene wissen auch um die Besonderheiten von innenfokussierten Objektiven und Innenzooms.

Aber was solls? Für prinzipielle Überlegungen zu den Wirkungsweisen von Nahlinsen, von ZwiRingen, von Balgengeräten, von Einstellschnecken etc. und für deren näherungsweise korrekte Berechnung gibt es nichts Besseres und Schnelleres als die o.g. Formel. Nichts gegen Deine fachlich fundierten Einwendungen, aber Du solltest nicht den Wert der Formel schmälern und die Forums-Mitglieder verunsichern wollen.

Wenn man genau den von Dir zitierten Bill Claff-Rechner anschaut, dann verlangt er im Grunde auch als weitere Parameter nur die Eingabe der Lagen der beiden Hauptebenen mehr als die Grundformel - gut der durchschnittliche Amateur, wenn der beim Fotografieren im Feld/on location für jedes seiner Objektive diese Werte kennt ;)

Und ja, es gibt auch Formeln, die sind etwas komplexer als die einfache Grundformel und trotzdem noch einfacher als die Formeln der exakten geometrischen Optik der Wissenschaft; sie liegen halt zwischendrin. Sind aber meiner Meinung wiederum schon zu kompliziert, zu unhandlich und nicht so schnell durchschaubar für den täglichen Umgang des Fotoamateurs. Vielleicht hat der gute Bill Claff ja solche Formeln benutzt ;)

Gruß, Hermann


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Etwas Grundsätzliches zum Unterschied Zwischenring vs. Vorsatzlinse:

Die normalen Objektive sind in ihrer Auslegung auf einen Strahlengang wie folgt optimiert bzgl. der Abbildungseigenschaften:

Die Strahlen kommen flach oder nur wenig stark von der Parallele abgelenkt vom (in der Regel weit entfernten, bzw. im Unendlichen liegenden) Gegenstand , d.h. unendlich bis ca. 2 m (Leitz hat laut Herrn Osterloh früher auf 2 m optimiert), passiert dann das Objektiv und wird in der Regel stark abgelenkt auf den in kurzer Entfernung (etwa Brennweite) stehenden Film, bzw. Sensor.

Bei Nahaufnahmen (1m oder näher) kommen die Strahlen schon stärker von der Parallelen abweichend und treffen auf den Film/Sensor nicht so stark abgelenkt wie die von Unendlich her. So ist der Vereinigungspunkt (Punkt höchster Schärfe) auch weiter als die Brennweite von der Linse weg und die Bildqualität ist theoretisch nicht so hoch wie im voll optimierten Bereich, wenn der Strahlengang von Unendlich kommt.

Um dennoch scharfe Bilder bei Nahaufnahmen mit dem Normalobjektiv zu bekommen, gibt es zunächst 2 Möglichkeiten:

Entweder man vergrößert die Entfernung von der Linse zum Film/Sensor (z.B. mittels ZwiRing),

oder man simuliert der Linse, die Strahlen kämen von Unendlich, indem man eine positive, konkave Vorsatzlinse (wie bei Weitsichtigkeit des Menschen) vorne dran setzt, was den eingehenden Strahlengang wieder flach macht.

Weil nun das normale Objektiv auf nahezu unendlich korrigiert ist, kann man theoretisch davon ausgehen, dass die Bildqualität mit einer guten Vorsatzlinse (Achromat) höher ist als mit einem Zwischenring/Balgengerät (wenn man die negative Wirkung von zwei zusätzlichen Linsenoberflächen vernachlässigt).

Die 3. Möglichkeit ist die Retrostellung des Objektivs. Da wird dem Objektiv-Eingang ein stark abgelenktes Strahlenbündel geliefert, womit er sonst und normalerweise in korrekter Montage bei vom Unendlichen kommenden Strahlen bestens zurechtkommt, und sein Ausgang liefert das flache Strahlenbündel für den Film/Sensor, was er in korrekter Montage normalerweise vom Gegenstand in großer Entfernung bekommt und womit er hier dann bestens klar kommt ;) Hier ist insbesondere bei sehr nahen Gegenständen die Bildqualität unschlagbar gut, wie man sich denken kann.

Die 4. Möglichkeit ist das Makro-Objektiv, das insbesondere auf sehr nahe Gegenstände, d.h. auf sehr stark abgelenkte Strahlengänge, optimiert ist; evtl. vielleicht aber Defizite bei weit entfernten Gegenständen hat, aber nur evtl!

Gruß, Hermann


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@Olaf-D

Danke für die wirklich krassen Bilder :)

"Probieren soll ich es... ja, geht bekanntlich über studieren..." Ich werde es erstmal mit Zwischenringen probieren ich als Anfänger wohl mit günstigen Ringen um mir einen Eindruck zu verschaffen. "Leider" kann und mag ich meine Familie nicht Monatelang hungern lassen, nur um meinem Spieltrieb nachzugehen :D

Deine Bilder sind alle nur mit Zwischenringen gemacht? wow Dabei hab ich mich schon fast mit den Raynoxlinsen zusätzlich abgefunden.

Hier ein sehr gutes Video von Traumflieger um mal was im vergleich zu sehen:

https://www.youtube.com/watch?v=KzpFFycv0gs

viele Grüße Martin


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Hallo Hermann, hallo Rodinal.

ich bin da ganz bei Dir, Hermann.

Mehrere Posts weiter oben (heute Vormittag) hatte ich auch, neben dem Hinweis auf meinen inzwischen fast drei Jahre alten Makro-ST-Rechner, erwähnt, dass die von Dir angegebene Formel mit Ausnahme eines kleineren Korrekturgliedes zur Berücksichtigung des Abstandes der Linsenebene des Achromaten von der Hauptebene des Objektivs mit den in meinem Rechner verwandten Formeln übereinstimmt.

Ich habe für meinem Rechner seinerzeit das 2.8/60er Makro gewissermaßen"seziert". (geänderte Brennweite im Nahbereich, Lage der Hauptebenen, ...), damit der übliche Anwender (Einsteiger, Amateur) die gewünschten Ergebnisse bei Verwendung dieses Objektiv (auch mit Zwischenringen bzw. Vorsatzachromat) lediglich mit den tatsächlich bekannten Parametern erhalten kann. So sind die für den Rechner von Bill Claff erforderlichen, zumeist unbekannten Objektiv-Parameter, gerade nicht notwendig. Das war seinerzeit ein odentliches Stück Arbeit.

Gruß

Gerhard


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Hallo Gerhard, Danke für Dein Posting! Ich kenne Dein Programm Makro-ST-Rechner sehr gut, ich benutze es auch für meine Makro-Aufnahmen zu meinem Vorteil und sehr gerne, weil es ausgesprochen Verbraucher-/Anwender-freundlich und exakt und vielseitig ist, und ich erinnere mich noch sehr gut an die Zeit, als Du es (incl. Edition für eine Verbesserung) vorstelltest. Jeder kann sich vorstellen, dass das ein "ordentliches Stück Arbeit" war und ich habe schon viele hier im Forum gehört, die es sehr schätzen. Einen schönen Adventsgruß von Hermann


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Wie soll man dir raten, wenn du deinerseits jede Frage ignorierst? Willst du etwas billiges, etwas einfaches oder etwas gutes?

Deine Gegenfrage ist halt relativ Sinnlos, wenn ich darauf Antworten könnte, hätte ich meine Frage nicht stellen müssen...

günstig und/oder gut müssen sich zumindest für meinen Einsatzbereich/Anspruch nicht ausschliessen!

Teuer kaufen, schlechte Foto's machen und die Möglichkeiten einer Kamera nicht ausreizen kann jeder...


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Ich werde es erstmal mit Zwischenringen probieren...

Hallo Martin,

bitte verstehe mich nicht falsch. Meine Empfehlung liegt bei der Wahl von Vorsatzlinse oder Zwischenringen nicht bei den Zwischenringen - sondern bei der Vorsatzlinse. Dies aber nicht aus dem Grund einer besseren Abbildungsleistung, sondern ausschließlich, weil bei Zwischenringen Licht verloren geht und dadurch die Belichtungszeit und / oder die ISO steigt. Diesen negativen Aspekt hast Du bei einer Vorsatzlinse nicht. Das ist im Outdoor Bereich beim Stacken aber manchmal ausschlaggebend.

Tschüss Olaf


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Hallo Olaf,

deine Aussage kann ich bestätigen. Die Aussage von Omzu stimmt so nicht. Zwischenringe erlauben bei moderaten Vergrößerungen, qualitativ bessere Aufnahmen als Linsensysteme vor dem Objektiv. Denn was bewirken sie?:

Die Hinterlinse des Objektivs, eine Zerstreuungslinse, ist optisch so dimensioniert, dass bei gegebenem Auflagemaaß das Bild in richtiger Größe auf den Sensor projiziert wird. Ver wendet man nun Zwischenringe, wird nur das Auflagemaaß vergrößert, also nimmt der Sensor sozusagen nur einen Ausschnitt dieses Bildes. Das hat natürlich Grenzen, denn die Objektivfehler werden damit ja auch vergrößert, was bei guten Makroobjektiven in gewissen Grenzen, fast nie ein Problem darstellt.

Nahlinsen/Achromate hingegen beeinflussen wie jedes Linsensystem im Strahlengang die Abbildungsleistung aber recht deutlich, deswegen sind auch hochwertige und teure mehrlinsige Achromate nötig, um die Qualität nicht allzu stark einbrechen zu lassen. Die Konstruktion wird umso schwieriger und mit mehr Kompromissen behaftet, je stärker die Vergrößerung ist. Zwischenringe haben aber den Nachteil des Lichtverlustes, mit den sich daraus ergebenen Konsequenzen in Bezug auf Beleuchtung/Belichtungszeit.

Wenn Zwischenringe die Qualität deutlich beeinflussen würden, müssten ja alle Bilder mit Balgengeräten, die nichts anderes als sehr lange Zwischenringe sind, für die Tonne sein, das Gegenteil ist der Fall. Natürlich benötigt man für Balgengeräte gute Makroobjektive, die Objektivköpfe die es früher für Balgengeräte gab, waren nichts anderes, nur ohne Fokussiereinheit. Da man wie gesagt nur einen Ausschnitt nimmt, mussten die Objekivköpfe natürlich hochwertig sein.

Es ist allerdings richtig, dass Objektive für einen bestimmten Abbm- Bereich! gerechnet sind. Das ist aber bei Makroobjektiven in der Regel nicht 1:1 sondern wird für einen gewissen Bereich gerechnet. Für sehr gute Abbildungsleistung für einen weiten Abbm- Bereich verschieben Makroobjektive intern Linsen zur Korrekturanpassung. Auch bei Fernobjektiven wird das Prinzip verwand, bei Nikon früher CRC (Close Range Correction) genannt. Bei Makroobjektiven aufgrund des viel größeren Abbm.- Bereichs aber wichtiger. Alle Herstellen von hochwertigen Objektiven verwenden/verwandten das Prinzip, ohne es besonders herauszustellen und mit einem Schlagwort zu versehen.

Auch über 1:1 hinaus bricht die nicht gleich ein, wie deine Bilder eindrucksvoll beweisen. Wird der Auszug dann sehr lang, ist es tatsächlich empfehlenswert die Linsen in Retrostellung zu betreiben, oder symmetrisch konstruierte Vergrößerungsobjektive zu verwenden, da liegt Omzu richtig. Wie ich aus eigener Praxis weiß, ergibt das aber erst bei sehr langen Ausszügen einen sichtbaren Vorteil.

Übrigens tolle Bilder, in 1A Qualität zeigst du uns hier, mein Kompliment!

Gruß


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Dein Makro Rechner ist echt toll, allerdings lässt er maximal einen Naheinstellgrenze von 120mm zu.

Hat das einen Grund?

Damit kann man ihn für das Oly 30er nicht so richtig Nutzen das hat ja 14mm.

Was ich schon immer mal wissen wollte, vl. kennst du dich ja damit aus: hat der Abstand der Vorsatzline zum Objektiv eine Großen Einfluss? Im Unterwasserbereich werden die Linsen meist Außen am Gehäuse befestigt. Das hat man aber ja nach Kamera und Gehäuse (gerade bei Kompakten) auch schnell mal 1-2 cm abstand zwischen Linse und Objektiv.


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Hallo,

ich kombiniere das 60mm sowohl mit Zwischenringen als auch mit dem Raynox 150. Seit ich das Raynox habe, verwende ich soweit das Raynox für den gewünschten Maßstab reicht, wegen des Lichtes nur dieses. Wenn ich mehr willl, kombiniere ich beides.

Ich habe zwar die EM-1, die Stacking auch könnte aber unter 30 Bilder mache ich selten bei einem Bild ab 2:1. Daher denke ich, dass die EM10 mit Bracketing kein Problem ist, weil du in diesem Maßstabsbereich kaum ohne externer Software auskommst.

Libellenkopf nur mit Zwischenringen:

https://flic.kr/p/WDeWqJ

Sonnetautropfen mit Zwischenringen:

https://flic.kr/p/Xbx5Kf

Libellenauge mit Zwischenringen und Raynox:

https://flic.kr/p/Md7VJh

https://flic.kr/p/26X4qEm

Libellenkopf mit Renox:

https://flic.kr/p/GXJFDn

Das mehr an Licht bei der Raynox ist schon ein riesiger Vorteil. Beim Bracketing wird der elektronische Verschluss verwendet, wenn da die längste Belichtung nicht mehr reicht müssen auf jeden Fall die ISO nach oben, was beim Stacking ein großes Problem ist. Es geht ja in den meisten Fällen um Detailschärfe.

Grüße

Kurt


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Hallo Wedge,

zu Deiner ersten Frage:

Ich habe gerade mal in den Rechner geschaut. Bei den "sonstigen Objektiven" geht er bei dem Abstand Sensorebene-Objektebene sogar nur bis 160mm herunter. Das ist sicher für das 30er Makro zu viel. Das 30er Makro war Ende 2015 noch nicht auf dem Markt, sodass ich an kürzere Naheinstellgrenzen wohl noch nicht gedacht habe. Aber selbst wenn die kürzest mögliche Entfernung des 30er von 95 mm einstellbar wäre, würde der Rechner keine sauberen Ergebnisse erzeugen. Das liegt an den Gründen, die ich in der Dokumentation zum Rechner versucht habe zu beschreiben. Zum Beispiel spricht die Naheinstellgrenze des 30er von 95 mm dafür, das dort die Brennweite unterhalb von 30 mm liegen dürfte (d.h. bei ca. 24 mm), da bei 30 mm die Grenze bei ca. 30 x 4 = 120 liegen müsste. Für das 30er müssten praktisch die gleichen Berechnungen angestellt werden, wie von mir für das 60er Makro vorgenommen.
Bei einer Progrmmanpassung werde ich aber, unabhängig von den vorstehenden Einschränkungen, Deinen Hinweis aufgreifen und die kürzest mögliche Entfernungseinstellung zumindest auf 30 x 4, d. h. 120 mm korrigieren. Bei allen Brennweiten ab 40 mm ist dies auch bereits jetzt so.

Zu Deiner zweiten Frage:

Hierzu kann ich Dir mangels Spezialwissen/Erfahrung leider nicht groß weiterhelfen. Ich würde aber vermuten, das die jeweiligen Vorsatzlinsen/Achromaten für einen bestimmten/optimalen Abstand zum Objektiv gerechnet sein dürften. Zumindest ändert sich bei einem größeren Abstand die Brennweite des Gesamtsystems. Siehe hierzu z.B. Abschnitt 2.2.2 und darin die Formel 2.13 in meiner Dokumentation des Rechners. Durch einen größeren Abstand vergrößert sich die Brennweite des Gesamtsystems etwas.

Ich hoffe, ich konnte Dir zumindest etwas weiterhelfen.

HG

Gerhard


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Schönes Fotos, was sind denn das für Schatten um die Motive....

HG

Beim Stacken verändert sich immer die Grösse des Motivs und häufig die Perspektive. Das erste Problem können gute Programme noch einigermassen ausgleichen, das zweite nicht. Als Ergebnis hast du dann häufig Artefakte, die nur durch Retusche zu beseitigen sind. Eine kurze Darstellung des Zusammenhangs findest du hier:

https://zerenesystems.com/cms/stacker/docs/troubleshooting/ringversusrail

Schau mal in der Übersicht, welche Stacking-Methoden als "ideal" bezeichnet werden. Und jetzt darfst du raten, warum ich oben ein Balgengerät mit verstellbarer Kamerastandarte empfohlen habe - ich mal nämlich nicht gern in meinen Fotos rum.


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