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Welche Kamera für Streetfotografie?


Franjo

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On 12/27/2018 at 1:17 PM, Subhash said:

Ist das nicht eine contradictio in adiecto?

Nein, überhaupt nicht. Ich behaupte z.B. von mir, beim Fotografieren auch noch ein wenig kreativ zu sein.

Aber ich benutze grundsätzlich die P-Automatik! Allerdings eben bei Bedarf mit Programm-Shift und/oder Belichtungskorrektur.

Damit kann ich vermutlich alles tun, was ich auch mit A, S oder (igitt) M tun könnte .... allerdings wahrscheinlich spürbar schneller!

Das könnte (um beim Thema zu bleiben) bei Streetfotografie nützlich sein.

bearbeitet von wuesten_fuchs
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@wuesten_fuchs:

Die Rede war ja von Kreativprogrammen und das ist ein Widerspruch in sich.

Der Medientheortiker Vilém Flusser nennt Leute, die nicht über die Programmierung des Apparates hinausgehen, „Knipser*innen” (Frauen sind darüber von vornherein nicht erhaben):

Zitat

„Knipser und Dokumentaristen haben die Information nicht begriffen. Sie stellen Apparatgedächtnisse her, nicht Informationen, und je besser sie dies tun, desto besser belegen sie den Sieg der Apparate über den Menschen […] Der Dokumentarist, nicht anders als der Knipser, interessiert sich für immer neue Szenen in immer der gleichen Sichtweise. Der Fotograf ist hingegen (ähnlich dem Schachspieler) interessiert, auf immer neue Weise zu sehen, also neue, informative Sachverhalte herzustellen.” (Vilém Flusser: „Für eine Philosophie der Fotografie”)

Ich glaube ja, das Auf-immer-neue-Weise-Sehen ist ein Anliegen, das sehr gut zur Street Photography passen würde …

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vor 2 Stunden schrieb Subhash:

@wuesten_fuchs Ich glaube ja, das Auf-immer-neue-Weise-Sehen ist ein Anliegen, das sehr gut zur Street Photography passen würde …

Street Photography (was ist das überhaupt?) funktioniert doch oft nur als Serie und nicht als Einzelbild. Auch denke ich, dass gerade bei Street eine Handschrift des Fotografen (sein Stil) erkennbar sein sollte. Wer den erstmal gefunden hat, wird diesen so schnell nicht wieder wechseln.

Du kannst einen Gegenstand auf verschiedenste Weise darstellen. Ich kann stundenlang um ein Gebäude herumtanzen, irgendwann habe ich dann aber das optimale Bild für mich gefunden. Vielleicht findet ein anderer Fotograf eine bessere Lösung, aber in dem Moment habe ich das Optimum für mich erreicht. Das kann man nun Kreativität nennen, ich finde es ist das Handwerk eines Fotografen.

Kreativität zum Selbstzweck ist nett als Vertreib gegen die Langeweile, führt aber nicht zwangsläufig zum besseren Bild. 

Architekturfotografen wie Max Missmann (der auch ganz wenig Street gemacht hat) haben Dokumentation in höchster Perfektion abgeliefert. Hätten sie ihrer Kreativität freien Lauf gelassen, würde sie heute wahrscheinlich keiner mehr kennen. 

Fotokurse zielen nur zu oft auf die künstlerische Richtung ab. Was ich da erwarten würde ist aber erstmal das solide Handwerk vermittelt zu bekommen. 

Wenn ich Architektur fotografiere muss ich mich zwangsweise mit dem Licht und vielleicht auch der Vorstellung des Architekten auseinandersetzen. Bei Modefotografie sollte ich auch eine Vorstellung davon haben, wie ich das Gewebe sichtbar oder gar erlebbar mache und bei Street einfach nur draufzuhalten kann mit etwas Glück zwar einen Hingucker bringen, aber wenn man beständig gutd Ergebnisse liefern will braucht es da aus meiner Sicht auch eher planvolles Vorgehen. In einer Galerie habe ich es auch lieber, wenn da nach einem gewissen System etwas zusammengestellt wird. 

Fazit: Kreativität wird für mich überbewertet. Es sei denn ich will um jeden Preis den Künstler geben. 

Viele Grüße 

Frank

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Gegen solides Handwerk ist ja nichts zu sagen. Wenn damit aber nur die ständig selben Klischees wiedergegeben werden, wird es sehr langweilig. Genauso langweilig wie ein*e Künstler*in, die bzw. der sich nur mehr wiederholt. Kreativität bedeutet (die persönlichen) Grenzen zu übersteigen, den einengenden Alltag aufzubrechen. Es gibt kaum etwas Interessanteres für mich.

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vor 3 Stunden schrieb Subhash:

Die Rede war ja von Kreativprogrammen und das ist ein Widerspruch in sich

Danke für das schöne Flusser-Zitat. Ketzerischer Einwand: müssen wir uns da nicht erst mal einig werden, was denn überhaupt Kreativität ist, und schaffen wir das? Mit "(die persönlichen) Grenzen zu übersteigen" wäre ich jedenfalls nicht unbedingt einverstanden. 😉

bearbeitet von Rob. S.
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Am 16.12.2018 um 17:37 schrieb Subhash:

Vivian Maier hat mit einer Rollei 6x6 cm Street fotografiert. Und zwar so, dass sie sich neben niemanden verstecken muss. Und da, meine ich, ist der große Vorteil, dass man die Kamera vor dem Bauch hat, oben in den Lichtschacht hineinschaut und daher immer sehr schnell den Augenkontakt zur fotografierten Person hat. Das finde ich auch in der Portraitfotografie sehr wichtig. Besonders bei etwas unsicheren Personen nur keine Kamera vor dem Gesicht!

Auch mir gefällt ihr Fotografie sehr gut, falls du Facebook hast https://www.facebook.com/photographervivianmaier/

 

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Am 15.12.2018 um 14:46 schrieb Franjo:

Hallo liebe Olympus - Gemeinde!

Die notwendigen Objektive habe ich schon ausgewählt; nur ich weiß nicht, welche Kamera ich nun nehmen soll: M10 Mark II, M5 Mark II oder PEN F? 

Meiner Meinung nach ist die EM10.2 (die EM10.3 kenne ich nicht) eine sehr gelungene Kamera, da machst du für Street nichts falsch.

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Da wir Dich nicht kennen, empfiehlt jeder seine Cam, mit der er die besten Erfahrungen gemacht hat. Bild technisch sind alle Top, die PenF legt noch etwas drauf.

10II noch nie war der Einstieg preiswerter, nicht abgedichtet, mir egal, mir ist noch nie eine nicht abgedichtete bei schlechten Wetter abgeschmiert, Klappdisplay

PenF, Schwenkdisplay größer Sensor, größerer Preis,  mit keiner machst Du etwas falsch, wichtiger ist das anfassen, und was Du mit dem in der Hand liegend und deren Größe in Deiner Hand zur Streetfotografie verbindest, das ist Dein Gehäuse.

HG Frank

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vor 14 Stunden schrieb Subhash:

@wuesten_fuchs:

Die Rede war ja von Kreativprogrammen und das ist ein Widerspruch in sich.

Der Medientheortiker Vilém Flusser nennt Leute, die nicht über die Programmierung des Apparates hinausgehen, „Knipser*innen” (Frauen sind darüber von vornherein nicht erhaben):

Ich glaube ja, das Auf-immer-neue-Weise-Sehen ist ein Anliegen, das sehr gut zur Street Photography passen würde …

Ich weiß jetzt nicht ob wir Wort klauberei betreiben müssen. Von mir aus nenn es künstliche Effekt Filter Programme. 

Sagt nur keiner...

und ja, die kreativ Programme sind klasse! Z.b.  Monochrome Mode 2. damit bekommst Bilder aus der Kamera wie früher mit Film ohne Nachbearbeitung. Da bin ich wesentlich näher an der Kreativität als wenn ich es am pc hinterher mache. 

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vor 17 Minuten schrieb Vaterfreuden:

Da bin ich wesentlich näher an der Kreativität als wenn ich es am pc hinterher mache. 

Wo ist dabei denn der schöpferische Anteil, der die Kreativität definiert?
Die Auswahl des Filters ist's wohl nicht.

 

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vor 8 Stunden schrieb pl010:

Auch mir gefällt ihr Fotografie sehr gut, falls du Facebook hast https://www.facebook.com/photographervivianmaier/

Facebook boykottiere ich, aber es gibt ja die Website ihres Entdeckers John Maloof: http://www.vivianmaier.com

bearbeitet von Gast
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vor 51 Minuten schrieb Vaterfreuden:

Ich weiß jetzt nicht ob wir Wort klauberei betreiben müssen. Von mir aus nenn es künstliche Effekt Filter Programme. 

Sagt nur keiner...

und ja, die kreativ Programme sind klasse! Z.b.  Monochrome Mode 2. damit bekommst Bilder aus der Kamera wie früher mit Film ohne Nachbearbeitung. Da bin ich wesentlich näher an der Kreativität als wenn ich es am pc hinterher mache. 

Die Programmierung einer Kamerafirma zu benutzen ist so ungefähr der unkreativste Aspekt einer Aufnahme, den ich mir vorstellen kann. Noch weniger kreativ ist vielleicht nur, eine Fotografie bis ins kleinste Detail nachzuahmen. Das kann zwar äußerst lehrreich sein, aber mit Kreativität hat es absolut nichts zu tun.

Euphemismen zu enttarnen ist übrigens nicht Wortklauberei.

bearbeitet von Gast
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vor 2 Stunden schrieb Subhash:

Wie würdest du sie denn umschreiben?

Im Wortsinn würde 'Kreativität' ja sogar nur die Fähigkeit und Neigung, respektive deren Ausübung, zur "Schaffung" (creare) von irgendetwas bedeuten, egal was; übliche Definitionen, die den realen Wortgebrauch beschreiben, ergänzen das noch um "von etwas Neuem". 

Danach wäre jeder fotografische Akt, der nicht bloß eine identische Kopie einer bereits existierenden Fotografie produzieren würde, kreativ.

Und ich behaupte, jeder Versuch, höhere Anforderungen an 'Kreativität' zu stellen, verlässt die Ebene, bei der sich eine Art universeller Konsens herstellen ließe. 

Denn spätestens dann findet eine Wertung statt, und Wertung ist immer subjektiv.

Was sollten allgemeingültige Kriterien für eine solche darüber hinaus gehende Kreativität sein?

Die "eigene" Mühe, die ein*e Schaffende*r für den Schaffensprozess aufwendet, der (in welcher Maßeinheit zu messende?) Umfang des persönlichen "schöpferischen Anteils", wie jemand anders schrieb, am Schaffensprozess? Ich widerspreche kategorisch: Es gibt sehr viele bloße Schnappschüsse, denen sich begründet eine höhere künstlerische "Wertschöpfung" attestieren ließe als mancher mit großem gestalterischen Aufwand hergestellten, im Ergebnis jedoch banalen und belanglosen Fotografie...

Oder, also, das Resultat? (Oder beides?) Wer würde über die Güte des Resultats hinsichtlich der Kreativität entscheiden? Sowas wie die Stiftung Warentest, mit einem test-Kreativitätsurteil? 😉 

bearbeitet von Rob. S.
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vor 7 Minuten schrieb Rob. S.:

Ich widerspreche kategorisch: Es gibt sehr viele bloße Schnappschüsse, denen sich begründet eine höhere künstlerische "Wertschöpfung" attestieren ließe als mancher mit großem gestalterischen Aufwand hergestellten, im Ergebnis jedoch banalen und belanglosen Fotografie.

den Satz unterschreibe ich ohne jeden Vorbehalt

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Ich würde es so formulieren: dadurch das man es Sepia färbt oder künstliches Korn hinzufügt wird ein Bild nicht notwendigerweise zum Kunstwerk. Genauso wenig, wie wenn man ein banales Bild in Schwarzweiss aufnimmt. Aber wenn der Effekt zu dem Bild passt, kann in der Kombination etwas neues und kreatives entstehen.

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@Rob. S.:

Kreativität ist nicht sinnvoll zu messen. Ich würde sie aber doch mit Vilém Flusser mit „unvorhergesehener Information“ in Verbindung bringen, nicht bloß mit „Schaffen“.

bearbeitet von Gast
Verdeutlichung
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vor einer Stunde schrieb Vaterfreuden:

Dann nutzt du wohl nur den manuellen Modus und legst alle Parameter selbst fest.

Ja, aber darum geht es nicht, das ist nur meine persönliche Vorliebe. Nur weil man Vollautomatik mit Effektfilter benutzt, ist das Ergebnis nicht von vornherein unkreativ.

Es geht darum, ob man sich zum Funktionär der Programme macht oder trotz ihrer scheinbar zwingenden Effektivität „gegen die Programme spielt“ (Flusser).

Ich bereite zu diesem Thema zwei große Fotoausstellungen vor. Das ist ein sehr spannendes Gebiet der Fotografie.

bearbeitet von Gast
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Hallo Dominique,

ja das Bild, was ich übrigens sehr gelungen finde, funktioniert als Einzelbild - weckt aber auch den Wunsch nach einer kleinen Serie.

Das könnte jetzt eine Straßenbahn in Portugal oder ein Bus in Indien sein. Die Stimmung ist prima eingefangen, jedoch sucht der Betrachter bei mehr als einem flüchtigen Blick nach weiteren Informationen, die er durch das Einzelbild nicht bekommen kann. Das muss dann kein Übersichtsbild von dem Vehicle sein, aber zwei bis drei andere Bilder mit typischen Details aus der Region würden das eh schon gute Einzelbild nochmals deutlich aufwerten.

Vielen Dank fürs Zeigen

Frank

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vor 35 Minuten schrieb Piesepampel:

weckt aber auch den Wunsch nach einer kleinen Serie.

Frank, lieben Dank für deinen Kommentar. Ich wollte aber keineswegs hier zu sehr OT werden.

Bei DIR weckt es den Wunsch, nicht zwingend bei anderen. Auf Ausstellungen wünschte sich kaum jemand  "Mehr", "Besser", "Größer", "Weiter", "Schneller", "Wuchtiger".........  weil ich finde, das, was die Straße bietet ist schon gut genug. Serien können, nicht müssen!, ablenken. Eine Geschichte im Bild muss nicht die ganze Story erzählen, ein Zitat kann, muss nicht, reichen um Anstoß für ein Gedankengut sein. 

Fensterpuppe.jpg

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vor 4 Stunden schrieb Subhash:

Facebook boykottiere ich......

Ich habe auf FB einen lustigen Namen :classic_biggrin:, brauche es fast nur für Foto-/Musik- und Reiseinfos. Leider nutzen heute viele interessante Veranstalter FB als wichtigsten Anzeige-/Ankündigungskanal.

 

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