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Olympus Workspace


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Hallo ogamer,

mit deiner Einschätzung, dass das mFT System ein sehr attraktives Gewicht-Leistungsverhältnis hat, liegst du nach meinen Erfahrungen goldrichtig, da machst du sicher nichts falsch. Ich habe jahrelang mit Canon KB Vollformat fotografiert, mit einer Reihe von richtig tollen Objektiven. Tolles Potential, krasses Gewicht, ich bin vor einigen Jahren nicht nur aus diesem Grund von Canon KBVF zu mFT gewechselt und würde es auch im Nachhinein immer wieder genauso machen.

Du schreibst "Ich bin aber jemand, der jetzt nicht "unendlich" nachbearbeiten will":
Glücklicherweise sind die Farben und Einstellungen out-of-camera bei Olympus ganz hervorragend, sehr gut geeignet, wenn man so gut wie nicht/kaum nacharbeiten will.
Bei Panasonic Kameras ist das nicht ganz so (dafür bevorzuge ich die Objektive von Panasonic), von daher ist eine Olympus mFT Kamera eine sehr gute Wahl.

Allerdings ist der Olympus Workspace - wie schon erwähnt - ein RAW Konverter, der zwar dieselben Ergebnisse bringt, wie wenn man die Einstellungen nachträglich direkt in der Kamera so vornehmen würde (man simuliert mit Olympus Workspace quasi exakt die Einstellungen in der Kamera, das war ja deine Hauptfrage - genauso ist es). Allerdings ist er so dermaßen quälend langsam, dass ich ihn nur in Notfällen verwende.

Ich habe viel Erfahrung mit Lightroom und DxO, und nach Jahren der z.T. intensiven Nachbearbeitung kann ich deinen Gedanken absolut verstehen und unterstreichen - so wenig Nachbearbeitung wie möglich ist sehr wünschenswert. Es ist viel schöner, die Zeit draußen zu verbringen und alles vor Ort richtig einzustellen, als nachher noch lange vor dem Bildschirm zu sitzen. Daher habe ich den Versuch gewagt, nur noch JPGs zu schießen. Diese dafür mit aller Sorgfalt zu belichten. Und diese Vorgehensweise ist mit einer Olympus mFT Kamera sehr gut zu realisieren. Nicht nur weil die Farben sehr gut sind (besser/natürlicher als es Lightroom oder DxO in den meisten Fällen können), sondern weil die Kamera einen dabei auch sehr gut im Gestaltungsprozess unterstützt. Den Weissabgleich kann man recht gut im Sucher beurteilen und notfalls korrigieren. Und die Belichtung kann man äußerst exakt einstellen. Ich verwende dazu die Über/Unterbelichtungswarnung direkt im Sucher. Je nachdem, welche Helligkeitsbereiche wesentlich sind, kann man sich z.B. von den dunkelsten bzw. hellsten Stellen orientieren. Fotografiert man z.B. Landschaft mit hellem Himmel, regel ich die Belichtung so weit nach oben, bis die ersten Lichter ausfressen, dann gehe ich wieder eine Drittelstufe zurück, damit habe ich keine ausgefressenen Lichter, aber die hellen Stellen sind auch hell genug, und mir geht in den Schatten nichts verloren. Oder andersherum - beispielsweise fotografiere ich eine Waldszene, und möchte steuern, dass die dunklen Stellen an Bäumen und Ästen nicht absaufen, dann mache ich es genau andersherum.

Olympus hat auch sehr gute Voreinstellungen. Bei Landschaft verwende ich stets "Natural" ("Vivid" eher selten und nur, wenn kaum Blautöne im Spiel sind, sonst wird z.B. Dunst deutlich verstärkt). Bei Portraits die "Portrait" Einstellung - diese Abstimmungen hat Olympus sehr gut getroffen.
Bei sehr kontrastreichen Szenen, bei denen es schwierig ist, alle Schatten und Lichter unterzubringen, stelle ich die Gradation auf "Auto", ansonsten auf Normal. Das schöne ist ja, dass man alles im Sucher bereits sieht. Mit Gradation "Auto" hast du den Effekt, dass dunkle Bildteile vernünftig aufgehellt werden, da braucht man oft nicht mal nachbearbeiten.

Damit kann man bereits an Ort und Stelle das fertige Kunstwerk kreieren und spart sich die Zeit am Computer.

Du schreibst "Raw kann aber trotzdem ganz nett sein".
Und das ist auch vollkommen richtig.
Nach etlichen Monaten und einem Urlaub, den ich ganz in jpg geschossen habe, habe ich auch Beispiele aus der Vergangenheit untersucht, ob ich hier auch jeweils mit einem reinen JPG weit genug gekommen wäre.
Da ich Landschaft liebend gern entweder bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang fotografiere, muss ich sagen, dass ich für solche Zwecke tatsächlich bei RAW bleiben werde - aber trotzdem genauso exakt belichte, wie wenn ich nur JPG schießen würde. Das beste aus beiden Welten sozusagen.

Und als abschließenden Tipp - ich bin mittlerweile bei Capture One als RAW Konverter gelandet.
Jahrelang habe ich darauf geschielt, er war mir immer zu teuer, ich bin bei einer Kombination aus Lightroom und DxO geblieben - manchmal war der eine besser geeignet, manchmal der andere...
Anläßlich einer Rabattaktion Anfang des Jahres (man bekam ihn für 249 statt sonst ca. 330 Euro) hab ich dann doch endlich zugeschlagen.
Und muss im Nachhinein sagen, dass ich das schon lange hätte machen sollen, auch 300 Euro sind für mich rückblickend nicht zu viel. Wie oft habe ich Geld für Objektive ausgegeben, die ein mehrfaches davon gekostet haben...

Capture One ist nach meinen Tests und Erfahrungen in allen Eigenschaften tatsächlich Lightroom und DxO überlegen, zumindest in den Eigenschaften, die mir wichtig sind.
Die Farben sind noch (z.T. deutlich) besser und natürlicher als die Olympus-eigenen Farben - das hat bis jetzt noch kein anderer Konverter geschafft - bisher waren die Olympus-eigenen "Farben" immer mein Favorit gewesen.
Die Kontrastbewältigung ist auch mächtiger als selbst mit Lightroom, an extremen Stellen - z.B. hellste Stellen am Himmel bei Sonnenauf/untergang - behält Capture One als einziger Konverter noch die entsprechende Farbe bei, die anderen werden hier praktisch nur noch rein weiß. Ich denke, dass Capture One hier programmtechnisch viel mit Umgebungsanalyse arbeitet und das einfach "merkt", welche Farbe hier noch vorhanden sein müsste.
Auch z.B. extreme Übergänge meistert Capture One wie kein anderer Konverter, den ich bisher getestet habe. Z.B. Berge im Gegenlicht - die Kanten der Berge sind absolut natürlich, aber deutlich kontrastreicher als die der anderen. Aber die Linien eben noch immer nicht künstlich verstärkt - wie es z.B. in DxO mit "Clear" oder auch in Lightroom mit der Dunstabschwächung möglich ist. Hat mich echt begeistert.
Auch das Rauschverhalten ist perfekt - nicht so grieselig wie z.B. Lightroom, aber auch nicht ausgewaschen, in der Standardeinstellung stellt es mich komplett zufrieden.

Aber was das beste ist - und deswegen erwähne ich es, denn du willst ja nicht viel Zeit bei Bildbearbeitung verlieren - ich habe Capture One als äußerst zeitsparend kennen gelernt.
Es gibt einige wenige Regler, die man schnell beherrscht, mit denen man in wenigen Sekunden ein Bild perfektionieren kann. Da musste ich mit LR / DxO immer an so viel mehr Reglern drehen und herumprobieren, bis es endlich einigermaßen gut wurde. In Capture One geht das so schnell, mit so wenig Reglern, die einfach perfekt funktionieren, ohne die typischen Nachteile, das ist echt der Hammer.
Und die Autokorrektur ist hervorragend, bei Landschaft braucht man für den ersten Wurf meist gar nichts anderes.

Deswegen ist mein Motto aktuell: Wenn möglich, ein sorgfältiges JPG aus der Kamera belichten. Wenn die Kontraste hoch sind, oder der Anlass entsprechend wichtig, dann auch RAW schießen.
Und wenn RAW Bearbeitung, dann bitteschön mit Capture One 😉
(Dadurch, dass die Standard-Korrekturen meist so gut passen, und auch weil die Farben aus Capture One nochmal besser sind als die Olympus-eigenen, verleitet das wieder dazu, immer RAW zu fotografieren, und die Entwicklung dann einfach im Hintergrund laufen zu lassen, der Rechner ist ja oft genug an...)

Bei der Seriennummer wird nur geprüft, ob sie gültig ist, sonst wird nichts weiter damit gemacht, wird auch nirgends gespeichert, da gibt es keine Bedenken, auch mit gebrauchten Kameras....

"Krasse Einschränkungen" gibt es auch bei der kleinsten Serie nicht. Ich habe eine E-M10, eine M-5 II und eine M1. Die M10 bereitet Farben und Details aggressiver auf, M5 und M1 sind dezenter, aber alle haben rein bildqualitätsmäßig quasi identische Möglichkeiten. Rein bildqualitätsmäßig wird es schwierig, da überhaupt einen Unterschied festzustellen, da kriegst du schon mit den Einsteigermodellen (M10) ganz hervorragende Ergebnisse.

Die M10 II ist eine gute Wahl. Wegen Markterscheinung der M5 III ist allerdings die M5 II in meinen Augen momentan das größte Schnäppchen und für meinen Geschmack den Aufpreis wert. Allein wegen dem größeren und besseren Sucher, das hilft einem ja bei jedem Bild; von daher würd ich mir das an deiner Stelle nochmal überlegen. Auch gebraucht dürfte es derzeit viele Angebote geben deswegen... Und die M5 ist auch fast so leicht und kompakt wie die M10.


Oh Mann, so ein Roman.. 😉

 

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Vielen Dank für die hilfreichen Antworten. Ich werde mal dann mal anschauen, ob ich mit der Performance von Olympus Workspace leben kann. Nikon NX D war diesbzgl. auch nicht so der Hammer. Aber gut, dann wartet man eben ein bisschen. Capture One scheint ja aber wirklich gut zu sein. Die Presets taugen da echt schon als fertiges Bild? Also a la jpg ooc?

 

Hab mich jetzt für die OMD 10 Mark II entschieden und gegen die OMD 5 Mark II. Eigentlich ist die OMD 5 Mark II schon cool, High Res und so ein Spielzeug. Soll ja auch alles Spaß machen. Der Grund gegen die OMD 5 Mark II war dann aber das Gewicht. Vllt übertreibe ich an dieser Stelle auch ein bisschen, aber der Grund für Olympus ist ja das geringere Gewicht und die OMD 10 Mark II wiegt gute 100g weniger. Aus diesem Grund werde ich auch ein 12mm f2 als Standardobjektiv für Urlaub und Ausflüge dran packen. Hab lange Zeit mit der Canon G7X (1 Zoll Kompaktkamera) im Urlaub (und auch sonst so) fotografiert und die allermeisten Fotos sind ohne Zoom bei 24mm (KB) entstanden. Deshalb denke ich, dass ich mir das Gewicht zu einem guten Zoom an dieser Stelle spare.  Als kleines Tele und für Porträts will ich mir dann noch ein Panasonic 35-100 f2.8 dazu holen. Muss man gucken, wie oft es mit in den Rucksack (nicht Fotorucksack, sondern Familenrucksack) kommt bei Ausflügen. Die gut 300g sind im Rucksack auch besser zu (er)tragen als den ganzen Tag an der Kamera.

 

Achso, so informative Romane wie von öjalf lese ich übrigens sehr gerne 😉

 

P.S. Hoffentlich war das jetzt nicht zuviel offtopic bzgl. Olympus Workspace.

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