Praxisvergleich OM-D E-M5 II UND OM-D E-M1II

[Gast]

Da ich von Olympus überraschenderweise eine OM-D E-M1 II zum Kennen lernen zur Verfügung gestellt bekam und ich schon länger eine OM-D E-M5 II besitze, habe ich einen kleinen Praxisvergleich beider Kameras angestellt. Dabei geht es mir nicht darum technische Daten zu vergleichen sondern rein um meine subjektiven Erfahrungen damit. Ich bin Hobbyfotograf und habe den Vergleich hier in meinem Fotoblog dokumentiert. (Nein, dies soll keine Werbung für meinen Blog sein und es gibt darauf auch KEINE einzige Werbung, Community Button/Link o.ä. oder wird es je geben)

Ich wollte meine Erfahrung einfach nur teilen und den gesamten Bericht hier zu posten wäre so nicht möglich.

Viel Spaß damit 

Grüße
Johann

 

 

[Uli´s Oly]

Habe deine Seite besucht. Du bist ein begnadeter Fotograf. Solltest dich öfter zu Wort melden!

[Karsten H.]

Hallo Johann,

vielen Dank für Deinen gut nachvollziehbaren Bericht, den ich mit Interesse gelesen habe. Ich, ebenfalls nur Hobbyfotograf, habe mir erst vor kurzer Zeit eine M5 II zugelegt, weil ich - von der M10 II kommend - dem unwiderstehlichen Preis eines unbenutzten Ausstellungsstücks und zusätzlich der jüngsten Cashback-Aktion zum Opfer gefallen bin. Bei mir spielt dies auch eine Rolle, zumal ich dazu neige, bewährte technische Geräte zwar neu, aber erst gegen Ende ihrer Produktionszeit zu kaufen (auch Autos).

Ich habe große Hände und mag ehrlich gesagt das etwas knochige Gefühl sowie die kantige Robustheit der M5 II, die ich sehr gern auch mit dem Batteriegriff halte. Den Moduswahlknopf auch beim Blick durch den Sucher zu bedienen, habe ich mir allerdings schon bei der M10 II, wo alle Knöpfe rechts liegen und unglaublich bequem in einer Hand haltend mit nur zwei Fingern zu bedienen sind, angewöhnt.

Für meinen Bedarf gibt es an der Qualität der Aufnahmen nichts zu beanstanden.

Noch bin ich sehr glücklich mit der M5 II und auch der M10 II. Dein Vergleich ist für mich gleichwohl der erste Wink mit dem Zaunpfahl, falls die M1 II durch einen Nachfolger abgelöst wird. Zum Glück bietet Olympus erfahrungsgemäß beide Kameras noch eine Weile gleichzeitig an.

Gruß Karsten

[kassandro]

Ich konnte Ende November auch nicht dem sehr niedrigen Preis von  391€ für eine neue silberne M5.2 am Grauen Markt nicht widerstehen und bedauere den Kauf nicht, obwohl der Anfang sehr stressig war. Wie der TO sind meine Hände etwas kleiner als die des Durchschnittsmannes. Ich hab seit längerem auch noch zwei M1.2, so dass auch ich beide Kameras vergleichen. Rein technisch ist die M1.2 in jeder Hinsicht besser als die M5.2. Bei der Bildqualität hält sich der Vorsprung der M1.2 allerdings in Grenzen. Auf der anderen Seite ist die M5.2 deutlich kleiner und leichter als die M1.2 und diesen Vorteil sollte man nicht durch anbringens eines zusätzlichen Griffes leichtsinnig verschenken. Der M5.2 fehlt ein richtiger Griff, um den man die rechte Hand so richtig rumlegen und fest zupacken kann. Gerade für kleine Frauenhände ist so ein großer Griff nicht ganz so großartig. Die M1.2 ist eine Männer-Kamera für große und mittelgroße Objektive. Mit einem Pancake wie dem Pana 20mm/f1.7 wirkt sie lächerlich. Mit solchen Pancakes kann man die M5.2 auch sehr gut  über Kopf mit der linken Hand am ausgeklappten Schwenkdisplay und mit de rechten an der rechten Seite Kamera mit dem Knopf am Auslöser halten. Das ist ein schöner Vorteil bei der Street-Photographie. Hierfür ist die M5.2 definitiv besser geeignet als die M1.2. Auf der anderen Seite würde ich niemals das 40-150mm/f2.8 oder gar das 300mm/f4 an die M5.2 setzen. Diese Brummer sind exklusiv für die M1.2 reserviert, und obwohl ich den C-AF der M5.2 bislang nicht getestet habe, dürfte hier die M1.2 klar im Vorteil sein. Auch wird der Sensor der M1.2 trotz der höheren Auflösung viel schneller ausgelesen als der der M5.2. Sport und Tele sind also die Domäne der M1.2 und man kann da sogar den EV nutzen. Hinzu kommt der paraktisch nicht mehr vorhandene Sucher-Lag bei der M1.2. Damit hatte ich bei der M1.1 in der Vergangenheit große Probleme und die dürfte es auch bei der M5.2 geben. Auch meine alten FT-Perlen, das 14-54, 12-60 und 50-200 sind für die M5.2 im Gegensatz zur M1.2 und M1.1 wenig geeignet. Die haben jetzt an der alten M1.1 eine dauerhafte Bleibe gefunden, die einen viel härteren MV als die M5.2 hat und bei EV nur 10 Bit statt 12 Bit bei der M5.2 ausliest. Die M1.1 ist, wenn man mal vom Phasen-AF absieht, der E-M5.2 technisch unterlegen. Für mittelgroße Objektive wie die f1.2 Pro-Objektive und das preiswerte-exzellente 12-40mm/f2.8 ist die Ergonomie zwar schlechter als bei der M1.2 oder M1.1 aber immer noch befriedigend. Den Daumengriff auf der Rückseite der M5.2 finde ich sogar besser als den der M1.2 und er ist auch viel wichtiger, da die M5.2 auf der Kamera-Vorderseite weniger griffig ist. 

[Karsten]

Danke für Deinen Bericht - interessant zu lesen.

Ich besitze seit 4 Jahren ebenfalls eine E-M5 II, und habe beim Erscheinen der E-M1 II kurz gezuckt, aber nicht zugeschlagen da diese Kamera für meine Art der Fotografie einfach nicht so viel mehr bot um die alte gegen ein satten Aufpreis abzulösen.

Die unterschiedliche Ergonomie habe ich ganz anders erlebt.

Ich verwende die E-M5II fast ausschließlich mit dem "Landschaftsgriff" HLD-8G, da die nackte Kamera schon mit 12-40mm nicht vernünftig handhabbar war.

Wenn ich im direkten Vergleich die E-M1II in die Hand nehme ist das Gefühl nicht so gut. Warum?
Hauptsächlich weil beide Kamera etwa gleich hoch sind (9 cm), und der HLD-8G diese Dimension um einen guten Zentimeter erweitert, so daß auch der kleine Finger Halt findet.

In meinen Händen liegt die E-M5II + HLD-8G deutlich besser als eine E-M1II.

[Gast]

vor 3 Stunden schrieb Uli´s Oly:

Habe deine Seite besucht. Du bist ein begnadeter Fotograf. Solltest dich öfter zu Wort melden!

Danke Danke aber wollen wir mal nicht übertreiben, meine Fotos sind noch weit weg von dem was ich mir vorstelle. Aber ich bin am üben, üben, üben und dieser Weg ist vermutlich schöner als das Erreichen des Zieles 🙂

Grüße
Johann

[Uli´s Oly]

vor einer Stunde schrieb kassandro:

M1.2 ist eine Männer-Kamera für große und mittelgroße Objektive. 

... und überaus zierlich im Vergleich zu einer G9. Bin mal gespannt auf die Handlichkeit der E-M1X. Ist ja wie Autofahren. Manchmal drückt der Sitz auch erst nach längerer Autofahrt.

 

[klaramus]

Danke für den Erfahrungsbericht, nach dem sich ein update nicht wirklich lohnt.

Ich knipse unter Anderem mit der M1.1 sehr gerne Street. Da die Lichtverhältnisse dort kaum steuerbar sind, werkele ich gerne mit Tiefen und Lichtern und ziehe manchmal gerne die Tiefen hoch. Ist in dieser Beziehung die M1.2 deutlich besser (also dynamischer)? Seitens ISO ist das Problem ja geringer, da die Objektive z.B. das 1,8/75 ziemlich lichtstark sind und der gute Stabi viel abpuffert.

Du hast dich auch zu den FT-Objektiven geäußert. Ob das 50-200 wohl akzeptabel und besser als die P5 scharfstellt?

Gruß, K.

bearbeitet 2. Februar 2019 von klaramus

[Rob. S.]

vor 1 Stunde schrieb klaramus:

Ich knipse unter Anderem mit der M1.1 sehr gerne Street. Da die Lichtverhältnisse dort kaum steuerbar sind, werkele ich gerne mit Tiefen und Lichtern und ziehe manchmal gerne die Tiefen hoch. Ist in dieser Beziehung die M1.2 deutlich besser (also dynamischer)?

Ja.

(Kommt aber natürlich noch drauf an, was man ganz persönlich unter "deutlich" versteht 😉)

Ich hatte das Thema beim Umstieg auf die von der E-M1 auf die Mark II gar nicht auf dem Schirm, weil ich nach den ersten Tests mit Verbesserungen auf Pixelebene nicht gerechnet hatte. Umso angenehmer überrascht war ich, als ich merkte, dass sich die Dateien der Mark II gerade beim Aufhellen sichtlich gutmütiger verhalten. (Disclaimer: die Aussage gilt für RAW und die Bearbeitung mit Silkypix Pro, wobei ich einen Einfluss der Software auf den Unterschied nicht kategorisch ausschließen kann – aber von anderen mit anderen Konvertern ist wohl auch schon ähnliches berichtet worden.)

[acahaya]

vor 1 Stunde schrieb klaramus:

Ob das 50-200 wohl akzeptabel und besser als die P5 scharfstellt?

Ja, die P5 hat ebenso wie die E-M5 II nur CDAF, damit der AF mit den FT Objektiven in endlicher Zeit das Ziel trifft, braucht man eine E-M1 I oder II, die II ist in dem Fall besser als die I. Ich nutze beide und u.a. das 50-200 SWD mit beiden ECs.

bearbeitet 2. Februar 2019 von acahaya

[Weit Oerp]

vor 2 Stunden schrieb klaramus:

Du hast dich auch zu den FT-Objektiven geäußert. Ob das 50-200 wohl akzeptabel und besser als die P5 scharfstellt?

An der P 5 funktioniert das 50-200er und andere FT-Gläser nicht akzeptabel, dazu bedarf es eine M-1 MK  I oder II.

[Nieweg]

Am 30.1.2019 um 18:26 schrieb Uli´s Oly:

Manchmal drückt der Sitz auch erst nach längerer Autofahrt

Ja, das ist ein (allerdings leicht zu verschmerzender) Nachteil der Handlichkeit der Olympus 4/3-Kameras. Sie sind so klein, dass man gelegentlich vergisst, dass man sie kurz mal auf den Autositz abgelegt hatte. Erst nach längerer Autofahrt merkt man dann, dass man sich drauf gesetzt hat. Duck und wech.

bearbeitet 18. Mai 2019 von Nieweg

[Libelle103]

Ein guter Vergleich. Da ich schon lang mit beiden Kameras fotografiere und sie beide sehr schätze, kann ich deinen Beitrag nur dick unterstreichen! In der Bildqualität nimmt es sich nichts, ob 20 oder 16 Mpix sieht man nur bei extremen Pixelpeeping, also völlig irrelevant, das Rauschen ist annähernd gleich.

Vorteil der EM5-II für mich: Kleiner, leichter und günstiger, Vorteil der EM1-II: Deutlich besserer AF, AF mit alten FT-Objektiven, klar bessere Handhabung, noch besserer Bildstabi.

Aber die EM5-II ist für den Preis schon erstaunlich gut.

Gruß Thorsten