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Hallo Linuxuser,

inspiriert von bilddateien.de habe ich mich heute an mein erstes Fokus-Stacking gewagt. Meine O-MD E-M5 II unterstützt erfreulicherweise Focus BKT. Die Funktion habe ich dann für 20 Einzelaufnahmen aktiviert und mein 12-50 aufgeschraubt. Mit Stativ und Kabelauslöser waren die 20 Aufnahmen mit Blende 6 bei ISO 800 dann schnell im Kasten.

Bei der anschließenden RAW-Bearbeitung mit Darktable konnte man sehr schön sehen (direkt visuell in der 100 %-Ansicht, aber auch mit dem Hochpassfilter) wie bei jedem Bild die Schärfeebene an einer anderen Stelle lag*. An einem Bild habe ich die üblichen Korrekturen festgelegt und diese Schritte dann auf die restlichen Bilder übertragen. Exportiert habe ich die Bilder als 16-Bit TIFF. Um die Verarbeitungszeit zu reduzieren, habe ich die Ausgabegröße auf eine Breite von 2000 Pixel reduziert.

Hugin war bei mir eh schon installiert ich musste also für mein Vorhaben nur noch das ExifTool nachinstallieren.

Das auf der oben verlinkten Seite angeführte Script habe ich an zwei Stellen abgeändert:

  1. in Zeile 11 war in der Vorlage noch ein Fehler. Der Option -a muss die Angabe AIS_ direkt folgen.
  2. ab Zeile 20 habe ich allerdings den Rest auskommentiert, da mir die starre Festlegung auf eine bestimmte Verzeichnisstruktur zu unflexibel ist. Das Löschen der Ausgangsbilder mache ich dann lieber händisch, nachdem die visuelle Ergebniskontrolle erfolgt ist. 

Derzeit beschäftige ich mich mit der Abarbeitung all dieser Schritte unter Darktable. Hierzu kann ich nur allen die Seite multimedia4linux.de empfehlen. Das ist alles sehr beeindrucken, was der Autor da geleistet hat (Plugin-Erstellung etc.).


*: Vom Fokuspunkt der ersten Aufnahme wandern die weiteren Fokuspunkte in das Bild hinein, also von der Kamera weg, in die Tiefe.
 

Pixeljäger-2.jpg

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Nachtrag:

Nach ein wenig recherchieren und optimieren, sieht das Script nun wie folgt aus:

#!/bin/bash

# alle Eingangsfiles durchlaufen und Filenamen lesen
#-----------------------------------------------------------------------
for file in *.tif
do
    echo "${file%.*}"
    # der letzte Filename wird gespeichert und weiterverwendet
done

# Bilder ausrichten
#-----------------------------------------------------------------------
align_image_stack -m -v -a AIS_ *.tif

# Bilder überlagern
#-----------------------------------------------------------------------
enfuse -o "${file%.*}"_Basis_fokus.tif --exposure-weight=0 --saturation-weight=0 --contrast-weight=1 --hard-mask AIS_????.tif
# EXIF-Daten des letzten Ursprungsbild auf das gestackte Ergebnis übertragen
exiftool -overwrite_original -TagsFromFile "${file%.*}".tif "${file%.*}"_Basis_fokus.tif

#    --contrast-edge-scale=
# Steuert die Kantenerkennung. Die Fließkommazahl sollte normalerweise
# im Bereich zwischen 0,1 und 0,5 liegen. Jede Einheit steht für ein Pixel.
# Für Versuche wird ein Anfangswert von 0,3 empfohlen. Dieser Parameter
# sollte unter Umständen zu einer verbesserten Schärfe führen.
# Einige Benutzer empfehlen, den Parameter --contrast-window-size
# nicht anzugeben, wenn Sie --contrast-edge-scale verwenden.
#-----------------------------------------------------------------------
for var in 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5
do
enfuse -o "${file%.*}"_ces_"$var"_fokus.tif --exposure-weight=0 --saturation-weight=0 --contrast-weight=1 --hard-mask --contrast-edge-scale="$var" AIS_????.tif
# EXIF-Daten des letzten Ursprungsbild auf das gestackte Ergebnis übertragen
exiftool -overwrite_original -TagsFromFile "${file%.*}".tif "${file%.*}"_ces_"$var"_fokus.tif
done

#   --gray-projector = <type>
#steuert die Art und Weise, wie die relevanten Bildbereiche während der
#Kontrastanalyse berechnet werden. Die Standardeinstellung ist Durchschnitt.
#Andere Möglichkeiten sind Anti-Value , L-Star , Helligkeit , Luminanz , 
#PL-Star , Wert oder Kanalmischer . Die letzte Alternative ist vermutlich
#die beste, erfordert jedoch fortgeschrittene Kenntnisse des Kanalmischers,
#der mit drei Parametern gesteuert wird.
#Ansonsten führt die L-Star- Alternative zu recht guten Ergebnissen.
#-----------------------------------------------------------------------
for var in 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5
do
enfuse -o "${file%.*}"_L-Star_ces_"$var"_fokus.tif --exposure-weight=0 --saturation-weight=0 --contrast-weight=1 --gray-projector=L-Star --hard-mask --contrast-edge-scale="$var" AIS_????.tif
# EXIF-Daten des letzten Ursprungsbild auf das gestackte Ergebnis übertragen
exiftool -overwrite_original -TagsFromFile "${file%.*}".tif "${file%.*}"_L-Star_ces_"$var"_fokus.tif
done

#    --contrast-window-size = <size> 
# Definiert die Größe der "Local Contrast Analysis" -Fenster in Pixel.
# Eine Erhöhung um 5 kann manchmal die Ergebnisse verbessern und hilft dabei,
# Halos zu vermeiden. Nur ungerade Werte laufen ohne Warnung durch.
# Werte unter 3 werden vom Programm mit einer Fehlermeldung ignoriert.
#-----------------------------------------------------------------------
for var in 3 5 7 9
do
enfuse -o "${file%.*}"_cws_"$var"_fokus.tif --exposure-weight=0 --saturation-weight=0 --contrast-weight=1 --hard-mask --contrast-window-size="$var" AIS_????.tif
# EXIF-Daten des letzten Ursprungsbild auf das gestackte Ergebnis übertragen
exiftool -overwrite_original -TagsFromFile "${file%.*}".tif "${file%.*}"_cws_"$var"_fokus.tif
done

# temporäre Dateien löschen
#-----------------------------------------------------------------------
rm AIS_*

Hierfür sollten in der RAW-Verarbeitung aber nur kleinere Vorschaubilder ausgegeben werden (z. B. 1200 Px-Breite). Nachdem das Script durchgelaufen ist, befinden sich im selben Verzeichnis mehrere Vorschaubilder, an Hand derer die Prozessparameter beurteilt werden können.

Besonders wirksam waren bei meinem Pixeljäger die Parameter contrast-edge-scale und gray-projector. Der Parameter contrast-window-size war zumindest bei diesem Foto belanglos.

Es empfiehlt sich dann in der RAW-Verarbeitung erneut die Bilder zu entwickeln, aber diesmal in der Größe, die man als Endergebnis benötigt. Es ist zeitraubend und z. T. eher kontraproduktiv, größere Bilder zu entwickeln als letztendlich benötigt werden. Über diese lässt man dann nochmal das Script laufen, indem man aber zuvor nur noch einen endfuse-Aufruf, nämlich den mit den zuvor ermittelten Parametern, ausführen lässt. Zuletzt das Ergebnis in der Bildbearbeitung noch ein wenig aufhübschen und fertig.

Die Testversion von ZereneStacker habe ich zwischendurch auch mal getestet. Das Ergebnis war dann aber definitiv nicht besser. Auch die Integration der Arbeitsschritte innerhalb von Darktable habe ich nicht weiter verfolgt, da hat sich der ganze Prozess regelmäßig aufgehangen. Mit dem Script und der Konsole bin ich definitiv am besten zurecht gekommen.

Achtung: In dem Ordner, in dem das Script läuft, dürfen sich beim Aufruf des Scripts nur die *.tif-Dateien befinden, die als Stack bearbeitet, ausgewertet  werden sollen. Eventuell zwischendurch hier, von vorhergehenden Scriptläufen, abgelegte *.tif-Dateien müssen in einen anderen Ordner kopiert werden. Hier kann ich das Script sicherlich nochmal was optimieren.

 

Pixeljäger_L-Star_ces_0.5_fokus.jpg

bearbeitet von reisefoto
Hinweis eingefügt
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