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Die OM System Community
Ignoriert

Das grosse Sensorsterben


sparrows69

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Aussicht auf die Kamerabranche  von Foto Schumacher

Ob das alles so krass kommt. Fotografieren ist doch auch Haptik und Design, ich würd tausendmal lieber mit einer OM-D fotografieren als mit einer Huawei. Aber die Firmen müssen auf dauer wirtschafllich sein. Das wird Auswirkungen haben.

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Der Text klingt auf den ersten Blick (kann man das so sagen? 😉) informiert und logisch.

Ich finde aber schon beim flüchtigen Lesen Fehler, sowohl große, grundsätzliche als auch Fehler in Details, die die Schlüsse untermauern sollen.

So ein Detailfehler ist bespielsweise der Hinweis auf 8K bei MFT, bezüglich dessen der Autor Panasonics PR-Aussagen ungeprüft für bare Münze nimmt, dass es nicht möglich sei, mit vertretbarem Aufwand 8K-fähige MFT-Sensoren herzustellen. Dabei ist er inzwischen von der Realität überholt worden, in der Sharp einen preiswerten 8K-MFT-Camcorder angekündigt hat.

Die ökonomischen Probleme, die alle haben, sind natürlich nicht vom Tisch zu wischen. Dass er auch seine Schlussfolgerungen, die mindestens teilweise dann aber doch nur Meinung sind, apodiktisch als "ökonomische Fakten" hinzustellen versucht, macht ihn nicht seriöser.

Ob sich aber MFT als Alternative zu größeren Formaten neben diesen noch profitabel etablieren kann, das hängt von mehr ab als nur den nackten ökonomischen Zahlen. Das hängt auch davon ab, ob die Hersteller die objektiven Stärken des kleineren Formats ausspielen können und wollen. Das angekündigte 100-400 ist dabei auf jeden Fall schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.

 

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Wenn wir zugunsten des Herrn Dr. Schumacher mal annehmen, dass er weiss, dass zum Fotografieren ein Objektiv gehört, dann weiss er sicher auch, warum er dies besser verschweigt. Sonst müsste er uns erklären, wie ein Smartphone mit Brennweiten vom Fisheye Bis zum Supertele aussieht. Das lässt er lieber.

Seine Beurteilung der Sensorentwicklung verrät allerdings totales Unwissen. Die wird getrieben von Rüstung, Überwachung, industriellen Anwendungen und dem forcierten Streben nach autonomen Fahrzeugen. Wir Fotografen (und Handynutzer) bekommen in die Kamera, was vom Tisch der grossen Anwender herunterfällt- sonst wäre Digitalfotografie weitaus teurer. Eine differenzierte Betrachtung müsste die von den Schwerpunktnutzern bevorzugten Sensorgrössen und -technologien und deren Übertragbarkeit  auf bezahlbare Fotokameras einbeziehen. So viel Kompetenz im Internet wäre ein Widerspruch in sich.

Verlassen wir uns also auf bekannte Trivia: Der durchschnittliche Fotograf hält sich für einen Künstler und verachtet deshalb pseudowissenschaftliche Argumente, solange ihm sein Gerät seine Wunschbilder ermöglicht. Er kommt deshalb gut ohne Dr. Schumachers Blog aus.

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vor 55 Minuten schrieb sparrows69:

Ich will Oly nicht untergehen sehen

Ich beileibe auch nicht, ich habe mit MFT das für mich beste und passendste System das ich je hatte... und damit einen Mega- Spaß am Fotografieren... Und das mit den bestehenden Gläsern und Bodies, die im Zweifel hoffentlich noch lange halten. Die damit möglichen Bilder begeistern mich und geben mir noch viel Raum, mich zu verbessern.

Trotzdem befürchte ich - auch aus meinem beruflichen wirtschaftlich geprägten Hintergrund heraus - daß an dem Artikel einiges Wahres dran sein wird, ob wir es so haben wollen oder nicht. Es gibt als Nische heute noch Schallplattenliebhaber, Plattenspieler und auch manche neue LPs, auch meine hunderte CDs zuhause sind inzwischen fast schon Nostalgie. Nische werden auch immer mehr die HighEnd Stereoanlagen, die früher "das Erstrebenswerte" schlechthin waren... das ist wohl der Lauf der Zeit... Ähnlich wird es vermutlich auch mittelfristig den Kamerasystemen von heute gehen. Allzuviele Hobbyfotografen aus der Generation der typischen Digital Natives kenne ich nicht - so wie bei meinem anderen Hobby Motorradfahren meist ein 40+ zum Vorschein kommt, wenn der Helm abgenommen wird. Und diese Dynamik nimmt an Geschwindigkeit zu...

Bleibt die Frage, wie lange die Nische noch groß genug sein wird, um halbwegs rentabel Systeme zu liefern und zu pflegen...

Ist schade und auch nicht das, was ich mir wünsche, wahrscheinlich aber unvermeidlich.

Das hält mich aber nicht davon ab, im Moment MFT zu lieben, zu nutzen und auszukosten... und irgendwann zu hoffen, daß das Equipment hält...

Gruß

Dietmar

 

 

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Ein guter Artikel - danke für den Link. Der Autor betrachtet das Thema Fotografie wirklich aus jedem mir bekannten Blickwinkel. Ich stimme seinen Schlussfolgerungen zu. Die Wichtigste (für mich):

"Man konnte in den letzten 175 Jahren der Fotografie schon mit viel schlechterer Ausrüstung gute Fotos machen."

PS: Was ein Zufall: Ich war heute im HOREX Museum (Motorrad) in Bad Homburg. Die Marke gibt es so auch nicht mehr (Wikipedia). Ich habe mit dem 14-54 II Objektiv fotografiert. Das wird auch nicht mehr hergestellt.

Horex.jpg

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Um die zukünftigen Aktivitäten der Marke Olympus zu verstehen, habe ich mal die Investor Relation Webseite besucht. Zwei Dingen fallen mir auf:

  1. Schon 2017 zeigen die Forecast Zahlen für 2021 einen super geringen Anteil der Imaging Sparte am Konzernumsatz als auch -gewinn.
  2. Olympus selber spricht von einem Transformationsplan für ganz Olympus.

Das sind aus meiner Sicht keine leichten Rahmenbedingungen und erst recht nicht für die Kamerasparte. Anders herum leben tolle Produkte in großen Konzernen oft von einer Handvoll Verrückter. Schaun wir mal und gehen so lange fotografieren :classic_rolleyes:

 

Screenshot 2019-02-10 at 00.19.53.png

Screenshot 2019-02-10 at 00.20.16.png

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Die Argumente sind interessant. Aber der Autor wendet diese nach seinem Gusto an.

Ich unterschreibe sofort die Behauptung, dass die Smartphones unglaubliche Fortschritte machen. Und diese Technik wird allen Kameras auf die Sprünge helfen. Weite Teile meiner Fotos mache ich heute schon mit einem Note 8. Im Urlaub nehme ich nur das Handy und eine Drohne mit. Und ich mache damit ganz gute Sachen...

Ich sehe zukünftig eine zentrale Rechnereinheit mit schon sehr guten Basisfotoeigenschaften. Daran dann Satelliten in Form von Handhelt-objektiven,  gesteuert per fpv und Pupillenerkennung, zusätzlich zu den minimalisierten Bedienelementen an den Objektiven. 

Dazu dann klassische Kameras,  mit kleinen Sensoren. Denn diese können die Defizite in der Bedienung, welche Smartphones immer haben werden, komplett egalisieren. Raum für Riesensensoren sehe ich nicht,  da die Leistungen durch Grenznutzen irrelevant sind, ich aber sämtliche Nachteile Schultern muss.

Somit widerspricht sich der Autor in weiten Teilen selber. 

Sicher ist nur,  dass die Technik für uns Fotografen spannender und leistungsfähiger wird. Ich freue mich drauf.

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vor 30 Minuten schrieb roccolino:

 

Sicher ist nur,  dass die Technik für uns Fotografen spannender und leistungsfähiger wird. Ich freue mich drauf.

Provokant gesagt, für viele von uns ist der Technikumfang der Geräte stärker als das eigene Vermögen diese auch in gute Bilder oder Videos umzusetzen. 

Grüße Wolfgang 

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Also ich habe mir die beiden Artikel, über Foren und das "Sensor-Sterben" durchgelesen. Sie enthalten sicher viele richtige Beobachtungen und Informationen. Ich teile aber viele Schlussfolgerungen des Autors nicht, vor allem dort, wo er sich teilweise selber widerspricht oder wichtige Punkte übersieht.

Gerade wenn man seinen Beitrag über Foren durchliesst, der sicher auch zu oft die Realität beschreibt, vermisse ich eine Selbstreflektion des Geschriebenen anhand der Kritikpunkte, die an die Foren gerichtet werden. Wie ist es mit den finanziellen Interessen des Seitenbetreibers? Wie ist es mit seiner Kompetenz? Wenn, wie er schriebt, das ein Fotograf keine Zeit für Foren hat, wieso hat er dann Zeit für seine Artikel auf seiner Webseite? Das ist schon ein wenig wiedersprüchlich.

Ich denke, das seine Generalkritik an Foren viel zu weit geht. Ganz im Gegenteil: ich sehe Foren momentan in der Summe als die beste Informationsquelle an. Natürlich wird man alle von ihm beschriebenen Arten von Postern und Fehlverhalten in Foren finden, aber eben auch ganz viele engagierte Mitglieder, die sich sehr gut mit der Materie auskennen. Ich wüsste nicht, wo man auf Anhieb da bessere Quellen fände - ganz sicher nicht in den vom Autor genannten Fotogeschäften. Man muss sich natürlich die einzelnen Foren und Schreiber genau anschauen, bevor man Informationen aufnimmt. Wie sonst überall auch im Leben.

Gerade mit dem Olympus-Forum hier haben wir ein Forum, das seiner Darstellen weitestgehend widerspricht. Natürlich wird das Ganze von Olympus bezahlt, aber ich nehme eben gerade keinen inhaltlichen Einfluss auf die Diskussion wahr - ausser der offensichtlichen Vorgabe des Forumsthemas. Es findet aber keine Zensur/Moderation von unbequemen Beiträgen statt. Das wäre ja für alle klar zu sehen, wenn plötzlich unbequeme Beiträge verschwinden. In dem Zusammenhang können wir auch besonders froh darüber sein, das Andreas das Forum leitet. Denn er ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Vollprofi - er betreibt Foren als seinen Beruf. Und vor allem wichtig: er betreut Foren für unterschiedliche Kameramarken und Systeme, daher kann man ihm nicht vorwerfen, er hätte eine private Agenda beim Betreiben eines Forums. Da gibt es durchaus andere Beispiele, wo das sicher der Fall ist, solche Foren sollte man vermeiden. Entsprechend empfinde ich die Diskussionen hier als überwiegend konstruktiv und kompetent, viele der Forenmitglieder durfte ich ja auch schon bei den Usertreffen persönlich kennen lernen.

Nach diesem Exkurs zurück zu dem eigentlichen Thema, den Sensoren. Da muss man die Schlussfolgerungen des Autors aber genauso kritisch sehen, wie die zu den Foren, deshalb habe ich ausgeschweift. Richtig ist, das die Kamerabranche in eine Kriese gerutscht ist. Es ist offensichtlich, das die Verkaufszahlen aus den Jahren, wo jeder sich zum ersten mal eine Digitalkamera gekauft hat, nicht beliebig lange gehalten werden können. Auch ist anzunehmen, das die Sensorentwicklung nicht mehr so schnell vorranschreitet, das jedes Jahr Modelle mit weit besseren Eigenschaften auf den Markt kommen, der Zwang zum Upgrade wird geringer. Und schliesslich haben die Smartphones sicher den Markt umgekrempelt. Kompaktkameras als Kategorie sind praktisch tot. Man muss keine "Kamera" mehr besitzten, um Fotografieren oder sogar Filmen zu können. Manche Fähigkeiten meines iPhones gehen sogar darüber hinaus, was eine E-M1X kann. So kann es z.B. 4k HDR Video aufnehmen, indem mit 60fps jeweils zwei unterschiedlich belichtete Bilder zusammengefasst werden und ein 30fps Video erstellt wird. Andererseits vielleicht auch einfach notwendig, um die geringere Sensordynamik auszugleichen.

Damit ist sicher ein großes Stück vom Kuchen weg, andererseits war die Anzahl der Personen, die sich mit Fotografie beschäftigen, gerade dank der Smartphones so groß wie noch nie zuvor in der Geschichte. Daher bin ich durchaus optimistisch für den Fotomarkt der Zukunft. Interessant wird damit aber natürlich die Frage, wie genau geht es weiter. Ich stimme dem Autor zu, dass Nikon und Canon schwere Jahre vor sich haben. Mit der Vorstellung ihrer Spiegellosen wurde der längst überfällige Umbruch eingeleitet. Damit sind die alten Objektive sicher nicht wertlos - man kann sie natürlich an die neuen Kameras adaptieren und es wird noch eine ganze Weile weiterhin spiegelbasierte Kameras der Hersteller geben. Aber die Umstellung auf neue Systeme ist jetzt offiziell und es bleibt der Spagat aus den bestehenden Modellen, die in den Hintergrund rücken und den neuen Modellen, für die es aber auf Jahre hinaus kein großes Angebot an Objektiven geben wird - es hat mFT 10 Jahre gebraucht um da zu sein, wo es heute ist und das System ist immer noch nicht "fertig". Ich würde aber vermuten, das N und C alleine aufgrund der Marktmacht überleben werden, das sind die beiden Marken, die jeder kennt, die man in jedem Laden als erstes angeboten bekommt. Aber es können ein paar sehr schwierige Jahre werden.

Insgesamt wird der 35mm Markt allerdings sehr eng werden, nachdem momentan fast alle Hersteller (bis auf Olympus) sich dort mit neuen (spiegellosen) Kameras betätigen. Ich glaube allerdings nicht, das sich 35mm wieder als das Format "für alle" wie in den "analogen" Jahren etablieren wird. Was der Autor übersieht ist die technische Weiterentwicklung. Die meisten analogen 35mm-Aufnahmen hatten vielleicht eine Auflösung von 5 bis maximal 10 Megapixeln. Einerseits vom Filmmaterial her, andererseits von den eher einfachen Objektiven her. Dafür waren diese wesentlich kompakter. Moderne Objektive sind wesentlich größer, einerseits wegen der größeren Winkelempfindlichkeit der Sensoren, andererseits wegen der gestiegenen Ansprüche an Auflösung und sonstiger Bildqualität. Die modernen Objektive beschränken damit die Tauglichkeit von 35mm als universelle Sensorgröße. Sie sind zu groß, zu schwer und zu teuer.

Umgekehrt übertrifft mFT analoges Kleinbild bei weitem. Dabei sind Kameras im Mittel kompakter und günstiger als die größeren Formate. Man betrachte nur eine OMD M10 oder M5 mit dem 25/1.8 oder 45/1.8. Wenn der Autor von der Weiterentwicklung der Sensoren in Smartphones spricht, ergibt sich für mich nicht, warum diese nicht genauso bei mFT erfolgen sollte. Natürlich gibt es viel mehr Budget für die Entwicklung der Smartphones, aber die grundlegende Technik und die Komponenten (gerade die Prozessoren) sind ja am Markt verfügbar. Einen wichtigen Punkt möchte ich in dem Zusammenhang noch hervorheben: die Leistungen der Smartphones als Kameras ergeben sich ja gerade durch den massiven Einsatz der geräteinternen Prozessorleistung. Gerade durch die automatische Kombination von vielen Einzelaufnahmen, für HDR und Rauschfreiheit. Und nun schaue man sich in dem Zusammenhang die Innovationen der E-M1X an: da wurde nicht der Sensor (daher vielleicht auch der überraschende Ausruf "the sensor is irrelevant") sondern die Bildverarbeitung drumherum entscheidend verbessert. Olympus ist da möglicherweise viel näher an der Entwicklung dran, als es bisher wahrgenommen wird.

Wie sich der Markt langfristig entwickeln wird, wage ich auch nicht vorraus zu sagen. Meistens sind es ja auch nicht die reinen technischen Daten, die über den Erfolg entscheiden. Aber mit diesem recht langem Post wollte ich ein paar der Aussagen in den Artikeln hinterfragen. Deshalb bin ich auch durchaus optimistisch was die Zukunft von mFT betrifft.

Peter

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vor einer Stunde schrieb Peter Herth:

Also ich habe mir die beiden Artikel, über Foren und das "Sensor-Sterben" durchgelesen. Sie enthalten sicher viele richtige Beobachtungen und Informationen. Ich teile aber viele Schlussfolgerungen des Autors nicht, vor allem dort, wo er sich teilweise selber widerspricht oder wichtige Punkte übersieht [...]

Ich stimme der Beurteilung fast in allem zu.

Nur eine Anmerkung:

vor einer Stunde schrieb Peter Herth:

Die modernen Objektive beschränken damit die Tauglichkeit von 35mm als universelle Sensorgröße. Sie sind zu groß, zu schwer und zu teuer

Die Tendenz moderner KB-Objektive auch im Spiegellosenbereich zur Monstrosität ist tatsächlich unübersehbar. Das jüngste und krasseste Beispiel dafür scheint mir Panasonic zu liefern. Man möchte gar nicht wissen, wie enorm die angekündigten f/2.8-Zooms werden, wenn man sieht, wie groß die ersten f/4-Zooms bereits geraten sind.

Nichtsdestotrotz relativieren sich die Unterschiede zwischen den Sensorformaten, wenn man Objektiv-Sensor-Kombinationen nebeneinander betrachtet, die ähnliche Bildqualität auch bei wenig Licht und ähnliche gestalterische Möglichkeiten liefern. Kombinationen auf der Basis kleinerer Sensoren haben einen echten Größen-, Gewichts- und Preisvorteil nur unter Verzicht auf Bildqualität (was beim heute erreichten generellen Stand der Sensortechnik, wie du richtig sagst, kein Beinbruch sein muss) sowie in einem gewissen Maß auf Low-Light-Fähigkeit und auf gestalterische Möglichkeiten – und dann sind da noch generelle Vorteile bei Spezialanwendungen wie Tele und Makro. Tatsächlich ist es sogar so, je näher man sich den Möglichkeiten der Systeme mit größeren Sensoren durch umso lichtstärkere Objektive annähern will, dass die Lösung auf der Basis kleinerer Sensoren noch größer, noch schwerer und noch teurer zu werden droht.

Im Unterschied zum kleinen Sensor finden sich beim großen bisher aber keine Möglichkeiten, ein universelles System, das die wichtigsten Anwendungen und Brennweiten beinhaltet, kompakt, leicht und preisgünstig zusammenzustellen, und das bleibt erst mal bis auf weiteres tatsächlich der Vorteil für MFT.

bearbeitet von Rob. S.
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vor 3 Stunden schrieb Rob. S.:

Nur eine Anmerkung:

vor 4 Stunden schrieb Peter Herth:

Die modernen Objektive beschränken damit die Tauglichkeit von 35mm als universelle Sensorgröße. Sie sind zu groß, zu schwer und zu teuer

Die Tendenz moderner KB-Objektive auch im Spiegellosenbereich zur Monstrosität ist tatsächlich unübersehbar. Das jüngste und krasseste Beispiel dafür scheint mir Panasonic zu liefern. Man möchte gar nicht wissen, wie enorm die angekündigten f/2.8-Zooms werden, wenn man sieht, wie groß die ersten f/4-Zooms bereits geraten sind.

Nichtsdestotrotz relativieren sich die Unterschiede zwischen den Sensorformaten, wenn man Objektiv-Sensor-Kombinationen nebeneinander betrachtet, die ähnliche Bildqualität auch bei wenig Licht und ähnliche gestalterische Möglichkeiten liefern. Kombinationen auf der Basis kleinerer Sensoren haben einen echten Größen-, Gewichts- und Preisvorteil nur unter Verzicht auf Bildqualität (was beim heute erreichten generellen Stand der Sensortechnik, wie du richtig sagst, kein Beinbruch sein muss) sowie in einem gewissen Maß auf Low-Light-Fähigkeit und auf gestalterische Möglichkeiten – und dann sind da noch generelle Vorteile bei Spezialanwendungen wie Tele und Makro. Tatsächlich ist es sogar so, je näher man sich den Möglichkeiten der Systeme mit größeren Sensoren durch umso lichtstärkere Objektive annähern will, dass die Lösung auf der Basis kleinerer Sensoren noch größer, noch schwerer und noch teurer zu werden droht.

Im Unterschied zum kleinen Sensor finden sich beim großen bisher aber keine Möglichkeiten, ein universelles System, das die wichtigsten Anwendungen und Brennweiten beinhaltet, kompakt, leicht und preisgünstig zusammenzustellen, und das bleibt erst mal bis auf weiteres tatsächlich der Vorteil für MFT. 

Ich habe mich da stark vereinfacht ausgedrückt, mein Beitrag war so schon lang genug :). Ich stimme dir zu, man kann Objektive ganz unterschiedlich konstruieren - man kann sehr kompakte 35mm Objektive bauen, dann aber mit reduzierter Öffnung, man kann sehr große mFT-Objektive bauen, die entsprechend lichtstark sind. Es gilt ja schliesslich für alle die gleiche Physik. Aber dein Beispiel von den neuen Panasonic-Objektiven sagt ja schon alles: momentan werden alle neuen 35mm Objektive eher groß, schwer und teuer*. Das 50/1.4 für die neue Panasonic-Kamera wiegt ja glatt 1kg. Für das Gewicht und den Preis bekommst du 2 von den 1.2ern für mFT :): Die sind, zusammen mit dem Sensor betrachtet, sicher lichtschwächer als das 50/1.4, aber auch nur so lange man dieses nicht abblendet. Was klar zeigt: es gibt Einsatzgebiete, in denen ist 35mm klar überlegen, aber das sind gar nicht so viele. Bei halbwegs brauchbarem Licht, stellt sich die Frage nach der unterschiedlichen Empfindlichkeit gar nicht erstd. Vor allem nicht, wenn man z.B. den Stabi eine E-M1 nutzen kann. Der Handheld-Highresmodus tut ein übriges, die Grenzen verschwimmen zu lassen. 

Ganz verschweigen sollte man auch nicht, das die Kosten für einen 35mm Sensor wohl stark gesunken sind, aber aus rein technischen Gründen diese zwangsläufig mindestens das 4-Fache der Kosten eines mFT Sensors betragen. Je nach "yield" auch mal deutlich mehr.

*) eine Ausnahme bilden die Leica M-Objektive. Die sind lichtstark und extrem kompakt, dafür verzichtet man aber auch auf AF und automatische Blende, sie benötigen darüber hinaus spezielle Sensoren, die mit hohen Einfallswinkeln klarkommen. Interessant ist auch, das viele Brennweiten in 3 unterschiedlichen Lichtstärken angeboten werden, typisch 1.4,2.0 und 2.8 bzw. 2.5. Damit einher geht ein deutlicher Unterschied in Größe, Gewicht und vor allem Preis. 

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Ein paar allgemeine Gedanken:

Jede komplexe, evolutionäre Entwicklung ist von gegenläufigen Tendenzen geprägt, die jeweils das andere Extrem als Endszenario anstreben. Hier ist es auf der einen Seite das Smartphone (also fotografisch gesprochen das "Nichts") und auf der anderen Seite das Vollformat (fotografisch das "Alles"). Dazwischen bleibt scheinbar dauerhaft kein Platz für andere Lösungen. Man kann allerdings solche Entwicklungen nicht aufgrund dieser inneliegenden Tendenzen so einfach fortschreiben, denn sonst müssten wir uns auch fragen, warum auf der Erde nicht längst nur noch die Tiere am Anfang und am Ende der Nahrungskette leben, also beispielsweise Löwen und Regenwürmer. Alle anderen Lebenwesen müssten aufgrund der Entwicklungsstendenzen in Richtung dieser beiden Endpunkte letzlich verschwinden.

Auch die Wirtschaft ist durchaus in der Lage, diversive Strukturen zu bilden und zu halten. Dies wird gern übersehen, wenn man nur die Entwicklung allesfressender Megakonzerne im Auge hat, die es darauf anlegen, den gesamten Markt zu beherrschen, nicht aber die, welche nur eine bestimmte Klientel im Auge haben. Natürlich stehen die Fotokonzerne untereinander in einem starken, auch verdrängenden Wettbewerb. Aber die lange Lebensdauer dieser Konzerne, von denen die meisten bereits älter sind als 100 Jahre, haben auch reichlich Erfahrung  in der konkurrierenden Koexistenz gesammelt. Sonst gäbe es sie auch heute schon nicht mehr.

Vielleicht muss man schrumpfen. Das ist wohl zu erwarten. Aber das muss noch nicht zwangsläufig das Aus bedeuten.

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ich sehe es schon auch so, dass die Sensorentwicklung sich etwas verlangsamt. Anfangs waren die Sprünge bei den Megapixeln und die Steigerung bei High Iso wesentlich größer / spürbarer. 

Die Steigung wird kleiner, um es mal mathematisch auszudrücken. Es geht langsam in die Phase über, das vorhandene besser zu optmieren / parallelisieren. Wie bei den Computerprozessoren: nachdem die Taktfrequenz sich in der Regel bei maximal 3-4 Gigahertz eingependelt hat, kam die Innovation aus Richtung mehrere Kerne parallel zu betreiben, weil nach oben nicht mehr viel Potential da war. 

Bei den Sensoren, so finde ich, deutet sich eine ähnliche Entwicklung an. 

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