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Oly-Forum Testbericht: Olympus E-M1X


Empfohlene Beiträge

Hallo, ich heiße Sascha und werde euch in der nächsten Zeit in diesem Thema meinen Testbericht zur neuen Olympus OM-D E-M1X präsentieren. Dabei werde ich eure Testwünsche berücksichtigen (soweit mir das möglich ist) und objektive Messungen und Vergleichsbilder erstellen, aber auch meine persönlichen Eindrücke und Schlussfolgerungen aus der praktischen Nutzung der Kamera heraus schildern. Letztere sind natürlich subjektiv und nicht allgemeingültig, sie entsprechen meinen Wahrnehmungen und Ansichten. Die E-M1X wurde mir von Olympus zur Verfügung gestellt, und ich werde für den Test der Kamera bezahlt - meine Meinung ist allerdings nicht käuflich.
Bevor es nun losgeht möchte ich noch darauf hinweisen, dass ihr im bestehenden Diskussionsthema zu diesem Testbericht auch weiterhin Wünsche für den Test (bzw. für bestimmte Testszenarien) im entsprechenden Thema äußern könnt, ich werde versuchen, sie so weit es geht zu berücksichtigen. 

Gehäuse und Bedienung

E-M1X_Bild-1.jpg.a86758cd1b67dd9165bc9db5d534bd3b.jpg

In gewisser Weise steht die Olympus OM-D E-M1X in der Tradition der Olympus E-1, der vor gut fünfzehn Jahren erschienenen ersten Four-Thirds-Kamera mit ihrer fast schon legendären Robustheit und dem ergonomischen Design, dass noch heute die Fans ins schwärmen bringt. Beide Disziplinen beherrscht auch die neue E-M1X, die den Elementen genauso trotzt wie man es von den Spitzenmodellen von Olympus seit der E-1 gewohnt ist, aber eben auch sehr gut in meiner Hand liegt. Es ist kein riesiger Unterschied im Vergleich zur etwas älteren (aber noch immer aktuellen) Halbschwester E-M1 Mark II, vorausgesetzt, diese wird mit dem optionalen Hochformatgriff verwendet. Aber es sind die kleinen Verbesserungen, der für meine Hände optimal ausgeprägte Griff, die angenehme und griffige Daumenablage, dieser Eindruck einer monolithischen Einheit, der dazu beiträgt, dass das Anfassgefühl bei mir keine Wünsche offen lässt. Monolith ist allerdings in doppelter Hinsicht passend, denn das Gewicht ist tatsächlich nicht zu unterschätzen, besonders dann, wenn man keine großen Objektive verwendet. Schon mit dem M.Zuiko 12-40 mm f/2,8 PRO liegt sie nicht ganz auf meiner Wellenlänge, ist aber noch gut benutzbar. Das M.Zuiko 40-150 mm f/2,8 PRO hingegen erscheint wie der natürliche Tanzpartner dieser Kamera, denn damit wandelt sich der Gewichtsnachteil in einen Gleichgewichtsvorteil. Es macht Spaß, die Kamera genau in dieser Kombination zu verwenden. Groß ist immer relativ.

Das Bedienlayout ist in meinen Augen im wesentlichen gelungen, die Einstellräder sitzen an der für mich richtigen Stelle, die unterschiedliche Gestaltung der Tasten ist sinnvoll und erlaubt wie gewünscht die eindeutige Erkennung der Funktion bei der blinden Bedienung. Auch die neue Position des Menü-Knopfes auf der linken Seite erachte ich persönlich als vorteilhaft, die zweihändige Bedienung überwiegt in der Praxis gerade aufgrund der Größe von Kamera und montiertem Objektiv, und geht damit deutlich flüssiger von der Hand. So sinnvoll diese Anpassungen allerdings für die Bedienung der E-M1X auch sind, zum Teil verkomplizieren sie eine parallele Nutzung der Kamera etwa zusammen mit der E-M1 Mark II. Natürlich lassen sich Veränderungen nicht vermeiden, wenn es um Verbesserungen geht, manche sind allerdings nur schwer nachzuvollziehen (beispielsweise die Neugestaltung des Wahlhebels/FN-Schalters). Diese Probleme umgeht man natürlich, wenn man zwei E-M1X parallel nutzt. 

E-M1X_Bild-2.jpg.e3cde31eba30743ae86a75cc84f09b5c.jpg

Der Joystick hat bisher viel Lob und Kritik geerntet, für mich überwiegt aktuell der positive Eindruck - er ist klar in seiner Auslegung und Verstellung in alle acht Richtungen, und auch die Tastenfunktion arbeitet wie gewünscht (und klappt bei mir ohne Verstellung in eine Richtung). Die Anschlagpunkte könnten etwas eindeutiger sein, sicherlich, aber in der Praxis hat sich das bisher nicht als Problem herausgestellt, weil die Wirkung direkt sichtbar ist und dadurch zumindest bei mir keine Fehler entstanden. Da die Frage gestellt wurde: ja, über den Joystick lässt sich das Fokusfeld auch im Video-Modus verschieben, sowohl vor wie auch während der Aufnahme, was dementsprechend gut zur Steuerung des Fokus genutzt werden kann. 

Und dann ist da ja noch der Sucher. Groß ist er, was im Querformat bereits deutlich wird, im Hochformat aber einen noch stärkeren Eindruck hinterlässt, denn es fühlt sich spürbar weniger so an, als würde man durch einen Türspalt blicken. Das wird besonders im direkten Vergleich mit der “natürlichen Referenz” E-M1 Mark II deutlich, im Querformat ist der Größenzuwachs schön, im Hochformat sehr schön. Mehr Fläche bei gleicher Auflösung bedeutet allerdings auch eine etwas gröbere Darstellung, was im Bild nur leicht auffällt, beim Overlay der Kameradaten hingegen etwas besser sichtbar wird - und dort zum Glück am wenigsten stört. Besser ist die Leistung beim Thema Geschwindigkeit, nicht beim ersten durchschauen, sondern dann, wenn schnelle Motivbewegungen ins Spiel kommen. Es wäre nun übertrieben zu behaupten, Welten liegen zwischen der Darstellung - aber es ist eine Verbesserung, die besonders dann nützlich ist, wenn eben Geschwindigkeit eine Rolle spielt. Und das dürfte bei der gesamten Auslegung der Kamera durchaus nicht so selten sein.
Eine weitere willkommene Verbesserung ist der überarbeitete Live-View-Boost (LV-Erweiterung). Bisher war ich kein großer Freund dieser Funktion und nutzte sie daher selbst bei wenig Licht nur selten, weil die Darstellungsgeschwindigkeit einfach so stark zu wünschen übrig ließ, dass sich in meinen Aufnahmesituation kaum ein Vorteil ergab. Mit der neuen LV-Erweiterung der E-M1X sieht es nun anders aus, das Bild ist zwar minimal dunkler, dafür aber nahezu verzögerungsfrei auch bei extrem wenig Licht. Damit ergibt diese Funktion für mich deutlich mehr Sinn. 

Soweit meine ersten Eindrücke zum Gehäuse und zur Bedienung, im nächsten Beitrag wird es dann um die Bildqualität des Sensors gehen.

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ISO-Reihen E-M1X (Fw 1.0) im Vergleich zur E-M1 Mark II (Fw 2.1)

Die Aufnahmen entstanden unter kontrollierten Lichtbedingungen (Lw 3) mit dem M.Zuiko 40-150 mm f/2,8 PRO bei 40 mm Brennweite und Blende f/8, manuell fokussiert im RAW-Format. Sie wurden über den Olympus Workspace ohne weitere Bildverbesserung (keine Entrauschung, keine Nachbearbeitung) ausgespielt. Hier der gesamte Aufbau:

Sensorvergleich_E-M1X-E-M1II.jpg.99cdaba1c36611455376312d20976115.jpg

Daraus wurden drei Bereiche ausgewählt, die sowohl weiche Strukturen (bspw. Fell, Stoff), feine harte Details (bspw. Kunststoff) wie auch homogene Flächen (Hintergrund) zeigen. Zudem wurde jede Reihe sowohl korrekt belichtet, wie auch um eine Blende unterbelichtet aufgenommen. Hier die Ergebnisse in 100%-Ansicht im direkten Vergleich (zur korrekten Darstellung bitte Klicken):

Sensorvergleich_E-M1X-E-M1II_Ausschnitt-1_0.thumb.png.b39df5872c7e093559d8952b6116c078.pngSensorvergleich_E-M1X-E-M1II_Ausschnitt-1_-1.thumb.png.8ea3662aa49aca661c0cf6ba8d81f9b0.pngSensorvergleich_E-M1X-E-M1II_Ausschnitt-2_0.thumb.png.af552f5c567c0ec1da5df3b63b6d6547.pngSensorvergleich_E-M1X-E-M1II_Ausschnitt-2_-1.thumb.png.87034f4ca946edc1fab9658c5d33220a.png

Sensorvergleich_E-M1X-E-M1II_Ausschnitt-3_0.thumb.png.d93e53636ed5c3b3def80065973af806.pngSensorvergleich_E-M1X-E-M1II_Ausschnitt-3_-1.thumb.png.7ca947e5d3fd514ff041b834cfff8217.pngSensorvergleich_E-M1X-E-M1II_Ausschnitt-4_0.thumb.png.cf6cbb297144bb4cede0da3e0419ebab.pngSensorvergleich_E-M1X-E-M1II_Ausschnitt-4_-1.thumb.png.984f68d1f927df297c3e2dfb3fe0beeb.png

Die (aus Testgründen) beschnittenen Aufnahmen in voller Auflösung (ausgespielt über den Olympus Workspace, s.o., gespeichert als PNG) können unter dem folgenden Link abgerufen werden:

E-M1X, ISO 200, Belichtung 0 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1-2, ISO 200, Belichtung 0 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1X, ISO 200, Belichtung -1 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1-2, ISO 200, Belichtung -1 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1X, ISO 400, Belichtung 0 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1-2, ISO 400, Belichtung 0 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1X, ISO 400, Belichtung -1 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1-2, ISO 400, Belichtung -1 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1X, ISO 800, Belichtung 0 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1-2, ISO 800, Belichtung 0 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1X, ISO 800, Belichtung -1 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1-2, ISO 800, Belichtung -1 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1X, ISO 1600, Belichtung 0 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1-2, ISO 1600, Belichtung 0 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1X, ISO 1600, Belichtung -1 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1-2, ISO 1600, Belichtung -1 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1X, ISO 3200, Belichtung 0 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1-2, ISO 3200, Belichtung 0 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1X, ISO 3200, Belichtung -1 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1-2, ISO 3200, Belichtung -1 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1X, ISO 6400, Belichtung 0 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1-2, ISO 6400, Belichtung 0 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1X, ISO 6400, Belichtung -1 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1-2, ISO 6400, Belichtung -1 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1X, ISO 12800, Belichtung 0 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1-2, ISO 12800, Belichtung 0 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1X, ISO 12800, Belichtung -1 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1-2, ISO 12800, Belichtung -1 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1X, ISO 25600, Belichtung 0 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1-2, ISO 25600, Belichtung 0 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1X, ISO 25600, Belichtung -1 EV (PNG, ca. 12MB)
E-M1-2, ISO 25600, Belichtung -1 EV (PNG, ca. 12MB)

bearbeitet von Sascha S.
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Bei der Vergleichsreihe im vorherigen Beitrag wurden die Aufnahmen mit dem Programm Olympus Workspace ausgegeben, was einer praxisnahen Herangehensweise entspricht. Es fehlen allerdings die in der Praxis üblichen Bearbeitungsschritte, wie beispielsweise Nachschärfung und individuelle Entrauschung. Umgekehrt findet im Zuge der Umsetzung der Rohdaten auch bei gleichen Einstellungen im Programm bereits eine Aufarbeitung statt, die Einfluss auf das Ergebnis nimmt. 

Aus diesem Grund habe ich die Rohdaten noch einmal linear ohne jegliche Bearbeitung ausgespielt und Weißabgleich sowie Helligkeit egalisiert. Während ich bei der vorherigen Vergleichsreihe bewusst auf eine Kommentierung verzichtet habe, damit die Ergebnisse unvoreingenommen betrachtet werden können, ist es bei diesen Beispielen in meinen Augen notwendig, ein paar Worte zu verlieren. Die Bilder zeigen in gewisser Hinsicht die ungeschönte Wahrheit, sie sind nicht repräsentativ im Vergleich zu den vorherigen Aufnahmen oder im Vergleich zu anderen Testaufnahmen aus dem Netz, sondern nur im direkten Vergleich.

Zu erkennen sind bei der E-M1X im Vergleich zur E-M1 Mark II bei ISO 6.400 etwas höhere Mikrokontraste, die Details bleiben besser erhalten und die Farben sind minimal besser ausdifferenziert. Bei höheren Empfindlichkeiten ISO 12.800 und vor allem ISO 25.600 zeigt sich ein zunehmend stärkeres Farbrauschen, dass aber nur wenig Einfluss auf die zuvor erwähnten Vorteile zeigt. Die Unterschiede sind nicht riesig, aber erkennbar (zur korrekten Darstellung bitte Klicken):

Sensorvergleich_Linear_1.thumb.png.f76ddb6c6f6a06b80bbe45605eac5a4b.png Sensorvergleich_Linear_2.thumb.png.22f53d0552178b683418057854cc5ffa.png

Weitere Aufschlüsse auf die Ursprünge der in der ersten Bildreihe sichtbaren Unterschiede zeigt ein Vergleich der Dunkelbilder. Dabei wurde der Sensor mit aufgesetztem Objektivdeckel (und gleichem Objektiv) unter gleichen Bedingungen in den verschiedenen Empfindlichkeitsstufen jeweils 60 Sekunden lang belichtet. Die anschließende Aufnahme wurde linear verstärkt und zu Vergleichszwecken entsättigt (zur korrekten Darstellung bitte Klicken):

Dunkelbildvergleich.thumb.png.59e78139a0ea4ce6a06f934343879f30.png

Zu erkennen sind neben einem klar definiertem, scharf abgebildeten Rauschen (es handelt sich dabei vornehmlich um Farbrauschen) bei beiden Kameras vor allem in den Aufnahmen der E-M1 Mark II auch ein weicheres, flächigeres, man könnte auch sagen wolkigeres Rauschen (es handelt sich dabei vornehmlich um Helligkeitsrauschen). Es ist naheliegend davon auszugehen, dass dies der Grund für die minimal schlechteren Mikrokontraste der Kamera im Vergleich zur neuen E-M1X sind. 

Interessant ist neben einem kurzfristigen Vergleich auch der Vergleich über einen längeren Zeitraum. Zu diesem Zweck habe ich mit beiden Kameras, diesmal allerdings ohne Objektiv, zehn Aufnahmen mit ISO 25.600 und 60 Aufnahmen mit ISO 3.200 in direkter Folge mit jeweils 60 Sekunden Belichtungszeit erstellt. Hier sind die Vergleiche, jeweils das Bild aus der ersten Vergleichsserie, aus der zweiten Serie nach 10 Minuten Gesamtbelichtungszeit, sowie nach insgesamt 70 Minuten Gesamtbelichtungszeit:

Dunkelbildvergleich_3200.thumb.png.df47a27f617ba7d93079f6bac4d2bae6.png Dunkelbildvergleich_25600.thumb.png.06c15e2730459f4fb8feff14b99f6068.png

Bei den Aufnahmen mit niedrigerer Empfindlichkeit (ISO 3.200) ist zu erkennen, dass das Rauschniveau bei der E-M1X geringfügiger ansteigt als bei der E-M1 Mark II, sowohl über 10 wie auch über 70 Minuten. Dementsprechend ist der Unterschied zwischen beiden Aufnahmen nach 70 Minuten größer, als er bei Beginn der Aufnahmen war. Es ist naheliegend, hierfür das verbesserte Wärmemanagement verantwortlich zu machen.
Etwas überraschend sind auf den ersten Blick dementsprechend im Vergleich die Aufnahmen bei ISO 25.600, da es hier bei beiden Kameras augenscheinlich keine relevanten Unterschiede im zeitlichen Ablauf gibt. Bei der für diese Empfindlichkeit notwendigen Signalverstärkung spielt das thermische Rauschen augenscheinlich eine untergeordnete Rolle.

Ich wurde gebeten, von der auf den RAWs basierenden Vergleichsreihe im vorherigen Beitrag noch eine kleine Auswahl an JPEGs OOC zu zeigen. Dieser Bitte komme ich gern nach, allerdings in einem etwas kleineren Rahmen (ich bitte dafür um Verständnis). Die Kameraparameter waren bei beiden Kameras gleich eingestellt, alle Werte auf 0, Bildmodus neutral, keine Entrauschung (zur korrekten Darstellung bitte Klicken):

Sensorvergleich_Original-JPEG_1.thumb.png.df78f53ba3e978df1f66bca703651114.png  Sensorvergleich_Original-JPEG_2.thumb.png.d8b315a947aa7083c13d9251fb93b272.png

Die (aus Testgründen) beschnittenen Aufnahmen in voller Auflösung können hier abgerufen werden:

E-M1X, ISO 200
E-M1X, ISO 800
E-M1X, ISO 3.200
E-M1X, ISO 12.800
E-M1 Mark II, ISO 200
E-M1 Mark II, ISO 800
E-M1 Mark II, ISO 3.200
E-M1 Mark II, ISO 12.800

Im nächsten Beitrag geht es dann um meine Erfahrungen aus der praktischen Nutzung, endlich :classic_wink:

bearbeitet von Sascha S.
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Praxistest: Hallensport

Die E-M1X war mit beim Handball-Drittligaspiel der HG Saarlouis gegen den VfL Pfullingen, verwendet habe ich sie dabei mit dem M.Zuiko 40-150 mm f/2,8 PRO. Um auf sporttaugliche Verschlusszeiten von 1/400 bis 1/500 Sekunde zu kommen braucht es in der Halle Am Stadtgarten in Saarlouis durchaus ISO 6.400 bei Blende f/2,8, keine leichten Voraussetzungen also, die es zu meistern galt.

Vielen Dank an die HG Saarlouis für die gute Kooperation im Rahmen dieses Spiels

Spielsituationen sind beim Handball häufig eng und schnell, mit vielen Akteuren und versteckten Würfen, die zusätzlich zu den äußeren Bedingungen den Schwierigkeitsgrad erhöhen. Eine durchaus praktikable Technik ist es daher, mit S-AF zu agieren und auf den richtigen Moment zu warten, ich kenne einige Sportphotographen, die genau so zu ihren Bilder kommen. Mir ging es bei dem Test allerdings vor allem darum herauszufinden, wie gut der kontinuierliche Autofokus einsetzbar ist. 

Im Vergleich zu früheren Modellen von Olympus gibt es dabei vor allem eine sehr sinnvolle Neuerung, die Mittenpriorität bei Fokusfeldgruppen. Diese umfasst zwei Einstellungen, “C-AF Mitte Start” legt die Priorität des mittlere Feldes der Fokusfeldgruppe beim Start des kontinuierlichen Autofokus fest, “C-AF Mitte Priorität” hingegen definiert, ob auch während der Fokusnachführung die Mitte priorisiert werden soll. Wie zu erwarten ist war beides bei meinen Aufnahmen sehr hilfreich, so dass ich nach ersten Versuchen beim Warmmachen bei dieser Einstellung geblieben bin.

Bildserie 1 - Bei der ersten Aufnahme dieses Umschaltspiels liegt die Fokussierung noch falsch, ist aber in den entscheidenden Momentan auf dem Punkt vorhanden (mechanischer Verschluss)
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1448846246_Handball_Serie-1(6).thumb.jpg.ee46fe77eec6746a70a9a685d252b599.jpg73912580_Handball_Serie-1(7).thumb.jpg.bec23a42ddc6a80038941a9099d136a6.jpg1450474544_Handball_Serie-1(8).thumb.jpg.71b52f37e0b0d0553e67296fdad0464b.jpg

Die zweite Neuerung ist eine 5x5-Gruppe sowie die Möglichkeit, eigene Gruppen anzulegen. Ich habe für den Test neben den vordefinierten Gruppe auch mit 5x3, 7x3 und 7x5 experimentiert, und konnte die besten Ergebnisse im Hochformat mit 5x5 und 7x5 jeweils nach oben verschoben erzielen, besonders wenn es um Aktionen am Torraum ging (aber auch beim Umschaltspiel funktionierte diese Einstellung gut). Die Einstellung “C-AF Empfindlichkeit” stellte ich auf das Maximum, um die volle Reaktionsgeschwindigkeit nutzen zu können. Bei zwischenzeitlichen Versuchen mit niedrigeren Werte hatte ich das Gefühl, dass es nicht nur während der Fokussierung selbst zu einer Verzögerung kommt (was ja durchaus Sinn der Einstellung ist), sondern auch das Anspringen etwas verzögert erfolgt. Gut möglich, dass es aber auch nur eine Täuschung war.

Bildserie 2 - Nach Motivverdeckung trotzdem noch brauchbare Aufnahmen, grenzwertiger Abschluss (elektronischer Verschluss)

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Im Einsatz hat mich der Autofokus der E-M1X hingegen nicht ge- oder enttäuscht, und zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, nicht ich selbst und meine eigene Reaktionsgeschwindigkeit wären die Begrenzung der Leistungsfähigkeit. Die zuvor erwähnte Mittenpriorität macht es deutlich einfacher als bei bisherigen Olympus-Kameras, weil sie es erlaubt, einen größeren Feldbereich zu nutzen und gleichzeitig präzise ein Objektiv zu verfolgen, sofern die eigenen Fähigkeiten dafür reichen. Letzteres war bei mir natürlich nicht immer der Fall, und genau daher resultierte dann auch der meiste Ausschuss.

Bildserie 3 - Umschaltspiel über das gesamte Feld (elektronischer Verschluss) 

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Da ich die Kamera fast während des gesamten Spiels im Hochformat nutzte, kann ich auch noch einmal bestätigen, wie gut sie dabei in der Hand lag. Als negativ empfand ich es allerdings, dass Olympus die Nutzer von Handschlaufen augenscheinlich nicht auf dem Schirm hatte, denn dafür notwendige Befestigungspunkte gibt es an der Kamera keine. 

Bildserie 4 - Umschaltspiel (elektronischer Verschluss)

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Fazit:
Ich bin kein professioneller Sportphotograph, und trotz einiger Erfahrungen ist besonders schneller Hallensport immer wieder eine große Herausforderung. Ich kenne einige Photographen, die mit weniger Technik bessere Ergebnisse erzielen - trotzdem oder gerade deswegen birgt mein Praxistest eine gewisse Aussagekraft. Denn die E-M1X hat es mir ermöglicht, verwertbare Ergebnisse zu liefern. Es gibt viele professionelle Arbeitsfelder, und in den meisten braucht es Flexibilität und Improvisationstalent, um spontan Leistung abrufen zu können. In diesem Fall stand mir die Kamera nicht im Weg, sondern hat mich dabei unterstützt, und zwar in einem höheren Maße, als dies mit anderen Olympus-Kameras in dieser Situation der Fall gewesen wäre.
Hallensport war bisher nicht gerade die Paradedisziplin für Micro-Four-Thirds (was natürlich nicht heißt, dass gute Photographen nicht trotzdem gute Ergebnisse erzielen konnten und können), und mit der E-M1X ändert sich daran in meinen Augen ehrlicherweise auch nicht so viel. Sie könnte aber ein guter Schritt in die richtige Richtung sein, wenn ihm weitere folgen. 

Alle Bilder dieses Beitrags können als JPEGs (ohne Nachbearbeitung, keine Schärfung, keine Entrauschung) in voller Auflösung hier heruntergeladen werden:
Bildserie 1
Bildserie 2
Bildserie 3
Bildserie 4

bearbeitet von Sascha S.
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Praxistest: Bildstabilisation und “Handheld High-Res”

Wenn Olympus eine Leistungssteigerung bei der Bildstabilisation ankündigt endet das meistens in einem Feuerwerk an Superlativen, das in den Presseberichten und Reviews abgeschossen wird. Ich bemühe mich daher um eine nüchterne, sachliche Einordnung (Spoiler: es klappt nicht ganz).

Olympus E-M1X - Olympus M.Zuiko 12-40 mm f/2,8 PRO - ISO 200 - f/5,6 - 21 mm - 2 Sekunden - Freihand
Gesamtaufnahme (Oben) - 100% Detailausschnitt (Unten)

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Verwacklung und Stabilisation sind subjektiv, jeder hat eigene persönliche Grenzen, dementsprechend kann es losgelöst vom standardisierten CIPA-Test große Unterschiede bei den erzielten Leistungen geben. Ich konnte mit der E-M5 und dem 12-40 konnte über alle Brennweite reproduzierbar etwa 4 Blendenstufen gegenüber der bekannten Faustregel stabil halten, bei der E-M1 Mark II sind es etwa 5 Blenden. Mit der E-M1X schaffte ich während meines Tests reproduzierbar 6 Blendenstufen gegenüber der Faustregel, mit längeren Brennweiten, aber auch mit kürzeren Brennweiten und dementsprechend extrem langen Belichtungszeiten. Auch darüber gab es noch scharfe Aufnahmen mit 7 Blendenstufen, und hinreichend scharfe mit 8 Blendenstufen, dann allerdings auch mit einer höheren Quote an Ausschuss. Das sind in meinen Augen phantastische Leistungen, die noch vor einem Jahrzehnt “undenkbar” gewesen wären, und die mich auch jetzt auf den Touren in erstaunen versetzt haben. Allerdings stellt sich inzwischen auch das Gefühl ein, da geht doch bestimmt noch mehr - eigentlich absurd, aber ich bin gespannt, wie weit Olympus dieses Spiel noch treiben kann. 

Olympus E-M1X - Olympus M.Zuiko 12-40 mm f/2,8 PRO - ISO 200 - f/5,6 - 34 mm - 1/1,6 Sekunde - Freihand
Gesamtaufnahme (Oben) - 100% Detailausschnitt (Unten)

Bildstabilisator_2_preview.jpg.445aca93bbe0eae105f64fe5db4d41d9.jpgBildstabilisator_2_detail.jpg.8208555671fadb32b61aa7c21b20436d.jpg

Eng verbunden mit dem Thema Bildstabilisation ist natürlich der “Handheld-High-Res-Modus”, den ich während meines Tests sowohl im unkritischen Zeitenbereich, aber auch an der Grenze der Möglichkeiten ausprobiert habe. Wie vom Stativmodus der E-M1 Mark II bekannt wird auf Wunsch eine verrechnete High-Res-RAW-Aufnahme im Format *.ORF, aus der gleichen Aufnahmeserie eine “normal” aufgelöste RAW-Aufnahme im Format *.ORI und eine JPEG-Aufnahme mit 50 MP Größe (wahlweise auch 25 MP) gespeichert. Neu ist, dass nun auch die High-Res-RAW-Aufnahme eine Größe von 50 MP (gegenüber 80 MP beim Stativmodus) besitzt. 

Olympus E-M1X - Olympus M.Zuiko 12-40 mm f/2,8 PRO - ISO 200 - f/5,6 - 12 mm - 1/40 Sekunde - Handheld High-Res
Gesamtaufnahme (Oben) - Detailvergleich bei gleicher Ausgabegröße (Mitte) und bei 100%-Ausgabe (Unten), jeweils links High-Res, rechts Normal

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Trotz der großen Rechenleistung der E-M1X dauert die Erstellung der Aufnahme nach der Belichtung selbst (die Gesamtbelichtungszeit ist natürlich abhängig von der gewählten Belichtungszeit) je nach Motiv noch immer einige Sekunden. Mal schnell lässt sich ein Bild mit der Methode also nicht erstellen. Falls es während der Verrechnung zu einem Problem kommt, wird dies direkt auf dem Sucher oder dem Display angezeigt, leider eben aber nur auf einem von beiden. Erstellt man eine Aufnahme mit dem Sucher, so kann man anschließend nicht auf dem Display erkennen, ob der High-Res-Modus auch wie erwartet funktioniert hat. Das ist Schade, denn so wird die Kontrolle erschwert. Immerhin wird auch im Fall einer fehlgeschlagenen Verrechnung zumindest eine “normal” aufgelöste Aufnahme gespeichert. 

Olympus E-M1X - Olympus M.Zuiko 12-40 mm f/2,8 PRO - ISO 200 - f/5,6 - 35 mm - 1/8 Sekunde - Handheld High-Res
Gesamtaufnahme (Oben) - Detailvergleich bei gleicher Ausgabegröße (Mitte) und bei 100%-Ausgabe (Unten), jeweils links High-Res, rechts Normal

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Die Qualität der über diesen Modus entstehenden Aufnahmen ist sehr gut, nicht nur was die tatsächliche Auflösung angeht, sondern auch, was die Nachbearbeitungsreserven betrifft. Die Dynamik wird etwas gesteigert, das Rauschen reduziert, darüber hinaus kann aufgrund der besser differenzierteren Details auch gezielter mit der Nachschärfung gearbeitet werden, so dass ein knackigerer Bildeindruck entsteht, ohne zu Artefakten zu führen. Ich empfehle euch, die Beispielaufnahmen herunter zu laden und selbst auszuprobieren, welche Möglichkeiten sich tatsächlich ergeben.

Olympus E-M1X - Olympus M.Zuiko 40-150 mm f/2,8 PRO - ISO 200 - f/4 - 150 mm - 1/60 Sekunde - Handheld High-Res
Gesamtaufnahme (Oben) - Detailvergleich bei gleicher Ausgabegröße (Mitte) und bei 100%-Ausgabe (Unten), jeweils links High-Res, rechts Normal

HiRes_3_preview.jpg.d00f5edc28caa3cd9b2435e4e97c55f2.jpgHiRes_3_detail.jpg.323055f85d0e7f3a46d3859e8f812db9.jpgHiRes_3_detail-100.jpg.a8d282cb07528568ea09e434415bb2a0.jpg

Wo Licht ist, da ist natürlich auch Schatten, und das ist im Falle des High-Res-Modus noch immer das Thema Artefakte. Bewegung im Motiv kann im besten Fall zu unkritischen Unschärfen, im schlimmsten Fall aber zu künstlichen Geisterbildern führen, die wie eine schlechte Stempelarbeit aussehen und den Bildeindruck schädigen können, je nachdem wie prominent sie im Bild sind. Hier ist dann im Zweifel zwingend Handarbeit notwendig (auch deswegen ist die parallele Speicherung einer Einzelaufnahme sinnvoll und wichtig). Problematisch ist das vor allem, weil sie nur schlecht vorhersehbar sind. Gerade bei einer größeren Ausgabe ist daher eine kritische Nachbetrachtung des Photos zwingend notwendig, sofern nicht sichergestellt werden kann, dass es bei der Aufnahme definitiv keine Bewegung gegeben hat. 

Olympus E-M1X - Olympus M.Zuiko 12-40 mm f/2,8 PRO - ISO 200 - f/5,6 - 15 mm - 1/30 Sekunde - Handheld High-Res
Gesamtaufnahme (Oben) - Detailvergleich bei gleicher Ausgabegröße links High-Res, rechts Normal (Unten)

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Dieser Schwachpunkt soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass bei den passenden Motiven (und das müssen nicht nur Architektur und Studio-Stilleben sein) der High-Res-Modus auch aus der Hand praxistauglich nutzbar ist, eher nicht als Standard, aber für die besonderen Momente. 

Olympus E-M1X - Olympus M.Zuiko 12-40 mm f/2,8 PRO - ISO 800 - f/5,6 - 12 mm - 1/5 Sekunde - Handheld High-Res
Gesamtaufnahme (Oben) - Detailvergleich bei gleicher Ausgabegröße links High-Res, rechts Normal (Unten)

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Natürlich habe ich mich auch, dem Wunsch aus der Community folgend, mit dem Fisheye am Nachthimmel probiert (auch wenn man die Milchstraße hier nur sehr schwach erlebt, zum Austesten reichte es). Gute Nachrichten gibt es von meiner Seite aus dabei allerdings nicht, denn brauchbare Ergebnisse konnte ich weder bei den gewünschten 10-Sekunden-High-Res-Aufnahmen, noch bei kürzeren 5- oder 2-Sekunden-Aufnahmen erzielen. Bei 10 Sekunden gelang bei überhaupt nur einem Versuch die Verrechnung, die allerdings zu starken Doppelbildern führte. Bei den kürzeren 5- und 2-Sekunden-Aufnahmen gab es mehr Verrechnungen, aber auch keine besseren Ergebnisse. Dabei hatte ich den Eindruck, dass es bei den vielen fehlgeschlagenen Verrechnungen vor allem an den Details scheiterte - gut möglich also, dass dies bei einer deutlich ausprägteren Milchstraße mit höheren Kontrasten besser funktioniert. Ich werde auch deswegen hier nicht behaupten, dass es unmöglich ist, und ich ziehe vor jedem den Hut, der es hinbekommt (denn für gut anderthalb Minuten ruhig gehaltener Gesamtbelichtungszeit muss man fast ein Übermensch sein). Mir war es allerdings nicht möglich.

Olympus E-M1X - Olympus M.Zuiko 8 mm f/1,8 Fisheye PRO - ISO 3.200 - f/1,8 - 8 mm - 10 Sekunden - Freihand
Gesamtaufnahme (Oben) - Detailvergleich Bildmitte links, Bildecke rechts (Unten)

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Ein lustiges hatte die Testerei allerdings auch, wenn man geschickt ist, kann man in der Einzelaufnahme seine ganz eigenen Strichspuraufnahmen mit willkürlichem Himmelspol erzeugen. 10 oder 20 Sekunden stabilisiert die E-M1X mit dem Fisheye nämlich durchaus, zumindest im Zentrum. 

Die Aufnahmen dieses Berichts könnt ihr in voller Auflösung hier herunterladen.

Alle Aufnahmen sind ohne Nachbearbeitung mit Standardwerten aus den RAW-Aufnahmen mittels Olympus Workflow entwickelt worden.

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Praxistest: “Wildlife”

Der Titel dieses Abschnitts ist etwas missweisend, was allerdings weder an der Kamera noch an mir liegt, sondern den Umständen geschuldet ist: in der Kürze der Zeit ist es wichtig, schnell viele Erfahrungen zu sammeln, mit unterschiedlichen Einstellungen unter ähnlichen Bedingungen. Das klappt für mich hier vor Ort am besten mit Vögeln, dementsprechend geht es vorwiegend um eben diese, und nicht um Wildlife im Allgemeinen. 

Das Hauptaugenmerk bei diesem Praxistestabschnitt lag natürlich auf den Autofokus-Leistungen, weshalb ich die hier verwendeten Bildserien primär nach diesem Kriterium ausgewählt habe, nicht nach der erzielten Bildqualität. Ich bevorzuge zudem im Normalfall längere Belichtungszeiten für eine höhere Motivdynamik, auch wenn darunter die Schärfe auf Pixelebene leidet, habe für diesen Test aber auch zu kürzeren Zeiten zur besseren Veranschaulichung zurückgegriffen.

Olympus E-M1X - Olympus M.Zuiko 300 mm f/4 PRO - ISO 1.000 - f/4,5 - 1/2000 Sekunde - C-AF-Reihe-1 - 27 Bilder in Serie

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Für mich ist das größte Problem beim Photographieren von fliegenden Vögeln weniger die Geschwindigkeit oder Genauigkeit des Autofokussystems beispielsweise der E-M1 Mark II mit PRO-Objektiven, als vielmehr die Ablenkung durch einen kontraststärkeren Hintergrund. Sowohl die erste Fokussierung als auch während der Aufnahmephase. Die E-M1X vereinfacht dies durch die bereits zuvor erwähnte Funktion “C-AF Mitte Start” und “C-AF-Mitte Priorität”, da damit in Kombination mit einer größeren Fokusfeldgruppe die Startbedingungen verbessert und auch während einer Serie die Nachjustierung auf das Motiv vereinfacht wird, während gleichzeitig meine eigene Nachführgenauigkeit geringer ausfallen kann. Dies ermöglichte es mir, eine geringere C-AF-Empfindlichkeit zu wählen, so dass der Hintergrund seltener ein Problem war. 
Es ist kein gigantischer Unterschied im Vergleich zur E-M1 Mark II, aber eine sinnvolle Verbesserung des Fokussystems, die mir eine spürbar höhere Quote beschert hat. 

Olympus E-M1X - Olympus M.Zuiko 300 mm f/4 PRO + Olympus MC-14 - ISO 500 - f/5,6 - 1/800 Sekunde - C-AF-Reihe-2 - 42 Bilder in Serie

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Neben dem”normalen” C-AF habe ich natürlich auch dem Wunsch der Community folgend ausprobiert, wie gut der C-AF+TR mit dem Modus “Flugzeuge” bei Vögeln funktioniert. Eindeutig waren die Ergebnisse dabei allerdings nicht, was schon mit bei der Identifikation beginnt. Besonders kleinere Vögel (vom Abbildungsmaßstab her, nicht in Bezug auf ihre physische Größe) wurden deutlich seltener als Flugzeug erkannt als entsprechend größere, unabhängig vom Hintergrund und dem Kontrast zum Hintergrund. Während des Trackings spielen die beiden Punkte dann genauso wie die Form, die sich in manchen Flugphasen zwangsläufig deutlich von einem gesunden Flugzeug unterscheidet, eine größere Rolle. Insgesamt war die Ausbeute größer als ohne festgelegtes Trackingobjekt, und gelegentlich war die Identifikation so gut, dass ich berechtigte Hoffnung habe, mit diesem Modus optimiert für Vögel irgendwann sehr gute Ergebnisse erzielen zu können. Diese Hoffnung wird auch genährt von den Erfahrungen, die ich etwa am Modellflugplatz mit diesem Modus sammeln konnte. Bis es allerdings so weit ist, würde ich diesen Modus genauso wie das Tracking ohne Trackingobjekt für die meisten Aufnahmesituationen im Bereich Wildlife nicht empfehlen. Auf einer Flugschau oder an der Rennstrecke sieht das anders aus, schade, dass ich keine Möglichkeit hatte, dies noch intensiver zu testen.

Olympus E-M1X - Olympus M.Zuiko 300 mm f/4 PRO - ISO 1.250 - f/4 - 1/2.000 Sekunde - C-AF+TR-Reihe-1 - 25 Bilder in Serie

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Ein häufig auftretender Fall im Bereich der Naturphotographie ist für mich der schnelle Wechsel zwischen verschiedenen Aufnahmesituationen, wenn ich etwa ein nur kurz ruhendes Tier nach einem vorbeifliegenden Vogel aufnehmen möchte. Hier war die Speicherzeit und das damit einhergehende Warten eine manchmal zu große und häufig nervige Hürde. Die E-M1X macht es in der Beziehung etwas besser, noch während die Aufnahmen weggespeichert werden kann ich Änderungen vornehmen, die dann auch direkt gültig sind. Schnell per Modus-Einstellrad vom S- in den A-Modus ist genausowenig ein Problem wie die Auswahl eines anderen Fokuspunkts oder dem Wechsel der Methode, auch über das SCP oder den Wahlhebel. Bei den entscheidenden Anwendermodi allerdings scheitert dies, weder per Einstellrad noch per direkt zugewiesener Taste kann ich während des Speicherns in einen anderen Custom Mode wechseln, was für mich eine so große und unsinnige Hürde darstellt, dass es sich schlicht nur um einen Fehler handeln kann, der schnell behoben werden sollte (und hoffentlich wird). 

Nicht unerwähnt lassen möchte ich den Joystick, der natürlich eine Umstellung erfordert (sofern man ihn nicht bereits von anderen Marken her kennt), dann aber für mich deutliche Vorteile bei der Platzierung des Fokusfeldes bietet. Besonders wenn ich im S-AF mit kleinem Fokusfeld kurzzeitig statische Motive ins Visier nehme ist er eine Hilfe, die zwar nicht alles überragt, aber wertvolle Sekundenbruchteile Vorsprung liefert. Und die wiederum können zwischen einem guten und keinem Bild entscheiden.

Olympus E-M1X - Olympus M.Zuiko 300 mm f/4 PRO - ISO 1.000 - f/4,5 - 1/2.000 Sekunde - C-AF+TR-Reihe-2 - 52 Bilder in Serie

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Zu guter Letzt ist gerade im Bereich “Wildlife” ein Blick auf die Akkulaufzeiten sinnvoll. Bei den drei ausgedehnten (und vielen kleineren) Touren in diesem Bereich geriet ich auch über mehrere Stunden nie in Probleme, weder an den warmen Tagen der vergangenen anderthalb Wochen, noch während der Kälte davor oder am heutigen Morgen. Wenn nach dreieinhalb Stunden und 2.776 Bildern bei 8 Grad noch 42% Restkapazität vom ersten Akku verfügbar ist (zweiter Akku 100%), dann ist das ein sehr guter Wert. Und wenn ein ganzer Phototag ohne Gedanken an einen Ersatzakku vergeht, dann erübrigt sich jeder weitere Gedanke daran. Zwar habe ich keinen Laborvergleich zur E-M1 Mark II gemacht, da diese aber ebenfalls immer dabei war und seltener zum Einsatz kam, der Akku allerdings trotzdem in etwa die gleiche Leistung einbüßte, bin ich zufrieden mit den Ergebnissen.

Fazit:
Damit ist die E-M1X insgesamt keine völlig neue “Welt”, die sich im Bereich “Wildlife” erschließt, aber neben dem von mir bereits mehrfach erwähnten für mich guten Handling gerade mit größeren Objektiven eine leistungsfähige Kamera, die über bisherige Leistungsunterschiede zu Modellen wie der E-M1 Mark II hinaus auch berechtigte Hoffnung auf weitere und deutlichere Verbesserungen macht, wenn in Zukunft mehr und verbesserte Trackingobjekte nachgereicht werden. 

Die Bildreihen zu den Aufnahmen dieses Beitrags können hier heruntergeladen werden, alle Bilder sind unbearbeitet aus den RAW-Aufnahmen im Olympus Workspace entwickelt:

C-AF-Reihe-1
C-AF-Reihe-2
C-AF+TR-Reihe-1
C-AF+TR-Reihe-2

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Praxistest: Live ND

Ich muss zugeben, ich bin bisher kein großer Nutzer der “Live”-Funktionen von Olympus. Das liegt weniger an den zugrunde liegenden Techniken (im Gegenteil, diese verwende ich schon seit etlichen Jahren), als vielmehr an den Einschränkungen bezüglich Qualität und Einflussmöglichkeiten. Gleichwohl schätze ich diese Entwicklungen und würdige ihren Nutzen in bestimmten Szenarien, die halt nur für mich und meine Photographie nicht relevant sind. 
Mit dem “Live ND” Modus könnte sich das tatsächlich ändern, denn ein großer Freund optischer Filter bin ich ebenfalls nicht und betrachte sie eher als manchmal notwendiges Übel (auch wenn es heute wieder verpönt ist, das als Naturphotograph zuzugeben), und die elektronische Simulation in der Nachbearbeitung ist besonders bei stärkeren ND-Filtern besonders aufwändig. Ich ging dementsprechend vorsichtig optimistisch, aber auch kritisch zurückhaltend an den Test heran. 

Zunächst ein paar Eckdaten der Funktion: die Live ND Funktion steht nur im Modus S (Zeitvorwahl) und M (vollmanuell) zur Verfügung und wird in fünf verschiedenen Stärken angeboten:

  • ND2 = ND 0,3 = 1 Blendenstufen = doppelte Belichtungszeit
  • ND4 = ND 0,6 = 2 Blendenstufen = vierfache Belichtungszeit
  • ND8 = ND 0,9 = 3 Blendenstufen = achtfache Belichtungszeit
  • ND16 = ND 1,2 = 4 Blendenstufen = 16fache Belichtungszeit
  • ND32 = ND 1,5 = 5 Blendenstufen = 32fache Belichtungszeit

Die jeweilige Stärke kann über das Menü eingestellt werden, dort oder wahlweise per Tastenbelegung lässt sich die Funktion dann aktivieren. Dies wird nicht nur über ein Symbol auf dem Display angezeigt, vielmehr wird die erzielte Verschlusszeit simuliert und zudem auch entsprechend angezeigt. Umrechnen ist also im Einsatz unnötig.

Für den Test habe die Aufnahmen vom Stativ aus erstellt, Vergleichspartner waren Marumi DHG Filter mit ND16 und ND32. 

Olympus E-M1X - Olympus M.Zuiko 25 mm f/1,8 - f/5,6 - ISO 200 - Live ND16 - 1,6 Sekunden - Gesamtaufnahme

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Olympus E-M1X - Olympus M.Zuiko 25 mm f/1,8 - f/5,6 - ISO 200 - Detailvergleich
Ohne Filter 1/10 Sekunde (Links), Live ND16 1,6 Sekunden (Mitte Links), Schraubfilter ND16 1,6 Sekunden (Mitte Rechts), Live ND16 und Schraubfilter ND16 kombiniert 25 Sekunden (Rechts)

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Aus praktischer Sicht liegen die Vorteile einer solchen Funktion natürlich auf der Hand, das Auf- und Abschrauben des Filters fällt weg, der Ausschnitt kann daher ohne Probleme auch bei wenig Licht gut eingestellt werden, zudem kann die Filterstärke perfekt auf das Motiv angepasst werden. Mit Blick auf die Bildqualität ergeben sich zwei Vorteile, zum einen nehmen keine weiteren Glasflächen vor dem Objektiv Einfluss auf die Bildqualität, zum anderen erhöht sich erwartungsgemäß die Signalqualität (auch wenn das leider in meinen Beispielen nur schwer zu erkennen ist). Nachteile hingegen könnten bei den kurzen Dunkelphasen zwischen zwei Aufnahmen entstehen, allerdings konnte ich davon im Bild nichts entdecken. Insofern bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis und der Funktion.

Zu erwähnen sind allerdings auch die Grenzen dieser Funktion. Die technische Limitierung liegt bei der Auslesegeschwindigkeit des Sensors. ND2 funktioniert ab 1/30 Sekunde Gesamtbelichtungszeit (oder länger), ND4 ab 1/15, ND8 ab 1/8, ND16 ab 1/4 und ND32 ab 1/2. Nur so ist sichergestellt, dass es zu keinen Abrissen zwischen den Aufnahmen und entsprechenden Artefakten im finalen Bild kommt. Die wären bei noch kürzeren Belichtungszeiten, was sich technisch durchaus realisieren ließe, hingegen in zunehmendem Maße vorhanden. Zudem würde die direkte Abhängigkeit zwischen Aufnahmedauer und Gesamtbelichtungszeit verloren gehen. Ich kann daher durchaus verstehen, warum dies so nicht umgesetzt wurde.

Neben der alleinigen Nutzung kann die Live ND Funktion natürlich auch in Kombination mit Schraub- oder Steckfiltern verwendet werden; so lässt sich die Filterwirkung deutlich verstärken, oder über einen Polfilter die Reflexion kontrollieren. Auch dabei ergeben sich natürlich praktische Vorteile, etwa die genaue Ausschnitts- und Schärfekontrolle in guter Qualität auch bei extremen Filterkombinationen, oder die Feinjustierung der Polfilterwirkung, ohne später noch einmal ein zusätzliches Filter montieren zu müssen. Gerade wenn die genaue Wirkung ausprobiert werden soll und ich daher verschiedene Stärken brauche ist besonders vorteilhaft. 

Olympus E-M1X - Olympus M.Zuiko 25 mm f/1,8 - f/5,6 - ISO 200 - Live ND32 und Polfilter - 3,2 Sekunden - Gesamtaufnahme

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Olympus E-M1X - Olympus M.Zuiko 25 mm f/1,8 - f/5,6 - ISO 200 - Detailvergleich
Nur Polfilter 1/10 Sekunde (Links), Live ND32 und Polfilter 3,2 Sekunden (Mitte), Schraubfilter ND32 und Polfilter 3,2 Sekunden (Rechts)

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Nach der Nutzung vom Stativ hat mich natürlich auch die Möglichkeit der Nutzung Freihand interessiert. Der Bildstabilisator leistet ja durchaus erstaunliches, wie ich in einem der vorherigen Beiträge bereits anmerkte, allerdings werden die Aufnahmen augenscheinlich vor der Verrechnung anders als beim High-Res-Modus nicht noch einmal genau ausgerichtet (was bei der Vielzahl an Aufnahmen in den höheren Stufen allerdings auch ein deutlicher Mehraufwand wäre). Insofern sind die maximalen Verschlusszeiten auf den Bereich begrenzt, der auch mit einer Einzelaufnahme erzielbar wäre. Im Test bin ich bei 40 mm auf bis zu einer Sekunde gegangen, die Aufnahmen wurden dabei nicht pixelscharf, waren aber noch gut verwendbar. 

Olympus E-M1X - Olympus M.Zuiko 12-40 mm f/2,8 PRO  - f/5,6 - ISO 200 - Live ND32 - 1 Sekunden - Gesamtaufnahme

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Olympus E-M1X - Olympus M.Zuiko 12-40 mm f/2,8 PRO  - f/5,6 - ISO 200 - Live ND32 - 1 Sekunden - Detailaufnahme
Live ND32 1 Sekunde (Oben), Ohne Filter 1/30 Sekunde (Unten)

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Insgesamt konnte mich die Live ND Funktion begeistern, sie funktionierte in meinen Testszenarios fehlerfrei und konnte besonders auch qualitativ überzeugen. Aus meiner Sicht steht daher für mich einer praktischen Nutzung nichts im Wege, im Gegenteil freue ich mich darauf, so einfacher zum gewünschten Ergebnis zu kommen. 

Die Aufnahmen dieses Berichts könnt ihr in voller Auflösung hier herunterladen.

Alle Aufnahmen sind ohne Nachbearbeitung mit Standardwerten aus den RAW-Aufnahmen mittels Olympus Workflow entwickelt worden.

bearbeitet von Sascha S.
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Gesamtfazit:

Den heutigen Standards eines Erfahrungsberichts und Kommentars folgend müsste ich nun die E-M1X mit einer Aneinanderreihung von Superlativen in den Olymp loben, oder mit einer passiv-aggressiven Brandrede den baldigen Untergang von Kamera und Hersteller herbeiprophezeien. Mir ist das ehrlich gesagt zu doof.

Olympus E-M1X - Olympus M.Zuiko 12-40 mm f/2,8 PRO  - 20 mm - f/5,6 - 1/15 Sekunde - ISO 200

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“Absolute Confidence”, das ist der Claim, den Olympus für diese Kamera gewählt hat. Ich hatte die E-M1X nun für knapp vier Wochen und konnte sie, nachdem die obligatorischen Testaufnahmen erledigt waren, in fast allen Bereichen meiner üblichen Photographie einsetzen, sowohl für professionelle Aufgaben wie auch im privaten Bereich, im strömenden Regen wie auch im strahlenden Sonnenschein, in der Eiseskälte der Nacht bis zur milden Wärme des Tages (mehr gibt die Jahreszeit leider nicht her). “Uneingeschränktes Vertrauen” empfinde ich nach gut 15.000 Aufnahmen als eine zwar leicht übertriebene, aber eben auch nur leicht übertriebene und daher im Grunde durchaus passende Beschreibung. 

Olympus E-M1X - Olympus M.Zuiko 300 mm f/4 PRO + MC-14  - 420 mm - f/6,3 - 1/400 Sekunde - ISO 200 - AF-Tracking "Flugzeuge"

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Natürlich bin ich auch immer wieder an Grenzen gestoßen, das bleibt im Zuge eines intensiven Tests nicht aus, und das erlebe ich auch immer wieder in meinem photographischen Alltag. Mit allen Kameras. Der Handheld-High-Res-Modus ist eine willkommene Ergänzung, aber nicht fehlerfrei, Live-ND bietet sehr gute Möglichkeiten, hat aber auch prinzipbedingte Einschränkungen, die Bildqualität hat allenfalls einen kleinen Sprung nach vorne gemacht, so dass sich der Aufnahmebereich darüber nicht wesentlich erweitert. Das ist alles nicht überraschend, denn die E-M1X ist keine Überkamera, die alles bisherige in den Schatten stellt und neue Welten erobert.

Olympus E-M1X - Olympus M.Zuiko 300 mm f/4 PRO + MC-14  - 420 mm - f/5,6 - 1/250 Sekunde - ISO 200 - Handheld High-Res (100%)

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Sie liefert aber in vielen Punkten eine sinnvolle Verbesserung gegenüber den bisherigen Modellen, der Autofokus ist schneller und griffiger, der Stabilisator funktioniert hervorragend, der Bedienkomfort ist abgesehen von einigen Kleinigkeiten (von denen die meisten wiederum durch Softwareanpassungen beseitigt werden könnten) spürbar verbessert und die Akkulaufzeit lässt kaum Wünsche offen. Zudem hat sie durchaus das Zeug, noch ein paar Schritte mehr in die richtige Richtung zu machen, denn gerade die Ansätze des neuen AF-Trackings sind vielversprechend. Über all diese Punkte erweitert sie den Aufnahmebereich dann doch, ebenso die Erfolgsquote, sowohl bei dynamischen, wie auch bei statischen Motiven.

Olympus E-M1X - Olympus M.Zuiko 300 mm f/4 PRO  - 300 mm - f/4 - 1/160 Sekunde - ISO 200

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Die E-M1X ist keine Kamera für die Allgemeinheit, für das Gros der Photographen, egal ob es um Hobbyisten oder Profis geht. Das soll sie aber auch nicht sein. Olympus hat recht deutlich zum Ausdruck gebracht, dass sie ein Werkzeug mit speziellen Qualitäten ist, Geschwindigkeit, Robustheit und eben besondere Zuverlässigkeit. Und das nehme ich ihr ab, da kann sie jeweils besonders überzeugen. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger. Und in meinen Augen, auch mit Blick auf meine eigene Arbeit, bin ich damit zufrieden.

Olympus E-M1X - Olympus M.Zuiko 300 mm f/4 PRO  - 300 mm - f/4,5 - 1/2.000 Sekunde - ISO 2500

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Dies war der letzte Beitrag meines Testberichts zur Olympus E-M1X. Ich hoffe, dass ich meine praxisnahen, persönlichen Eindrücke hilfreich vermitteln konnte. Leider konnte ich nicht alle Testwünsche berücksichtigen, die ihr im entsprechenden Thema geäußert habt. Ich bitte um Verständnis, dass ich eine Auswahl entsprechend der vorhandenen Zeit und der prüftechnischen Möglichkeiten treffen musste. Für Anregungen und konstruktive Kritik bin ich natürlich immer offen, schreibt mir einfach.

Bis dahin allzeit gutes Licht
Sascha

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