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irgendwie unscharf


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Zitat

Sie ist in ihrer Absolutheit falsch in Bezug auf real existierende Digitalkameras.

Annahme: die Industrie hat sehr hohe Qualitätsmassstäbe. Die produzierten Geräte streuen bezüglich unterschiedlicher Qualität nur wenig. Wenn die Industrie aber Geräte modifiziert (z.B. Filterstapel verkleinert oder weglässt, Rest bleibt gleich), dann gelten auch für die Industrie die harten physikalischen Gesetze.

  • Die Nikon mit Filterpaket ist unschärfer, aber gegen Moirébildung resistent.
  • Die Nikon ohne Filterpaket ist schärfer, leidet aber an stärkerem Moiré.
  • Nicht erreichbar ist eine Nikon mit erhöhter Schärfe UND Resistenz gegen Moirébildung.
    (eine Nikon mit schwacher Schärfe UND Moiréleiden ist keine Nikon mehr)

Ein solcher Zusammenhang ergibt sich zwangsläufig aus den Eigenschaften des Lichtes. Physiker und Optiker wissen das und betrachten daher ausschliesslich Kontrast und sein Verhalten bei Modifikationen der optischen Anordnung. Physik gibt also vor, was die Industrie machen kann und was nicht. Physik hilft so, Werbeversprechen zu verifizieren.

Mir stossen Behauptungen wie "hat höhere Schärfe, weil ohne Filterpaket" extrem auf. Sie beschreiben nur eine Seite. Dabei weiss jeder aus Erfahrung: jede Medaillie hat 2 Seiten. Deswegen war es mein Anliegen, diesen Zusammenhang mal detailliert und beispielhaft zu beleuchten.

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popeye71 ist nun natürlich erschrocken!
Damit popeye71 nun auch praktisch was davon hat und selbst was nachprüfen kann, hier folgender Vorschlag:

Beide Kameras gut fixiert (Stativ? Tisch?) in Betrieb nehmen. Objektiv, Blende, Zeit, ISO: gleich. Alle "Verbesserungen" im Kamera-Menü (z.B. "Verbessern" wie Schärfen, Kontrast, Sättigung, Stabilisator usw.): alles aus! Kamera manuell bedienen. Aufnahmen bei offener(!) Blende, am besten Wetter bewölkt. Fokus sehr genau einstellen (mit Display-Lupe!). Auslösen mit 2 sek. Verzögerung (=> kein Verwackeln, im Menü).

Als Aufnahmeobjekte: Zeitung an Wand fixiert. Grob gewebter Stoff bunt und einfarbig. Blüte (1 Staubgefäss scharfstellen...). Teller mit Mehl, Zucker, Sand, Kies. Holzbrett. Den Fokus exakt von der gleichen Stelle sehr genau einstellen (bei Zeitung z.B. der selbe Buchstabe). Mehrere Entfernungen ausprobieren. Wichtig: Bilder in ORF abspeichern!
Die ORF kann man z.B. im Photoshop bearbeiten (kostenloser Oly-Viewer geht auch) und man erkennt dann sehr schnell, ob und wo Unterschiede bei den Sensordaten vorhanden sind. Ich prophezeihe jetzt schon: die Ergebnisse am Ende der Bearbeitungskette sind identisch.

Und dann können wir ja gemeinsam auswerten... 🙂

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Hallo Fotofreunde,

 

so ich habe jetzt mal die entsprechenden Vergleichsbilder gemacht. Ich bin nun schon überrascht! Aber seht einmal selbst. Bei dem Bild von der em5 welches ich bei Blende 8 - Brennweite 100mm (12-100) gemacht hatte, habe ich im RAW Converter die Belichtung und den Weißabgleich so angepasst, dass es der M10 seht nahe kommt. Bei Blende 4 - Brennweite 70mm (12-100) sieht es schon wieder anders aus. 

comp_em5 +0,6 +6.jpg

comp_em5 f4.0.jpg

comp_EM5 f8.0.jpg

comp_em10 f4.0.jpg

comp_em10 f8.0.jpg

bearbeitet von popeye71
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Folgende Bilder habe ich mal näher untersucht: (jeweils mit roter Schrift) EM-5 II F=4,0 und (darunter) EM-10 II F4,0.

Musste die Helligkeitsverteilung noch etwas anpassen (Photoshop: Bild - Korrekturen - Tonwertkorrektur: im Diagramm den mittleren Schieber auf ca. 70% bzw. 130% ändern (je nachdem, welches Bild Vorlage und welches Bild geändert sein soll).

Danach habe ich an 2 Stellen Streifen 50 Pixel hoch ausgeschnitten und in ein Bild eingefügt. Dieses Bild wurde dann geschärft (Filter - Scharfzeichnungsfilter - Unscharf maskieren; eingestellte Werte: Stärke 500%; Radius 0,9; Schwellenwert: 5).
Die Schärfung wurde natürlich klar übertrieben. Aber man sieht nun, wo einzelne Pixel beginnen, Artefakte zu bilden. Die Anzahl der Artefakte ist ein Hinweis, welche Reserven zur Schärfung im Bild noch vorhanden waren. Ich denke, man kann gut sehen, dass die Anzahl Artefakte bei der EM 10 leicht höher ist. Die EM 10 hat also schon mehr Schärfevorrat verbraucht bzw. stärker vorgeschärft und für weitere Bearbeitung sind weniger Reserven übrig.

Interessant ist: in den Brauntönen (neben dem grünen Schild) sieht man fast keine Artefakte, dafür umso mehr in Flächen mit Schwarz und Grau.

EM 10 und EM 5 zeigen also Unterschiede. Einmal ist die Helligkeit der mittelhellen Bildpixel unterschiedlich; beide Kameras haben also Unterschiede in der Graduationskurve. Die EM 10 zeigt mittelhelle Töne etwas dunkler als die EM 5. Typische Kontraste (z.B. Hauskanten) werden also bei der EM 10 insgesamt dunker angezeigt als bei der EM 5. Schärfen ist nichts anderes, als an Kanten den Kontrast zu erhöhen (helle Pixel heller machen und dunkle dunkler). Wenn diese Bearbeitung in schon sehr dunklen Bereichen stattfinden soll, kann es z.B. in schwarzen Flächen vermehrt zu Artefakten kommen. (Fotografierte schwarze Flächen sind in den seltensten Fällen schwarz. Meist sind da noch einige sehr dunkelgraue Pixel dabei. Wenn man nun bei einem sehr dunkelgrauen und bei einem ganz schwarzen Pixel den Kontrast (bzw. Helligkeitsunterschiede) erhöhen möchte, geht das nur noch bedingt und in eine Richtung: Schwarz ist schwarz, schwärzen geht nicht. Aber sehr dunkelgrau kann man sehr viel heller machen, notfalls sogar ganz weiss).

Was mir übrigens auffällt an Deinen Bildern 1 und 3. Ganz unten kann "Gemeinde Bibergemünd" entziffern; ich meine aber bei der M5 geht das etwas besser.

Insgesamt sind die Unterschiede nicht gross. Beim Bilder machen besonders auf die mittelhellen Bildpartien achten und die sehr korrekt belichten.

Noch etwas, was viele MFT-ler nicht beachten: wegen der relativ kleinen Sensorfläche treten früh Beugungseffekte bei kleinen Blenden auf. Die optimale Schärfe kann man daher bei Blenden bis 5,6 erwarten. Ab Blende 8 schlägt die Beugung zu, was bereits zu leichter, aber sichtbarer Unschärfe führt.

vergleich.jpg

bearbeitet von mccs
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