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Die hyperfokale Distanz und die Milchstraße ...


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Da ich es nicht sein lassen konnte und nun im Besitz eines Olympus Pro 8mm f1.8 ED Fisheye bin (i. v. m. EM1 ii), steht demnächst ein paar Milchstraßenfotos in der Dunkelheit Südafrikas nicht mehr viel im Weg - Wolken und Mond, ein gebrochener Arm vielleicht, aber schauen wir mal.

Um mich vorzubereiten, bin ich durch einige Blogs geflogen und dabei fiel mir auf, immer wird auf die Sterne fokussiert und gerne wird beschrieben, dass das recht tricky sei. Lustigerweise sehe ich dann aber im Vordergrund auch scharf abgelichtete "Gegenstände" - wobei man natürlich nicht immer genau sagen kann, wie nahe die sind - gerade bei Weitwinkeln nicht. Nun empfinde ich persönlich das Fokussieren auf die Sterne nicht als sonderlich schwer (dank Lupe), aber ich frage mich, warum man das überhaupt tut? Warum - zumindest wenn man etwas im nahen Vordergrund mit ablichten möchte - nimmt man nicht z. B. eine Taschenlampe, leuchtet den Zaun vor sich an und fokussiert dann genau auf den? Wäre das nicht eigentlich noch einfacher?

Beispiel für die o. g. Kombi aus PhotoPills (Blende f1.8):
- Fokus auf 2.50m (nahe an der hyperfokalen Distanz (2.42m)) - Resultat: Schärfe von 1,23m bis Unendlich
- Fokus auf 1000m - Resultat: Schärfe von 2.41 bis Unendlich 
... und das wird sich wohl auch nicht mehr großartig ändern, wenn man den Fokus auf 10000m oder "Unendlich" setzt.

Also frage ich mich: Warum immer diese Betonung auf dieses Fokussieren auf Unendlich, wenn ich es mit einem Lämpchen, "3 Meter" vor mir noch leichter haben kann (und so sogar i. d. R. ein wenig Schärfe im Vordergrund gewinnen sollte, je mehr ich mich an die hyperfokale Distanz halte)? Oder macht es am Ende doch einen Unterschied bei der Schärfe der Sterne, ob ich auf Unendlich fokussiere oder eben einfach auf Pi mal Daumen hyperfokale Distanz?

Ich könnte es ja jetzt ausprobieren ... aber es ist gerade nicht dunkel ... 

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Ich habe jetzt das 8/1.8 auch 2-3x eingesetzt. Das Fokussieren ist tricky, bei den kleinen auch hellsten Stern sieht man da nicht mehr viel in der Vorschau.
Aber egal: Man sieht leicht wenn es extra und intrafokal ist, denn da geht der Stern in ein eindeutiges Scheibchen auf und verblasst.... Der Rest kostet graue Haare und Schätzung wenn man wirklich scharf hat. Das ist bei Telebrennweiten so ab 50mm leichter.

Wahrscheinlich hat das für die "Milchstraßenfotos" wenig belang, da sie naturgemäß  sowieso meist unterbelichtet sind  und man mit  dem Rest der Bearbeitung kämpft.

Ich bin da mehr in Richtung Präzision unterwegs. Wenn man mit ISO 800 und Blende 2-2,8 unterwegs ist und 1-4 Minuten belichtet, sieht man in der 1:1 aber spätestens bei der 3:1 Ansicht, dass der Fokus nicht getroffen wurde. Das mögen jetzt Haarspalterein sein, aber es stört mich und senkt die mögliche Auflösung.
Die Ausarbeitung ist schon  schwierig genug (vor allem hier wegen des großen Helligkeitsgradienten) so wie ich es normal bei "Deep Sky" Objekten (alles außerhalb des Sonnensystems) mache, wenn dann der Fokus nicht stimmt ist die Latte schon wesentlich höher und ich verwerfe die Bilder schweren Herzens..

Aber wie gesagt,-vom fixem Stativ (mit der begrenzten Belichtungszeit von unter 10 Sekunden) und Einzelbild sind das wahrscheinlich nicht die Probleme die Dir unterkommen. Aber vielleicht mal später....

Versuche halt dennoch so genau wie möglich zu fokussieren und vergiss nicht, den Fokus ab und an zu kontrollieren, denn er ändert sich mit der Temperatur....

Siegfried

bearbeitet von iamsiggi
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Willst du's bei unendlich scharf haben, so mußt du auf unendlich einstellen.

Stellst du auf die Hyperfokaldistanz ein, so ist's bei der Hyperfokaldistanz scharf. Doch da sind höchstens ein paar Mücken, aber keine Sterne ... noch nicht einmal der Mond.

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Danke euch. Ich glaube, ich hatte da ein leichtes Unverständnis, was die hyperfokale Distanz angeht. Der Übergang von Unschärfe zu Schärfe ist ja wohl nicht abrupt sondern fließend und wenn ich richtig verstehe, dann könnte man es - aus Sicht des Laien und total unphysikalisch - so sagen: Zwar führt die Fokussierung auf einen Gegenstand in der Nähe (unter Beachtung der hyperfokalen Distanz) zu einer Schärfe bis ins Unendliche, aber die ist eben am Ende nur "akzeptabel". Da die Sterne aber im Bereich Unendlich liegen, reicht diese "Akzeptanz" hier für das Auge nicht aus - also: fokussieren auf die Sterne, damit die auf der knackescharfen Ebene liegen.

Wenn dann noch ein Objekt im Vordergrund im Bereich der hyperfokalen Distanz liegt (sagen wir, eine Hütte) - was bei einem (extremen) Weitwinkel nicht so kompliziert ist, sollte das dann eben bei scharfen Sternen immer noch "akzeptabel" scharf sein. Da es nicht bildbestimmend ist und meist im Dunkel liegt, ist es dann eben auch "akzeptabel". 

Was bei Landschaftsaufnahmen am Tag also im Spiel mit der hyperfokalen Distanz noch hinhaut, führt bei Objekten im Unendlichen (Sternen) nicht zu akzeptablen Ergebnissen.

Kann  man das so sagen?  

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vor 51 Minuten schrieb Meerbuscher:

[...]

Kann  man das so sagen?

Ja, genau.

Man könnte allenfalls noch ergänzen bzw. präzisieren, daß man immer auf unendlich einstellen soll, wenn die Schärfe bei unendlich bildwichtig ist. Nicht nur beim nächtlichen Sternenhimmel, sondern auch bei Landschaftsaufnahmen am Tage. Hast du ein Hauptmotiv im Mittelgrund und ist die Landschaft im Hintergrund das Beiwerk, so mag die Schärfentiefe bei hyperfokaler Einstellung ausreichend sein. Soll aber die Horizontlinie scharf sein, so stelle auf unendlich ein (das reimt sich sogar).

Näheres hierzu von Harold Merklinger (PDF-Dokument, englisch, 2,17 MB): The Ins and Outs of Focus.

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