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Akkulaufzeit E-M5 Mark III vs Mark II


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Da ich subjektiv nach dem Erhalt der E-M5 Mark III das Gefühl hatte, bei dieser eine schlechtere Akkulaufzeit als bei der E-M5 Mark II zu haben und am Wochenende wegen Krankenpflege keine Touren anstanden, habe ich jetzt eine kleine Versuchsreihe durchgeführt.

Zuerst ein paar Annahmen, Zahlen und Festlegungen:

Laut Datenblatt machen die Kameras basierend auf den CIPA Test Standards mit einer Akkuladung bei IS ON und mit einer Toshiba Speicherkarte

- OM-D E-M5 Mark II - 310 Aufnahmen
- OM-D E-M5 Mark III - 310 Aufnahmen

Der Test laut CIPA-Standard hat grob umrissen folgende Vorgaben:

  • Die Einstellungen der Kamera sind auf den Default-Werten (ausser bei den für den Test erforderlichen Einstellungen).
    Abweichende Einstellungen müssen bei den Meßergebnissen notiert werden.
  • Bei jedem zweiten Bild wird der Blitz benutzt (da die E-M5 keinen eingebauten Blitz hat, entfällt das)
  • Testende ist, sobald die erste Abschaltung wegen leerer Batterie erfolgt
  • Das Display ist während des gesamten Tests als Sucher in Betrieb. Wenn eine Kamera mehrere Bildschirme hat, soll der mit dem größeren Stromverbrauch genutzt werden.
  • 30s nach dem Einschalten wird das erste Bild gemacht. Anschließend wird alle 30s ein weiteres Bild gemacht.
  • Nach jedem zehnten Bild wird die Kamera aus und wieder eingeschaltet.

Für meinen Test legte ich nun folgende Annahmen zu Grunde:

  • Die 30s Aufnahmeintervalle dürften sich gut mit der Intervallaufnahmefunktion realisieren lassen. Während der Intervallaufnahme bleibt auch das Display an.
  • Der Stromverbrauch bei der Nutzung der Intervallaufnahme dürfte weitgehend gleich dem sein, wie wenn der Auslöser manuell betätigt wird.
  • Wird das Auschalten nach jeder zehnten Aufnahme weggelassen, müssten sich bessere Werte als im Datenblatt erreichen lassen.
    Es entfällt der Power-On-Prozess und die Sensorreinigung. Eine Verlängerung der Nutzungsdauer durch Recoveryeffekte im Akku ist nicht zu erwarten (da LiIo-Akkus hier eigentlich keine Erholung kennen).
  • Die Kameras wurden auf meinen "Standardeinstellungen" mit denen ich üblicherweise fotografiere belassen - dieses stellt einen Unsicherheitsfaktur dar, doch ich erwarte hier nur kleine Abweichungen gegenüber einem regulär durchgeführtem Test.

Testdurchführung:

Genutzt wurde eine E-M5 Mark II mit einem zwei Jahre alten Akku, sowie eine neue E-M5 Mark III, beide mit einer SanDisk Extreme PRO 32 GB SDHC Speicherkarte. Alle Aufnahmen im Blendenprioritätsmodus. Bildstabilisation auf S-IS Auto, Halb. Auslöser mit IS auf Aus. Kamera auf Stativ statische Szene mit künstl. Beleuchtung. Klappdisplay als Sucher. Bildszene mit mittlerer Helligkeit.


Erster Test: mechanischer Verschluß, Festbrennweite 25mm, Blende 1,2, Belichtungszeit ca. 1/160s, ISO 200, RAW

- OM-D E-M5 Mark II - 291 Aufnahmen
- OM-D E-M5 Mark III - 270 Aufnahmen

Zweiter Test: elektr. Verschluß, Festbrennweite 25mm, Blende 1,2, Belichtungszeit ca. 1/160s, ISO 200, RAW

- OM-D E-M5 Mark II - 288 Aufnahmen
- OM-D E-M5 Mark III - 271 Aufnahmen

Dritter Test: elektr. Verschluß, 12-100 1:4 PRO , Blende 4, Belichtungszeit ca. 1/60s, ISO 800, RAW

- OM-D E-M5 Mark II - 284 Aufnahmen
- OM-D E-M5 Mark III - 253 Aufnahmen

Vierter Test: Zum Abschluß um festzustellen, ob die Speicherung als RAW einen relevanten Einfluß hat
elektr. Verschluß, 12-40 1:2.8 PRO , Blende 2.8, Belichtungszeit ca. 1/60s, ISO 400, JPG LF

- OM-D E-M5 Mark III - 265 Aufnahmen

(die Verwendung von JPG schien mir keinen großen Einfluß zu haben, von daher habe ich es bei einem Test belassen)

Unter der Annahme, daß bei einem Regulär durchgeführtem Test durch den Einschaltvorgang der Kamera alle 10 Bilder eine noch geringere Zahl von Aufnahmen zu erwarten ist, stellt sich mir die Frage, wie der Wert im Datenblatt ermittelt wurde. Die von mir im Test durchgeführten Änderungen der Parameter ergaben eine maximale Abweichung von 6,5% in der Zahl der Auslösungen. Demgegenüber steht eine maximale Abweichung von -18% gegenüber dem Datenblatt wo eigentlich + Werte zu erwarten gewesen wären.

Weiterhin wurden bei diesem kleinen Test durch die Nutzung der Offenblende keine Abblendvorgänge im Objektiv durchgeführt, ebenso durch die Stativnutzung auch nur geringe Fokussierungsbewegungen.

Weiter frage ich mich nun, ob in irgendeiner der unzähligen Test- und Vergleichsportale oder der Zeitschriften die CIPA-Angaben der Hersteller wirklich mal überprüft werden? Kennt hier jemand einen entsprechenden Testbericht?

Zur weiteren Interpretation fand ich hier noch eine Datenerfassung der E-M10. Dort ist zu sehen, daß der größte abschaltbare Energieverbraucher in der Kamera wohl das Display ist. Die meisten der dort zu sehenden Zustände in denen die Kamera mehr Strom benötigen treten nur kurz auf. Weitere Einstellungen haben bei nur einen geringen Einfluss auf die Nutzungsdauer.

Pauschal kann man als Quintessenz sagen, daß man die Kamera ca. 125-145 Minuten lang benutzen (d.h. durch den Sucher oder auf das Display blicken) kann und daß die E-M5 Mark III bei gleichem Nutzungsprofil eine etwa 7-10% geringere Nutzungsdauer als die E-M5 Mark II hat.

bearbeitet von elwoody
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Ein Grund könnte sein, dass LiIon-Akkus erst eine "Einbrennzeit" mit mehreren Lade/Entladezyklen benötigen, um die volle Kapazität zu erreichen.  Ob das wirklich die 10% ausmacht, mag ich nicht zu sagen. Vielleicht testet Akku-Freak Reinhard das mal in nächster Zeit aus.

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vor 51 Minuten schrieb rowi:

Ein Grund könnte sein, dass LiIon-Akkus erst eine "Einbrennzeit" mit mehreren Lade/Entladezyklen benötigen, um die volle Kapazität zu erreichen.  Ob das wirklich die 10% ausmacht, mag ich nicht zu sagen. Vielleicht testet Akku-Freak Reinhard das mal in nächster Zeit aus.

Der von mir in der Mark III genutzte Akku hat bereits min. 10 Lade/-Entladezyklen hinter sich. Der Akku in der Mark II ist alt und schon x-fach geladen, er dürfte also bereits unter seiner Nennkapazität liegen.

Aus anderen Untersuchungen im Netz weiß ich, daß der Verschleiß der Akkus bereits nach 10-20 Lade-/Entladevorgängen den anfänglichen Kapazitätsgewinn wieder wettmacht. Anders formuliert: ja, es gibt eine Leistungssteigerung bei LiIo-Akkus während der ersten Zyklen - diese ist bei modernen Akkus aber eher gering. Ich kennen mehrere Untersuchungen die eigentlich alle das gleiche Ergebnis hatten: die ersten 1-2 Zyklen etwa 2-3% Kapazitätssteigerung - beim 10. Zyklus schon wieder 1-2% davon verloren.

Ich kann die Akkus ja mal durchmessen, dann wissen wir näheres.

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Hallo in die Runde,

ich kann dazu nur folgendes anmerken: bei Aufnahmen für einen Timelapse sind genauso, wie bei der Mark II 999 Bilder möglich. Bei den eingestellten 999 Aufnahmen fehlen der Akkuanzeige 2 Striche, d.h. auch über die Tausender Grenze hinweg wären noch Zeitrafferaufnahmen möglich.

Für den „normalen“ Fotografiealltag kann ich hinsichtlich Akkulaufzeit keine Angaben machen, da ich nicht so viele Bilder pro Tag mache. Ausnahme sind Vogelfotos mit ProCapture. Da sind dann schnell mal 600 Bilder auf der Speicherkarte und aber meistens nur ein Strich weniger in der Akkuanzeige. 
 

Ich habe zwar einen Ersatzakku, musste aber auf diesen bisher erst einmal zugreifen. Im Normalfall reicht mir die Ladung per USB. 
 

Ergebnis: ich bemerke keinerlei Unterschied zur Mark II (hinsichtlich Akkulaufzeit) und bin absolut zufrieden.

VG und allzeit gut Licht 💡 

Stefan

 

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  • 1 month later...
Am 28.1.2020 um 15:13 schrieb elwoody:

Der von mir in der Mark III genutzte Akku hat bereits min. 10 Lade/-Entladezyklen hinter sich. Der Akku in der Mark II ist alt und schon x-fach geladen, er dürfte also bereits unter seiner Nennkapazität liegen.

Aus anderen Untersuchungen im Netz weiß ich, daß der Verschleiß der Akkus bereits nach 10-20 Lade-/Entladevorgängen den anfänglichen Kapazitätsgewinn wieder wettmacht. Anders formuliert: ja, es gibt eine Leistungssteigerung bei LiIo-Akkus während der ersten Zyklen - diese ist bei modernen Akkus aber eher gering. Ich kennen mehrere Untersuchungen die eigentlich alle das gleiche Ergebnis hatten: die ersten 1-2 Zyklen etwa 2-3% Kapazitätssteigerung - beim 10. Zyklus schon wieder 1-2% davon verloren.

Ich kann die Akkus ja mal durchmessen, dann wissen wir näheres.

So, die Messungen sind jetzt beendet. Ich habe die Akkus meiner E-M5 Mark II durchgemessen um sicherzustellen, daß wir hier noch gute Akkus in der Kamera hatten. 😉

Ergebnis....

In der Kamera wurden abwechselnd 2 Olympus-Akkus genutzt. Die Akkus waren jetzt 2 Jahre im Einsatz, in dieser Zeit wurden 17590 Auslösungen gemacht, d.h. die Akkus wurden so um die 100 - 150 Mal geladen.

Gemessene Kapazitäten:

Akku 1: 1,122 Ah
Akku 2: 1,118 Ah

Die Neukapazität lag bei ca. 1,200 Ah, d.h. Akku 1 hat 6,5% und Akku 2 hat 6,8% seiner Kapazität verloren. Dementsprechend wäre also die Zahl der möglichen Auslösungen bei der E-M5 Mark II im Eingangspost noch zu erhöhen.

Am 28.1.2020 um 14:12 schrieb rowi:

Ein Grund könnte sein, dass LiIon-Akkus erst eine "Einbrennzeit" mit mehreren Lade/Entladezyklen benötigen, um die volle Kapazität zu erreichen.  Ob das wirklich die 10% ausmacht, mag ich nicht zu sagen. Vielleicht testet Akku-Freak Reinhard das mal in nächster Zeit aus.

Kann ich selber testen - hab ich gemacht. Die Ergebnisse werde ich dann in einem eigenen Thread schreiben (da sie ja nicht direkt mit dem Vergleich Mark II und Mark III hier zusammenhängen).

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  • 4 weeks later...

Ich habe/hatte keine Mark II, aber heute bin ich das erste mal vom Akku der E-M5 MIII enttäuscht worden.

Ich wollte ein Zeitraffervideo mit folgenden Einstellungen machen.

elektronischer Verschluss

199 Bilder

Intervallzeit: 3 Minuten

 

Natürlich mit voll geladenem Akku und bei Zimmertemperatur habe ich gestartet. Nach 132 Aufnahmen war Feierabend. 😕

 

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vor 28 Minuten schrieb subterranea:

Ich habe/hatte keine Mark II, aber heute bin ich das erste mal vom Akku der E-M5 MIII enttäuscht worden.

Ich wollte ein Zeitraffervideo mit folgenden Einstellungen machen.

elektronischer Verschluss

199 Bilder

Intervallzeit: 3 Minuten

 

Natürlich mit voll geladenem Akku und bei Zimmertemperatur habe ich gestartet. Nach 132 Aufnahmen war Feierabend. 😕

 

Ich habe viele Zeitraffer mit der EM5 M2 gemacht und immer war nach ca. 3 bis max. 4 Stunden der Akku leer egal welcher Verschluss usw.

199 Bilder mit Intervallzeit 3 Minuten sind fast 10 Stunden. Das schafft der Akku zumindest von der Mark2 nicht. Geholfen habe ich mir mit einem externen Akku und dem Akkuadapter von Helge. Mit 132 Bildern bist Du schon weit gekommen.

Viele Grüße

Klaus 

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vor 4 Minuten schrieb Klabo:

Mit 132 Bildern bist Du schon weit gekommen.

Ok, also nur ein stark beschränktes Feature an dieser Kamera. Glücklicherweise benötige ich es eigentlich kaum. 

Das Problem ist wahrscheinlich, dass die Kamera im Hintergrund quasi ständig im Standby-Modus bleibt, der anscheinend nicht wenig Strom frisst.

Zumindest wurde aus den gemachten Bildern noch das gewünschte Video zusammengebaut.   😊

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Für solche Aktionen wäre dann die M1 III die bessere Wahl durch die Möglichkeit eine Powerbank als Stromversorger einzusetzen.
Oder eben die Lösungen mit dem Akku Dummy und der Verbindung zu einer externen Stromquelle. Tethertools hat leider den Coupler für den BLS 50 noch? nicht im Programm.

Im Dauerbetrieb, und letztendlich bedingen Timelaps Aufnahmen genau das, haben die Kameras, wie schon erwähnt, max. 3-4 h Laufzeit.

Gruss

Landus

 

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vor 18 Stunden schrieb Beckmann2k:

Mal eine Frage an die Fachleute:  Wieso ist es an der E-M5iii eigentlich nicht Möglich eine externe Stromversorgung (Powerbank) während dem Betrieb zu nutzen?

Ist das eine Software-Sperre oder einfach nicht möglich?

Es ist beides denkbar. Man könnte ja spekulieren, daß man ja eine Ladeschaltung für den Akku bereits in der Kamera hat - und man die Kamera dann einfach über die Akkuspannung während des Ladens versorgen könnte.
Da könnte dagegen sprechen, daß die Stromentnahme während der Ladung die Ladeschaltung deutlich durcheinanderbringen könnte (je nachdem, wie sie ausgelegt ist). Vermutlich relevanter ist aber, daß beim Laden doch einiges an Wärme entsteht, welche die Kamera zusätzlich aufheizt. Das könnte thermische Probleme erzeugen, wenn jetzt auch noch die normale Betriebswärme entsteht. Gerade, da in der E-M5iii so viel wärmeisolierender Kunststoff verbaut ist, ist die Wärmeableitung doch deutlich schlechter, als z.B. bei der M1. Deswegen könnte der Ladevorgang während des Betriebs softwaremäßig gesperrt sein - aber auch via Hardware.

bearbeitet von elwoody
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vor 9 Stunden schrieb subterranea:

Ich habe/hatte keine Mark II, aber heute bin ich das erste mal vom Akku der E-M5 MIII enttäuscht worden.

Ich wollte ein Zeitraffervideo mit folgenden Einstellungen machen.

elektronischer Verschluss

199 Bilder

Intervallzeit: 3 Minuten

 

Natürlich mit voll geladenem Akku und bei Zimmertemperatur habe ich gestartet. Nach 132 Aufnahmen war Feierabend. 😕

 

Ich habe es gerade getestet. 128 Bilder bei 3 Minuten Intervall. Laufzeit 6 Stunden.

So schlecht finde ich das nun eigentlich nicht.

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