Oly-Look mit LR oder C1?

[slainte]

Servus! Bekommt Ihr es hin, dass ein mit LR oder C1 entwickeltes RAW (z.B. aus der E5) so knackig aussieht wie ein JPG direkt aus der Kamera? Ich hatte mir als Vorsatz für 2011 nämlich den (zumindest teilweisen) Umstieg auf RAW vorgenommen, bin aber von den bisherigen Ergebnissen alles andere als begeistert. Gibt's da vielleicht ein Geheimnis? ;-) LG & guten Rutsch Dirk

[Gast]

Nachdem ich mir vor ein paar Wochen LR3 angeschafft habe, bin ich auch noch auf der Suche nach dem "richtigen Dreh" um bessere Ergebnisse aus den RAW-Bildern zu erzielen. Meine Zufriedenheit war mit UFRaw+Gimp bei der Entwicklung von RAW-Bildern (für Bildschirmpräsentation) größer. Ich schließe mich Deiner Frage an ... Grüße Stef@n

[Manni]

 

Bekommt Ihr es hin, dass ein mit LR oder C1 entwickeltes RAW (z.B. aus der E5) so knackig aussieht wie ein JPG direkt aus der Kamera?

Ich weiß jetzt natürlich nicht wie du mit LR arbeitest. Meine Bilder bearbeite ich fast ausschließlich - mit Ausnahme der finalen Schärfung - in LR. ( Die würde sicher jetzt in der dritten Version ebenfalls gut funktionieren) Wenn das "Knackige" fehlt, dürfte es aber wahrscheinlich am gegenüber dem jpg mangelnden Kontrast und Schärfe liegen. Beides ist aber typisch (gar ein Muss!) für ein RAW und kann gerade in LR sehr schön mit diversen Reglern bearbeitet werden - sogar punktuell mit der Maus direkt im Bild. Der Workflow von LR ist ja auch gut von oben nach unten fortlaufend dargestellt und auch so nachzuarbeiten. Vielleicht sollte man sich zu so einem Programm auch ein Buch anschaffen. Hier kann ich das etwa 650 Seiten starke Buch vom Verlag ADDISON -WESLEY "Martin Evening / Adobe Photoshop Lightroom 3" empfehlen. Hier werden denn auch mal fotografische Dinge wie "expose to the rights" angesprochen.... Hinter dem nachfolgenden Link verbergen sich neben anderen auch einige kostenlose Videolektion aus LR-Lehr-DVDs des Galileo- Verlages. http://www.galileodesign.de/trailer/?trailerThema=73&sort=akt&GalileoSession=14246620A41T8-E.Jj4

[karlgrabherr]

servus dirk, versuchs mal mit folgenden grundeinstellungen im entwickeln-modus: kamerakalibrierung (strg-8): anstelle adobe standard acr 4.4 einstellen. weißabgleich automatisch funktioniert ab e-3 sehr gut, manchmal helfe ich mit mit dem Temp.(Kelvin)- und Tönung-slider ein wenig nach geschmack nach. grundeinstellungen (strg-1): Schwarz zwischen 7 und 10 details (strg-5): schärfe auf 50-60 (bei der e-3) bei der e-5 kann es evtl. weniger sein. rauschreduktion: luminanz - ca. 10 (bei iso 100 e-3) ab 400 - ca. 20, detto farbrauschen (hängt vom bild ab), meist sind aber gleiche werte für luminanz und farbrauschen sehr gut zu verwenden. meine pics kommen geschäft schon sehr gut aus lr 3 heraus. früher habe ich erst im endformat geschäft, das ist aber fast nicht mehr notwendig, ausser vielleicht bei großformaten ab a-3, aber da hab ich soweiso meinen eigenen workflow. wichtig ist meiner ansicht nach wenig schärfen und entsprechend wenig entrauschen. die bilder sind trotzdem oder gerade deshalb sehr homogen und kommen im print sehr gut. liebe grüße aus wien und guten rutsch ins neue jahr 2011 karl - www.karlgrabherr.at

[Manni]

 

grundeinstellungen (strg-1): Schwarz zwischen 7 und 10

Ist so etwas nicht stark vom Motiv bzw. von der Aufnahme abhängig? Richtiger/ besser sollte ein auf die Gegenheiten optimiertes Histogramm zu sein. Das kann man auch durch eine Automatik versuchen lassen. Viele Grüße Manfred

[karlgrabherr]

 Manni said:

 

grundeinstellungen (strg-1): Schwarz zwischen 7 und 10

Ist so etwas nicht stark vom Motiv bzw. von der Aufnahme abhängig? Richtiger/ besser sollte ein auf die Gegenheiten optimiertes Histogramm zu sein. Das kann man auch durch eine Automatik versuchen lassen. Viele Grüße Manfred

hallo manfred, ich halte von automatiken recht wenig, das fängt bei der aufnahme an und hört bei der ebv auf. da ich meine fotos schon bei der aufnahme sehr exakt belichte (arbeite zu 90% mit meinem externen Belichtungsmesser,. einem Sekonic L758, der auf meine E-3 kalibriert ist), brauche ich an der tonwertkurve wenn überhaupt nur sehr wenig schrauben. außerdem beschneidet man dadurch den tonwertumfang der aufnahme z.b. durch lichter, die zwar im histogramm nur noch mit "nulllinie" daherkommen, in wirklichkeit sind aber auch dort oft noch details vorhanden und die histogrammanzeige täuscht. wenn überhaupt, bescheide ich die schwärzen um den besagten wert zwischen 7 und 10 (je nachdem, ob das bild im druck oder fürs internet verwendet wird, etc.), die lichter lasse ich meistens so wie sie sind bzw. wende hier eine sehr vorsichtige tonwertkorrektur an. helligkeitsanpassungen im brereich 1/3-1/2 blendenstufe mache ich dann über den regler helligkeit, da sich dadurch schwarz- und weißpunkt nicht mehr verschieben. dadurch bleibt die zeichnung in den dunkelsten und hellsten stellen voll erhalten. aus meiner sicht daher tonwertkorrektur nur sehr sachte anwenden. aber das sind nur meine eigenen erfahrungen, die sich einfach bewärt haben. je nach geschmack und erfahrung werden andere vielleicht völlig andere einstellungen wählen. es gibt eine goldene regel für die ebv, die man vom schärfen auf alle änderungen beziehen kann und zwar: "scharf, schärfer, noch schärfer, am schäfsten, kaputt!!" in diesem sinne herzliche grüße karl

[Manni]

Karl, danke für die ausführlichen Erläuterungen! Ich selber nutze die Automatikfunktion bei LR auch nicht. Sie kann aber - so denke ich - einem noch unerfahrenem Nutzer unter Umständen einen Weg aufzeigen. Ich wollte auch deine Bearbeitungsweise nicht kritisieren, aber ein genereller Tip "Schwarz zwischen 7 und 10" erscheint mir aber eher doch eine Art "Automatik" zu sein. Ein hellbeleuchteter Sandstrand ist halt keine Dampflokomotive und nicht jeder verfügt über einen externen Belichtungsmesser. Auch ich belichte ganz klar auf die Lichter (siehe auch Anmerkungen zum Thema "expose to the rights"), nur sehe ich nicht unbedingt eine generelle Anpassung (Fixierung) auf bestimmte Schwarz-Werte.... Viele Grüße Manfred

[Manni]

Noch ein Hinweis an Dirk & Stefan unter dem nachfolgenden Link gibt es bei Galileo noch kostenlose Lehrvideos zur Version 1.2 mit über 80 Minuten Laufzeit. Eine ganze Menge davon ist auf die aktuelle Version noch übertragbar und stellt sicher eine gute Einführung dar. (11 Minuten "Erste Schritte", 32 Minuten "Entwicklen" usw...) Jedenfalls waren diese Videos meine erste Einführung in LR.... http://www.galileodesign.de/presse/pressemeldungen/gp/pmID-75

[karlgrabherr]

 Manni said:

Ich wollte auch deine Bearbeitungsweise nicht kritisieren, aber ein genereller Tip "Schwarz zwischen 7 und 10" erscheint mir aber eher doch eine Art "Automatik" zu sein.

hallo manfred, ich habe dein posting überhaupt nicht als kritik aufgefasst und ich hoffe, du meines auch nicht. außerdem kann man ja auch einmal anderer meinung sein. mir jedenfalls haben solche diskussionen oft zu einer neuen sichtweise verholfen und ich habe auch kein problem damit, andere methoden auszuprobieren und falls sie sich als gut erweisen, einfach zu übernehmen. ich lerne nach über 35 jahren fotografie jeden tag dazu und das macht das ganze eigentlich so spannend. sonst wäre es öde und ich würde wahrscheinlich aufhören. ich wollte nur über meinen eigenen workflow schreiben, das heißt natürlich nicht, dass das der weisheit letzter schluss ist. ich habe aber gute erfahrungen mit dieser vorgangsweise gemacht und nachdem ich schon ein paar buchveröffentlichungen, austellungskataloge (repros) und werbeprospekte, etc. mit meinen bildern hinter mir habe und die bilder sehr gut ankamen und -kommen, habe ich mir gedacht, warum nicht meine erfahrungen weitergeben? nur unter diesem aspekt solltest du meine infos sehen. jeder hat "seinen" eigenen workflow und so soll es doch auch sein. kleine anmerkung noch: meine schwarzwerteinstellungen bewegen sich in der regel zwischen 5 und 10. bei werten darüber hinaus habe ich festgestellt, dass das bild recht leicht "verschwärzlicht", was mir persönlich nicht so gut gefällt. lg karl

[Manni]

Karl, war interessant deine Anmerkung zu lesen. Danke! Nur sicherheitshalber: "Schwarzer" wollte ich aufgrund meiner Erfahrung gar nicht unbedingt werden. Im Gegenteil....

[Karl Bogusch]

,,,wenn man nicht auf Ausdruck von z.B. A-3 geht, kann man es gut lassen mit der Bearbeitung von RAW. Ich erstelle immer ein eigenes Farbprofil, welches ich dann im LR3 verwende anstelle von Adobe Standart, Prozess 2010. Farbprofil erstelle ich bei den meisten Shooting vor Ort und erhalte so da immer Richtige. In DNG einlesen und mit Manager verwaltet bindet sich das Profil automatisch im LR und PS5 ein und kann angewählt werden unter „Kamerakalibrierung, Profil“ http://www.fotointern.ch/archiv/2009/09/17/colorchecker-passport-die-farbkontrolle-fur-unterwegs/ Gruss Karl

[Andreas Huppert]

 Karl Bogusch said:

,,,wenn man nicht auf Ausdruck von z.B. A-3 geht, kann man es gut lassen mit der Bearbeitung von RAW.

Mir fallen nur zwei Dinge ein die bei grossen Abzügen bei JPGs oder bearbeiteten JPGs eher sichtbar werden als bei Verwendung von RAW: Rauschen und Tonwertabstufungen. Ausgefressene Lichter, abgesoffene Schatten, Weissabgleich, Kontraste ... das sieht man doch auch bei kleinen Bildern. Lässt sich mit RAW besser bearbeiten.

[Karl Bogusch]

...da hast du natürlich auch wieder Recht, da ich eben immer nur mit RAW arbeite, dachte ich bloss... :-) Zumal ich immer RAW & JPG zusammen aufnehme. Gruss Karl

[Gast]

@Manni vielen Dank für die Hinweise auf die freien Lehr-Videos! Ich denke, ich bin in einigen Dingen zu ungeduldig und Handbücher sind mir oft "zu trocken". Das ist wie Schwimmenlernen im leeren Becken! Ich werde mir die freien Trailer mal als erstes ansehen. @All Habe aus Euren Beiträgen auch einiges mitnehmen können. Danke! Übrigens, verwendet jemand das DNG-Format von Euch? Grüße Stef@n

[slainte]

Danke Euch für das fleißige Feedback! Ich hoffe, dass ich zum Jahresanfang endlich mal etwas Zeit zum Spielen finde... Ein Frohes Neues vom JPG-Weber... Dirk

[slainte]

Heute zufällig entdeckt. Vielleicht ist's ja für den einen oder anderen interessant: http://forums.dpreview.com/forums/read.asp?forum=1022&message=37206043

[Gast bauchladen]

Danke Dirk, das ist auf jeden Fall mal einen Blick wert, und ein guter Startpunktfür die Raw Entwicklung.

[Wassermann]

Hallo Dirk, auch von mir vielen Dank! Sehr interessant für mich, da ich mich gerade versuche, in LR einzuarbeiten. LG aus Wels, Wolfgang

[fundig]

Habe in LR3 mal mit Karl seinen (für die E3) vorgeschlagenen Werten probiert, passen für die E-PL2 leider nicht. Was bei mir (unter Mac OS X) nicht geht, ist bei Kamerakalibrierung von Adobe Standard auf ACR4.4 umstellen. Was ist ACR 4.4? Ich kann dort nichts anderes als Adobe Standard einstellen. Bei vielen Outdoor-Bildern (grade im Sommer bei gutem Licht) mache ich meistens gar nichts, nur Umwandlung in JPEG (zum weiterverteilen oder zum Belichten lassen). Falls was schief gegangen ist oder mir was nicht so gefällt, mache ich meistens folgendes in LR : - Weißabgleich - Tonwert - Rauschreduzierung mit den Reglern Grundeinstellungen/Präsenz/Klarheit und Details/Rauschreduzierung/Luminanz - Objektivkorrekturen/Transformieren/ Drehen, Verzerrung, u.s.w. Dabei nutze ich folgende Einstellungen an der E-PL2. Keine Ahnung ob die alle aufs RAW Einfluss haben, hatte ich in der "Übungsphase" eingestellt als ich alle Bilder in RAW & JPEG aufgenommen habe (mittlerweile nur noch RAW): - Bildmodus: Vivid - Weißabgleich: Auto -1Step (R) - Sättigung: 0 - Kontrast: -1 - Schärfe: +1 - Gradiation: Normal - Rauschunterdrückung: Aus - Rauschminderung: Auto Mein bescheidenes Fazit aus Sicht des "Hobbyknipsers": Entweder macht die Kamera von Haus aus schon sehr gute Bilder oder Lightroom ist so genial das ich mit 3-4 Klicks zum Ziel komme oder meine Ansprüche an gute Bilder sind zu gering. Wobei das erstgenannte schon ganz gut passen würde... ;-) Jörg