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Einstellungen für Flug-Vogelfotografie


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Gehe ich zum Ansitzen an den Bach, in der Hoffnung, den Eisvogel zu sehen, dann weiß ich um die Wetterverhältnisse.

Bin ich aber unterwegs - immer mit Fahrrad und dieser Kombi in der Fototasche - und mir fliegt ein selten zu sehender Vogel vor die Augen (z.B. ein Milan), dann versuche ich, ihn zu fotografieren und bin im Nachhinein fast immer enttäuscht über die Qualität der Fotos.

Und wie MHP fragt: "Spotmessung" für fliegende Vögel? Dies hat mir noch niemand gesagt. Und was sagt ihr zu ESP anstatt Mittenbetont?

MfG runa

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Es gibt Tiere, deren Ablichtung sich einigermaßen gut planen lässt.

Ein jagendes Sperberweibchen ist bspw. aber meist eine Zufallsbegegnung. Da kann man froh sein, wenn man überhaupt ein Foto einigermaßen hinbekommt.

Bei o. a. Sperberaufnahme war das Motiv vermutlich recht weit entfernt.
Trotzdem ließe sich aus diesem Bild m. E. durch Bildbearbeitungssoftware sicherlich noch etwas "herausholen".

Viele Grüße
Volker

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vor einer Stunde schrieb runa:

Bin ich aber unterwegs - immer mit Fahrrad und dieser Kombi in der Fototasche - und mir fliegt ein selten zu sehender Vogel vor die Augen (z.B. ein Milan), dann versuche ich, ihn zu fotografieren und bin im Nachhinein fast immer enttäuscht über die Qualität der Fotos.

Ich bin mir relativ sicher, dass dies nicht ausschließlich auf Dich, aber auch nicht einzig und allein auf Deine Hardware zurückzuführen ist.

vor einer Stunde schrieb runa:

"Spotmessung" für fliegende Vögel? Dies hat mir noch niemand gesagt. Und was sagt ihr zu ESP anstatt Mittenbetont?

Die Spotmessung setze ich bei Flugaufnahmen nur selten ein, sonder fast ausschließlich mittenbetonte Messung. Aus meiner Sicht macht es Sinn, sich dauerhaft für eine der zur Verfügung stehenden Belichtunsgmethoden zu entscheiden und diese überwiegend zu nutzen, weil man mit der Zeit (in Verbindung mit Histogramm, Zebramodus usw.) immer mehr ein Gespür dafür entwickelt, mit welcher EV-Korrektur man am besten unter gewissen Bedingungen bei der Ablichtung einer bestimmten Motivart arbeitet.

Nochmals: Ich finde es dabei bspw. sehr wichtig zu wissen, dass die RAWs von Oly und Pana bspw. im Gegensatz zu anderen Anbietern relativ viel Korrekturspielraum in den Tiefen ermöglicht!


Viele Grüße
Volker

bearbeitet von m1testit
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vor 47 Minuten schrieb runa:

Gehe ich zum Ansitzen an den Bach, in der Hoffnung, den Eisvogel zu sehen, dann weiß ich um die Wetterverhältnisse.

Bin ich aber unterwegs - immer mit Fahrrad und dieser Kombi in der Fototasche - und mir fliegt ein selten zu sehender Vogel vor die Augen (z.B. ein Milan), dann versuche ich, ihn zu fotografieren und bin im Nachhinein fast immer enttäuscht über die Qualität der Fotos.

Zufallsbegegnungen lassen auch nur Zufallsbilder zu - sie können gelingen, müssen aber nicht.

Mit anderen Worten: Für den Milan (und alle anderen Vögel und Tiere) gilt das dasselbe, wie bei Deinem Eisvogel Beispiel: Ma sollte vor dem angestrebten Tiermotiv vor Ort sein. Alle Tiere haben Gewohnheiten, Reviere, Jagdtechniken und auch Sachzwänge. Durch Beobachtung und etwas Nachdenken kann man hier weiterkommen. Wenn man das konsequent umsetzt, kann man sie auch fotografieren. Wenn Du bereits eine Begegnung mit dem Fahrrad zufällig hast, kannst Du das auch wiederholen - der Anfang ist gemacht. Andernfalls bist Du weiter auf Zufallsbilder angewiesen. Da Du nicht weißt, was kommt und wann (ist ja Zufall), werden auch immer Probleme bei den Einstellungen der Kamera zu erwarten sein ...

Wenn Du nicht weißt, welche Meßmethode (Mittenbetont, ESP oder Spot, Spot H, Spot L etc.) zu verwenden ist, miß mit der Kamera doch einfach einmal ein Vogelmotiv oder einen Wetterhahn auf dem Kirchtum mit den Einstellungen und vergleiche die Meßwerte oder Bilder am besten mit einem korrekt belichteten Bild. Dann bekommst Du die Information, wieviel Belichtunggskorrektur jeweils notwendig sein wird. Im Übrigen sind gerade bei BIF ständig wechselnde Lichtverhältnisse, denn Vögel fliegen selten immer nur gerade aus. Man muß deshalb die Belichtungskorrektur beim Nachführen des Motivs ständig ändern. Spotmessung ist hier kein Allheilmittel und hängt nicht nur von den gewählten AF-Feldgrößen und dem Talent des Fotgrafen zur korrekten Nachführung sondern auch von der Motivfarbe, Motivtextur, der Entfernung des Objektes und seiner Beleuchtung ab.

Zum Thema Rauschen: Die unansehnlichsten Bilder entstehen, wenn Unterbelichtung, sehr hohe Iso (6400 und höher), falscher Weißabgleich und Bewegungsunschärfe zusammenkommen. Die Unterbelichtung sollte jeder Fotograf vermeiden können, besser noch ETTR verwenden. Ansonsten hat Volker (m1testit) alles Wesentliche gesagt.

Die persönliche Arbeitsweise ergibt sich am schnellsten durch Übung, selbstkritische Bildbewertung, Kenntnis seiner Kameramöglichkeiten und -Einstellungen und Vertrautheit mit der eigenen Ausrüstung. "Kochrezepte" dauern in der Praxis viel zu lange - man lernt letztlich auch nur aus Fehlern.

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vor einer Stunde schrieb m1testit:

Nochmals: Ich finde es dabei bspw. sehr wichtig zu wissen, dass die RAWs von Oly und Pana bspw. im Gegensatz zu anderen Anbietern relativ viel Korrekturspielraum in den Tiefen ermöglicht!


Viele Grüße
Volker

Volker, das habe ich bereits heraus gefunden und mich sehr gewundert, dass dann noch ein einigermaßen brauchbares Foto heraus kommt.

MfG runa

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vor 3 Stunden schrieb m1testit:

 

Bei o. a. Sperberaufnahme war das Motiv vermutlich recht weit entfernt.
 

Nö war nicht sehr weit vielleicht 20-30 m. Bei so einer Situation hast Du 2-3 s und dann ist der Spuk vorbei. Egal wie man es bearbeitet, es bleibt max ein Doku Foto weil einfach das Licht und der Hintergrund nicht passen.

Gruß Bruno

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vor 31 Minuten schrieb b.en:

Nö war nicht sehr weit vielleicht 20-30 m. Bei so einer Situation hast Du 2-3 s und dann ist der Spuk vorbei. Egal wie man es bearbeitet, es bleibt max ein Doku Foto weil einfach das Licht und der Hintergrund nicht passen.

Gruß Bruno

Hallo Bruno,

 

bei nur 20-30m Entfernung hast du bei dem Bild wahrscheinlich nicht allzu viel weggecropt. Entsprechend viele Details sollten da sein. Ich meine, dass man aus dem Bild in der EBV noch sehr viel rausholen kann. Wenn du magst, stell es gern mal zur Verfügung -würde mich selbst interessieren.

Auch wenn du schreibst man hat nur 2-3 sec, dann kann man mit Serienbild in dieser Zeit 36-54 Bilder machen und hat dann wahrscheinlich noch Bilder dabei wo die Flügelstellung noch interessanter ist.

A und O bei Spontan-BIF ist m.E. möglichst schnell die möglichst richtigen Einstellungen parat zu haben Ich habe dazu 2 meiner Custom modes an der M II mit presets für BIF belegt. Eines für größere und eines für kleinere Vögel. Für die kleineren gehe ich bei der Belichtungszeit runter auf 1/3200 und entsprechend der ISO hoch bis 3200.

Meine KAmera steht standardmäßig auf dem Kleinvogelpreset,, weil ich damit notfalls auch größere Vögel fotografieren kann. Außerdem habe ich die beiden C-Presets noch auf 2 Tasten gelegt, so dass ich selbst mit Kamera am Auge schnell umschalten kann.

Bei der Belichtungsmessung bin ich bei Integral beblieben, weil ich den Vogel selten mittig erwische, habe aber standardmäßig + 0,7 Belichtungskorrektur eingestellt, die ich noch je nach Lichtsituation nachregle, wenn Zeit bleibt.

Grüße

Norbert

bearbeitet von Norbert
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vor einer Stunde schrieb b.en:

Nö war nicht sehr weit vielleicht 20-30 m. Bei so einer Situation hast Du 2-3 s und dann ist der Spuk vorbei. Egal wie man es bearbeitet, es bleibt max ein Doku Foto weil einfach das Licht und der Hintergrund nicht passen.

Gruß Bruno

Mit welchem Objektiv ist denn die Aufnahme entstanden?

Viele Grüße
Volker

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Hallo Norbert,

Danke für das Angebot aber das bringt nichts weil die Schärfe im Original nicht gut genug ist. Da kannst auch keine Details mehr rausholen auch nicht mit Topaz AISharpen. Ich hatte 10 B/s eingestellt und 6 Bilder auf der Speicherkarte. Auch keine interessantere Flügelstellung dabei weil er dann hinter den Bäumen verschwand.  Ohne EE-Dot hätte ich gar keine Chance gehabt weil auch noch der 1,4 Konverter am 300er war. Ich hörte den Warnruf der Schwalben ,der Starenschwarm flog auf das Sperberweibchen hinten nach, hatte jedoch Pech und ist abgedreht. Beim Abdrehen sind die Bilder entstanden. 

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vor 12 Minuten schrieb m1testit:

Mit welchem Objektiv ist denn die Aufnahme entstanden?

Viele Grüße
Volker

4.0/300 mit 1.4 Konverter.

Heute hat er es wieder probiert aber da bin ich gar nicht zum Zug gekommen, nur später dann beim Überflug...

Sperber1.jpg

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Am 17.6.2020 um 19:50 schrieb Norbert:

Hallo Bruno,

 

A und O bei Spontan-BIF ist m.E. möglichst schnell die möglichst richtigen Einstellungen parat zu haben Ich habe dazu 2 meiner Custom modes an der M II mit presets für BIF belegt. Eines für größere und eines für kleinere Vögel. Für die kleineren gehe ich bei der Belichtungszeit runter auf 1/3200 und entsprechend der ISO hoch bis 3200.

Meine KAmera steht standardmäßig auf dem Kleinvogelpreset,, weil ich damit notfalls auch größere Vögel fotografieren kann. Außerdem habe ich die beiden C-Presets noch auf 2 Tasten gelegt, so dass ich selbst mit Kamera am Auge schnell umschalten kann.

Bei der Belichtungsmessung bin ich bei Integral beblieben, weil ich den Vogel selten mittig erwische, habe aber standardmäßig + 0,7 Belichtungskorrektur eingestellt, die ich noch je nach Lichtsituation nachregle, wenn Zeit bleibt.

Grüße

Norbert

Hallo Norbert,

würdest du mir bitte deine beiden Einstellungen für BIFs mitteilen? dies war ja meine Eingangsfrage dieser Diskussion.

Ich würde mir diese versch. Einstellungen gern anschauen und ggf. ebenfalls festlegen.

Vielen Dank im voraus.

MfG runa

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vor 2 Stunden schrieb runa:

Hallo Norbert,

würdest du mir bitte deine beiden Einstellungen für BIFs mitteilen? dies war ja meine Eingangsfrage dieser Diskussion.

Ich würde mir diese versch. Einstellungen gern anschauen und ggf. ebenfalls festlegen.

Vielen Dank im voraus.

MfG runa

Hallo Runa,

 

ich schreibe was zusammen, weiß aber nicht, ob ich heute fertig werde. Warst du denn im Kaiserstuhl mit den Bienenfressern erfolgreich mit den vielen Tips, die du schon bekommen hast?

Norbert

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Am 14.6.2020 um 17:00 schrieb m1testit:

Mit Irfanview´s Exif-Info sieht das Ganze so aus.
Die Entfernungsangabe ist nicht exakt, aber natürlich im vorliegenden Fall hinreichend aussagekräftig.

Ganz kurzer Einschub zum Thema EXIF und Entfernungsangabe.

Für alle Lightroom Classic Benutzer ergibt sich die bequeme Möglichkeit die kompletten EXIFs (inkl. Makerinfo) vom kostenlosen Focus Points Plugin anzeigen zu lassen.

Das Plugin hat zwei Funktionen - "Show Focus Point" und "Show Metadata". Ich habe mir diese (mit Autohotkey) auf zwei Tasten (Numpad* und Numpad /) gelegt und so beides mit einem einzigen Tastendruck verfügbar, ohne die Entwicklung zu verlassen. Insbesondere beim Sichten meiner ca. 1600 Haubentaucherbilder habe ich das als sehr nützlich und komfortabel empfunden.

Die Entfernungsangabe mag zwar nicht exakt sein, aber um eine Entfernung im Nachhinein bewerten zu können, finde ich das sehr tauglich.
(vielleicht schaffe ich es irgendwann noch einmal die Genauigkeit mit Messungen zu quantifizieren.)

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vor 20 Stunden schrieb Norbert:

Hallo Runa,

 

ich schreibe was zusammen, weiß aber nicht, ob ich heute fertig werde. Warst du denn im Kaiserstuhl mit den Bienenfressern erfolgreich mit den vielen Tips, die du schon bekommen hast?

Norbert

Hallo Norbert,

ja einmal habe ich fliegende Bienenfresser erleben und fotografieren können. Es ging schon entschieden besser; doch konnte ich mich noch nicht an die höhe Belichtung gewöhnen, hatte nur bis +0,7 eingestellt, dadurch muss ich wieder viele Tiefen anheben. Aber es kommen ja noch andere Gelegenheiten. Anfang Herbst hoffe ich wieder Bussarde und Rotmilane zu sehen und dann soll es klappen.

Lass dir ruhig Zeit, ich verlange nicht, dass jemand einen wertvollen Tipp sofort abgeben kann. Bin froh, wenn ich sie überhaupt erhalte (und jetzt werde ich mal auf das 300er sparen).

MfG runa

bearbeitet von runa
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vor 1 Stunde schrieb runa:

Hallo Norbert,

ja einmal habe ich fliegende Bienenfresser erleben und fotografieren können. Es ging schon entschieden besser; doch konnte ich mich noch nicht an die höhe Belichtung gewöhnen, hatte nur bis -0,7 eingestellt, dadurch muss ich wieder viele Tiefen anheben. Aber es kommen ja noch andere Gelegenheiten. Anfang Herbst hoffe ich wieder Bussarde und Rotmilane zu sehen und dann soll es klappen.

Lass dir ruhig Zeit, ich verlange nicht, dass jemand einen wertvollen Tipp sofort abgeben kann. Bin froh, wenn ich sie überhaupt erhalte (und jetzt werde ich mal auf das 300er sparen).

MfG runa

Ich schick dir, damit du die Zeit vertreiben kannst schon mal den link zu meinem Bienenfresseralbum.

https://www.oly-forum.com/profile/3238-Norbert/?tab=node_gallery_gallery

Das Album heißt zwar Bienenfresser 2019, sind aber auch welche aus den Letzten Wochen dabei, weil ich nicht weiß, ob/ wie man das Album umbenennen kann. Kann da jemand helfen? Und ja die wenigsten sind BIF, sondern wuseln einfach auf den Ästen rum.

Kaiserstuhl bin ich auch öfters, aber dort sitzen die Bienenfresser oft sehr unfotogen auf den Drähten in den Weinbergen, so dass mir dort selten gute Bilder gelingen.

Grüße

Norbert

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vor 57 Minuten schrieb Norbert:

Ich schick dir, damit du die Zeit vertreiben kannst schon mal den link zu meinem Bienenfresseralbum.

https://www.oly-forum.com/profile/3238-Norbert/?tab=node_gallery_gallery

Das Album heißt zwar Bienenfresser 2019, sind aber auch welche aus den Letzten Wochen dabei, weil ich nicht weiß, ob/ wie man das Album umbenennen kann. Kann da jemand helfen? Und ja die wenigsten sind BIF, sondern wuseln einfach auf den Ästen rum.

Kaiserstuhl bin ich auch öfters, aber dort sitzen die Bienenfresser oft sehr unfotogen auf den Drähten in den Weinbergen, so dass mir dort selten gute Bilder gelingen.

Grüße

Norbert

Norbert,

das sind ja super schöne Fotos.

Wenn du meine aus 2019 sehen möchtest - aus dem Kaiserstuhl - dann müsstest du folgende Seite bei flickr aufrufen:

https://www.flickr.com/photos/148528488@N08/albums

MfG Ruth

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vor 23 Stunden schrieb runa:

Hallo Norbert,

würdest du mir bitte deine beiden Einstellungen für BIFs mitteilen? dies war ja meine Eingangsfrage dieser Diskussion.

Ich würde mir diese versch. Einstellungen gern anschauen und ggf. ebenfalls festlegen.

Vielen Dank im voraus.

MfG runa

Hallo Runa,

Ich schreib mal meine Einstellungen für die großen Vögel und schreibe idR dazu, warum ich es so einstelle. Vielleicht kann der eine oder andere Könner das dann auch kritisch kommentieren – ich lerne auch gerne dazu. Wie gesagt, das ist die Einstellung um bei kurzfristig auftauchenden Vögeln quasi sofort abzudrücken. Wenn ich mehr Zeit habe, passe ich die eine oder andere Einstellung je nach Gegebenheiten an.

Generell fotografiere ich auch bei BIF mit Zeitautomatik, also Blendenvorwahl und zwar einfach deshalb, weil ich fast immer in diesem Modus fotografiere. So bekommt man mit der Zeit ein Gefühl, bei welchem Licht und welcher ISO sich welche Belichtungszeit ergibt und reagiert praktisch automatisch, wenn das nicht mehr zusammenpasst. Ich stelle bei BIF grundsätzlich die kleinste Blende ein, das ist bei meinen 300mm f 4 und mit 1,4 er Konverter dann 5,6. Das führt bei einem Vogel, der 50 m weg ist schon zu einem Bereich von über 3 m, der scharf ist und sollte praktisch immer ausreichen und leider sind große Vögel in der freien Natur selten näher als 50m. Bei 10 m (und näher kommst du Kleinvögeln in freier Natur selten) sind es auch ca.20 cm, was idR reicht. Höhere Blende führt zu längerer Zeit oder höherer ISO – sollte man vermeiden.

Als Basis-ISO stelle ich 1600 ein ( bei kleinen Vögeln 3.200) . Natürlich passe ich je nach Licht die ISO an, aber als Standard nehme ich den höchsten Wert, bei dem ich erfahrungsgemäß zu sehr guten Bildern komme. Ich bin beim Schärfen und Entrauschen ein großer Freund von DXO. Ich benutze wegen der Datenbank, der Farben und weil ich es einfach gewohnt bin LR, aber m.E. kann man mit DXO 1-2 ISO-Stufen höher gehen als in LR und bekommt feine Ergebnisse. Topaz Denoise soll auch gute Ergebnisse bringen. Wenn du nur in LR entwickelst, würde ich eher 800 nehmen. Die Zeit ergibt sich dann solange ich nichts variiere automatisch. Bei großen Vögeln iF sollte 1/1.000 noch so reichen. Wesentlich kürzer sollte es nicht werden. Denn du bewegst das Objektiv beim Mitziehen und auch wenn der Olystabilisator extrem gut ist, deine Brennweite ist auch extrem lang. Bei sehr hellen Licht ergeben sich bei diesen Einstellungen schon auch mal Belichtungszeiten von nur 1/6.000. Das verschenkt zwar ISO, ist aber ziemlich sicher nicht verwackelt. Und ich denke wirklich bei einem Milan, wie du ihn am Anfang gezeigt hast, liegt das Problem weniger beim Fokus, als beim verwackeln. Wenn ich die Chance für weitere Aufnahmen bekomme und viel Licht da ist, gehe ich mit den ISO schon runter, aber die erste(n) Serien mache ich mit 1.600.

Für die Belichtungsmessung bleibe ich mittlerweile wieder, wie ich schon geschrieben habe, bei der Matrixmessung. Mittenbetont hatte ich auch schon, aber ich weiß doch nicht wirklich, ob ich den Vogel in der Mitte erwische, also messe ich eben alles. Noch klarer gilt das für die oben erwähnte Spotmessung. Das traue ich mir wirklich nicht zu den Vogel so exakt auszumessen. Der Vogel fliegt entweder vor dem Himmel oder einem anderen Hintergrund. Vor dem Himmel empfiehlt sich je nach Lichtintensität durchaus eine Überbelichtung bis 1,3, bei anderem Hintergrund sicher weniger bis hin zu 0. Ich hab mich mal salomonisch als Voreinstellung für +0,7 entschieden. Wenn ich variieren kann gehe ich bei Motiven, wie deinem Milan vom Anfang schon auf 1,3 ( und muss dann idR in der Nachbearbeitung immer noch lokal aufhellen).

Dann der Autofokus: Ich hab als Standard mittlerweile wieder alle Felder. Damit findet die Kamera in jedem Fall einen Fokus und bei einem Motiv, wie deinem Milan bleibt ihr gar nichts anderes übrig, als den Vogel zu nehmen. Wo genau die Kamera den Vogel scharf stellt ist nicht ganz so wichtig, die Schärfentiefe sollte ausreichen. Man kann auch den 25er-Block nehmen und den aus der Mitte evtl etwas nach oben setzen. Ist bei unruhigem Hintergrund evtl besser als „alle Felder“ , aber man verliert eben gelegentlich den Vogel aus dem Fokus, weil du bei dieser Brennweite nur einen sehr kleinen Bildwinkel hast. Letztendlich musst du sehen, welche Situationen du häufiger erlebst und ich habe so die höhere Trefferquote. CAF- Frequenz L – elektronischer Verschluss – 18 Bilder/ sec. Ich nehme immer die höchstmögliche Bilderzahl, weil man so oft schon Flügelstellungen oder Kopfhaltungen erwischt, die man bei weniger Bildern verpasst. Kostet erst mal Speicherplatz und später beim Sichten Zeit, aber wenn du zB die Chamäleonbilder in meinem Album anschaust, dann habe ich dort mit SAF sogar mit 60/ sec „geschossen“ und ganz sicher sehenswerte Bilder aufgenommen, die mit 10/sec eben nicht dabei wären. Mich würde aber von den Experten durchaus interessieren, ob die höhere Bildfrequenz ggf. (negativen) Einfluss auf die Präzision des CAF hat. Procap stelle ich ein, aber nur mit 5 Bildern, weil bei großen Vögeln jetzt nicht so viele überraschende, schnelle Aktionen vorkommen. Bei kleinen Vögeln hab ich 20 bei Procap. Mitte Start und Prio Mitte habe ich beides auf „AUS“. Die Überlegung kann falsch sein, aber ob der Vogel den ich mit allen Feldern anmesse jetzt tatsächlich in der Mitte meines Sucherbildes rumfliegt, weiß ich ja nicht. Also sage ich dem AF auch nicht, dass er dort anfangen soll. Ich hoffe mal er fängt dann dort an, wo er die stärksten Kontraste findet. Das Thema ist von Olympus aber m.E. wirklich schlecht beschrieben. C-AF Empfindlichkeit +2.

Stabilisierung: nehme ich hier S-IS 2, weil man bei der Art von Aufnahmen oft horizontal mitzieht; Priorität fps.

Nur raw, weil es die bessere Nachbearbeitung ermöglicht. Kein zusätzliches jpeg, weil es die Kamera beim Speichern ausbremst.

Am Objektiv selbst stelle ich die Autofokusbegrenzung auf 4m- unendlich ein.

So jetzt höre ich mal auf. Wenn Fragen sind oder du irgendwo anderer Meinung bist – gerne.

Norbert

 

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Hallo Norbert,

da hast du dir aber viel Mühe gemacht. Vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht. Ich werde ihn mir in aller Ruhe durchlesen und sicher den einen oder anderen Tipp daraus nehmen. Interessant finde ich, dass du auch bei BIF mit Zeitautomatik fotografierst. Da hätte ich bisher immer geglaubt, es werde sich eine zu lange Zeit einstellen, so dass der Vogel nicht scharf abgelichtet würde; doch das muss ich halt ausprobieren. Von den Ergebnissen werde ich dann irgendwann berichten.

Jedenfalls habe bin ich jetzt schon mal schlauer als zuvor, und hoffe mit der Oly und dem Pana besser zurecht zu kommen. Im Laufe dieser Diskussion habe ich schon viele neue Erkenntnisse gewonnen. Da Olympus seit Anfang des Jahres für mich ein ganz neues Feld war, bin ich froh, hier diese Diskussion angestoßen zu haben. Ohne diese vielen Tipps - v. a. deine Einstellungen würde ich immer noch "im Dunkeln" drauf los fotografieren.

Ich wünsche dir einen schönen Sonntag

LG Runa

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AF Tipps die schon in 2010 gegolten haben.

https://ffh-vp-info.de/FFHVP/Vog.jsp?m=2,2,8,1&button_ueber=true&wg=4&wid=17&offset=19

https://ffh-vp-info.de/FFHVP/Vog.jsp?m=2,2,8,1

https://hessenfischer.net/beitrag-der-eisvogel-ein-fliegender-edelstein/

https://www.rga.de/rhein-wupper/eisvogel-wird-gestoert-4131974.html

Hinter den Links verbirgt sich nichts anderes als die Fluchtdistanz und das Verhalten der Vogel Arten.

Die Industrie ermöglicht uns/jedem, oft ohne Ausreichende Kenntnisse über die Natur in Bereiche einzudringen aus denen wir uns bei aller Liebe zu einem guten Bild besser heraus halten würden.

Ist sein Brutgebiet gestört/zerstört, war es das. Für die die ihn mögen, bedeutet das oft, die Karavane zieht weiter zum nächsten Brutplatz,usw. Vertreibung gewiss. 

Grüße Wolfgang 

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  • 1 month later...

Hallo,

vielleicht schaut ja trotz der längeren Zwischenzeit jemand hier herein. Ich habe noch eine Frage:

Wie Norbert schreibt: Stabilisierung auf S-IS 2 in Kamera bei Einstellungen für fliegende Vögel.

Was mache ich mit dem Stati im Objektiv? Muss der nun ausgeschaltet sein oder kann man bei Oly und Pana beide gleichzeitig einstellen?

Vielen Dank für eure Mühen.

LG runa

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Hallo,

Am 4.8.2020 um 10:56 schrieb runa:

Hallo,

Was mache ich mit dem Stati im Objektiv? Muss der nun ausgeschaltet sein oder kann man bei Oly und Pana beide gleichzeitig einstellen?

Vielen Dank für eure Mühen.

LG runa

Dank der Diskussion über das neue Oly Objektiv 100-400 hat sich meine Frage erübrigt, es wurde genug über dieses Thema diskutiert.

LG runa

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Am 20.6.2020 um 18:16 schrieb Norbert:

...Generell fotografiere ich auch bei BIF mit Zeitautomatik,

Wird denn bei der Zeitautomatik immer die zeit automatisch eingestellt die du brauchst? Also größer 1/1000?

Als Basis-ISO stelle ich 1600 ein ( bei kleinen Vögeln 3.200) . Natürlich passe ich je nach Licht die ISO an, aber als Standard nehme ich den höchsten Wert, bei dem ich erfahrungsgemäß zu sehr guten Bildern komme. 

vielleicht kannst du mich hier kurz abholen? Ich dachte immer man nimmt einen möglichst kleinen Wert und "Rauschen" zu minimieren? Also ISO200 zum Beispiel. Gut, ich verstehe, dass man diese

Ansonsten danke für deinen Beitrag hat auch mir sehr geholfen. Grüße

 

 

bearbeitet von 3Helden
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Am 10.8.2020 um 10:19 schrieb 3Helden:

Wird denn bei der Zeitautomatik immer die zeit automatisch eingestellt die du brauchst? Also größer 1/1000?

Nein – natürlich nicht, wenn es wirklich trüb ist, gehen die Zeiten hoch und wenn ich Pech habe wird irgendwann der Vogel unscharf (entweder, weil er zu schnell fliegt oder weil ich wackle); die andere Alternative wäre Blende und Zeit zu fixieren und dann geht eben die ISO Richtung 6.400 oder mehr – und dann rauscht es mehr als ich es mag. Man kann es drehen wie man will. Viel Licht kann für BIF nicht schaden.

vielleicht kannst du mich hier kurz abholen? Ich dachte immer man nimmt einen möglichst kleinen Wert und "Rauschen" zu minimieren? Also ISO200 zum Beispiel. Gut, ich verstehe, dass man diese

Ansonsten danke für deinen Beitrag hat auch mir sehr geholfen. Grüße

Deine Frage ist irgendwie abgeschnitten und damit unvollständig, aber ich antworte mal wie ich deine Frage verstanden habe. Das mit der möglichst niedrigen ISO ist grundsätzlich richtig, aber bei BIF nur begrenzt hilfreich. Es ging bei obigem Beitrag um eine Voreinstellung, um quasi die Kamera anzuschalten, wenn überraschend ein Vogel im Flug auftaucht. Und dafür stelle ich die ISO ein, die ich in der Bildbearbeitung noch für beherrschbar halte, um gute Bilder zu bekommen. So erreiche ich eben bei (für mich) akzeptablem Rauschen die (unter diesen Lichtbedingungen) kürzest mögliche Belichtungszeit. Ich bin ziemlich sicher, dass du wenn du bei Zeitautomatik ISO 200 einstellen würdest ziemlich oft nachkorrigieren müsstest, weil die Belichtungszeit nicht kurz genug ist und dann ist der Vogel evtl weg. Das Problem bei meinen Einstellungen ist eher, dass ich ggf Reserven verschenke. Wenn sehr gutes Licht ist, dann kommt evtl eine Belichtungszeit von 1/ 10.000 heraus und da hätte man natürlich locker auch mit der halben ISO arbeiten können , aber wenn ich das Rauschen wegbekomme, passiert nichts – ich habe eben Reserven verschenkt bzw. sollte beim zweiten Schuss dann die ISO runter nehmen(was ich manchmal im Eifer des Gefechts auch versäume).

Um mit meinem Beitrag oben niemanden auf die falsche Fährte zu locken: Standard bei BIF ist wahrscheinlich die manuelle Einstellung von (Offen)blende und Zeit und dann Auto-ISO. Ich habe mich bewusst dagegen entschieden, weil ich wahrscheinlich 98% meiner Bilder mit Zeitautomatik mache und so in allen Aufnahmesituationen weiß an welchem Rad ich in welche Richtung drehen muss, um den gewünschten Effekt zu erreichen und mir nicht verschiedenste set ups für verschiedene Szenarien merken muss.

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vor 9 Stunden schrieb Norbert:

Um mit meinem Beitrag oben niemanden auf die falsche Fährte zu locken: Standard bei BIF ist wahrscheinlich die manuelle Einstellung von (Offen)blende und Zeit und dann Auto-ISO.

Genauso ist es bei mir. Fotografiere im M-Modus und Auto ISO bis 5000. Der Schalter steht auf Fn-2 und damit korrigiere ich mit dem vorderen Drehrad +-(Belichtung) und mit dem Hinteren die Zeit. Aber egal wie, es zählt das Ergebnis.

bearbeitet von b.en
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