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[Mitmach-Thread] Meine Fotografie


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Ein denkwürdiger youtube-Clip von Matti Solanto (solantoblog) "This is not Photography" beleuchtet eindrucksvoll die Kriterien und die Motivation der Fotografie, die nicht auf eine Erwerbstätigkeit ausgerichtet ist.
Warum fotografiere ich? Was ist ein Bild für mich? Was bewahre ich mit meinem Bild? Welche Stimmung und welchen Moment will ich einfangen? Für wen fotografiere ich?

Die Antworten auf diese Fragen berühren in der Folge dann die Nachbearbeitung: Wie bewahre ich meine Stimmung und mein Momentgefühl trotz Nachbearbeitung? Welche Erinnerung will ich bei der Nachbearbeitung herausarbeiten?

Wenn das meine Fotografie ist, welche Anforderungen stellt sie an meine technische Ausrüstung?

Weg von der Diskussion über rein technische Werte lade ich alle ein, in diesem thread eure Gedanken zu dieser Thematik zu äußern. Ich denke, dies kann zu einer Bereicherung für jeden führen.

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Hallo Prakticer,

ehrlich, der Ansatz ist sehr gut und interessant, aber mir waren das zu viele Fragen auf einmal 🤣 Aaaaber ich versuchs mal:

Ich fotografiere zur Entspannung, ich genieße es in der Nacht oder sehr früh draussen zu sein und liebe die Stille zu dieser Zeit, keine Hektik und oft fotografiere ich dabei gar nicht, weil dann das Wetter und die Stimmung doch nicht so war, wie ichs erhofft habe. Was ist ein Bild für mich? Ein Bild ist es für mich erstmal erst, wenn ich das auch gedruckt in der Hand halte und eben eine Erinnerung an einen schönen Moment oder eine schöne Stimmung. Schwierige Frage welche Stimmung und Moment ich einfangen will. Ich würde sagen das ergibt sich oder eben auch nicht, es ist gottseidank nicht alles zu 100% planbar. Bei Landschaften, Astro oder Lost Places plane ich zu einem gewissen Maß vor und der Rest ergibt sich eben oder auch nicht. Ein Foto, das den Vorstellungen entspricht nach ein paar "Fehlschlägen" in der Hand zu haben ist für mich schon ein gewisses "Erfolgserlebnis". Bei Streetfotografie beruht vieles auf Glück (zumindest bei mir). Für wen ich fotografiere? Für mich und wenn was dabei ist, das meiner Ansicht nach teilenswert ist, mache ich das.

Nachbearbeitung ... hmmm ... naja das kommt darauf an. Bei Landschaft habe ich was falsch gemacht, wenn ich länger als 5 Minuten zur Bearbeitung brauche, dann wandert das im Normalfall ins Nirvana. Ich versuche das was ich gesehen habe zu einem für mich stimmigen Ergebnis zu bringen. Das Raw schaut ja im Normalfall nicht so aus, wie man es wahrgenommen hat, ist ja recht flau. Es kann natürlich passieren, daß man mal ein bisschen übertreibt, aber das ist dann eben so. Von großen Retuschen halte ich für mich wenig, das ist mir zu aufwändig, mich stört es aber nicht, wenns andere machen, solgange es auch zugegeben wird, daß man etwas nachgeholfen hat.

Für das was ich fotografiere, brauche ich mir eigentlich über die Technik nicht viel Gedanken machen, das schaffen meine E-M1 Mk II, die Pen F und meine Objektive. Ich habe auch noch erfolgreich widerstanden mir die Mk III zu holen und werde das auch nur tun, wenn ein Supersonderangebot reinflattert. Ich erwische mich auch oft, sehr aufs technische zu achten und dabei zu wenig zu fotografieren, es wird aber weniger 😉 Zur Zeit lese ich "Das Herz der Fotografie" von David DuChemin, das könnte auch was für Dich sein.

Viele Grüße

Christian

 

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vor 6 Stunden schrieb mindtrust:

sehr aufs technische zu achten und dabei zu wenig zu fotografieren,

Ist bei mir genau umgekehrt. Mir geht es nicht um die neueste Kamerageneration mit dem allergeilsten Aufofokus. Ich will Stimmungen ausdrücken, mehr nicht. Dafür reichen mir die M5II und die PenF völlig aus. Die Fotos entstehen dann durch das immer wiederkehrende Wunder der Inspiration. Oft wundere ich mich im Nachhinein selbst, wie ich das Motiv überhaupt erkannt habe, was mich in dem Moment geritten haben mag. Bilder von rein dokumentarischen Wert geben mir wenig.

Ich stehe auf dem Standpunkt, entscheidend ist, was hinten rauskommt. Und dazu zählt durchaus auch die "verlängerte Werkbank" der Fotografie durch die Nachbearbeitung mit den gängigen Tools. Gerade in der SW-Fotografie lassen sich da oft enorme Emotionen ausdrücken, die oftmals leider selbst die PenF mit ihren vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten so nicht hinbekommt. Aber Verfälschungen durch Austausch von Himmeln o. ä. ist nicht mein Ding.

Auch ich mache die Fotos in erster Linie für mich selbst, teile sie aber auch gern mit anderen. Selbst wenn nur ein oder zwei Leute die Bilder "liken" habe ich schon das Gefühl, dass ich sie nicht umsonst gemacht habe. Und selbst wenn kein Mensch außer mir ein Bild gut findet, weiß ich aber doch, warum ich es so und nicht anders gemacht habe. Es bleibt so oder so in meinem Kopf. Jedes Bild ist von der Entstehung her eine Erfahrung, auf der ich bei zukünftigen Bildern aufbauen kann. Die Motive gehen mir auch nie aus, denn auch, wenn ich schon gefühlte 1.000 Fotos von Schmetterlingen gemacht habe, kann gerade das 1.001. das allergeilste sein. Das ist der große Reiz der Fotografie.

 

bearbeitet von Peter F.
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Danke den bisherigen zwei Schreibern.
Mittlerweile habe ich den Eindruck, zu dieser Thematik könnte man ein Buch schreiben. Auf meinem heutigen FotoWalk bei windigem Wetter machte ich mir Gedanken darüber, was ich hier schreiben könnte und stellte fest, dass es eine Fülle von Gesichtspunkten gibt.
Erinnerungsfotos soll mein erster Beitrag sein. An einem Beispiel möchte ich das verdeutlichen.

P7060180.thumb.jpg.75c029390ced0e74cf24f148d8e0a1b5.jpg

Ich bin ein Eisenbahnfan, nicht übertrieben, aber Eisenbahn zu fotografieren macht Spaß.
Das obige Bild entstand bei einem Event in Altenbecken. Diese Lok ist als Zugpferd es Luxuszuges F-"Rheingold" der Deutschen Bundesbahn in die Geschichte eingegangen. 
Das Bild sieht aus wie eine Postkarte, die es von vielen Lokomotiven zu kaufen gibt. (Wozu dann fotografieren?) Für mich ist das Bild ein Erinnerungsportal. Nicht nur Erinnerung an diese Lok, sondern an den ganzen Tag mit meiner Frau, bei schönem Wetter. Virtuell zieht dieses Eisenbahnevent vor meinem geistigen Auge vorbei, mit vielen Einzelheiten. Manche spielen virtuelle Spiele am PC mit erfundenen Figuren. In meinem virtuellen Film der Erinnerung sind meine Frau und ich die real Handelnden. Die Erinnerungen sind nicht auf das Event beschränkt. Mir kommen auch die Gedanken über die Geschichte dieser Lok und des Zuges. Der Erinnerung sind keine Grenzen gesetzt, induziert durch ein selbstgemachtes Foto.
Kurz gesagt: die fotografischen Ergebnisse intensivieren bei mir Erinnerungen. Häufig kann man das Erlebte und den Moment mit Bildern zu späterer Zeit emotional wieder erleben.  

Ich freue mich auf eure Beiträge.

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