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Rauschminderung / Rauschfilter ?

Mit Rauschminderung bezeichnet Olympus den Dunkelbildabzug.

Jeder Sensor rauscht und keine Sensor ist Fehlerfrei!

Grob gesagt gibt es neben dem Rauschen, dass der Ausleseprozess verursacht, ein zufälliges Rauschen sowie "heiße" und "kalte" Pixel. Das sind Pixel, die einfach extrem hell sind oder eben solche, die kein oder zu wenig Signal zeigen, Fehlstellen also. Diese Fehlstellen kann man durch die Funktion "Pixel Korrektur" die man im Menü der Kamera findet, softwaremäßig lahm legen. Ist sicher heikel diese Funktion und sollte man wohl nur wirklich anstoßen, wenn man wirklich sicherstellt, dass während der Messung kein Licht auf den Sensor gelangen kann. Ob die Kamera zerstört wird, wenn da während der Messung Licht draufällt und die dann als "Fehler" mit ausgeschlossen  werden, keine Ahnung, will ich nicht testen. Ich mache das maximal wenn ein Hotpixel unangenehm auffällt und stört. Kommt aber sehr sehr selten vor.
Was auch sehr lästig sein kann: Sensor glühen Da kommt es üblicherweise auf das Design der Kamera selbst an, da sind wir üblicherweise zum Glück bei den heutigen Olympuskameras nicht betroffen. Es kommt z.B. von Leiterbahnen oder sonstigen Wärmequellen, die vielleicht an einer bestimmten Stelle den Sensor stärker erwärmen. Das Bild wird dann an einer Stelle deutlich mehr Rauschen.

Je höher die Temperatur, Verstärkung (ISO) und je länger die Belichtungszeit, desto mehr rauscht es. Mit der üblichen Einstellung AUTO ist man an sich gut bedient. Die Kamera macht dann bei längerer Belichtungszeit (so ab 1-2 Sekunden) eine zweites Bild bei geschlossenem Vorhang. Genauso lang wie das vorhergehenden "normal" Bild (=light frame). Dieses Bild ohne Licht nennt sich Dunkelbild oder Darkframe. Es enthält damit das Rauschen des Sensors, bei den selben Einstellungen (ISO, Temperatur und Zeit) des eigentlichen Bilds (Light) und wird dann in der Kamera abgezogen. Das entstandene Bild wird dann als ORF geschrieben, ins JPG sowieso.

Das kostet natürlich Zeit. Solange man jede Menge Zeit hat und nur kurz Belichtet oder man sich hinterher mit sonst nichts auseinandersetzen will, ist es das Mittel der Wahl und stimmt naturgemäß am besten.

Gerade bei DeepSky ist aber die Zeit am Himmel oft sehr eingeschränkt und will bestmöglich genutzt sein. Daher wird man diese Dunkelbilder dann lieber selber anfertigen und später extern abziehen.

Ich mache Darks zwischendurch, wenn Wolken durchziehen, meist aber wenn ich alles abbaue: Objektiv abecken und bei den selben Belichtungseinstellungen wie die Lights: Also selbe ISO, Zeit und Temperatur und Belichtungseinstellung wenn z.B. der Livetimemodus verwendet wurde. Nur dass halt kein Licht auf den Sensor gelangen kann. Unsere Olympus Kameras sind da recht gutmütig.
Achtung: Manche Objektivdeckel schließen nicht gut, z.b. das des mFT8/1.8 wo man auf wirklich korrekten Sitz achten muss. Da man das meist sowieso draußen in der Nacht macht sicherheitshalber die Darks an einer dunkel Stelle anfertigen.

Wenn man in etwa die selben Bedingungen schaffen kann, kann man die Darks auch später nachmachen. Bei manchen Kameras wird die Temperatur in die EXIF Daten geschrieben und zB. einem EXIF Programm wie ExifToolGUI auslesen.
Man kann auch eine Bibliothek anlegen mit seinen Darks bei unterschiedlichen Temperaturen/ Belichtungszeiten / ISO und die verwenden. Wenn sie aber nicht mehr zu seinen Lights passen, weil sich auch Sensoren ändern, dann muss man Neue anfertigen.

Solange es aber so "billig geht", wie einfach einige am Ende der  Session, mache ich das nicht. Es hilft auch für jede Session genauer die Eckdaten zur Belichtung und Bedingungen wie Temperatur mitzuschreiben. Dann hat man sie vielleicht in der Not zu Hand.

Früher oder später wird man aber auch Flat und BIAS Korrekturen machen wollen, denn sie berücksichtigen andere Bildfehler und schaffen so die Grundlage für eine wesentlich fehlerfreieres Bild.

Rauschfilter

Das ist nichts anderes als eine softwaremäßige Entrauschung. Normalerweise steht sie bei mir auf Aus oder Niedrig. Da man aber sowieso mit dem RAW arbeitetet ist es egal, denn diese Bearbeitung wird nur ins JPG geschrieben.

Klar sieht ein Bild am Computerschirm immer sehr schlimm aus, kann man es ja beliebig vergrößern, aber wenn das Motiv passt, wird sich keiner am Rauschen stören, bei den üblicherweise am Internet gezeigten kleinen Bildern schon gar nicht. Beste "Eigentherapie": Ausbelichten lassen und beim richtigen Betrachtungsabstand ansehen 🙂

Entrauschen kostet, wenn man es nicht selektiv macht, immer Details. Gerade im dunklen Hintergrund wird man kleine Galaxien und Strukturen entsorgen.

Durch das Zusammenrechnen vieler Bilder wird das Rauschen sowieso erheblich reduziert. 

Bei einigen Sony Kameras kam es 2016 mit einem Firmewareupdate dabei zu einem weiteren Problem: Die Kamera eliminiert kleine Sterne weil sie sie als Rauschen erkennt. Dieses Problem ist als "Star Eater" bekannt und dazu gibt es unzählige Artikel.

Ich hoffe, dass uns Olympus weiterhin die Möglichkeit lässt, an eine möglichst unverfälschtes Rohbild zu kommen !

bearbeitet von iamsiggi
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