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Ist Tarnung wichtig?


Sailer

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Guten Morgen zusammen,

ich habe da einen Kollegen bei der "Arbeit" erwischt. Habe mich hinterher mit ihm unterhalten, darüber dass er in Tarnkleidung unterwegs ist. Klar macht das was aus nicht gesehen zu werden. Aber istdas sooooo wichtig? Meist hören oder riechen Tiere uns. Oder sehe ich das falsch? Wie seit ihr so unterwegs?

schönen Sonntag euch allen noch!

Christian

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Also wichtig ist das ganz besonders für große Messen wie z. B. die Photokina: 

Dort gehört Tarnfleck-Garderobe gleichsam wie ein lässig über der Schulter getragenes möglichst weiß-farbenes langes Teleobjektiv einfach zu den Etiketten in den Messehallen!  

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Meine Partnerin und ich tragen nicht unbedingt Tarnkleidung. Wir haben uns aber Workout-Hosen von "Engelbert Strauss" besorgt. Sie haben viele praktische Taschen und sind vom Stoff her leicht sauber zu halten. Die Hose meiner Partnerin (Minnie hier im Forum) ist schwarz, meine Hose ist hellgrau. Außerdem tragen wir noch robuste Wanderschuhe mit groben Sohlen, so dass wir auch einmal quer durch den Wald marschieren können.

Obenherum tragen wir jetzt nicht gerade leuchtend gelb, orange oder rot, sondern schon dunklere Kleidung. Parfüm und sonstiges Duftzeug bleibt auch zu Hause. Hin und wieder haben wir eine Tüte unbehandelte Nüsse dabei.

HG aus Hamburg

Jörg

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Moin Moin,

ich glaube, dass es stark davon abhängt, was und wo du fotografierst.
Wenn du im Park oder in Gebieten fotografierst, in denen Mensch und Tier jeden Tag aufeinander treffen ist das was anderes als wenn du im Wald menschenfremde Tiere fotografieren möchtest. Dort wird dir Tarnung auf jeden Fall einen Vorteil bringen im Vergleich zu normaler Kleidung. Du kannst dich unauffälliger bewegen und an Tiere herantasten. Inwiefern Tarnkleidung jetzt besser ist als schwarzer, grauer, Oliver Kleidung, dass kann ich nicht beantworten. Allerdings kann ich dir von auffälligen Farben abraten. 🙂

 

Liebe Grüße,

Bobby

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vor 2 Stunden schrieb Sailer:

Meist hören oder riechen Tiere uns.

Richtig, darum hat der Naturfotograf ja auch seine Ansitze, welche er natürlich je nach Windrichtung wechselt. Der stolpert ja nicht laut singend durch Unterholz sondern agiert eher vorsichtig. Da spielt natürlich auch die unauffällige Kleidung eine Rolle. Nur müssen es eben keine Flecktarnanzüge sein sondern nur gedeckte, der Umgebung angepasste Kleidung. Im Wald also eher dunkles Grün oder Braun und nicht unbedingt der knallgelbe Südwester. Übrigens, die Jäger und Förster laufen auch nur sehr selten in ausgedienten BW-Klamotten durch ihr Revier, warum sollten Fotografen da anders agieren?

bearbeitet von jsc0852
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Ein Tier, egal welches, reagiert auf das Fremdartige in seiner Umgebung. 

Was es in seinem Gehirn nicht in Farbe und Form abgespeichert hat, ist fremdartig und löst einen Fluchtreflex aus. Da spielt es keine Rolle, welche Farben du trägst. 

Die Tarnung wirkt nur unterstützend. Verursachst du ein Geräusch und das Tier kann aufgrund deiner Tarnung die Ursache nicht erkennen, bleibt es beobachtend stehen. Hier kann man Glück haben,  muss aber nicht.

Grüße Wolfgang 

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vor 21 Stunden schrieb Sailer:

Aber istdas sooooo wichtig? Meist hören oder riechen Tiere uns. Oder sehe ich das falsch? Wie seit ihr so unterwegs?

Es gibt auch viele Tiere, die auch, oder vornehmlich, gut sehen! Die reagieren oft sehr misstrauisch auf alles, was sich in ihrer Umgebung bewegt. Und wenn sich das, was sich da bewegt, farblich deutlich von der Umgebung unterscheidet, dann kann es sein, dass sie sofort die Flucht ergreifen. Nicht umsonst verwenden viele Naturfotografen Tarnzelte. Die sind optisch in die Umgebung integriert, und selbst wenn sich der Fotograf bewegt, ist das für das Tier nicht zu sehen. Aber zu riechen. Vielleicht! 😆

Ohne Tarnzelt kann man das mit einer entsprechenden Kleidung etwas entschärfen. Gleiches gilt übrigens auch für große Objektive mit Tarn-Verkleidung. Ob das soooo wichtig ist, werden die die Hardcore-Naturfotografen sicher mit einem "ja klar!" beantworten. Wenn die Kleidung zwischen einem Top-Foto und einem "Vogel-auf-der-Flucht"-Foto entscheidet, ist die Anwort einfach.

Ich bin kein solcher Hardcore-Naturfotograf, ich hab sowas nicht. Aber wenn ich wäre, dann hätte ich!

bearbeitet von Martin Groth
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vor 21 Stunden schrieb Gorg Onzola:

Also wichtig ist das ganz besonders für große Messen wie z. B. die Photokina: 

Dort gehört Tarnfleck-Garderobe gleichsam wie ein lässig über der Schulter getragenes möglichst weiß-farbenes langes Teleobjektiv einfach zu den Etiketten in den Messehallen!  

Und die ganz wichtigen Knipser haben einen Dutt.

 

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Nach meiner Erfahrung beim Fotografieren von Vögeln ist es das Dümmste, so zu tun, als würde man von dem Vogel nicht erkannt. Dies schließt Tarnkleidung und ungeschicktes Heranspirschen mit ein. Solches Verhalten beleidigt die Wahrnehmungsfähigkeit des Vogels gleichermaßen wie seine Intelligenz, und er fliegt weg. Offen annähern, nicht hektisch, in nicht allzu knalliger Kleidung (die eh verboten werde sollte, weil Leute in neongrünen oder neonpinken Jacken sowieso jedes Motiv vermasseln). Vögel sind neugierig und möchten wissen, was da passiert. Es kommt aus ihrer Perspektive auf die Klarheit und Berechenbarkeit der komischen Erdwesen an, die da unten an im Gestrüpp herumschleichen. Es muss für sie nachvollziehbar sein. Natürlich ist dies von Art zu Art (Vogel und Fotograf) sehr unterschiedlich.

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Das geht doch auf einen Grundpfeiler der Fotografie zurück.

der Wahrnehmung

Mit der Kamera kann ich mehr oder weniger beeinflussen wie das Motiv vom Betrachter wahrgenommen wird.

Aber auch der Fotograf / die Fotgrafin wird zuvor wahrgenommen.
In manchen Situationen ist es zielführend bewusst wahrgenommen zu werden. zB bei People und Haustieren, oder wenn man von zB Spinnen oder Insekten die Abwehrhaltung provozieren will.

In anderen Situationen ist es zielführend sozusagen als Geist aufzutreten um die Natürlichkeit der Szene zu waren - Wildlife und Street zB
 


Wie nimmt mich das Tier wahr - hauptsächlich ob ich ein Trampeltier bin oder mich mit der Natur in der Umgebung bewege. Welchen Geruch habe ich? Eventuell noch die Kippe zwischen den Lippen? Oder mit den AfterShave bei der morgendlichen Rasur nicht gespart? Lag mein Hund auf der Hose oder Jacke und riecht jetzt nach Hund oder Katze? Geräusche......

Wie nehme ich das Tier wahr? Kenne ich das Verhalten des Tieres, Habe ich Anhaltspunkte wo, wann und wie es sich bewegt? Kann ich mich eine Stunde zuvor verstecken und darauf warten? Von welcher Seite, über welchen Pfad kommt das Tier?

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das besonders brütende Vögel und Tiere mit Jungen empfindlich reagieren und man sich dadurch mit einen Tarnanzug den letzte Vorteil verschaffen kann. In den meisten anderen Situationen reicht es aus zu wissen, wann man wo sein muss und wie man sich verhält.
Auf keinen Fall darf man den Tarnanzug als Allwunderwaffe ansehen.

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Wer unentdeckt bleiben möchte, kommt um Tarnung nicht rum. Das ist Fakt.

Allerdings ist die optische Tarnung nur ein Pfeiler der Tarnung als Gesamtes. Weitere Pfeiler sind - Geruch - und - Geräusch. 

Wer sich damit zufrieden Gibt Tiere zu fotografieren die einen anstarren, weil sie mich als Fotograf entdeckt haben - braucht keine Tarnung. Da helfen alleine schon weite Brennweiten.

Wer die Tiere jedoch in ihrer Natürlichen Umgebung bei ihrem natürlichen Verhalten beobachten will - muss zwingend Unentdeckt bleiben, denn es liegt Tieren in der Natur den Menschen als Bedrohung anzusehen.

Es würde viel zu lange Dauern soviel Vertrauen zu einem Einzeltier aufzubauen das dieses einen "akzeptiert.

 

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Ich verwende zb. ein Tarn-Zelt das innen eine dunkle Beschichtung hat und Geruch hemmend ist, dies verwende ich wenn ich von Ornithologen gebeten werde Aufnahmen von Nestern/brütenden Vögel zu machen. Ansonsten nehme ich auch im Sommer vielfach ( wenn ich Ansitze, mich anpirsche ) ganz dünne Handschuhe und einen Tarnschal um die hellen Stellen der Hände/Gesicht zu bedecken. Bei der Ausrüstung Reflektierende Teile abkleben/abdecken. Man würde nicht meinen welche Lichtreflexe eine schnell auf den Kopf geschobene Brille macht. Langsame Bewegungen und am besten nichts Anziehen das frisch aus der Waschmaschine kommt, das mögen zb. " meine " Biber gar nicht. Ansonsten bin ich auf meinen Touren mit dezent farbiger Kleidung unterwegs. LG Roland

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vor 6 Stunden schrieb Sailer:

Wow, das ist ja umfangreicher als ich dachte und sehr interessant.

Vielen Dank für euer Schwarmwissen.

bleibt gesund!!!

Christian

Und falls du mal in Richtung Tarn-Zelt gehst beachte das es nicht " Durchsichtig " ist. Den die ohne innen Beschichtung sind billiger aber, wenn die Sonne drauf scheint/ je nach Lichteinfall sieht man die Bewegungen/Umrisse der Person im inneren. Die hat zwar das Gefühl getarnt zu sein und wundert sich wieso nichts in Sichtweite bleibt. Schon selbst beobachtet. LG Roland

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vor 8 Stunden schrieb FlorianZ:

Wer unentdeckt bleiben möchte, kommt um Tarnung nicht rum. Das ist Fakt.

Allerdings ist die optische Tarnung nur ein Pfeiler der Tarnung als Gesamtes. Weitere Pfeiler sind - Geruch - und - Geräusch. 

Wer sich damit zufrieden Gibt Tiere zu fotografieren die einen anstarren, weil sie mich als Fotograf entdeckt haben - braucht keine Tarnung. Da helfen alleine schon weite Brennweiten.

Wer die Tiere jedoch in ihrer Natürlichen Umgebung bei ihrem natürlichen Verhalten beobachten will - muss zwingend Unentdeckt bleiben, denn es liegt Tieren in der Natur den Menschen als Bedrohung anzusehen.

Es würde viel zu lange Dauern soviel Vertrauen zu einem Einzeltier aufzubauen das dieses einen "akzeptiert.

 

Bisschen OT: Vielleicht hilft neben der Tarnung auch Harfe spielen - zumindest bei Hirschkühen scheint das (bis zu einem gewissen Grad der Annäherung) zu funktionieren. 😉

Ist zumindest schön anzusehen und anzuhören. 🎵

stiller Gruß

Manfred

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Hallo,

deine Frage "Ist Tarnung wichtig?" musst du für jede Tierart gesondert stellen und möglicherweise auch für jeden Standort. 

Willst du bei mir auf dem Land z.B. Eichelhäher  fotografieren, ist das ohne Tarnung unmöglich. Aus manchen Stadtparks habe ich Bilder von diesem Tier gesehen, da kann ich nur staunen. An meinem Vogelhaus kann ich die Meisen und Gimpel ohne Tarnung fotografieren aber der Kernbeißer reagiert schon, wenn ich die Kamera innerhalb des Tarnbereiches zu schnell schwenke.

Die zweite Frage ist, wie nahe willst du an das Tier heran. Bei Kleinvögel ist das mit 300mm ziemlich schwer aber auch mit 600mm ist es nicht immer leicht formatfüllende Bilder zu bekommen ohne nachher cropen zu müssen. Hier sind natürlich deine persönlichen Ansprüche an deine Bilder in deine Frage einzubauen.

Die menschliche Kontur und leichte Bewegung ist für manche Tierarten ausreichend für die Flucht. Andere Tierarten sind scheinbar nur vom Geruch oder durch das Gehör abhängig. 

Du kannst einen Auerhahn nicht mit den Erfahrungen bei einer Meise beurteilen. Du musst bei jeder Art Erfahrung sammeln, ob du auf Tarnung, Wind oder Geräusche achten musst. Bei manchen Vögeln reicht sehr oft das Auto! Manche Tierarten reagieren schon, wenn du ein Tarnzelt hinstellst, sie akzeptieren es oft erst nach ein bis zwei Tagen.

Grüße

Kurt

 

 

 

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Ich behaupte auch manche Tiere können auch zählen, bin ich bei den Bibern unterwegs und sitze alleine am Ufer, dann kommen sie sogar aus dem Wasser auf ca. 2 m ran. Bin ich zu zweit bleiben sie im Wasser, ist noch wär dabei, obwohl wir uns ruhig verhalten, bleiben sie im Wasser und halten schon wesentlich mehr abstand😉 LG Roland

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