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Ist Tarnung wichtig?


Sailer

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Tarnung bedeutet ja auch Überlistung. Überlistung ist aber immer mit einem Höchstmaß an Respektlosigkeit verbunden und immer auch das Einfallstor von Bedrohungen jeder Art. Da man ja heute durchaus zu Recht auch über Tierrechte nachdenkt, gleichwohl sie nicht mit den von der betroffenen Spezies selbst formulierten Menschenrechten vergleichbar sind, ist es zumindest einmal ratsam zu überlegen, ob es statthaft ist, Tiere in jeder erdenklich intimen Position (beim Kopulieren, bei Fressen) oder Lage (im Nest, mit Gelege) ohne Frage nach Zustimmung fotografisch "abzuschießen", wie man so schön sagt. Und wenn ja, haben die Tiere eigentlich nicht auch "Rechte" an ihren Bildern und ein Recht auf Privatsphäre? Sicherlich liegen die Dinge da anders als beim Menschen. Aber wir kommen nur schwer an sie heran, weil wir sie nicht fragen können. Dies bedeutet wiederum nicht, dass wir diese Sachen gänzlich ignorieren können, denn die letzten Jahrzehnte haben gezeigt, dass viele Tierarten mit mehr Intelligenz, Empathie und Bewußsein ausgestattet sind, als man früher annahm.

Wir müssen also mit unseren eigenen Maßstäben an die Sache herangehen. Ein bisschen Respekt schadet da nicht. Wenn ich Tiere fotografiere, habe ich ein gutes Gefühl, dass sie das mitbekommen. Bei z.B. ornithologisch oder naturschutzbedingt begründeten Beobachtungen sehe ich das etwas differenzierter, weil es hier darum geht, die Tiere vor dem vom Menschen angerichteten Schaden zu schützen, was absolute Pflicht ist.

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Am 25.1.2021 um 10:38 schrieb hoss:

blauen Jeans, einer knallroten Regenjacke

So bin ich letztens auf meiner Gänseroute geradelt, nur die Mütze war schwarz (Tarnkappe🙂). Entweder waren die Gänse vorher schon zu oft durch andere Radfahrer/Wanderer gestört worden oder sie haben mich nicht erkannt, jedenfalls waren sie schreckhafter als sonst. Jetzt bin ich wieder im gewohnten Dunkelblau unterwegs. Ich vermeide schnelle Bewegungen, steige auch schon vom Rad, bevor ich meine Hotspots erreiche.

In Münsters Rieselfeldern stand kürzlich ein KB-Profi im Tarnanzug mit seinem Stativ mitten auf dem Wanderweg, um einen scheuen Singvogel zu fotografieren. Andere Wanderer mußten über den schlammigen, teils vereisten Wegesrand ausweichen. Das führte zu lautem Gerede  wie "Vorsicht, rutschig! Aufpassen, glatt!", was den scheuen Vogel zur Flucht veranlasste. Ein professionelles Outfit ersetzt halt kein professionelles Verhalten.

bearbeitet von Olygraf
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vor 1 Stunde schrieb Karsten H.:

Ein bisschen Respekt schadet da nicht.

Naturfotografie bedeutet für mich auch, auf ein Foto zu verzichten, wenn durch mein Fotografierverhalten Tiere gestört werden könnten. Ich sehe öfter beim Radfahren Raubvögel oder Reiher. Wenn ich anhalten würde, um zu Fotografieren, würde ich ein unnötiges Auffliegen provozieren. 

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vor 24 Minuten schrieb Olygraf:

Ein professionelles Outfit ersetzt halt kein professionelles Verhalten.

Am 25.1.2021 um 11:13 schrieb Fanille:

Auf keinen Fall darf man den Tarnanzug als Allwunderwaffe ansehen.

Eigentlich wollte ich bei meinen ersten Kommentar noch schreiben, dass es Personen gibt die durch ein solches Outfit die wichtigsten Punkte "richtiges Verhalten und Bewegen" zu kompensieren zu Versuchen. Dein Erlebnis bestätigt das 🙂

 

 

 

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vor 21 Stunden schrieb Ausmeinersicht:

Ich behaupte auch manche Tiere können auch zählen, bin ich bei den Bibern unterwegs und sitze alleine am Ufer, dann kommen sie sogar aus dem Wasser auf ca. 2 m ran. Bin ich zu zweit bleiben sie im Wasser, ist noch wär dabei, obwohl wir uns ruhig verhalten, bleiben sie im Wasser und halten schon wesentlich mehr abstand😉 LG Roland

Aufgrund deiner Erfahrung möchte ich noch eine Ergänzung bezüglich Geruch oder was es sonst für Sinne sind, hinzufügen. Ich kenne eine Alm, wo sich die "wilden" Murmeltiere füttern lassen. Bei Frauen fressen sie manchmal auch aus der Hand, bei Männern hatten sie eine größere Fluchtdistanz, warum auch immer.  Als ich aufrecht dort stand und ca. 300m entfernt für mich aus meiner Perspektive gerade noch ein Hund erkennen ließ, für das Murmeltier mit Sicherheit unsichtbar, verschwand das Murmeltier fluchtartig auf der Stelle. Ob es Geruch oder was es auch immer war, kann ich mir nicht erklären. Wahrscheinlich sind es für uns nicht wahrnehmbare Schallwellen oder geringste Geruchsveränderungen, die solches Fluchtverhalten auslösen.

Bei intelligenteren Vogelarten, weiß man, dass es eine gewisse Anzahlunterscheidung zwischen eins und mehrere unterscheiden können. Ich bin deshalb oft gar nicht so böse, wenn jemand bei meinem Ansitz vorbeigeht. ich habe danach oft das Gefühl, wenn diese Menschen weitergegangen sind, dass die Tier leichter herauskommen, weil sie glauben, dass niemand mehr da ist. Aber das gilt nur für bestimmte Arten.

 

Grüße

Kurt

 

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vor 9 Stunden schrieb turbok:

Aufgrund deiner Erfahrung möchte ich noch eine Ergänzung bezüglich Geruch oder was es sonst für Sinne sind, hinzufügen. Ich kenne eine Alm, wo sich die "wilden" Murmeltiere füttern lassen. Bei Frauen fressen sie manchmal auch aus der Hand, bei Männern hatten sie eine größere Fluchtdistanz, warum auch immer.  Als ich aufrecht dort stand und ca. 300m entfernt für mich aus meiner Perspektive gerade noch ein Hund erkennen ließ, für das Murmeltier mit Sicherheit unsichtbar, verschwand das Murmeltier fluchtartig auf der Stelle. Ob es Geruch oder was es auch immer war, kann ich mir nicht erklären. Wahrscheinlich sind es für uns nicht wahrnehmbare Schallwellen oder geringste Geruchsveränderungen, die solches Fluchtverhalten auslösen.

Bei intelligenteren Vogelarten, weiß man, dass es eine gewisse Anzahlunterscheidung zwischen eins und mehrere unterscheiden können. Ich bin deshalb oft gar nicht so böse, wenn jemand bei meinem Ansitz vorbeigeht. ich habe danach oft das Gefühl, wenn diese Menschen weitergegangen sind, dass die Tier leichter herauskommen, weil sie glauben, dass niemand mehr da ist. Aber das gilt nur für bestimmte Arten.

 

Grüße

Kurt

 

Bei Vögel geht das recht gut, mit einer Gruppe mitgehen und sich dann behutsam absondern von der Gruppe. Mach ich ab und zu und funktioniert recht gut, wenn man dann eine gute Stelle zum abtauchen hat. Und das lautlose knipsen macht sein übriges. LG Roland 

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Ich bin einem Grünspecht bei uns im Garten schon sehr nahe gekommen, weil ich die Kamera die ganze Zeit vor dem Gesicht gelassen habe. Und dann Zeitlupenbewegungen.

Ähnlich bei Störchen. Hinter einem stattlichen Baum anschleichen und dann nur ganz langsam mit Kamera vor dem Gesicht drumherumschauen und möglichst im Schatten bleiben. Nur schauen ohne Kamera war bisher i.d.R. nicht klug.

Edit 1 Stunde später:

Also ich denke schon über einen Tarnanzug nach. Wenigstens zum Ausprobieren. Also etwas mit Kunstblättern außen dran vielleicht...

bearbeitet von Trubadour
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Hände und Gesicht bedecken hilft, auch sollte man sich nicht zu offensichtlich für sie interessieren.

Vor allem aber: Tiere werden ungern verfolgt, und reagieren dann mit Flucht. Sich selber ruhig hinsetzen und die Tiere den Abstand bestimmen lassen, dann kommen sie mit der Zeit oft enorm nah dran.

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Manchmal geht es einfach nicht ohne Tarnung:

Ich habe an einem großen Fischteich mehrere Eisvögel beobachtet und in einer kleinen Bucht einen Ansitz angeboten. Der wurde auch nach einiger Zeit gut angenommen.

ABER: Langsam vorbeigehen, stehen bleiben ging überhaupt nicht. Sogar, wenn ich auf einem Hocker unbeweglich saß , zog der Eisvogel schon im Anflug eine Kurve und war weg.

TARNZELT: Der Eisvogel kam manchmal schon nach 20 Minuten, beobachtete die Gegend, betrieb ausführlich Federnpflege, holte sich zwischen durch immer wieder einen Snack und fraß ihn auch sofort ( siehe meine Fotos im Forum).

Diese braune Kugel, aus der ein schwarzes Rohr ein wenig herausguckt, störte ihn offensichtlich überhaupt nicht.

Grüße   Michael

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vor 10 Stunden schrieb olyfoto:

ABER: Langsam vorbeigehen, stehen bleiben ging überhaupt nicht. Sogar, wenn ich auf einem Hocker unbeweglich saß , zog der Eisvogel schon im Anflug eine Kurve und war weg.

Genau meine Erfahrung! Allerdings Fahrradfahrer, die direkt vorbei fuhren, interessierten den Eisvogel offensichtlich nicht. Sogar mit Hund dabei. Also scheint es so zu sein, dass der Vogel erkennt, dass man sich für ihn interessiert. Das erhöhte Fluchtverhalten kann ich mir deshalb nur so erklären, daß besonderes Interessse normalerweise nur andere Tiere zeigen, die Hunger haben...

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vor 11 Stunden schrieb olyfoto:

TARNZELT: Der Eisvogel kam manchmal schon nach 20 Minuten, beobachtete die Gegend, betrieb ausführlich Federnpflege,

Das Verhalten der Tiere ist sicherlich auch von den täglichen Gegebenheiten abhängig und nicht vom Tarnzelt. Wenn ich auf den Eisvogel warte kommt dieser mit stetiger Regelmäßigkeit an den von mir gewählten Standort, abhängig davon welches Revier gerade bebrütet oder bevorzugt wird. An den insgesamt 3 Teichen, wo mindestens 2 Paare anzutreffen sind herrscht immer reger Publikumsverkehr. So sind die Vögel sicherlich im Laufe der Zeit auf Menschen und Hunde konditioniert und zeigen ihr Verhalten auch wenn viele Zuschauer oder schlimmer, Fotografen mit Spiegelschlag oder Verschlußgeräusch zugegen sind. 

An "einsamen" Bächen oder Teichen sieht das sicherlich anders aus.

bearbeitet von jsc0852
Ich hasse die Smartphone Autokorrektur
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