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Aussichtsplattformen - Baumwipfelpfade


dpa

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Zu dem Bild hat sich eine interessante Diskussion entwickelt.

Mich würde mal interessieren: Hat jemand eigentlich schon Bilder von (Wild-)tieren an Baumwipfelpfaden machen können?

Je länger ich darüber nachdenke, habe ich das Gefühl, wir bauen da nur unsere "Verbundenheit zur Natur" gut sichtbar in die Natur. Stören uns aber gar nicht daran, das im Umkreis von 1-2 km schon aufgrund des Lärms sämtliches Wildleben vertrieben wird. 

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Es gibt in Bad Harzburg einen Baumwipfelpfad, der Batnights anbietet. Man trifft sich bei Dämmerung, läuft den Pfad lang und lernt etwas über Fledermäuse und kann sie bei der Jagd beobachten. Fotos habe ich aber keine gemacht. Die Führung war schon interessant, klar: das würde auch ohne Baumwipfelpfad funktionieren... Dann aber mit weniger Gästen, vermute ich mal. 

Von unten erinnert das Bauwerk auch eher an Stadt als an Wald... Aber: ich habe  die Hoffnung, dass sich die Menschen dann eher dort aufhalten, als mitten im Nationalpark. Nebenan wurde jetzt eine Schwebebahn errichtet -> noch mehr Action und Tourismus. Trotzdem hoffe ich immer noch, dass zumindest einigen Besucher etwas mitnehmen und hinterher den Wald mehr achten. Ob das den Aufwand rechtfertigt sei dahingestellt.

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Kenn ich. IN der Stadt lass ich mir das ja gefallen, wie die Nationalparkhäuser in der Eifel u. ä. Mitten im Wald finde ich es Kontraproduktiv und erreicht leider eher das Gegenteil von dem, was es vorgibt erreichen zu wollen. 

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vor 8 Stunden schrieb dpa:

Mich würde mal interessieren: Hat jemand eigentlich schon Bilder von (Wild-)tieren an Baumwipfelpfaden machen können?

Ich habe noch keine Bilder von Wildtieren machen können. Aber die Tiere sind da. Sie stören sich wahrscheinlich viel weniger an dem Trubel, als wir es vermuten. Ich habe Rehe, Wildscheine, Füchse, Baummarder, Eichhörnchen, Fledermäuse, Salamander, Blindschleichen, Ringelnattern, alle Spechtarten, Uhu, Waldkautz, Mäusebussard, etc. in der Nähe des Pfades schon gesehen und gehört.

Das Problem mit dem Baumwipfelpfad ist, neben der Waldzerstörung, das hohe Besucheraufkommen pro Einwohner für unseren Ort. Das Verhältnis ist 14mal so hoch wie in Mallorca oder 46mal so hoch wie in Berlin. Die meisten Besucher kommen im PKW. Das bedeutet viele Parkplätze, hohes CO2 Aufkommen, Lärm, Müll, etc. und das an den Tagen wo die Anwohner gerne ihre Ruhe hätten (an Wochenenden und Feiertagen). 

Zudem stellen wir jetzt nach fast. 5 Jahren fest, dass alle Bäume in der Nähe des Pfades beim Errichten verletzt worden sind. Hauptsächlich wurden die Baumwurzeln geschädigt. Jede Stütze des Pfades hat ein Betonfundament, schweres Gerät wurde zum Aufbau eingesetzt. Es ist nur eine Frage der Zeit bis diese Bäume (hauptsächlich Buchen und Eichen) aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Die Fichten am Pfad sind schon fast alle geschlagen worden. Bald ist das kein Baumwipfelpfad mehr, sondern nur noch ein Hochpfad ohne Bäume.

Zur Bewältigung der PKW-Flut wurden Parkplätze erweitert und neu angelegt - "natürlich" geteert und somit versiegelt. Das Oberflächenwasser wird in den Wald am Rande von Pfad geleitet. Die gesamte Bodenstruktur verändert sich. An manchen Stellen stehen Bäume wochenlang im Wasser. Wurzelfäulnis ist die Folge und plötzlich fallen die Bäume bei einem leichte Windzug einfach um. 

Aus meiner Sicht kann ich nur jeder Gemeinde raten die Finger von solchen Projekten zu lassen.

bearbeitet von ej foto
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Das schildert ziemlich genau die Probleme, die ich in solchen Engagements sehe. Man gibt vor, dem Mensch die Natur näher zu bringen, stattdessen bringt man den Mensch auch noch in den letzten kärglichen Rest, den wir heute als Natur ansehen, es sind sowieso eher Holzplantagen. https://www.wiwo.de/politik/deutschland/peter-wohlleben-in-deutschland-gibt-es-eher-plantagen-als-waelder/24943708.html

Gerade für "Wildlife" - Fotografen halte ich das für ein interessantes Thema. Mit Wildlife meine ich auch das heimische wilde Leben, denn auch mit weiten Flugzeugreisen zum fotografieren unberührter Landschaften habe ich persönlich meine Probleme, kann aber gönnen. Doch man "berührt" die unberührte Natur und macht sie obendrein auch noch bekannter. Von einer (heimischen) Natur, die Flora und Fauna eine natürliche Lebensweise ermöglicht, entfernen wir uns gleichzeitig. 

Rehe sind Steppenbewohner, in den Wald ziehen sie sich allenfalls bei Gefahr zurück. Das kann man nur auf - ehemaligen - Truppenübungsplätzen wie der Dreiborner Höhe in der Rureifel beobachten. Unsere städtische Deponie lud vor Corona jährlich zu einem ornithologischen Rundgang, denn seltene Vögel kommen dort am häufigsten vor. Allein 20 Arten von denen auf der roten Liste, auch ein Eisvogel lebt dort. Auf einer Mülldeponie. Die scheint den Vögeln besser zu gefallen als das Umfeld eines Baumwipfelpfades. 

Ich vermisse den pädagogischen Ansatz, wie man Natur besuchen und sich ihr gegenüber verhalten sollte. Gerade nicht so wie gezeigt. Unvergessen bleibt mir der Pfingstsonntag in der Eifel letztes Jahr, ich ging einen Wanderweg, wegen Corona verbrachten viele Pfingsten nicht auf Mallorca sondern hier. Pro Minute 10 Wanderer 3 Biker und zwei Hunde (ohne Leine, ohne Reaktion auf Rufe vom Herrchen oder Frauchen) . Pro Minute. Auf einem schmalen Waldpfad. Ich bin auf parallel-Wege ausgewichen, da war kaum jemand. Da der Pfad war so schön war, bin ich ihn zwei Tage später nochmal gegangen. 3 Wanderer pro Stunde, schönes Naturerlebnis. 

vor 2 Stunden schrieb ej foto:

Sie stören sich wahrscheinlich viel weniger an dem Trubel, als wir es vermuten.

Das hat mich an "meinem" ersten Eisvogel so verblüfft. An der Fischtreppe einer Schleuse mit entsprechendem Schleusenlärm, vielen Spaziergängern, fast genauso vielen herumtollenden Hunden. Von dem Sujet der Bierwerbung war das alles weit entfernt, von Natur pur auch. Er musste sich an den Trubel gewöhnen, so wie die Rehe sich daran gewöhnen mussten, den ganzen Tag im "Schutzbunker" zu verbringen. Aber es ist eine Schande, das als Natur zu "verkaufen". Gerade wenn man sie damit nur noch mehr zerstört.

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Der Aussichtspunkt unter dem Pfad ist ein besseres Beispiel aus alten Zeiten. Da waren das Wanderziele, meist von Wandervereinen installiert. Um ein Ziel zu haben, obwohl eigentlich der Weg (die Wanderung) das Ziel war. Wenn's nach mir ginge, bitte ohne singen. Man ist dahin gewandert, hat seine Brotzeit genossen und den Ausblick bewundert. Und dann ist man durch die Natur zurückgewandert.

Für Eisvogel und Reh ist auch das verzichtbar, aber es war weitaus umweltverträglicher als diese Baumwipfel-Eventzentren mitten im Wald (Bad Harzburg klammere ich da mal aus). Demnächst könnten es Baum(stümpfe ohne)Wipfel-Pfade werden, da würden sie einem pädagogischen Ansatz leider eher gerecht: "Und hier sehen Sie, wie der Mensch mit der Natur umgeht..."

Aber das will dann ja leider keiner sehen.

bearbeitet von dpa
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vor 8 Stunden schrieb dpa:

Bad Harzburg klammere ich da mal aus

Warum den? Da war ich auch mal, damals mit unserem Enkel, und ich halte ihn auch nicht für besser als die anderen. Dort gibt es, wenn ich mich recht entsinne,  eine Fernrohrattrappe. Wenn man da durch schaut, sieht man ein Wildschwein. Nur leider kein echtes, sondern eine im Wald aufgestellte Blechsilhuette. 🤔

Gruß Rolf

bearbeitet von Grek-1
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vor 1 Stunde schrieb Grek-1:

eine im Wald aufgestellte Blechsilhuette

Dieser Quatsch steht auch auf dem Kermeter, ein ordentliches, recht unberührtes Waldstück. Jetzt beginnt am Parkplatz ein durchgestylter Naturparkour. Furchtbar.

Bad Harzburg klammere ich aus, weil das Ganze dort neben der Seilbahn, am Kurpark, an der Schnellstraße zum Brocken stattfindet. Da ist keine Natur, wird also auch keine gestört. 

Bedeutet zwar nicht, das ich das schön finde, aber damit kann ich mich noch arrangieren und einen Bogen drum herum machen.

So Baumwipfelpfade wie auf dem Foto oben erinnern mich an eine Sendung von "Verstehen sie Spass", in der Reinhold Messmer kurz vor der Gipfelerklimmung auf ein Kiosk trifft. Was hat der sich aufgeregt! Zu Recht.

Wer vorher mal an der Saarschleife wandern war und mit seinem Enkel bspw. Von Bethingen aus 10 km durch "unberührte" Natur dorthin wandert, wird einen Kulturschock bekommen. Der Enkel ein Eis.

Und Unverständnis ernten, weil man da doch ganz bequem mit dem Auto hinkommt.

bearbeitet von dpa
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vor 2 Stunden schrieb dpa:

Dieser Quatsch steht auch auf dem Kermeter,

Da war ich vergangenen Herbst. Das ist meine alte Heimat. Blech-Waldbewohner habe ich da aber nicht gesehen. Auch dort gibt es einen Aussichtspunkt über den Rursee, aber das ist eine Holzhütte und ein Holzgeländer.

Der Wanderweg dahin ist allerdings mehr eine Autobahn, weil der auch barrierefrei ist. Das ist schon gut für alle mit Handicap, aber meine Wege sind das nicht. Ich gehe lieber die schmalen Pfade abseits der Ströme.

Kermeter.jpg

bearbeitet von Grek-1
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vor einer Stunde schrieb Grek-1:

Da war ich vergangenen Herbst. Das ist meine alte Heimat. Blech-Waldbewohner habe ich da aber nicht gesehen. Auch dort gibt es einen Aussichtspunkt über den Rursee, aber das ist eine Holzhütte und ein Holzgeländer.

Der Wanderweg dahin ist allerdings mehr eine Autobahn, weil der auch barrierefrei ist. Das ist schon gut für alle mit Handicap, aber meine Wege sind das nicht. Ich gehe lieber die schmalen Pfade abseits der Ströme.

Als Natur-Fotograf bin ich natürlich dort auch hin und wieder wegen der herrlichen Pano-Aussicht von der Hirschley unterwegs. Meist unter der Woche und vormittags - da bin dann fast allein auf weiter Flur...😎

pano_01.jpg

bearbeitet von Georg M.
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Mensch Georg, du hast es gut!

Ich glaube, ich muss mir mal überlegen, im Rentenalter wieder in die Nordeifel zurück zu ziehen. 😉

Kann es sein, dass dein Pano schon älter ist? Ich meine , im letzten Jahr war der Blick nach rechts Richtung Schwammenauel schon ziemlich zugewachsen.

Gruß Rolf

bearbeitet von Grek-1
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vor 3 Stunden schrieb Grek-1:

Mensch Georg, du hast es gut!

Ich glaube, ich muss mir mal überlegen, im Rentenalter wieder in die Nordeifel zurück zu ziehen. 😉

Kann es sein, dass dein Pano schon älter ist? Ich meine , im letzten Jahr war der Blick nach rechts Richtung Schwammenauel schon ziemlich zugewachsen.

Gruß Rolf

Das wird ca. 2 Jahre alt sein. Bei Ablichten stehe ich dort mit Stativ in "erhöhter Position" auf dem Tisch und mache Hochformataufnahmen...📷 So werden die Bäume ein wenig niedriger...:classic_cool:

HG Georg

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vor 10 Stunden schrieb dpa:

Bad Harzburg klammere ich aus, weil das Ganze dort neben der Seilbahn, am Kurpark, an der Schnellstraße zum Brocken stattfindet. Da ist keine Natur, wird also auch keine gestört. 

In Bad Harzburg breitet sich das Teil auch weiter aus. Zuerst war die historische Seilbahn samt Gaststätte auf dem Berg, dann kam der Baumwipfelpfad, die Schwebebahn und ein großes Hotel direkt am Wald. Mal gucken was dann noch kommt. Immerhin gab es schon die Großparkplätze...

Allgemein würde ich mir wünschen, dass solche Bauten mehr in die Landschaft und Örtlichkeit eingebunden werden. Wieviel Tourismus kann der Ort verkraften? Wie gestalte ich das Bauwerk, damit es nicht zu mächtig wirkt? Wie sorge ich dafür, dass die Tiere dort weiter ihren Platz haben bzw. Ausweichplätze bekommen? Im Harz werden die ersten Wege gesperrt, damit die Tiere Rückzugsräume haben, eigentlich traurig, aber geht wohl nicht anders. Und deshalb finde ich es auch gut, wenn man die Massen kanalisiert.

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vor 2 Stunden schrieb talonmies:

m Harz werden die ersten Wege gesperrt,

Im Hunsrück gibt es einen Ort namens Langweiler, da habe ich vor 20 Jahren tatsächlich mal Urlaub gemacht. Fand den Namen gut 😆

Dort gibt es eine malerische Talsperre, aber rundum ist der Zugang verboten,  mit einem mächtigen Zaun. Ich hab mich geärgert, aber den Sinn verstanden und akzeptiert. Anders geht's (leider) nicht.

Im tiefen Wald drumherum habe ich dann zum ersten mal einen Luchs in freier Wildbahn gesehen. Man muss das auch mal aus seinem Betrachtungswinkel sehen, dann funktionierts!

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vor 21 Stunden schrieb Georg M.:

Als Natur-Fotograf bin ich natürlich dort auch hin und wieder wegen der herrlichen Pano-Aussicht von der Hirschley unterwegs. Meist unter der Woche und vormittags - da bin dann fast allein auf weiter Flur...😎

... hier  von der anderen Seite. Rursee-Panorama-_5043430-Kopie-2.thumb.jpg.82d9435459ac98fb52ddcaf1c09ac3f3.jpg

Ziemlich in der Mitte des Bildes ist seit Jahren der Parkplatz, der jetzt diesen "Waldpfad" hat. Während die Wanderer vom Parkplatz aus sich in alle Richtungen verteilten, verwandelt sich die Mitte - wenn der Tourismus wieder startet -  nun zu einem neuen akustischen Epizentrum mit vielfacher Verweildauer, mitten im recht großzügigen Waldgebiet. Für die Tiere - wieder einmal - kein Gewinn.

bearbeitet von dpa
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Am 7.3.2021 um 10:52 schrieb Grek-1:

Der Wanderweg dahin ist allerdings mehr eine Autobahn, weil der auch barrierefrei ist. Das ist schon gut für alle mit Handicap, aber meine Wege sind das nicht. Ich gehe lieber die schmalen Pfade abseits der Ströme.

Da sind wir doch aber wieder bei der anderen Seite der Medaille, das wurde ja bereits einmal erwähnt in der Diskussion beim Bild.

Was ist, wenn das jeder so macht?

Das ist jetzt nicht bös gemeint, Rolf. Ich stehe absolut hinter Deinem Gedanken, ich denke die meisten von uns hier haben den auch. Ist das aber nicht ein wenig die Wahl zwischen Pest und Cholera? Übertourismus (fern wie nah) ist so oder so ein Problem: wenn alle auf der "Autobahn" wandern, oder alle einen eigenen neuen Pfad durch das "Gebüsch anlegen".

Wenn man sich mit den Leuten vom Nationalpark im Bayrischen Wald unterhält, finden die das eigentlich schon ganz gut, dass sich die meisten Besucher auf den Autobahnen bewegen, egal ob durchs Gehege oder auf den Osser.
Oder unterhaltet Euch mal mit den Anwohnern des Landkreises Miesbach, wenn an schönen Wochenenden "ganz München" am Tegernsee und Umgebung  einfällt. Vor Covid: Potential zum Geldverdienen, während Covid nun Gefährdung und Belästigung.

Und abgesehen von den wenigen Nationalparks ist Wald in Deutschland doch eher Kulturlandschaft, als unberührte "natürliche" Natur. Keine Entschuldigung die kaputt zu machen, aber manchmal klang das hier schon ein bisserl arg nach Rousseau.

Beste Grüße
Leo

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vor 2 Stunden schrieb Leo Cernitori:

Problem: wenn alle auf der "Autobahn" wandern, oder alle einen eigenen neuen Pfad durch das "Gebüsch anlegen".

Ich sehe das Problem mittlerweile darin ,das beides geschieht. Zum Natur erleben...

vor 2 Stunden schrieb Leo Cernitori:

Und abgesehen von den wenigen Nationalparks ist Wald in Deutschland doch eher Kulturlandschaft, als unberührte "natürliche" Natur.

Das ist ein Nationalpark. Voller Fichten. Auch der Wald in Nationalparks ist Kulturlandschaft. Die ältesten Bäume die ich je gesehen habe stehen im "Urwald" Sababurg, doch es ist kein Urwald, es sind alte Hütebäume, erst vor 100 Jahren haben sie Ihre Funktion als "Schweinemastbetrieb" verloren. 

vor 2 Stunden schrieb Leo Cernitori:

Keine Entschuldigung die kaputt zu machen, aber

... wir machen's trotzdem. 😏 Sorry, kein Angriff, aber der musste sein.

Das ist nun mal in letzter Konsequenz, das worum es geht. Die Tiere und Pflanzen lesen die Infotafeln und guten Absichten nicht, die suchen nur einen Raum zum Leben, Essen und schlafen. Und einen Platz, wo sie Ihre Kinder großziehen können, ohne das Biker und Pilzsucher durchbrettern. Den Raum kann man nicht zweimal verteilen. 

Ich würde solche "Mensch in die Natur"-Bringeinrichtungen sogar begrüßen; wenn die Menschen sich dort so leise und Respektvoll verhalten würden, das sie sogar mal ein Reh sehen und nicht stören würden. 

Es gibt dort an anderen Stellen tatsächlich Gebiete, die vom Tourismus verschont sind und bleiben, das aber wird mit Hinweisen vor nicht geräumter Munition des Truppenübungsplatzes erreicht, nicht mit Respekt vor der Natur. 

Ich mache dort seit Jahren Urlaub und beobachte das mit Sorge: Es wird mit urwüchsiger Natur und der ach so scheuen Wildkatze geworben, den nun strömenden Touristen werden immer mehr Hot Spots geboten. Mit Rousseau hat das m. E. wenig zu tun. 

Wir haben ja schon die Alpen planiert und mit Liften ausgestattet, um unseren Spaß beim Skilaufen zu genießen. Ohne Rücksicht auf die Natur, das fand ich auch erschreckend, Immerhin war man so ehrlich, die Natur ganz offen für den eigenen Spaß buchstäblich plattzumachen.

Die Einrichtungen im Titel bergen aber eine viel verlogenere Absicht: Natur plattzumachen und dabei vorzugeben, im Interesse der Natur zu handeln. Das hat was von Feuerwehrmännern die Brände legen und dann auch noch vorgeben, aktiven Brandschutz zu betreiben.

Das hat mittlerweile schon eine neue Dimension erreicht. Für die Natur - ob unberührt oder nicht - gibts bei der Raumverteilung nur entweder oder, kein sowohl als auch. 

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vor einer Stunde schrieb dpa:

Die Einrichtungen im Titel bergen aber eine viel verlogenere Absicht: Natur plattzumachen und dabei vorzugeben, im Interesse der Natur zu handeln. 

Das sehe ich genauso, und dabei steht nur eins im Vordergrund: Für die Aktionäre Gewinn zu machen 🙂

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