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Sternenhimmel im Frühsommer


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Blick in den Sommersternhimmel Anfang Juli mit dem 8mm Weitwinkelobjektiv.

Zunächst an zwei Einzelbildern 30 Sekunden am Fotostativ belichtet (F/2 ISO1250, E-M1.III)

Außer Kontrast nicht wesentlich bearbeitet.

9.7. ca 23:30 Blick Hoch hinauf Richtung Südosten

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Der hellste Stern hoch oben ist die Wega (Vega) im Sternbild Leier.

Wer auch frei Sicht gegen Südosten hat, dem wird das hellste Objekt, der Jupiter und als zweithellstes auch den Saturn auffallen. Hier hinter dem Baum/Strauch rechts unten verdeckt.
 

Die Milchstraße zieht sich von Süden nach Norden. Im Süden wenig über den Horizont das Sternbild des Schützen wo auch das Zentrum unsere Galaxie ist. Am anderen Ende sieht man hier gerade noch das Sternbild des Perseus. Weiter würde es da dann links des Wintersternbilde Orion gehen. Aber da steht jetzt die Sonne.

Mit freiem Auge kann man hier die hellsten Sterne sehr gut finden, hier am Foto bedingt durch diese Aufnahmetechnik werden die hellsten Sterne nur gleich hell und damit schlecht gezeigt.
 

Helle Sterne brennen ja gleich aus und werden ja dabei kaum größer, und auch dunklere werden immer heller je länger man belichtet.

So muss man hier vielleicht etwas suchen:
Links unterhalb der Wega, ziemlich genau in der Bildmitte ist der hellste Stern Deneb, der den Schwanz des Sternbild Schwan markiert. Und rechts in der Milchstraße der helle Stern Altair im Sternbild Adler.

Wega, Deneb und Altair bilden das „Sommerdreieck“.


In der Milchstraße verdecken einige dunkle Staubwolken immer wieder das viele Sternenlicht der Milchstraße,was man entlang der Milchstraße an dunklen Orten auch gut mit eigenen Augen sehen kann.


Zwischen Altair und Wega z.b. stehen vor einem solchen dunklem Bereich einige Sterne die ein Muster eines Kleiderbügels zeigen: Collinder 399 (kurz Cr399). Mit freiem Auge sind nur die hellsten Sterne gerade noch zu sehen. Mit dem Fernglas füllt er das Bildfeld und auf Fotos ist er auch leicht zu entdecken wie man sieht. Selbst auf diesem extremen Weitwinkel.

 

Rechts unterhalb des Deneb ist ein rötlicher großer Bereich, der Nordamerika Nebel (NGC7000). Den sieht man nur auf Fotos gut, denn unser Auge ist beim dunkelroten Leuchten des Ionisierten Wasserstoff (H-alpha) kaum empfindlich. Normale Digitalkameras auch nicht, aber zumindest bei den normalen Olympus Kameras kommen 1/3 dieses Licht durch und man kann dunkles ja auch verstärken.
Wer diese Gasnebel in voller Pracht abbilden will, lässt die in den Digitalkameras verbauten Filter entfernen oder kauft eine spezielle Astrokamera, die dieses schwache Leuchten zu 100% auf den Sensor lassen.

Hier habe ich ein Weichzeichenfilter vorgehalten (Cockin P830). Dabei wird das Licht hellerer Sterne auf eine größere Fläche verteilt und da man nicht so  leicht in die Sättigung kommt sind auch die Farben der Sterne zu sehen.

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Mit einer gewölbten Ultraweitwinkellinse und solchen flachen Filter erzeugt aber jede helle Lichtquelle (wo leider immer einiges in meiner Umgebung zu finden ist) aber auch starke Reflexe die man hier sehen kann.

Plötzlich erkennt man auf diesem Bild das W der Kassiopeia am linken Ende der Milchstraße, Die Sternbilder werden ja durch die hellen Sterne markiert und so kann man sich bei Wega rechts unterhalb die Saiten eine Leier zwischen den 4 Sternen denken.

Der Schwan wie er mit langem Hals entlang der Milchstraße zu fliegen scheint, links und rechts des zweiten Stern des Deneb (Sadr) die helleren Sterne, die in den langen Flügel des Schwans bilden.

Ganz vorne steht der orange Kopfstern Albireo, Einer der schönsten Doppelsterne wo ein Blauer und Oranger Stern im einfachen Fernrohr sichtbar werden.

Der granatrote Stern zwischen Deneb und Kassiopeia heißt auch Granatstern. Über Jahrzehnte der größte bekannte Stern, und man kann ihn gerade noch mit freiem Auge sehen. In den letzte Jahren wurden aber weitere wesentlich größere Sterne gefunden.
Er steht inmitten eines großen Gasnebel wo auch der bekanntere „Elefantenrüsselnebel“ (eine Dunkle Wolke vor dem leuchtenden Gas.
 

Zur linken oberen Ecke der „Kleine Wagen“ oder Bär mit dem Polarstern und hinten im Kasten / Körper der orange Stern Kochab. Wichtig für die, die ihre Nachführung schnell auf den Himmelspol ausrichten wollen.

Rechts unterhalb des Altair und am Rand der Milchstraße sieht man die charakteristischen Sterne des kleinen Sternbild Delphin. Wer mal die Milchstraße beobachtet wird ihn dann auch leicht finden.


Und noch mal einiges Eingezeichnet:


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Die Sternbilder mit ihren internationalen Abkürzungen.

Cygnus (Schwan/CYG) mit dem Schwanzstern Deneb (D) und Kopf:: Albireo.
Der 2 Stern nach Deneb nennt sich Sadr (S) und hinunter der 1. Stern im Flügen Gienah (G) hier kann man auch mit freiem Auge 52 Cyg sehen: genau dazwischen und unterhalb Gienah war vor ca. 8000 Jahren eine SuperNova, dessen Überrest jetzt den Cirrusnebel bildet.


Zur Kassiopeia bilden ein paar hellere aber unauffälligere Sterne in zick zack Anordnung das Sternbild der Eidechse – Lacerta (LAC).

Zwischen der Kassiopeia (CAS) und Perseus habe ich den Doppelcluster h und Chi Perseii bezeichnet, wo dann 12/13. August die Perseiden auszugehen scheinen. Dieses Jahr haben wir auch Glück, weil der Mond zum Zeitpunkt der Beobachtung dann schon untergegangen sein wird.

Oben Mitte ist der kürzlich vorgestellte Herkules mit seinem großartigen Kugelsternhaufen.

Gegen Westen steht schon das Sternbild Schlangenträger (OPH) mit der Schlange (SER) in Händen. In der Milchstraße steht das erst in 1690 in den Himmel gesetzte Sternbild des Schildes (des Sobieski – Befreier von Wien von den Türken) - SCT / Scutum. Im Grenzbereich SCT / Serpens (Schlange) findet sich der berühmte M17 indem sich die „Säulen der Schöpfung“ befinden. Das Ikonische Bilde des Hubble Weltraumteleskop.


AQL – Sternbild Adler DEL-Delphin und das recht unscheinbare Sternbild des Füllen (EQU).

Etwas oberhalb das kleine (aber mit etwas Übung auffindbare) Sternbild des Pfeils (SGE). Kann man sich gut vorstellen.
Vulpecula (Füchschen/VUL) ist unscheinbar, aber beherbergt den sehr großen wohl bekannten Hantelnebel. (M27) ansonsten unscheinbar.

Der Baum verdeckt das Sternbild des Steinbocks (CAP/Capricorn) man sieht gerade noch die zwei Sterne der Hörner. Da drunter aber weiter Links steht derzeit Saturn noch weiter links und auch nicht mehr zu sehen im Sternbild Wassermann eben Jupiter.

Links sind dann schon die Herbststernbilder, Der Pegasus (PEG), Sternbild der Andromeda mit M31 – der Andromeda Galaxie und eben Perseus mit Kassiopeia.

Alles drüber ist bei uns Zirkumpolar – also das ganze Jahr über zu sehen. Sternbild Kepheus (CEP), Giraffe (CAM) und kleiner Wagen/Bär (Umi) mit Polaris (P) und Kochab (K). Das Sternbild Drache (DRA) zieht sich relativ unscheinbar durch einen großen Bereich.


Viele Spaß beim Selber finden!

Siegfried

bearbeitet von iamsiggi
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