Jump to content

Die OM System Community
Ignoriert

Jupiter am Teleskop


Empfohlene Beiträge

Jupiter hat mittlerweile (Ende August 2021) auch um Mitternacht seinen höchsten Stand am Himmel.
 
Er zieht ja jetzt unübersehbar hell (mag -2,6) von Osten nach Westen und ist die ganze Nacht sichtbar. Entfernt ist er derzeit 604 Mio km.
Sogar die leichte Bewölkung kann ihm visuell nur wenig anhaben.
 
Ich versuche mich immer noch in der Planetenfotografie.

Hier mein letztes Ergebnis: Auch wenn gerade der große Rote Fleck nicht im Bildfeld war.
 
Wann der GRF sichtbar ist und wie die Monde stehen, kann man ja einfach in Stellarium herausfinden.
Die raschen Bewegung der 4 Galileischen Monde lassen sich mit einem Teleobjektiv gut verfolgen. Einfach jede Stunde ein Bild machen!

Jupiter ist der größte Planet unseres Sonnensystem, und er dreht sich auch am schnellsten um seine Achse: Er braucht dazu nicht mal 10 Stunden für eine Umdrehung.
Das bewirkt diese Wolkenbänder die auch viele Wirbel in der dichten Atmosphäre erzeugen. Der größte "Wirbelsturm" der schon einige Hundert Jahre tobt, wäre ja der Große Rote Fleck, der sich gerade versteckt.
 
Bedingt durch die hohe Rotationsgeschwindigkeit ist man auch beim Sammeln der vielen notwendigen Einzelbilder limitiert. Belichtet man über längere Zeit, verwischen die Strukturen immer mehr.  Es gibt eine Freeware "WinJupos" das sich dem Problem der Derotierung von Planetenbildern annimmt. Recht viel mehr als 1 Minute sollte man also nicht für das Sammeln der Einzelbilder zum Stacken brauchen.
Bei meinen Versuchen verwendete ich wie beim Saturn kürzlich das selbe Setup: "Newton ohne Namen" 200/800 + APM 2,67 Barlow. Was 2m Brennweite ergibt bei F/11.
 
F/11 limitiert eben schon wie viele Bilder man so sammeln kann. Bei der E-M1.III oder II sind da gerade mal 1000 Bilder möglich in 60-100 Sekunden. Mit der Lacerta PlanetPro Kamera kommt man da auf 6000 - 10000 Bilder. Denn da kann man ja mit ROI (Region of interest) ja einen kleinen Bereich aus dem Chip wählen, und nur der muß ausgelesen werden. Das erhöht die Framerate stark, denn man sollte ja ein unkomprimiertes Video erstellen. Da limitiert bald mal USB3.
 
Da unsere Kameras kein ROI können ist natürlich sehr viel schwarz am Bild, weshalb man in der Bearbeitung dann bald mal das erwünschte Bildfeld herausschneiden lässt. Am einfachsten mit PIPP.
 
Will man die Monde sehen, muß man aber sehr viel länger belichten, und Jupiter ist überbelichtet.
 
Erfahrungsgemäß braucht man für die Planetenoberfläche Bilder, wo sich in der Bildansicht am Display nach Probebelichtung die erst Strukturen zeigen. Wie auch am Mond: Belichtet man zu hell, geht der Kontrast zu stark zurück. Daher bleibe ich da wie beim Mond bei maximal 60% zur Sättigung. Damit kann man ja dann auch etwas kürzer belichten, was Framerate bringt.
 
Letztendlich ist bei solchen Unterfangen immer das Seeing entscheidend. Üben kann man immer, aber wenn man dann mal Glück hat und die Luft bleibt genau dann mal für kurze Zeit stehen - sind wirklich gute Bilder möglich.

Mit einmal ist da eben kaum was auszurichten, es ist das Los der Planetenfotografen.

Hier zusammenkopiert ein paar Versuche in der 100% Ansicht.

FB_anno_3xJup_P3_1043F_lapl5_ap302_LHE_USM_TGVAll3.jpg.54241407ffc8252538e21da079f77144.jpg

Kamera war E-M1.III ist aber an sich egal!

OOC=out of cam - also nur herausgeschnitten ohne Bearbeitung.
def.sharp - einfach das voreingestellte Schärfen das Autostakkert anbietet.
F=Frame Anzahl der Bilder.

Hier hab ich mir noch das beste der 3 gemachten Videos der PlanetPro USB3 Kamera vorgenommen und noch nachgeschärft:


FB_Jup2_P5_10178F_lapl5_ap136_conv_Dec_MLT_LHE_CT.jpg.0b31f58e9b8a19e8911e7b21093830d8.jpg
Die Unterschiede der 3 gemachten Belichtungseinstellungen waren aber auch nicht weltbewegend, aber mit gutem Seeing darf man sicher mehr erwarten.

Also nach bearbeitet ein 5% Stack aus10178 Bildern


Noch schnell ein Screenshot der üblichen Einstellungen aus AS!3



FB_210815_Jup2_video_AS.thumb.jpg.f6dcce4c5145c1e7d50507634c60f2ff.jpg
Drizzle brachte außer größeres Bild nichts. Dazu bräuchte man einfach wesentlich mehr Bilder oder besseres Seeing.
Was wichtig ist: RGB Align, denn bei so tiefem Stand merkt man die Farbaufspaltung deutlich.

Allererdings wird auch das Bild insgesamt oval, weshalb Planetenfotografen hier auch noch einen sogenannten
ADC (Atmospheric Dispersion Corrector) einsetzen.
Nur der kann das wirklich ausgleichen. Hier noch nicht so von belang.

Für ersthafte Planetenfotografie nimmt man natürlich darauf spezialisierte Teleskope:
Große Spiegel und große Brennweiten.


Siegfried

Weniger anzeigen
bearbeitet von iamsiggi
  • Gefällt mir 3
  • Danke 4
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 4 weeks later...
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wenn Sie diese Seite nutzen, stimmen Sie den Community-Regeln zu. Wir haben Cookies gesetzt, um die Bedienung des Forums zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist. Mehr Informationen in unserer Datenschutzerklärung