Frage an die Produktfotografen unter Euch.

[Gast]

Hallo an alle Produktfotografen

Ich betreue nebenbei bei zwei italienische Restaurants die IT und die machen jetzt noch ein Ladengeschäft auf und möchten auch einen Onlineshop einrichten. Zu diesem Zweck sollten hunderte von Produkten für den Webshop fotografiert werden. Vor allem Weinflaschen und verpackte Lebensmittel.

Sie kamen zu mir, weil ihre gekaufte Photolichtbox nicht die gewünschten Ergebnisse lieferte. Es war aber auch so ein Billigteil, ohne Hohlkehle und komischen LED Lichtstreifen. Die Bilder sehen grandios schlecht aus, mit üblen Spiegelungen auf den Flaschen und hässlichem Hintergrund mit Schatten/Licht. Fotografiert wurde mit einem Smartphone…

Frage wie würdet ihr das machen?

Ich dachte an eine Oly mit anständiger Optik, Stativ und direkte Verbindung zum Computer mit Olympus Capture. Computer ist ein Mac.

Es gibt im Laden im Keller eine Ecke, wo man ein kleines Fotostudio einrichten könnte. Tabletop Tisch mit Hohlkehle und Lichtboxen mit Blitz oder Dauerlicht.

Es ist Budget vorhanden, aber auch nicht für das absolute High-End Equipment.

Falls jemand Lust und Zeit hätte mir ein paar Tips zu geben, wäre ich sehr dankbar.

lieber Gruss

Severino

bearbeitet 1. Oktober 2021 von Severino

[jsc0852]

vor einer Stunde schrieb Severino:

Ich dachte an eine Oly mit anständiger Optik, Stativ und direkte Verbindung zum Computer mit Olympus Capture. Computer ist ein Mac.

Es gibt im Laden im Keller eine Ecke, wo man ein kleines Fotostudio einrichten könnte. Tabletop Tisch mit Hohlkehle und Lichtboxen mit Blitz oder Dauerlicht.

Zusammen mit einer Bekannten (leider immer noch bei Canon) betreue ich ebenfalls zwei Webshops (für die Fotos). Als Equipment haben wir uns nur ein Lichtzelt aus dem Fluß besorgt. Hat die Größe 80x80 und langt für unsere Zwecke. Hohlkehle in diversen Farben wurden mitgeliefert, ebenso zwei dimmbare LED-Streifen, welche sich drehbar und schwenkbar installieren lassen. Zusätzlich haben wir uns noch 2 LED-Leuchen incl. Stativständer besorgt. Alle LEDs liefern ungedimmt ca. 5600 Kelvin, was Tageslicht entspricht. Je nach Produkt ist natürlich eine, zugegebenermaßen Recht fummelige Ausrichtung erforderlich, dass scheint bei der Produktfotografie aber Gang und Gebe zu sein. Insgesamt lag das Equipment (ohne Kameras und Objektive 😉 ) bei ca. 180€. 

bearbeitet 1. Oktober 2021 von jsc0852

[tpnotes]

Nicht wirklich Produktfotografie, aber wir fotografieren regelmäßig Food mit den Firefly II Softboxen von Aurora. Das sind kleine,  nicht explizit günstige, aber bezahlbare Softboxen mit einem Halter für Aufsteckblitze. 

[Gast]

Danke schon mal für eure Antworten. 
Die vorhandene Lichtbox habe ich heute mal selber getestet und die ist nicht wirklich brauchbar. Die LED Lichtstreifen bestehen aus Einzel-LED‘s und man sieht die einzelnen LED‘s auf den Weinflaschen spiegeln. 
Dann habe ich mein eigenes Lichtzelt (weiss) genommen, die eine graue Hohlkehle hat. Das wurde schon besser, aber für Magnum Flaschen wäre das 75x75cm Zelt schon etwas zu klein.

Ich habe gerade rausgefunden, dass Weinflaschen fotografieren nicht ganz trivial ist: die dunklen Flaschen reflektieren alles. Beim heranzoomen kann ich meine Kamera oder sogar mich selber darin erkennen…😄

Und zudem ist mir wieder mal bewusst worden, wieso es Profis wie Produktefotografen gibt (sollte ich alls Tonprofi ja wissen…). Aber leider lässt es das Budget nicht zu, die Arbeit einem Profi zu übergeben.

[fotogramm]

vor 17 Minuten schrieb Severino:

Danke schon mal für eure Antworten. 
Die vorhandene Lichtbox habe ich heute mal selber getestet und die ist nicht wirklich brauchbar. Die LED Lichtstreifen bestehen aus Einzel-LED‘s und man sieht die einzelnen LED‘s auf den Weinflaschen spiegeln. 
Dann habe ich mein eigenes Lichtzelt (weiss) genommen, die eine graue Hohlkehle hat. Das wurde schon besser, aber für Magnum Flaschen wäre das 75x75cm Zelt schon etwas zu klein.

Ich habe gerade rausgefunden, dass Weinflaschen fotografieren nicht ganz trivial ist: die dunklen Flaschen reflektieren alles. Beim heranzoomen kann ich meine Kamera oder sogar mich selber darin erkennen…😄

Und zudem ist mir wieder mal bewusst worden, wieso es Profis wie Produktefotografen gibt (sollte ich alls Tonprofi ja wissen…). Aber leider lässt es das Budget nicht zu, die Arbeit einem Profi zu übergeben.

Wichtiger als alles andere bei Flaschen und Glas: die Möglichkeit den Raum zu verdunkeln und einige schwarze Abschatter und Möglichkeit diese zu befestigen. Da reichen schwarz gestrichene Styroporplatten völlig aus. Ich arbeite auf einem Tabletoptisch von Calumet mit Kehle und benutze ein wie ein Regenschirm aufspannbares Lichtzelt welches ich von außen meist mit Softboxen an Systemblitzen beleuchte.

Gruß aus HH Achim 

 

[Gast]

Hallo Achim, vielen Dank für deine Antwort.

Ja, das mit dem Abdunkeln habe ich mittlerweile auch rausgefunden. Ich habe bei mir zuhause mal kurz das Zimmer abgedunkelt um die Lichtspiegelungen der Fenster zu minimieren und mein Lichtzelt auf ein Stativ montiert und als grossen Blitzreflektor „missbraucht“.

Ich habe mit einem hellgrauen Stoff und einem Stativ auf dem Tisch eine Hohlkehle gebaut und eine Flasche Wein darauf platziert und mit dem „Zeltreflektor“ mal ein paar Schüsse gemacht. Der Blitz beleuchtet natürlich auch die weissen Wände. So sind zwar die Spiegelungen der Fenster weg, aber durch den Blitz sieht man wieder die Spiegelungen der Wände.

Ich denke ich werde mal mit schwarzem Molton Stoff und Stativen ein Zelt bauen wo der Tisch drin steht und dann mit dem Lichtzelt als Reflektor etwas rumprobieren und wenn ich dann einen gangbaren Weg habe in Blitze mit grossen Softboxen investieren. Das Problem ist halt: es gibt von 10cm Produkten bis Magnumflaschen oder Holzboxen der Grösse 30x40x60cm alles zu fotografieren. Da ist ein 75er Lichtzelt nicht zielführend, weil zu klein.

Aber das Beleuchten durch die Lichtzeltwand (Regenschirm, wie Du vorgeschlagen hast) mit meinen kleinen Softboxen für meine Blitze, werde ich mal für normal grosse Flaschen ausprobieren.

Danke für den Tip!

bearbeitet 1. Oktober 2021 von Severino

[Fanille]

Wenn man einen professionellen Flaschenfotografen über die Schultern schauen könnte.

Wie diesen Österreicher zB https://www.flaschenfoto.wien/ (der auch meinen Lieblingswein aus dem Burgenland fotografiert)

In den Video sieht man leider nur eine Aufnahme von einigen Flaschen mit ein bisschen Set Up dazu. So kompliziert sieht das nicht aus. 
Hintergrund wird auch nur getauscht - zumindest bei der Aufnahme.

Aber im Prinzip kommt es auf das Licht an.

Schräg von oben und je nach Flasche zusätzlich von hinten auf die Flasche oder hinter Flasche auf den Hintergrund.

Ich würde mal mit Livecomposite spielen. Also Flasche hinstellen, Kamera auf LC stellen und dann mit einer Taschenlampe relevante Stellen ausleuchten.
Daraus dann ein SetUp mit 1 oder 2 Blitzen und Spiegeln, Reflektoren nachbilden. Hat man das SetUp mal reproduzierbar dokumentiert sollte es machbar sein.

 

 

[Gast]

@Fanille Ein Bisschen Setup… Danke für den Lacher.😉 Wenn ich mir das Equipment im Video anschaue, dann erinnert mich das an meinen Tontechnik Beruf: Professionelles Equipment zu professionellen Preisen.😄 Seine Stative (zu wahrscheinlich Kleinwagenpreisen) würden mir ja schon gefallen.

Aber Danke trotzdem, man kann ja auch einiges etwas günstiger nachbauen.👍