BIF Training: Wie macht ihr das, was hat euch weiter geholfen?

[Joka]

Nachdem ich hier hinreichend ausführlich aufgeklärt worden bin, dass man bei BIF mit Olympus nicht an üben, üben und üben vorbeikommt, habe ich mir das auf die Fahnen geschrieben und will den Winter entsprechend nutzen. Zumal ich die Möglichkeit habe, morgens am Mainufer vor der Arbeit immer wieder mal eine 1/2 Stunde Training einzuschieben, was echt Freude macht und einen super Start in den Tag darstellt. Meine Trainingspartner sind bevorzugt Lachmöwen, aber je nachdem kommen auch Mittelmeermöwen, Gänse, Komorane, Krähen und Tauben zum Zug. Als Kamera kommt die 1X mit dem 150-400er zum Einsatz. Aktuell trainiere ich das Einsteigerprogramm: Schnelles Finden im Sucher und das in der Mitte des EVF behalten der Vögel. Wenn sie zu nahe kommen, auch das Rauszoomen. Ich nehme meist den CAF mit 5 Punkt, manchmal auch ein 3x3 Feld. Gelegentlich verwende ich auch den Bird AF. Die Trefferquote variiert natürlich je nach Licht, Nähe der Vögel und der Abruptheit der Richtungswechsel, aber insgesamt klappt es inzwischen ganz gut. Jetzt überlege ich, ob ich das ganze systematischer betreiben sollte und bin in diesem Zusammenhang auf Eure Erfahrungen neugierig. Wie macht ihr das, was hat sich bewährt? Gibt es spezifische Techniken, die ihr trainiert? Über einen Erfahrungsaustausch würde ich mich freuen. 

Normalerweise sichte ich die Bilder nach scharf/unscharf und lösche fast alles im Schnelldurchgang wieder weg. Aber manchmal gibt es doch das eine oder andere Bild, das mir gefällt. Und damit das ganze hier nicht zu trocken ist, füge ich ein paar an. Verlinkt via Flickr (bzgl. Exifs)

 

 

 

 

[Manfred-Wien]

EE1 könntest Du Dir ansehen und ich würde mit anderen Olygrafen gemeinsam gehen. Das ist lustiger und effizienter. Vielleicht findest Du ja einen erfahrenen Birder in Deiner Nähe. Fokus-Limiter kann gut helfen, je weniger Fokusfelder, umso besser (aber halt soviel wie nötig). Backbutton-Fokus ist ohnehin klar, nehme ich an. Ich verwende meistens ein bis vier AF-Felder. Stabi aus, braucht nur Prozessor und nutzt Dir bei kurzen Belichtungszeiten ohnehin nichts bzw. brauchst Du dann nicht. Weil im untersten Bild ein Gebäude zu sehen ist: Bei soetwas mechanischer Verschluss, wenn nur Natur im Hintergrund kannst Du den elektronischen Verschluss auch probieren. Solltest Du Greifvogelshow in der Nähe haben, das ist auch eine tolle Trainingsmöglichkeit. Wenn Du ein 40-150 auch hast (evtl. mit MC20) würde mich interessieren, wie Du es im Vergleich zum 150-400 findest. Ich kenne „das Weiße“ nicht, aber das 40-150 hat den schnellsten AF aller Oly Objektive, die ich kenne (gefûhlt, nicht gemessen)

[Trubadour]

Ich hab leider meistens viel zu wenig Zeit, um mir die BIF-Situationen genauer anzuschauen. Aber das hilft. Viele Vögel fliegen doch ihre wiederkehrenden Routen. Eisvögel haben ihre Ansitze. Kormorane landen meist längs des Flusses/ Kanals und fliegen in der Regel auch diese Gewässer längs ab. Futterplätze werden auch oft von den gleichen Vögeln gleich angeflogen. Turmfalken rütteln gegen den Wind usw. Den Vogel überhaupt schnell im EVF zu finden ist aber wirklich Übungssache. Du kannst aber ja über den Zoom reinzoomen. Beim 150-400  kann ich aber leider nicht beurteilen, wie praktikabel das ist.

 

[Joka]

vor 10 Minuten schrieb Manfred-Wien:

EE1 könntest Du Dir ansehen und ich würde mit anderen Olygrafen gemeinsam gehen. Das ist lustiger und effizienter. Vielleicht findest Du ja einen erfahrenen Birder in Deiner Nähe. Fokus-Limiter kann gut helfen, je weniger Fokusfelder, umso besser (aber halt soviel wie nötig). Backbutton-Fokus ist ohnehin klar, nehme ich an. Ich verwende meistens ein bis vier AF-Felder. Stabi aus, braucht nur Prozessor und nutzt Dir bei kurzen Belichtungszeiten ohnehin nichts bzw. brauchst Du dann nicht. Weil im untersten Bild ein Gebäude zu sehen ist: Bei soetwas mechanischer Verschluss, wenn nur Natur im Hintergrund kannst Du den elektronischen Verschluss auch probieren. Solltest Du Greifvogelshow in der Nähe haben, das ist auch eine tolle Trainingsmöglichkeit. Wenn Du ein 40-150 auch hast (evtl. mit MC20) würde mich interessieren, wie Du es im Vergleich zum 150-400 findest. Ich kenne „das Weiße“ nicht, aber das 40-150 hat den schnellsten AF aller Oly Objektive, die ich kenne (gefûhlt, nicht gemessen)

Danke für die Rückmeldungen. Fokuslimiter verwende ich eigentlich fast immer. EE1 habe ich im Sommer bei Mauerseglern, Schwalben und Eisvogel genommen, zusammen mit 5x5 Cluster, weil ich  beim Tempo nicht so präzise mitgehen konnte. Wenn ich mehr Zeit zum Verfolgen hatte, habe ich den Bird Af genommen, dann gab es meist 3-5 scharfe Bilder. Interessant finde ich die Empfehlung des mechanischen Verschlusses bei Gebäuden, dass hier eine Differenz zum elektronischen besteht, hätte ich nicht vermutet. Stabi werde deaktivieren, macht wirklich keinen Sinn. Und dann vergleiche ich mal das 40-150 mit dem 150-400er. Vom Gefühl her nehmen sie sich nichts. Das 300er war dagegen langsamer. 

[Manfred-Wien]

vor 15 Minuten schrieb Joka:

Danke für die Rückmeldungen. Fokuslimiter verwende ich eigentlich fast immer. EE1 habe ich im Sommer bei Mauerseglern, Schwalben und Eisvogel genommen, zusammen mit 5x5 Cluster, weil ich  beim Tempo nicht so präzise mitgehen konnte. Wenn ich mehr Zeit zum Verfolgen hatte, habe ich den Bird Af genommen, dann gab es meist 3-5 scharfe Bilder. Interessant finde ich die Empfehlung des mechanischen Verschlusses bei Gebäuden, dass hier eine Differenz zum elektronischen besteht, hätte ich nicht vermutet. Stabi werde deaktivieren, macht wirklich keinen Sinn. Und dann vergleiche ich mal das 40-150 mit dem 150-400er. Vom Gefühl her nehmen sie sich nichts. Das 300er war dagegen langsamer. 

Bei Gebäuden oder Masten im Hintergrund siehst Du bei BIF uU den rolling shutter bei elektronischem Verschluss - wenn Du zügig schwenkst zB. Den gibt es bei Bäume etc. natürlich auch, aber da fällts nicht auf. Limiter in der Kamera ist feiner justierbar als der am Objektiv (der muss dafür auf an bleiben), auch wenn die Meter die dort anzugeben sind wenig mit dem Längenmaß zu tun haben 🙂. Ich habe keine EM1X, wahrscheinlcih deshalb, aber ich glaube nicht so recht an den Bird-AF (ist aber ein reines Vorurteil basierend auf den Erfolgen Dritter). Mir würde die Kontrolle fehlen. Licht messe ich, wenn ich es ernst meine, mit externem Belichtungsmesser und belichte dann leicht nach rechts (ca 2Stufen) - alles RAW only. Wenn JPEG, dann halt richtig belichten und dann ohne RAW.

bearbeitet 16. November 2021 von Manfred-Wien

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vor 11 Stunden schrieb Manfred-Wien:

Ich habe keine EM1X, wahrscheinlcih deshalb, aber ich glaube nicht so recht an den Bird-AF (ist aber ein reines Vorurteil basierend auf den Erfolgen Dritter). Mir würde die Kontrolle fehlen.

Gerade zum Zweck der Kontrolle solltest Du Motiv Tracking (Vogel, Zug, Flugzeug etc.) verwenden - das eingeblendete "Fadenkreuz" gibt zu jedem Zeitpunkt präzise Rückmeldung über den Status und die Position des AF.

[Joka]

Das Problem liegt darin, dass der Focus oft springt, wenn ein weiterer Vogel im Sucher auftaucht. So tracke ich die ganze Zeit einen Komoran, alles bestens. Dann will er sich auf einem Baum niederlassen. Selbst wenn er vollständig recht groß in der Mitte ist, kann der Bird Af auf einen anderen Komoran, der deutlich kleiner, vielleicht auch am Rand befindet umspringen und die spannende Landung wird unscharf. Entsprechendes ist mir immer wieder passiert. Bei CAF mit wenigen Focuspunkten 1oder 5 passiert das so nicht. Ich wäre ziemlich begeistert, wenn Olympus den Bird AF entsprechend modifizieren würde, dass man ihn auf einem ausgewählten Motiv fixieren könnte. Dass der Bird AF etwas länger braucht, bis er ein Motiv findet, stört mich dagegen deutlich weniger.

[-noel-]

@Joka: Ich habe (noch?) keine "X" (nur eine MKII), ich hatte das so verstanden, dass man bei der X & Bird AF bei mehreren Vöglen und daraus resultierend mehreren weißen AF-Boxen die gewünschte Box  mit dem Joy-Stick anwählen kann. Ist das keine Möglichkeit für Dein Problem ?

Ich habe "Blut geleckt" und übe grad noch mit der E-M1 MKII und dem 100-400 Vögel und andere Kleintiere zu fotografieren, daher finde ich den Thread hier sehr interessant ...

[ajax]

vor einer Stunde schrieb Joka:

Das Problem liegt darin, dass der Focus oft springt, wenn ein weiterer Vogel im Sucher auftaucht. So tracke ich die ganze Zeit einen Komoran, alles bestens. Dann will er sich auf einem Baum niederlassen. Selbst wenn er vollständig recht groß in der Mitte ist, kann der Bird Af auf einen anderen Komoran, der deutlich kleiner, vielleicht auch am Rand befindet umspringen und die spannende Landung wird unscharf.

Wer zwingt Dich dann weiter auszulösen? Du siehst im Sucher den AF Status: Neu positionieren und erneut auslösen oder den aktivierten zusätzlichen manuellen Fokus nutzen. Wenn die AF-Feldposition und Feldgröße Motiv angepaßt sind, sollte das alles nicht passieren. Ursächlich kann hier auch eine fehlangepaßte AF-Empfindlichkeit sein.

[turbok]

Ich habe mir eigentlich auch BIF als Problem in mein Gehirn geschrieben.

Einerseits ist es die Technik, mit der man umgehen lernen muss. Pro Capture hast du bei deinem Standardprogramm nicht erwähnt.

Wichtiger als die Technik ist es, die jeweilige Vogelart kennen zu lernen. Wo fliegen sie wann bei passendem Licht. Es hilft ja nicht, wenn ein Bussard zu Mittag kreist und die Flugaufnahme eine Gegenlichtaufnahme wird. Wann kreist der Bussard oder Milan sodass auch die Abendsonne von unten auf die Flügel scheint? 

Bei Meisen und Spechten habe ich im Winter eine Fütterung so platziert, dass Licht und Abflugrichtung gut zusammenpassen. Bei meiner ursprünglichen Fütterung sind die Vögel immer nach hinten weggeflogen was nur "A....bilder" gegeben hat. Bei meiner aktuellen Fütterung fliegen die Meisen und Spechte quer von mir aus gesehen weg. Wie sie an- und wegfliegen ist ein wichtiger Faktor und das ist bei jeder Art wieder ein wenig anders.

Ich habe bei Pro Capture bei den Kleinvögeln die Erfahrung (Em1-III) gemacht, dass ich hier zu besseren Ergebnissen komme, wenn ich ohne Por Cap H wähle und auf die Autofokusnachführung verzichte. Besser mehr Bilder, weil die sonst zu schnell aus dem Bildfeld ohne brauchbares Bild verschwinden. Bei größeren Vögeln ist Pro Cap L besser!

 

Grüße

Kurt

 

[Joka]

Ich habe das Gefühl, dass der Focus bei Pro Capture L langsamer Greift als wenn ich CAF nehme. Ist das nur mein Eindruck? Pro Capture H verwende ich gerne, wenn ein Vogel startet. Das klappt auch gut. Und natürlich verfolge ich das Verhalten (auch im Flug) der verschiedenen Vogelarten. Deshalb übe ich auch gerne mit den Lachmöwen, die ein breites Flugrepertoire anbieten: gleiten, abrupte Richtungswechsel, dann wieder gradlinig am Ufer lang, z.T. Durchaus mit hohem Tempo auf mich zu. Was mich auch noch interessiert: gelingt es euch, beide Augen, also auch das Nicht-EVF beim Verfolgen offen zu halten? Und bringt es wirklich was?