Olympus FT 50-200 SWD: Frage zu Focus Tuning an der E-M1mII

[langer]

Nachdem ich mein Olympus 50-200 vor langer Zeit verkauft habe, konnte ich bei den aktuellen Gebrauchtpreisen nicht widerstehen:
Ich habe endlich wieder ein 50-200 in meinen Objektiv Zoo aufgenommen, diesmal als SWD Ausführung.

Die E-M1mII bietet die Möglichkeit, den Fokus für FT Objektive zu korrigieren. Ich habe das Kapitel "AF-Science - Fehlfokus: Hilfe mit Focus Tune" im oly-e-paper gelesen. FocusTune wird leider nicht mehr verkauft.

Daher habe ich mit einem Papp-Chart jeweils 10 Bilder mit der größten Offen-Blende geschossen (50mm f2.8, 200mm 3.5). Die Kamera war auf einem Stativ montiert und mit Wasserwaage ausgerichtet. Die Feinjustierung des Targets habe ich mit Hilfe des höhenverstellbaren Schreibtisch durchgeführt. Nicht perfekt aber besser als Freihand. 

Was würdet Ihr sagen: Müssen Korrekturwerte angewendet werden?

EXIF Object Distance

 

50mm

200mm

Danke und Grüße,
Andreas

[wolfcgn]

Der Beitrag im "oly-e-paper" stammt von unserem ehemaligem Forumsmitglied Olyver, der nach meinen Erinnerungen sich leider schon vor Jahren aus dem Forum zurückgezogen hat.

Die Software Focus Tune und die entsprechend zu verwendenden Targets werden nicht mehr von Michael Tapes angeboten - er hat sich komplett aus persönlichen Gründen zurückgezogen. Seine Gründe kann man hier nachlesen, die Hilfeseiten sind noch online.

Meiner Erfahrung nach hilft Focus Tune durchaus bei der Festlegung evtl. AF-Korrekturwerte. Ist die Objektiv-Kamera-Kombi jedoch ein wenig problematisch, so erhält man meist bei mehreren Aufnahmeserien gleich entsprechend viele, deutlich unterschiedliche Vorschläge als Ergebnis, so dass einem dann nicht unbedingt wirklich geholfen wird.

Selber habe ich auch das feine 50-200SWD, das an sich auch bezgl. des AF unproblematisch an die E-M1-Familie angeschlossen werden kann. Bei meinem Objektiv ist eine AF-Korrektur nicht nötig.

Anders sieht es jedoch bei meinen richtig großen FT-Tüten, insbesondere mit Verwendung von Telekonvertern, aus. Da entscheide ich dann bei Bedarf nach ggf. kurzer Prüfung vor Ort, welchen Korrekturwert ich tatsächlich einsetze. Der Autofokus streut trotzdem deutlich, aber die Ausbeute an scharfen Fotos ist dann höher als ohne oder bei einer auf einer anderen Entfernung voreingestellten AF-Korrekturwert.

Lt. Deinen Angaben scheint es mir, dass Du als Entfernung zwischen Kamera und Motiv (Papp-Chart) in etwa die Nahgrenze des Objektivs verwendet hast (?).Es ist einfach die Frage, ob bei etwa 1,20 Meter Entfernung eine vernünftige, praxisnahe Prüfung des Autofokus möglich oder sinnvoll ist. Meines Erachtens ist es wichtig, bei der Ermittlung der AF-Korrektur diesen auf die Entfernung einzustellen, in der man bevorzugt mit der Kamera-Objektiv-Kombi arbeiten möchte. Das wird meist mehr als 1,20 Meter entfernt sein. Klar, irgendwo ist Schluss mit der Entfernung, denn auch Olyver rät in seinem Beitrag auf einen Testabstand von etwa des 25-fachen der jeweiligen Brennweite. Das Target sollte aber auf jeden Fall dabei noch gut erkennbar und die Ergebnisse auswertbar sein 😉 . Evtl. kann man ja auch Korrekturwerte für verschiedene Entfernungen ermitteln und in der Kamera speichern. 

Die Abbildungen Deines Testcharts sehen ansonsten wirklich sehr gut aus. Ich würde - wenn die entsprechenden Aufnahmen des Testcharts auch bei anderen Entfernungen in etwa so aussehen - auf jeden Fall erst einmal keine AF-Korrekturwerte verwenden und mich über das gute Objektivexemplar freuen 🙂 . Wie gesagt, mein 50-200SWD braucht auch keine Korrektur, auch nicht bei Verwendung eines Telekonverters...

Viel Spaß mit dem Objektiv und beste Grüße

Wolfgang

[Fotofirnix]

vor 16 Stunden schrieb langer:

Daher habe ich mit einem Papp-Chart

Du kannst den oberen Teil des 2D- Codes noch nach oben in die Fokusebene klappen (der ist vorgestanzt). Damit der ganz in der Fokusebene liegt.
Bei den 50mm habe ich den Eindruck, dass die Kamera eher auf das "DSLRKIT" scharf gestellt hat - das wäre so vermeidbar.

Sachlich hat dir Wolfgang ja perfekt geantwortet. Bei größerer Entfernung wäre das oben gesagte noch heikler.

Gruß, Gerhard

[langer]

vor 34 Minuten schrieb Fotofirnix:

Du kannst den oberen Teil des 2D- Codes noch nach oben in die Fokusebene klappen (der ist vorgestanzt).

😂 Danke für den Tip Gerhard - habe ich übersehen.

[langer]

Danke @wolfcgn für Deine ausführliche Erklärung! Größere Abstände wurden durch die aktuelle Raumdimension vor dem höhenverstellbaren Schreibtisch verhindert... Folglich sollte ich die Abstände wie folgt berücksichtigen:

1. 50mm: 50mm x 25 = 1250mm
2. 200mm: 200mm x 25 = 5000mm

Also werde ich den Versuch mit diesen Dimensionen noch einmal wiederholen.

vor einer Stunde schrieb wolfcgn:

...

Die Abbildungen Deines Testcharts sehen ansonsten wirklich sehr gut aus. Ich würde - wenn die entsprechenden Aufnahmen des Testcharts auch bei anderen Entfernungen in etwa so aussehen - auf jeden Fall erst einmal keine AF-Korrekturwerte verwenden und mich über das gute Objektivexemplar freuen 🙂 . Wie gesagt, mein 50-200SWD braucht auch keine Korrektur, auch nicht bei Verwendung eines Telekonverters...

...

Freude war tatsächlich auch meine erste emotional Reaktion auf das Ergebnis! Ich melde mich noch einmal mit den neuen Ergebnissen.

Grüße,
Andreas

bearbeitet 26. Januar 2022 von langer

[Kreier]

Ich möchte alles, was Wolfgang geschrieben hat, unterstreichen. Mein Rat: spar dir die Arbeit mit der Fokuskorrekur, solange du nicht bei deinen Ergebnissen das Gefühl hast, dass da irgendwas regelmäßig danebenliegt.
Meine anderen FT Objektive habe ich verkauft, aber das 50-200mm SWD wohnt noch hier. Auch meines braucht keine Korrektur und funktioniert auch mit Telekonvertern gut - mit EC-14 reicht Abblenden auf f/5.6 am langen Ende, mit EC-20 ist f/10 für das beste Ergebnis erforderlich. Nur als Tipp, falls du über die Anschaffung von Konvertern nachdenken solltest.

Grüße, Michael

[wolfcgn]

vor 2 Stunden schrieb Kreier:

Mein Rat: spar dir die Arbeit mit der Fokuskorrekur, solange du nicht bei deinen Ergebnissen das Gefühl hast, dass da irgendwas regelmäßig danebenliegt.

Das möchte ich einfach selber auch noch mal dick unterstreichen - man kann sich auch "zu Tode messen"... 😉

Viel Spaß mit dem tollen Teil und beste Grüße

Wolfgang

[langer]

vor 3 Stunden schrieb Kreier:

Ich möchte alles, was Wolfgang geschrieben hat, unterstreichen. Mein Rat: spar dir die Arbeit mit der Fokuskorrekur, solange du nicht bei deinen Ergebnissen das Gefühl hast, dass da irgendwas regelmäßig danebenliegt.
Meine anderen FT Objektive habe ich verkauft, aber das 50-200mm SWD wohnt noch hier. Auch meines braucht keine Korrektur und funktioniert auch mit Telekonvertern gut - mit EC-14 reicht Abblenden auf f/5.6 am langen Ende, mit EC-20 ist f/10 für das beste Ergebnis erforderlich. Nur als Tipp, falls du über die Anschaffung von Konvertern nachdenken solltest.

Grüße, Michael

Hier liegt tatsächlich noch der EC-20. Mit dem Gespann EC-20 + 50-200 habe ich zusammen mit der E-3 meine ersten Mondfotos versucht 🙂 Dann aber schnell gemerkt, dass viel Sonnenschein notwenig ist, um für die Kombi ausreichend Licht einzusammeln.

[langer]

vor 56 Minuten schrieb wolfcgn:

Das möchte ich einfach selber auch noch mal dick unterstreichen - man kann sich auch "zu Tode messen"... 😉
Viel Spaß mit dem tollen Teil und beste Grüße

Wolfgang

Nix da - jetzt wird Euer Input in einer neuen Messung verarbeitet! Und dass ich auch emotional denke zeigt ja der Fakt, dass ich dieses 1 Kilo MetallGlas erneut gekauft habe... 🤣

bearbeitet 26. Januar 2022 von langer