Füllfederhalter

[aljen]

"Mir ist um mein Gepäck nicht bang.
Ich trage, was ich besitze –
Novellen, Gedichte und Witze –
im Füllfederhalter Montblanc."

[Joachim Ringelnatz]

Natürlich gibt es außer der Marke mit dem bekanntesten Hamburger Berg 😉 noch – und wie! – viele andere Füllerhersteller. Völlig archaisch mag das in heutiger Zeit der virtuellen Tastaturen anmuten. Trotzdem sind Füller nicht nur dankbare Fotomotive, sondern auch großartige Schreibwerkzeuge. Oder auch: widerspenstige Schreibwerkzeuge, das gibt es auch. 🙂 Auf jeden Fall muss sich der Schreibende mit dem Werkzeug auseinandersetzen. Ich schreibe gern mit Füller, genieße es – nicht zuletzt, weil ich es kann. 

Dieser Montblanc 242 war kein Luxusartikel, kein Vitrinenexponat. Der Füller wurde 1950 gebaut, kurz nachdem Gold (Goldfeder!) in Deutschland von Privatpersonen wieder erworben werden durfte. Ein eher schlichtes Schreibgerät von damals – mit einer fabelhaft flexiblen Feder. Er trug noch nicht den Namen "Meisterstück" und war – ist – trotzdem eines. Wenn ich einen Füller auf die berühmte einsame Insel mitnehmen dürfte, dann wäre es dieser hier – und ich besitze schon so einiges an Füllern. 🙂

Das Foto entstand – bitte anschnallen – mit einer Oly Tough TG-6, beleuchtet vom Tageslicht aus dem Fenster plus zwei Bürolampen. 

Noch jemand mit dem Füller-Faible präsent? 

bearbeitet 28. März 2022 von aljen

[fotogramm]

In meiner Galerie hier im Forum sind einige meiner Füller zu sehen...

...Seite 15, 16 und 17 in meiner Galerie in meinem Profil.

bearbeitet 28. März 2022 von fotogramm

[Bluescreen]

Ich hatte mir 1984 vom ersten Gehalt einen Pelikan M 250 zugelegt, später aber kaum noch genutzt. Vor ein paar Jahren habe ich das Füller-Thema wiederentdeckt und mir ein paar zugelegt. Macht Spaß 😉

[Bluescreen]

 

 

[jsc0852]

Tolle Fotos, tolles Thema, schöne Handschrift. Ich wüsste noch nichtmal, wie ich so ein Teil benutzen müsste ohne den Tisch oder das Blatt zu versauen.  Kenne nur Geha und Pelikan mit den Wechselpatronen, wo man abschließend die Verschlußbällchen gesammelt hat (wofür?).

[Menning]

vor 58 Minuten schrieb Bluescreen:

Ich hatte mir 1984 vom ersten Gehalt einen Pelikan M 250 zugelegt, später aber kaum noch genutzt. Vor ein paar Jahren habe ich das Füller-Thema wiederentdeckt und mir ein paar zugelegt. Macht Spaß 😉

Das nennt man wohl Stil. Für jede Tinte und Farbe ein eigenes Schreibgerät. Sehr ästhetisch. Klasse Thema. Wie aus einer anderen Zeit.

[Bluescreen]

vor 7 Minuten schrieb jsc0852:

Kenne nur Geha und Pelikan mit den Wechselpatronen,

Das war damals schon ein ernstes Thema 😉

De brauschwarze links ist mein erster und der rote Geha mein allererster 😉

[Bluescreen]

vor 2 Minuten schrieb Menning:

Wie aus einer anderen Zeit.

Ich schreibe öfter mal zur Entspannung völlig sinnlos eine Buchseite oder sowas ab, freue mich am Fluss der Tinte und schaue zu, wie sie trocknet. Gepflegt und poliert werden müssen die Füller auch. Das ist natürlich völlig verplemperte Zeit, und es wäre sinnvoller  stattdessen mFT-Fotos von Füllern zu machen und sie im Oly-Forum zu zeigen. Das gibt wenigstens Ruhm und Ehre 😉

[Menning]

vor 3 Minuten schrieb Bluescreen:

Ich schreibe öfter mal zur Entspannung völlig sinnlos eine Buchseite oder sowas ab, freue mich am Fluss der Tinte und schaue zu, wie sie trocknet.

Das imponiert mir! Wie heißt der Werbespruch: Ich und mein Magnum äh: Meisterstück (oder so ähnlich) 😉

[Rolf-M]

Ein Füllerfoto habe ich auch. Allerdings hat der noch nie Tinte gesehen (Werbegeschenk):

[aljen]

@ Bluescreen: tolle Fotos, schöne Handschrift *neid*, nicht zuletzt die J. Herbin-Tinte vom Feinsten! Danke fürs Teilen.

Zu dem anderen ("Elite")-Bild kenne ich nur, das auch nur aus zweiter Hand, den Spruch "Kein Arsch in der Hose, aber ein LAMY-Füller!". 🙂 

bearbeitet 28. März 2022 von aljen

[jsc0852]

vor 18 Minuten schrieb Bluescreen:

De brauschwarze links ist mein erster und der rote Geha mein allererster

Und der Text ist auch aus deiner Feder und passend 😉

[aljen]

Offensichtlich sitzt das Thema. 🙂

Und ja, die Kamera war damals ™  noch eine andere 🙂

bearbeitet 28. März 2022 von aljen

[aljen]

In jeder Lage tragbar – und mit per Drehbewegung ausfahrbarer Feder – so etwas schafft heutzutage mit Müh und Not gerade mal Lamy in seiner Top-Linie (und Montblanc, leider ist die Bohême-Serie ausgelaufen). Nun denn. Der hier ist etwa 100 Jahre alt. Ein bisschen müde werden wir alle in diesem Alter sein. Ob auch, wie dieser Sicherheitsfüller, mit nahezu intakter Verpackung und mit perfekter Bedienungsanleitung, die man nicht erst herunterladen muss? Die Typografie spielt jedenfalls jede heutige locker an die Wand. – Erst einmal jemanden finden, der das Werkzeug in Ordnung bringt, ohne dass ich Haus und Hof versetzen müsste. 

bearbeitet 28. März 2022 von aljen

[aljen]

vor 50 Minuten schrieb jsc0852:

Ich wüsste noch nichtmal, wie ich so ein Teil benutzen müsste ohne den Tisch oder das Blatt zu versauen. 

Keine Sorge, Füller sind im Allgemeinen recht solide und zuverlässige Zeitgenossen. Das Befüllen ist einfacher als das Einfädeln von Rollfilm in einer "6x6" zweiäugigen Spielreflex. Auch nichts gegen Patronenfüller – es gibt sogar viele hochwertige Modelle als Patronensyssteme. Aber auch solche, die gut und sehr günstig sind. So eine (Teleskop-) Kolbenmechanik ist dagegen natürlich ein kleines mechanisches Wunder, daher auch eine Frage des Preises – zudem in kleinere Füller nur mit viel Aufwand zu integrieren. Außerdem sind selbst große Patronen lächerlich klein verglichen mit dem, was etwa ein Lamy 2000 mit seiner Kolbenmechanik an "Tintenlaufweite" aufbringt. 

[aljen]

Und weil es so schön war…: Manege frei! – Im Übrigen sind sogar drei der sieben* gezeigten Füller Patronenfüller. 

*das Dreigestirn oben besteht aus einem Füller, einem exzellenten Druckbleistift und einem, o Horror!, Kugelschreiber. 🙂

bearbeitet 28. März 2022 von aljen

[Bluescreen]

Besonders wertvolle, antike oder seltene Füller habe ich nicht.

Meine edelsten sind der Graf von Faber-Castell Intuition Platino

bearbeitet 28. März 2022 von Bluescreen

[Bluescreen]

... und der Pelikan M805 "Stresemann"

 

 

 

[Menning]

vor 20 Minuten schrieb Bluescreen:

Besonders wertvolle, antike oder seltene Füller habe ich nicht.

Meine edelsten sind der Graf von Faber-Castell Intuition Platino

Aber edel ins Bild gesetzt.

[JKoch51]

Schöne Fotos von euren Füllern. Aber kennt ihr "Glasfüller"?

(Ich meine nicht die Glasschreiber oder Glasfederhalter, wie man sie für teures Geld noch kaufen kann)

 Das waren Füller vollständig aus Glas hergestellt und mit Gummi ummantelt, also Tintenvorratsbehälter, Kolben und auch die Schreibfeder aus Glas. Die Schreibfeder war spiralförmig gedrehtes Glas mit einer mehr oder weniger guten Spitze.

Die meisten dieser Füller haben fürchterlich gekleckst.

Nun fragt ihr euch bestimmt wo und wann gab es den sowas?

Die wurden nach dem 2. Weltkrieg im Thüringer Wald hergestellt. Mein Vater hatte nach 1945 einen kleinen Handel mit eben diesen Glasfüllern und Thermometern, die er dann "schwarz" über die "grüne Grenze" nach Bayern verkaufte.

Als Kind konnten wir dann mit den Restbeständen noch spielen - daher die Erinnerungen. Leider hat sich kein Exemplar mehr erhalten um ein Foto zu machen.

 

Gruß Jürgen

[Bluescreen]

Ich kann nicht abstreiten, dass bei mir eine gewisse Neigung zu Pelikan besteht 😉

bearbeitet 29. März 2022 von Bluescreen

[aljen]

vor 13 Stunden schrieb JKoch51:

Schöne Fotos von euren Füllern. Aber kennt ihr "Glasfüller"?

(Ich meine nicht die Glasschreiber oder Glasfederhalter, wie man sie für teures Geld noch kaufen kann)

 […]

Nun fragt ihr euch bestimmt wo und wann gab es den sowas?

Die wurden nach dem 2. Weltkrieg im Thüringer Wald hergestellt. […]

Moin Jürgen,

solche Fragen sind wohl am besten im Penexchange-Forum aufgehoben. Kaum vorstellbar, dass Du dort keine Antwort bekommst. Das Forum wird von der Fa. Pelikan betrieben, ist aber absolut nicht marken- oder herstellergebunden. Mehr kompetente Füller-Passionaten und -Profis auf einem Haufen wirst Du nirgendwo finden – ich meine, weltweit. Auch "Einsteiger" sind dort (eher untypisch für deutschsprachige Foren) herzlich willkommen und bekommen sachliche Antworten – außer natürlich jemand stellt gleich am Eingang die besser oder schlechter verkappte Frage "was kann ich für Opas Montblanc verlangen und will den jemand gleich hier kaufen". 🤑

viele Grüße

bearbeitet 29. März 2022 von aljen

[aljen]

vor 8 Stunden schrieb Bluescreen:

Ich kann nicht abstreiten, dass bei mir eine gewisse Neigung zu Pelikan besteht 😉

Was emotional genauso nachvollziehbar, wie sachlich begründbar ist. Es sind großartige Schreibgeräte – praktisch in allen Preisklassen – aus ästhetischer wie technischer Sicht. Zudem sind die Füller ausgesprochen (Selbst-)servicefreundlich – einen Souverän kann zur Reinigung jeder selbst zerlegen (und wieder zusammenbauen), und zwar ohne extra Werkzeug. Das mach mal mit einem Meisterstück. Einzig schade, dass Pelikan vor einigen Jahren die Auswahl an Federstärken und -schnitten stark zusammenstrich. (Ja, ich weiß, jetzt gibt es den persönlichen Zuschleif-Service…)

[aljen]

Es müssen ja auch nicht gleich die großen, etablierten Weltmarken sein. Mittlerweile gibt es einige hochinteressante Startup- und/oder Crowdfunding-Füller-Projekte. Ich habe mich einmal für den schottischen "ein-Mann-eine-Frau"-Startup Namisu begeistern lassen. Was mit einem Füller anfing, wurde im Laufe der Jahre zu einer kleinen Manege. Übrigens alles Patronenfüller – das hält auch die Preise angenehm niedrig. 

Die Namisu-Designer spielen gern mit Materialien – von Elox-Alu (1. von oben) über Titan (2. von oben, 1. von unten), Messing (Mitte) bis zum Ur-Kunststoff Ebonit (2. v.u.) ist so einiges dabei. Die beiden Titan-Füller haben standesgemäß auch Federn aus Titan (von Bock) – eine eher seltene Erscheinung auf dem Markt.

Noch so ein Titan & Titan - Titan. 🙂 Der sieht so retrofuturistisch aus (und fühlt sich auch so an), dass er wohl kaum einen besseren Platz findet als zwischen den Schaltern und Potis eines analogen Synthesizers.

Hier nochmal Instrumente im Wort und Ton vereint… sogar ein Montblanc hat sich hierher verirrt, aber auch ein Gel-Schreiber von Namisu. 

Astronomen aufgepasst – eine außergewöhnliche Konjunktion: Ebonit trifft auf Stahl am nächtlichen Himmel:

bearbeitet 29. März 2022 von aljen

[Bluescreen]

Die mother nehme ich auch 😉

Haben wir wohl zwei ähnliche Hobbys 😉

 

Den Großen hatte ich allerdings nur für einen Test.