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Ignoriert

OM-1 / unterschiedliche Interpretation von RAW-Daten


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Mir sind einige Unterschiede bei der Interpretation der RAW-Daten aus der OM-1 aufgefallen, die mich zunächst etwas verwirrt haben. Mein Standard-Konverter Capture One Pro 22 hat da nämlich bei Serienaufnahmen von Schwalben im Flug eine etwas eigenartige Darstellung, die ich nicht so richtig nachvollziehen kann. Ernsthafte Schwalbenportraits sind das nicht, ich weiß 😉 Es war nur das 40-150/2.8 ohne Konverter an der Kamera und ich habe spontan ein wenig experimentiert, als ich beim Wandern die Schwalben in der Gipfelpause entdeckt habe. Dabei war ich schon froh, wenn ich sie überhaupt im Sucher behalten konnte...

2022_08_Wolfswarte_Serie_CO.thumb.jpg.14a64295577c4ffc5d817919869a9f83.jpg

Alle Einzelbilder dieser Serie (insgesamt 14 RAWs, ich zeige hier nur die 6, die für das Problem relevant sind) wurden mit denselben Belichtungsdaten aufgenommen (ISO 200, f5, 1/2500, WB Auto). Den Sprung in der Mitte habe ich nicht verstanden, er ist in der Tonwertkurve auch deutlich sichtbar (3x fast identisch, dann 2x wieder fast identisch aber deutlich nach rechts verschoben).

In DxO PhotoLab 5 (ebenfalls die neueste Version) sieht es ähnlich aus:

2022_08_Wolfswarte_Serie_DxO.thumb.jpg.5670cdd08fba5cc4667c23b91a59790c.jpg

Der Weißabgleich ist vielleicht etwas anders (aber konstant über diese 6 Bilder), doch der Sprung in der Helligkeit liegt an derselben Stelle. 

In OM Workspace hingegen sieht das so aus, wie ich es erwartet hätte:

2022_08_Wolfswarte_Serie_OW.thumb.jpg.b492d4fda3ff296a22a5308cbd102b1f.jpg

Durch den Auto Weißabgleich der Kamera sieht man auch hier leichte Unterschiede, doch die Helligkeit der Bilder ist sehr ähnlich und die Tonwertkurve ändert sich nicht sichtbar. Wenn ich mir den Filmstreifen in OM Workspace anschaue, sehe ich in der Belichtung auf den ersten Blick keine Sprünge (in keiner meiner Serien). Durch das Schwenken der Kamera kann es ja durchaus eine leichte Änderung geben, doch eher "kontinuierlich" und nicht in so einem deutlich wahrnehmbaren Sprung.

Da in OM Workspace bei keiner meiner Serie ein Phänomen wie in COP und DxO beobachtet auftritt, ist meine Vermutung, dass diese beiden Konverter bei der Interpretation der Daten der OM-1 noch etwas Finetuning brauchen. Praktisch ist es für mich kein Problem, denn ich habe im Moment nur Einzelbilder verwendet und das Angleichen wäre mit relativ geringem Aufwand möglich. 

Habt ihr so etwas auch schon beobachtet und vielleicht eine Idee, woran es liegen könnte? Ist es sinnvoll, so ein Beispiel an den jeweiligen Support zu schicken, um für die Zukunft bessere Entwicklungen zu bekommen?

P.S: Einen weiteren Fehler von Capture One Pro habe ich kürzlich beim Arbeiten mit HHHR-Bildern bemerkt: Da bekomme ich in einigen Situationen mit der Kombination OM-1 + 12-40/2.8 II starke Verzerrungen gerader Linien im großen RAW, die in den Einzelbildern (RAW) und auch im großen JPG nicht sichtbar sind. Später stellte sich heraus, dass die ORF mit 50 MP in OM Workspace und auch in DxO keine Verzerrungen haben. Und in Capture One Pro liegt es scheinbar am Profil für das 12-40/2.8: Wenn ich dort das generische Profil für die Korrektur nutze, dann gibt es auch keine Verzerrungen. Da ist also ggf. etwas Vorsicht angesagt bei der Objektivkorrektur in Verbindung mit HHHR (Beispielbilder kann ich gerne zeigen, wenn es jemanden interessiert).

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vor 48 Minuten schrieb Axel.F.:

Hast du die Möglichkeit, die beiden mittleren RAWs zur Verfügung zu stellen?

Hi Axel, ich komme gerade nicht an meine Dropbox und probiere es mal über Seafile: https://seafile.rlp.net/d/32a4acdc0cd54b53bf4d/

In dem Ordner sollten die beiden RAWs liegen (ich probiere es gleich von einem anderen Rechner aus; wenn es nicht geht, reanimiere ich die Dropbox).

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vor einer Stunde schrieb Martin Bracke:

...probiere es mal über Seafile: 

Download hat funktioniert. Ich kann in den Daten beider Files keinen Unterschied finden. Dennoch gibt es in PL5 einen Helligkeitssprung und in LrC nicht. Da ist wohl tatsächlich noch ein Bug vorhanden. Diese Fehlersuche geht über meine Möglichkeiten leider hinaus. Wir haben hier aber technisch sehr kompetente User. Vielleicht finden die etwas heraus.

Sry...

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vor 53 Minuten schrieb pit-photography:

Hast du mal nachgesehen, ob irgendeine Automatik für die Anpassung aktiv ist?

In DxO habe ich bei den Presets keinen ausgewählt und sonst auch keine Idee, welche Automatik aktiv sein könnte. Ich nutze das nicht so regelmäßig und schaue mal, ob da noch irgendwas aktiv ist. Bei Capture One ist mir zumindest nicht bewusst, dass eine Automatik aktiv wäre – aber wetten würde ich nicht. Ich schaue nach 😉

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vor 1 Minute schrieb Axel.F.:

Download hat funktioniert. Ich kann in den Daten beider Files keinen Unterschied finden. Dennoch gibt es in PL5 einen Helligkeitssprung und in LrC nicht. Da ist wohl tatsächlich noch ein Bug vorhanden. Diese Fehlersuche geht über meine Möglichkeiten leider hinaus. Wir haben hier aber technisch sehr kompetente User. Vielleicht finden die etwas heraus.

Sry...

Danke für deine Mühe! Ist ja auch gut zu wissen, dass Lightroom hier wie erwartet arbeitet. Ich schaue nochmal, ob vielleicht noch eine Automatik aktiviert ist in COP.

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Kurios, aber ich kann das in Capture One auch genau so nachvollziehen. Ohne jegliche Bearbeitung wird das O8102907 Bild deutlich heller dargestellt (ungefähr 1EV)

RawDigger zeigt für beide Dateien auch sehr unterschiedliche Histogramme an (zumindest was die absoluten Werte auf der X-Achse angeht)

2096278599_Screenshot2022-08-13at20_54_32.thumb.png.51d729acb1303a4ac7ff1c3c40d47efa.png

798186117_Screenshot2022-08-13at20_54_40.thumb.png.3389d00db22e041edb38fe024596dd35.png

Aber in der Darstellung des Bildes wird das in RawDigger auch irgendwie ausgeglichen (analog zu dem was OM Workspace macht).

 

Wenn man die Exif-Daten der Bilder vergleicht sieht man neben den erwartbaren Unterschieden (File Size etc) noch die folgenden Unterschiede:

< Black Level 2                   : 254 254 254 254
---
> Black Level 2                   : 254 254 254 255

< Sensor Calibration              : 4095 281
---
> Sensor Calibration              : 4095 627


Was der Wert für "Sensor Calibration" bedeutet weiß ich nicht, aber es könnte sein, dass er für eine korrekte Interpretation der Rawdaten irgendwie wichtig ist, und Capture One und DxO das nicht richtig unterstützt. Habe aber jetzt auch noch nicht geschaut, ob dieser Wert normalerweise innerhalb einer Serie halbwegs konstant ist.
 

vor 6 Stunden schrieb Martin Bracke:

Habt ihr so etwas auch schon beobachtet und vielleicht eine Idee, woran es liegen könnte?

Ich habe auch mal in C1 Unterschiede in der Helligkeit innerhalb einer Bildserie mit eigentlich konstanten Belichtungsparametern gesehen. Habe das aber als Kuriosum abgetan weil es mir nur einmal aufgefallen ist und nicht geprüft, ob das in anderen Programmen genauso aussieht.

Muss ich mal schauen, ob ich die Serie noch habe und da auch im Histogramm und den Exifdaten die selben Unterschiede sehe

bearbeitet von feffef
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vor einer Stunde schrieb feffef:

Was der Wert für "Sensor Calibration" bedeutet weiß ich nicht, aber es könnte sein, dass er für eine korrekte Interpretation der Rawdaten irgendwie wichtig ist, und Capture One und DxO das nicht richtig unterstützt. Habe aber jetzt auch noch nicht geschaut, ob dieser Wert normalerweise innerhalb einer Serie halbwegs konstant ist.

Das könnte durch aus was sein. Ich lade mir den RawDigger mal runter und kann dann die restlichen Aufnahmen der Serie anschauen. Ich hatte insgesamt mehrere Serien, die in COP und DxO so einen Sprung haben, in OM Workspace aber nicht. Wenn es da einen weiteren Parameter gibt, denn die anderen nicht nutzen, müsste der sich an den kritischen Stellen auch ändern. 

Da Axel in Lightroom auch keinen Sprung in der Helligkeit sieht, scheint es damit umgehen zu können.

bearbeitet von Martin Bracke
Korrektur im letzten Satz – Grammatik ist doch was Gutes ;)
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@feffefIch habe mir jetzt den RawDigger installiert und die ganze Serie angeschaut: Bis zum Sprung haben alle Bilder denselben Wert für Sensor Calibration, nach dem Sprung auch alle denselben (anderen) Wert. Zwei weitere Serien mit Sprung in der Helligkeit habe ich noch angeschaut, da gibt es an der Sprungstelle auch genau dieselben Werte für Sensor Calibration (4095 281 und 4095 627). So viele verschiedene Werte scheint ein Sensor da nicht zu haben (oder zu nutzen).

Noch eine Frage: Hattest du die Werte manuell vergleichen oder ein Tool verwendet (deine Notation sieht aus wie das Ergebnis eines diff – kann man das für mehrere Bilder automatisieren oder immer für 2 via Clipboard und dann anschließende Analyse)?

Auf jeden Fall springen die Bilder im RawDigger von der Helligkeit in der Anzeige nicht. In der zweiten Serie sehe ich im Histogramm auch einen Sprung von ca. 1EV. Der scheint also aus den Daten auch etwas zu lesen, was COP und DxO offenbar übersehen. 

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Ich habe dafür exiftool verwendet, die Ausgabe in zwei Dateien umgeleitet und die dann mit diff verglichen. 

Wenn man genau weiß wonach man sucht, kann man mit exiftool auch alle Dateien aus dem gleichen Verzeichnis analysieren und sich mit grep z.B. nur die "Sensor Calibration" Zeilen rausfiltern. 

Ist jetzt die kurze Erklärung, kann auch gerne morgen konkrete Beispiele geben, wenn die Idee damit nicht klar wird. 

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Offensichtlich wird mit dem Sensorkalibrierungswert das mittlere Grau im ORF definiert. Dass dieser in einer Serie schwankt, ist vielleicht der Bug. Interessanter ist, dass mit diesem Wert offensichtlich der Headroom des RAWs definiert werden kann. Sehr interessant das Ganze:

https://www.photonstophotos.net/GeneralTopics/Sensors_&_Raw/Olympus_Sensor_Calibration_as_Compared_with_DxOMark_Measured_ISO.htm

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Wirklich sehr interessant und mit der Beschreibung  zum mittleren Grau die Axel verlinkt hat, lässt sich der Effekt den man in C1 und DxO sieht ja auch gut erklären.

Ich habe mal mit exiftools in allen Bildern die gerade innerhalb meines C1-Arbeitsordners liegen gesucht, welche Werte für "SensorCalibration" überhaupt vorkommen:

% cd ~/Pictures/Capture\ One\ Sessions
% exiftool -r * -s -if '$model eq "OM-1"' | grep SensorCalibration | sort | uniq -c   
1963 SensorCalibration               : 4095 281
  33 SensorCalibration               : 4095 627

Es sind also genau die selben Werte die Martin auch gesehen hat, und "281" scheint der Normallfall zu sein (kam 1963 mal vor, aber "627" nur 33 mal). Kann also gut sein, dass C1 und DxO davon ausgehen, dass dieser Wert für ein bestimmtes Model konstant ist, während andere Tools das jedesmal auslesen und die Darstellung dann korrigieren.

Das ganze ist übrigens keine Besonderheit der OM-1, sondern ähnliche "Ausreißer" für diesen Werte sehe ich auch für Bilder die ich mit der PEN-F oder EM-5.3 gemacht habe:
 

Capture One Sessions % exiftool -r * -s -if '$model eq "PEN-F"' | grep SensorCalibration | sort | uniq -c
 417 SensorCalibration               : 4093 232
   1 SensorCalibration               : 4093 581
 300 SensorCalibration               : 4094 232
   5 SensorCalibration               : 4094 581
Capture One Sessions % exiftool -r * -s -if '$model eq "E-M5MarkIII"' | grep SensorCalibration | sort | uniq -c
3318 SensorCalibration               : 4095 290
   3 SensorCalibration               : 4095 646

Ich versuche später heute mal rauszufinden, welche Bilder genau diese abweichenden Werte verwenden, und ob diese dann auch alle in C1 zu hell dargestellt werden.

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Ich habe mal alle Bilder bei denen "Sensor Calibration : 4095 627" in den Metadaten steht zusammengesucht und in einen Ordner auf den Desktop kopiert:

Capture One Sessions % exiftool -if '$Olympus:SensorCalibration eq "4095 627"' -r * -o ~/Desktop/SensorCalibration/OM-1

*Fast* alle dieser Bilder entwickelt Capture One dann deutlich heller als OM Workspace, nicht immer 1EV heller, manchmal weniger und bei einem Bild sieht man praktisch keinen Unterschied.

Bei den 29 Bildern sieht man keine auffälligen Gemeinsamkeiten bzgl. der Belichtung (z.B. das alle Bilder unterbelichtet wären). 

  • die Hälfte der Bilder hat eine ISO-Zahl im extended ISO-Bereich < 200 (obwohl ich das eigentlich sehr selten verwendet), bei den restlichen war der ISO-Wert = 200. Kein einziges der betroffenen Bilder hatte einen ISO-Wert >200
  • alle der betroffenen Bilder waren Teile einer "Sequential Shooting" oder Selbstauslöser Serie. (Es gibt aber auch viele viele Serien wo der Effekt nicht zu sehen ist)
  • alle meine eigenen Bilder die diesen Effekt zeigen wurden noch mit der OM-1 Firmware 1.0 aufgenommen (aber das Beispiel von Martin ist schon mit Firmware 1.2 entstanden)

Man kann sich Dateinamen und bestimmte Exif-Daten aller betroffenen Bilder unterhalb des aktuellen Verzeichnisses  mit exiftool ausgeben lassen:

% exiftool -if '$Olympus:SensorCalibration eq "4095 627"' -r * -ISO -DriveMode -Software
======== 2022 - Amrum/Selects/P3140612.ORF
ISO                             : 160
Drive Mode                      : Continuous Shooting, Shot 17; Electronic shutter
Software                        : Version 1.0
======== 2022 - Amrum/Selects/P3140617.ORF
ISO                             : 200
Drive Mode                      : Continuous Shooting, Shot 5; Electronic shutter
Software                        : Version 1.0
======== 2022 - Amrum/Selects/P3135539.ORF
ISO                             : 80
Drive Mode                      : Continuous Shooting, Shot 1; Electronic shutter
Software                        : Version 1.0
======== 2022 - Amrum/Selects/P3140694.ORF
ISO                             : 200
Drive Mode                      : Continuous Shooting, Shot 1; Electronic shutter
Software                        : Version 1.0
...

Leider habe ich nicht mehr die vollständigen Serien in denen diese Bider entstanden sind, so dass ich nicht sagen kann, ob ich diese Sprünge des "Sensor Calibration" Wertes auch innerhalb einer Serie beobachten konnte.

Es sieht also so aus, als würde die Kamera sehr selten aus irgendeinem Grund das Histogramm vor dem Speichern nach rechts verschieben, und dann einen anderen Wert (627) im "Sensor Calibration" Feld speichern, damit die Software das beim Entwickeln wieder ausgleichen kann. Aber nicht jede Software scheint das zu machen. 

bearbeitet von feffef
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Interessante Diskussion. Seit ich mit DXO PL arbeite (beginnend mit der Version 4), habe ich immer wieder mal das Problem, dass ein aus LrC an PL übergebenes ORF um ca 1 EV überbelichtet wieder zurückkommt, ohne dass ich den Hauch einer Ahnung gehabt hätte, warum das bei den betreffenden Bildern so sein könnte. Ganz grob geschätzt, vielleicht 1 aus 10-20 bearbeiteten Bildern. 

Ich schaue mal, ob ich die finde und ob sie in das beschriebene Muster passen. 

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Ich habe mir jetzt auch mal die Bilder von der PEN-F und E-M5.3 angesehen, wo der Sensor Calibration Wert nach oben abweicht (581 und 646).

Bei diesen Kameras passiert das *ausschließlich* wenn der erweiterte ISO Bereich (64 bis 160) verwendet wurde. Es ist kein Zusammenhang mit der Verwendung von Serienaufnahme oder Selbstauslöser zu erkennen.

Wenn ich mir alle Bilder mit diesen höheren Referenzwert für das mittlere Grau (einschließlich der Bilder von der OM-1) in C1 anschaut, dann sehe ich das folgende Muster:

  • alle Bilder mit ISO 100 werden auch in C1 genau so hell dargestellt wie in OM Workspace
  • alle Bilder mit ISO 64 & 80 werden in C1 *dunkler* dargestellt
  • alle Bilder mit ISO 125, 160 & 200 werden in C1 *heller* dargestellt (die Abweichung ist bei ISO 200 am größten, bei ISO 125 nur minimal)

Ich verstehe das ganze dann bis jetzt so:

  • Dass der "Sensor Calibration" in den ORF-Dateien abweicht ist dann vollkommen "normal" wenn man den erweiterten Bereich  <200 verwendet hat
  • Bei der Entwicklung korrigiert Capture One die Belichtung nur dann genau so wie OM Workspace, wenn der ISO Wert genau 100 ist
  • Welches Programm das "richtig" macht, müsste man mal mit einer kontrollierten Belichtungsreihe mit verschiedenen ISOs ausprobieren (aber wahrscheinlich ist es OM Workspace)
  • Völlig unklar ist, warum bei der OM-1 diese Sensor Calibration Wert auch bei ISO 200 sehr selten auf den Wert springt, der eigentlich nur für kleinere ISOs gedacht ist. Vor allem, dass das auch mitten in einer Serie passiert ist kurios (und kann ja dann nicht an irgendwelchen Einstellungen liegen)
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Ich kann die hier getroffenen Feststellungen bestätigen.

Von den 6 Bildern, die ich ausfindig machen konnte (die von mir genannte Quote 1 / 10-20 war wohl gnadenlos übertrieben) sind 4 mit der OM-1 gemacht, 2 mit der E-M1III. Im Detail:

  • OM-1,      2x ISO 125, 1x ISO 160, 1x ISO 200 - alle 4095 627
  • EM-1 III,   1x ISO 160, 1x ISO 200 - alle 4095 646

Bei DxO sehe ich die "Aufhellung" nur allerdings erst wenn das DNG wieder zurück in LR ist. In DxO selber sieht das Bild völlig unauffällig aus.

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vor 36 Minuten schrieb Karsten:

Bei DxO sehe ich die "Aufhellung" nur allerdings erst wenn das DNG wieder zurück in LR ist. In DxO selber sieht das Bild völlig unauffällig aus.

Ah, daher fiel mir beim Reimport als DNG aus DXO PureRAW auf, dass die Bilder manchmal heller sind.

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Mir war noch aufgefallen, dass alle betroffenen ISO200 Bilder von mir noch eine Gemeinsamkeit hatten: Sie wurden im M-Modus mit Auto-ISO aufgenommen.

Ich habe dann mal im M-Modus mit Auto-ISO eine Serie mit RAW+JPEG und ISO 80 bis 250 abgelichtet, um das an die Capture One Entwickler schicken zu können.

Dabei fiel auf, dass das Verschieben des Histogramms nach rechts (und der entsprechende SensorCalibration : 4095 627 Eintrag) der zu den helleren Bildern in C1 führt auch bei ISO200 sichtbar war.

Bei einer weiteren Serie danach mit weitestgehend identischen Einstellungen und Bedingungen ist das dann nicht mehr passiert, und das ISO200 Bild war unauffällig. Ich weiß nicht, ob es beabsichtigt ist oder nicht, dass diese Korrektur manchmal auch bei ISO200 ins Spiel kommt.

Capture One Sessions % exiftool OM-1\ SensorCalibration/Selects/*.ORF -ISO -SensorCalibration -ExposureTime
======== OM-1 SensorCalibration/Selects/P8140004.ORF
ISO                             : 80
Sensor Calibration              : 4095 627
Exposure Time                   : 1/160
======== OM-1 SensorCalibration/Selects/P8140005.ORF
ISO                             : 100
Sensor Calibration              : 4095 627
Exposure Time                   : 1/200
======== OM-1 SensorCalibration/Selects/P8140006.ORF
ISO                             : 125
Sensor Calibration              : 4095 627
Exposure Time                   : 1/250
======== OM-1 SensorCalibration/Selects/P8140007.ORF
ISO                             : 160
Sensor Calibration              : 4095 627
Exposure Time                   : 1/320
======== OM-1 SensorCalibration/Selects/P8140008.ORF
ISO                             : 200
Sensor Calibration              : 4095 627
Exposure Time                   : 1/400
======== OM-1 SensorCalibration/Selects/P8140009.ORF
ISO                             : 250
Sensor Calibration              : 4095 281
Exposure Time                   : 1/500
======== OM-1 SensorCalibration/Selects/P8140077.ORF
ISO                             : 80
Sensor Calibration              : 4095 627
Exposure Time                   : 1/160
======== OM-1 SensorCalibration/Selects/P8140078.ORF
ISO                             : 100
Sensor Calibration              : 4095 627
Exposure Time                   : 1/200
======== OM-1 SensorCalibration/Selects/P8140079.ORF
ISO                             : 125
Sensor Calibration              : 4095 627
Exposure Time                   : 1/250
======== OM-1 SensorCalibration/Selects/P8140080.ORF
ISO                             : 160
Sensor Calibration              : 4095 627
Exposure Time                   : 1/320
======== OM-1 SensorCalibration/Selects/P8140081.ORF
ISO                             : 200
Sensor Calibration              : 4095 281
Exposure Time                   : 1/400
======== OM-1 SensorCalibration/Selects/P8140082.ORF
ISO                             : 250
Sensor Calibration              : 4095 281
Exposure Time                   : 1/500

Während ich in C1 recht klar sehe dass die fehlende/falsche Korrektur von ISO125 - 200 immer deutlicher wird, fällt in DxO nur das Bild mit ISO200 (P8140008.ORF) so richtig aus der Reihe.

Wer das im Detail nachvollziehen möchte, kann die ORFs und JPEGs hier herunterladen: https://drive.google.com/drive/folders/1bclSvOCFcYkGSPlD2FquE6gtzUFOTYA5

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Cool, was ihr dazu mittlerweile alles zusammen getragen habt 👍 Ich habe den Tag heute im Zug/Auto verbracht und komme erst jetzt ein wenig zur Ruhe 😉

Bei mir waren es auch nicht alle Serien, die ich an dem Tag gemacht habe, in denen so ein Sprung in der Belichtung aufgetreten ist. Es war zwar früher Abend, aber trotzdem sehr sonnig und hell auf dem Berg – daher auch ISO 200 (mit Auto ISO und fester Belichtungszeit für die Vögel). Bis jetzt hätte ich da immer höhere ISO gehabt und den Effekt dann wahrscheinlich nicht beobachten können.

Denkt ihr, dass das Verhalten der Kameras bei ISO 200 unnormal ist und man OMDS auf dieses Phänomen aufmerksam machen könnte/sollte? Oder ist es rein etwas für die Entwickler der RAW-Konverter? 

Dass die Kameras durch einen anderen Arbeitspunkt des Sensors den Wertebereich besser nutzen können, finde ich ja prinzipiell sehr sinnvoll. Ich frage mich nur wie ihr auch, warum das inmitten einer Serie passieren muss, bei der sich die Bedingungen gar nicht so auffällig ändern. Gut auf jeden Fall, dass die Werte für die Kalibrierung nicht wild hin und her springen, wenn man in so einem Grenzbereich ist. Bei mir war ja wirklich beide Hälfte jeweils konstant in der Kalibrierung. Und das ist bei einem Schwenk aus einem helleren in einen dunkleren Bereich (oder umgekehrt) ja auch stimmig.

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vor 15 Stunden schrieb Martin Bracke:

Denkt ihr, dass das Verhalten der Kameras bei ISO 200 unnormal ist und man OMDS auf dieses Phänomen aufmerksam machen könnte/sollte? Oder ist es rein etwas für die Entwickler der RAW-Konverter? 

Schwer zu sagen. Den Entwicklern der RAW-Konverter würde ich die Serie auf jeden Fall schicken, denn dass die Bilder mit den vorhandenen Daten aus dem RAW sinnvoller (=näher am OOC JPEG) entwickelt werden können zeigt ja nicht nur OM Workspace, sondern auch einfache Tools wie RawDigger und FastRawViewer.

Ob das jetzt ein Bug oder ein Feature ist, dass die Kamera auch bei ISO200 manchmal auch in diesen Modus spring weiß ich nicht.

Ich konnte den Effekt innerhalb einer Serie gestern auch recht problemlos reproduzieren

  • Motiv war wieder der Globus nahe am Fenster, durch die Wolkendecke hat sich die Helligkeit ständig leicht verändert
  • Kamera auf Modus M mit Auto ISO, und die Verschlusszeit genau so eingestellt dass durch die Automatik ISO 200 gewählt wurde
  • Dann ein paar Serien (elektr. Verschluss, 20 fps) mit 30-50 Bildern gemacht

In zwei der Serien war dann in C1 ein ähnlicher Sprung in der Helligkeit zu sehen den du beobachtet hast (nur andersherum: zuerst überbelichtet, dann korrekt).

Die Exifdaten zeigt auch dann wieder den Wechsel von SensorCalibration 4095/627 auf 4095/281 mitten in der Serie:

exiftool OM-1\ SensorCalibration/Selects/P81403*.ORF -ISO -SensorCalibration -ExposureTime -DriveMode
======== OM-1 SensorCalibration/Selects/P8140354.ORF
ISO                             : 200
Sensor Calibration              : 4095 627
Exposure Time                   : 1/125
Drive Mode                      : Continuous Shooting, Shot 18; Electronic shutter
======== OM-1 SensorCalibration/Selects/P8140355.ORF
ISO                             : 200
Sensor Calibration              : 4095 627
Exposure Time                   : 1/125
Drive Mode                      : Continuous Shooting, Shot 19; Electronic shutter
======== OM-1 SensorCalibration/Selects/P8140356.ORF
ISO                             : 200
Sensor Calibration              : 4095 281
Exposure Time                   : 1/125
Drive Mode                      : Continuous Shooting, Shot 20; Electronic shutter
======== OM-1 SensorCalibration/Selects/P8140357.ORF
ISO                             : 200
Sensor Calibration              : 4095 281
Exposure Time                   : 1/125
Drive Mode                      : Continuous Shooting, Shot 21; Electronic shutter
    4 image files read

Ich verstehe hier immer noch nicht, wie dieses Verschieben des Histogramms bzw des Referenzpunkts eigentlich funktionieren soll. In meinen Beispielbildern sieht das eigentlich nur bei den ISO100 Bildern so aus, wie ich es vorher glaubte verstanden zu haben

  • durch Einstellung auf (LOW) ISO 100 wird im wesentlichen nur die Belichtungszeit verdoppelt, der Sensor selbst arbeitet genau wie bei ISO200
  • allein durch die doppelte Belichtungszeit verschiebt sich dann das Histogramm um 1 EV rechts ( in den Bereich der sonst als eher als "Headroom" für die Korrektur leichter Überbelichtungen reserviert / ungenutzt bleibt)
  • durch den geänderten Wert für "Sensor Calibration" im EXIF weiß die Software, dass beim Entwickeln alles wieder um 1EV abgedunkelt werden muss

Völlig unklar ist mir, warum dieses verschobene Histogramm jetzt auch bei den ISO200 Aufnahmen zu sehen ist. Da kann es ja nicht einfach nur an einer höheren Belichtungszeit liegen, sondern die Kamera muss da ja aktiv was für machen. Wenn das Absicht ist, verstehe ich nicht, was genau der Auslöser für dieses Verhalten ist. Eine Vermutung wäre, dass eine ansteigende Helligkeit dazu führt, dass die Kamera dann zumindest teilweise in den "LOW ISO" Modus springt (aber ohne dass der ISO Wert entsprechend angepasst wird).

Allerdings spricht dagegen, dass das nicht wirklich einen Vorteil hat: (edit: das war Quatsch, das verschobene Histogramm ist ja zu Beginn der Serie zu sehen)
In meiner letzten Beispielserie (liegt jetzt auch in https://drive.google.com/drive/folders/1bclSvOCFcYkGSPlD2FquE6gtzUFOTYA5) führt das Verschieben nach rechts zu Beginn der Serie dann zu ganz leichtem Clipping im RAW, und auch das OOC-JPEG ist leicht angeschlagen. In Capture One lässt sich dieses Clipping allerdings auch problemlos wieder ausgleichen, so dass es in der Praxis für mich kein echtes Problem darstellt. Trotzdem komisch, dass die Kamera einem ohne Warnung dann manchmal eine Blende Sicherheitspuffer bei den Lichtern "klaut".

@Martin BrackeDanke jedenfalls, dass du das so gut mit Beispielen hier dokumentiert hast. Mir war etwas ähnliches ja auch schon mal aufgefallen, aber ohne die RAW Bilder aus der Serie wäre ich nie darauf gekommen, dass das mit den "Sensor Calibration" Werten aus dem EXIF zusammenhängt.

bearbeitet von feffef
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vor 7 Stunden schrieb feffef:

@Martin BrackeDanke jedenfalls, dass du das so gut mit Beispielen hier dokumentiert hast. Mir war etwas ähnliches ja auch schon mal aufgefallen, aber ohne die RAW Bilder aus der Serie wäre ich nie darauf gekommen, dass das mit den "Sensor Calibration" Werten aus dem EXIF zusammenhängt.

@feffefSehr gerne! Ich bin ganz begeistert, wie schnell hier die Reaktionen reinkamen und ihr selbst Experimente unternommen habt. Du hattest ja sehr schnell die richtige Fährte und ich nehme in paar sehr coole Tipps zum Umgang mit RAWs mit 👍🙏 

Ich werde auf jeden Fall mit meinem Beispiel und den Erkenntnissen aus diesem Thread den Support von DxO und Capture One anschreiben und anregen, dass sie ihre Konverter entsprechend erweitern.

Bei OMDS habe ich bisher nur ein Kontakt-Formular gefunden, wo man allerdings keine Dateien anhängen kann. Ist das trotzdem eine gute Adresse oder ist es sinnvoller, unsere Beobachtung mal an Andreas und/oder Nils weiterzugeben, die dann wahrscheinlich direkt die richtigen Ansprechpartner kennen?

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