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OM-1: kann starkes Abblenden ein Auslöser für Frontfokus beim C-AF sein?


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Es ist bei der OM-1 genau so: wenn man den mechanischen Shutter verwendet, dann wird auch bei C-AF Serien zwischen den Aufnahmen kurz aufgeblendet, so dass man den Effekt mit dem nach vorne ausreißenden Fokus vermeiden kann. 

Hier ein Beispiel mit dem unbewegten Barcode in 1m Entfernung als Fokusziel, bei dem man den Unterschied deutlich sieht:

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Mit dem mechanischen Shutter korrigiert die Kamera die gewählte Fokusebene kontinuerlich in ganz kleinen Schritten. Es gibt max. 13 Schritte Unterschied die im Bild optisch nicht ins Gewicht fallen. Beim elektronischen Shutter ist wieder zu sehen, dass der Fokus schon in den ersten fünf Bildern nach vorne ausreißt.

Man kann auch leicht mit einer Selfie-Serie sehen, dass dieses Verhalten genau so besteht, wenn sich das Motiv nähert. Ich habe das mit den folgenden Einstellungen mal ausprobiert:

  • Oly 12-40 bei 15mm, f/8, ISO 6400, 1/250s
  • C-AF mit aktivierte Eye-Detection
  • Mechanischer und elektronischer Shutter auf 10fps eingestellt
  • Display ausgeklappt und Kamera mit ausgestrecktem Arm auf mich gerichtet
  • Über das Display geprüft, dass das Auge solide erkannt wird
  • Serie ausgelöst und nach ca 1 Sekunde den Kopf langsam zum Objektiv genähert

Das ganze dann einmal mit elektronischem und einmal mit mechanischem Shutter wiederholt. Hier die Auswertung der von der Kamera gewählten Fokusschritte:

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In der Serie mit mechanischem Shutter folgt die Fokusebene recht konstant der Bewegung nach vorne. Die meisten Bilder sind entsprechend scharf.

Mit elektronischem Shutter reißt der Fokus wieder nach wenigen Bilden weit nach vorne aus, zwischen Bild 15 und 18 und ab Bild 35 wird in Workspace auch kein Fokusindikator angezeigt. Das anvisierte Auge ist eigentlich nur in den Bildern 1-4 und 18-20 so scharf wie in den meisten Bildern der anderen Serie.

Ab Bild 30 überlappen sich zwar die Graphen, d.h. die Kamera hat eine ähnliche Fokusebene gewählt. In der Serie mit elektronischem Shutter hatte ich mich aber weniger weit nach vorne bewegt, weil man schon im Display gesehen hat, dass auch die Felder mit der Fokusbestätigung wild herumgesprungen sind. Der Fokus lag auch gegen Ende der Serie konsequent zu weit vorne (wenn etwas scharf war, dann die Nasenspitze).

Das Abschweifen des Fokus nach vorne bei kleinen Blenden passiert also zumindest bei meiner OM-1 ganz genauso bei bewegten Motiven. @Old Man danke für den Hinweis, dass man das durch Verwendung des mechanischen Shutters vermeiden kann.

bearbeitet von feffef
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Am 27.8.2022 um 12:56 schrieb knodderdachs:

@feffef Hast du mal geschaut, wo OM Workspace bzw. die Kamera den Fokuspunkt bei den einzelnen Bildern anzeigt? Liegt der dort, wo es scharf sein soll oder wandert der dann in der Anzeige auch nach vorne?

Ich habe die Serien jetzt nochmal genauer in Workspace angeschaut:

  • bei f/2.8 und f/4.0 liegen die Fokuspunkte dort wo sie sein sollen, sie springen etwas hin und her, aber ausschließlich in dem Bereich wo das kleine Fokusfeld lag (mittig)
  • bei f/8.0 fehlt der Fokusindikator gelegentlich für 1-3 Bilder innerhalb einer Serie, kommt dann aber wieder (und liegt wieder dort wo er soll)
  • bei f/11.0 verschwindet der Indikator noch öfter, auch für längere Strecken

Es gibt sowohl Bilder ohne Fokusindikator, die scharf sind, aber genau so auch unscharfe Bilder wo der Fokuspunkt genau da sitzt wo er soll:

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vor 2 Minuten schrieb feffef:

Es gibt sowohl Bilder ohne Fokusindikator, die scharf sind, aber genau so auch unscharfe Bilder wo der Fokuspunkt genau da sitzt wo er soll:

Danke dir. Mich hat das interessiert, da ich ab und zu mit meinem Olympus 100-400 mm Objektiv Bilder habe, bei denen zwar der Fokusindikator dort sitzt, wo ich scharf gestellt habe, aber der Fokus nach vorne verlagert ist. Bisher konnte ich das aber nie bewusst reproduzieren. Immer wenn ich es mal testen wollte und auch eine zweite Kamera dabei habe (um Fehler bei der OM-1 auszuschließen), stimmt der Fokus. Werde das weiter beobachten.

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vor 10 Stunden schrieb knodderdachs:

da ich ab und zu mit meinem Olympus 100-400 mm Objektiv Bilder habe, bei denen zwar der Fokusindikator dort sitzt, wo ich scharf gestellt habe, aber der Fokus nach vorne verlagert ist.

Genau dieses Problem habe ich mit der OM-1 und dem 75-300 von Anfang angehabt, hier zwei Beispiele aus März und April:

 

Damals habe ich vermutet, dass es irgendwie mit dem Animal+AI zusammenhängt, und der verwendete Fokuspunkt nicht dort liegt, wo er im Display angezeigt wird (auf dem Auge). Aber da beide Serien mit f/8 aufgenommen wurde, halte ich es jetzt für wahrscheinlicher, dass es auch schon genau der selbe Effekt war der in diesem Thread beschrieben wird.

Nach nur wenigen Monaten also endlich gelernt: Ich lass es zukünftig sein bei C-AF Serien auf f/8 abzublenden nur weil das 75-300 dann einen Hauch schärfer wird. Wenn ich wegen mehr Schärfentiefe abblenden möchte, verwende ich den mechanischen Shutter, damit mit Offenblende fokussiert wird.

Leider ist das dann bei 300mm ja auch nur f/6.7. Und das scheint auch an der Grenze zu sein, bei der man diese Tendenz zum Frontfokus mal sieht und mal nicht. Ich weiß nicht, ob hier noch andere Faktoren eine Rolle spielen können.

Generell ist meine Vermutung, dass der C-AF der OM-1 sich deutlich mehr auf die Präzision der PDAF-(Sub)Pixel-Messung verlässt, während die E-M5.3 da entweder immer oder nur wenn nötig auch mit Kontrastmessung nachgebessert hat. Anders kann ich mir nicht erklären, warum diese klare Abhängigkeit der C-AF Präzision von der Blende bei der E-M5.3 so nicht zu sehen ist. Das ist aber auch nur Spekulation und ich lasse mich gerne aufschlauen, wenn jemand andere Erfahrungen gemacht hat oder mehr davon versteht als ich.

 

 

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  • 1 month later...
Am 1.9.2022 um 09:03 schrieb feffef:

Damals habe ich vermutet, dass es irgendwie mit dem Animal+AI zusammenhängt, und der verwendete Fokuspunkt nicht dort liegt, wo er im Display angezeigt wird (auf dem Auge). Aber da beide Serien mit f/8 aufgenommen wurde, halte ich es jetzt für wahrscheinlicher, dass es auch schon genau der selbe Effekt war der in diesem Thread beschrieben wird.

Nach nur wenigen Monaten also endlich gelernt: Ich lass es zukünftig sein bei C-AF Serien auf f/8 abzublenden nur weil das 75-300 dann einen Hauch schärfer wird. Wenn ich wegen mehr Schärfentiefe abblenden möchte, verwende ich den mechanischen Shutter, damit mit Offenblende fokussiert wird.

Generell ist meine Vermutung, dass der C-AF der OM-1 sich deutlich mehr auf die Präzision der PDAF-(Sub)Pixel-Messung verlässt, während die E-M5.3 da entweder immer oder nur wenn nötig auch mit Kontrastmessung nachgebessert hat. Anders kann ich mir nicht erklären, warum diese klare Abhängigkeit der C-AF Präzision von der Blende bei der E-M5.3 so nicht zu sehen ist. Das ist aber auch nur Spekulation und ich lasse mich gerne aufschlauen, wenn jemand andere Erfahrungen gemacht hat oder mehr davon versteht als ich.

Ich habe seitdem nicht mehr mit dem 100-400 fotografiert (nutze ich nur sehr selten) - außer, als ich mir mal zwei Stunden Zeit genommen habe und mit der OM-1 und der EM-5II Testbilder gemacht habe. Da funktionierte allerdings alles so, wie es sein sollte. Verwende aber meistens nur den normalen Fokuspunkt und keine Motiverkennung. Ich werde aber beim nächsten Mal, wenn ich wirklich wieder "richtig" damit fotografieren will, den mechanischen Auslöser verwenden, um zu sehen, ob dann mehr Bilder scharf werden.

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Zum Frontfokus bei Arbeisblende eine Idee, Alle Phasen AF Kameras die ich bisher in der Hand hatte, haben bei freier AF Feld Wahl immer auf das Kameranahe Feld fokussiert. 

Eventuell ist das hier auch so,daß die kürzeste Entfernung Priorität hat 

 

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@kdwwdieses Verhalten ist mir bekannt, aber dieses Verschieben der Fokusebene bei kleiner Blende passiert auch wenn absolut nichts weiter im Vordergrund liegt als das mit dem Fokusfeld anvisierte Ziel. 

@knodderdachsdanke, dass du das auch mal ausprobieren wirst. Ich weiß ja bis heute nicht, ob das wirklich so sein muss, oder meine Kamera irgendwie im Eimer ist.

Am einfachsten nachvollziehbar ist das Ganze mit einem lichtstarken Objektiv und einem Motiv in relativ kurzer Entfernung. Dann einfach zwei Serien mit C-AF und f/11 machen, und zwischen den Serien nur von elektronischem auf den mechanischen Verschluss umschalten.

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  • 1 year later...

Ich habe heute nochmal nachgeschaut, ob dieses Verhalten mit FW 1.5 immer noch besteht. In der Praxis hatte ich bei Abblenden bei Verwendung von C-AF weitgehend vermieden, oder wenn es nicht geht (Freihand Makro von bewegtem Kleintier) den mechanischen Verschluss verwendet. Der Ausschuss wurde damit deutlich verringert und die Zufriedenheit deutlich gesteigert.

Im Wesentlichen ist aber alles beim alten geblieben, zumindest bei einem kurzen Extrembeispiel mit dem 12-40 mit Blende f/11 bei 40mm und kurzem Motivabstand  (ca 0.5m).

Der einzige Unterschied der mir aufgefallen ist: wenn man Release Prio für C-AF auf "Off" stehen hat, ist es früher mal passiert, dass die Serienaufnahme komplett hängen geblieben ist. Offenbar hatte die Kamera da gemerkt, dass nichts mehr scharf ist und daher nicht weiter ausgelöst. Jetzt stockt sie nur kurz, justiert leicht nach bis die Unschärfe abnimmt und löst dann weiter aus.

Trotzdem bleibt es dabei, dass nur das erste Bild (das ja mit Offenblende fokussiert wurde) korrekt scharf ist. Danach driftet der Fokus immer nach vorne, bei "Release Priority: off" passiert das nur einen Tick langsamer. Spätestens im fünften Bild liegt die Fokusebene dann aber ca. 5cm zu weit vorne.

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Hier die gewählten Fokusschritte von je 3 Serien a 20 Bildern mit Release Prio an oder aus. Höhere Fokusschritte bedeuten eine nähere Fokusebene, spätestens ab 4650 wird der Effekt im Bild offensichtlich (wie im rechten Bild des vorherigen Screenshot). 

Screenshot2024-02-13at11_46_25.thumb.png.8a87cdfd3696f1442ab0e2f230777d9e.png

Was mich hier mal interessieren würde: wie Verhalten sich eigentlich Objektive mit Konverter, bei denen eine Blende von f/11 nicht freiwillig gewählt wurde, sondern es gar nicht anders geht. Ist dort dann auch das erste Bild einer C-AF Serie deutlich schärfer als alle anderen? 
 

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