Jump to content

Die OM-System Community
Ignoriert

Fotografieren im Naturwald/Urwald


Erich_Wien

Empfohlene Beiträge

Hallo ihr Lieben!

Hat vielleicht jemand ein paar Tipps oder Anregungen wenn es um Aufnahmen in sehr dichtem Wald geht?
Wenn man durch diesen Wald wandert (vor sich hin stolpert) ist der optische Eindruck atemberaubend. Man wird erschlagen von Licht/Schatten/Farben/Strukturen.
Aber es scheint mir schwer bis unmöglich, das auch nur annähernd fotografisch einzufangen.
Mir ist heute beim herumspazieren ein dazu Vergleich eingefallen - "Wo ist Walter?" - dieses Kinderbuchrätsel, bei dem man in überladenen Bildern etwas bestimmtes finden soll 🙂
Dabei findet man dort Unmengen an verkrüppelten und bereits geknickten Bäumen - also weit weg von Langeweile.

Die einzigen Aufnahmen bei denen ich zufrieden war sind jene, welche an der Grenze zu einem Schilfbereich aufgenommen wurden - quasi "endlich Abstand".
Aber innerhalb des Waldes sind bei mir alle Aufnahmen in die Rundablage gewandert.
Man findet keine Distanz, oder die Aufnahmen sind überladen etc.
Man sollte meinen, dass in so einer Vielfalt sich die Möglichkeiten einer harmonischen Komposition geradezu überhäufen.
Aber ich hab das Gefühl das Gegenteil ist der Fall. Oder ich bin auch zu blind in diesem Wirr-Warr auch nur eine einzige harmonische Situation zu finden! ^^

Pures Chaos - obwohl schon am Rand und mit Lichtung:


PB038865.thumb.jpg.4c852ce8bbff2c186c9f2b34c78dd4ec.jpg

 

 

Der Versuch, etwas Struktur zu finden

PB038774.thumb.jpg.274d7552eb4742a0056917ecfe963db5.jpg

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Stunde schrieb Erich_Wien:

Aber innerhalb des Waldes sind bei mir alle Aufnahmen in die Rundablage gewandert.
Man findet keine Distanz, oder die Aufnahmen sind überladen etc.
Man sollte meinen, dass in so einer Vielfalt sich die Möglichkeiten einer harmonischen Komposition geradezu überhäufen.
Aber ich hab das Gefühl das Gegenteil ist der Fall. Oder ich bin auch zu blind in diesem Wirr-Warr auch nur eine einzige harmonische Situation zu finden! ^^

Erich, zu dieser Erkenntnis bin ich auch gekommen. Es gib Bereiche im Wald die einfach nicht als Fotomotiv taugen. Dies kannst du auch für dich als Erkenntnis verbuchen. Ich kenne meine Waldgebiete durch unzählige Wanderungen mit Hund und Kamera und lasse diese "nicht fotogenen" Waldbereiche außen vor.

Was mir sehr im Wald hilft:
- eine klare Komposition - was ist Vordergrund / Hauptmotiv / Hintergrund
- eine bestimmte Qualität bezüglich Farbigkeit und Licht
- eine gezielte Entscheidung über Wetter und Tageszeit
Nach diesen Kriterien mache ich meine Waldfotos.

Bei den gezeigte Beispielen gefällt mir dieses besonders gut (siehe Kriterien oben):

PB038885.jpg

Beste Grüße
Eric

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Schöne Beispiele! Ich habe auch schon so viele Bilder aus dem Wald mitgebracht die im Wald richtig toll aussahen. Zuhause habe ich sie dann weggeworfen weil sie garnicht mehr schön waren und keine Struktur mehr hergaben. Deshalb danke für die Tips.

Grusz Horst

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich mache im Urlaub im tiefen Süden gerne Fotos im (Ur)Wald.

Dabei achte ich auf :

interessantes Objekt im Vordergrund, z.b. stumpf mit bieberspuren, schilf am see,  Farbfleck wie Busch mit Blüte, Stamm mit pilzen, bach, piepmatz am boden, ehefrau

augenführendes Objekt wie herunterhängender Ast (gerne diagonal), Blüten, schattenwurf

Die hübschen Blätter und Farben nehme ich dann gerne mit, allein lohnt sich das (für mich) nicht, das kleine Foto kann mir  nicht den Gesamteindruck vermitteln

 

Grüsse aus dem Norden 

tom

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ein viel zu warmer Herbst geht zu Ende.  Pilzsucher, Wanderer, Mountain Biker,  eine Handvoll Naturfotografen. Zurück bleibt ein Wald der sich nach Ruhe sehnt. Zertrampelte Sämlinge, aufgeschrecktes Wild,  usw. Naturschutz bedeutet für mich auch die Natur vor den Menschen zu schützen.

Fernsehförster hin, mein eigenes Verhalten aus der Vergangenheit her.

Querfeldein, betrachte ich aus einem Dorf kommend, am Waldrand lebend  mittlerweile Differenzierter. 

bearbeitet von blitz
  • Gefällt mir 3
  • Danke 2
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Da kann ich leider nur zustimmen. Man sieht etwas beeindruckendes, sucht die beste Position und zu Hause ist das Bild einfach nur Müll. Da bleibt nur sich auf Details zu konzentrieren, oder schöne "aufgeräumte" Bereiche wie das Bild, das Eric es ausgesucht hat. 

Vielleicht noch ein kleiner Tipp, den ich einmal von einem Landschaftsfotografen erfahren habe. Möglichst ins Gegenlicht fotografieren. Das beruhigt Bäume, die sonst in einem Wirrwarr aus Licht und Schatten zerrissen werden. Trifft übrigens auch auf Eric's Beispiel zu. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin ja froh, dass es nicht nur mir so geht. 😄

Ich mache mittlerweile nur noch wenige Bilder in Wäldern, wenn sonniges Wetter ist. Die Kontraste sind dabei einfach zu hoch und die krassen Helligkeitsunterschiede machen das Bild zusätzlich zum unruhigen Ast- und Blätter noch unruhiger. Das ist kaum in den Griff zu bekommen.

Bei bedecktem Himmel oder regnerischen Wetter sind die Kontraste viel einfacher zu beherrschen und das trübe Licht zaubert manchmal eine schöne Stimmung.

Häufig ist es auch besser, sich auf Details zu beschränken, z. B. Wurzelteller, Pilze, Schößlinge o. ä. und den Wald an sich in das Bokeh zu verbannen.

Ich meine mich zu erinnern, dass es in irgendeiner Fotoespresso-Ausgabe mal einen Artikel zum Fotografieren im Wald gab. Ich finde ihn aber auf die schnelle nicht.

  • Gefällt mir 3
  • Danke 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 11 Stunden schrieb ej foto:

Erich, zu dieser Erkenntnis bin ich auch gekommen. Es gib Bereiche im Wald die einfach nicht als Fotomotiv taugen. Dies kannst du auch für dich als Erkenntnis verbuchen. Ich kenne meine Waldgebiete durch unzählige Wanderungen mit Hund und Kamera und lasse diese "nicht fotogenen" Waldbereiche außen vor.

Was mir sehr im Wald hilft:
- eine klare Komposition - was ist Vordergrund / Hauptmotiv / Hintergrund
- eine bestimmte Qualität bezüglich Farbigkeit und Licht
- eine gezielte Entscheidung über Wetter und Tageszeit
Nach diesen Kriterien mache ich meine Waldfotos.

Danke Eric, für die Infos - und ich bin etwas erleichtert, dass ich nicht der Einzige bin, der sich damit schwer tut.
Ich hab mir vorgenommen, beim nächsten Versuch mal mit etwas längerer Brennweite loszuziehen.
Das zwingt einen vielleicht eher sich auf Details zu konzentrieren und bremst den Wunsch, die Gesamtstimmung einfangen zu wollen.
Unter Umständen ist auch der laublose Wald in den Wintermonaten (mit Nebel) einfach fotogener.
 

LG!
Erich

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 10 Stunden schrieb Piesl:

Da kann ich leider nur zustimmen. Man sieht etwas beeindruckendes, sucht die beste Position und zu Hause ist das Bild einfach nur Müll. Da bleibt nur sich auf Details zu konzentrieren, oder schöne "aufgeräumte" Bereiche wie das Bild, das Eric es ausgesucht hat. 

Vielleicht noch ein kleiner Tipp, den ich einmal von einem Landschaftsfotografen erfahren habe. Möglichst ins Gegenlicht fotografieren. Das beruhigt Bäume, die sonst in einem Wirrwarr aus Licht und Schatten zerrissen werden. Trifft übrigens auch auf Eric's Beispiel zu. 

Es ist schon witzig, wie sehr wir im 3D-Modus dieses Chaos genießen können, und ein 2D-Bild das so gar nicht zu vermitteln vermag.
Wie Eric schon schrieb - auch das kann eine Erfahrung sein.

Die Idee mit dem Gegenlicht werde ich mal bewusst versuchen. Bisher hab ich die eher vermieden da sie mir noch kontrastreicher erschienen bzw. der Himmel logischerweise noch heller wurde. Aber das wäre ein idealer Anwendungsfall für einen Verlaufsfilter.

Diese Aufnahme ist eine der wenigen im Gegenlicht (Motivwahl bitte ignorieren) ^^

PB038782.thumb.jpg.e886b406e9019eb9f62aa4f0d17159a4.jpg

LG!
Erich

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wälder fotografieren ist auch eine Herausforderung. Oft ist Unruhiges dabei.

Ich fotografiere im Wald meist da wenn Frühling ist und neues Leben (Buschwindröschen zum Beispiel) nach dem Winter, Details, Pilze oder Fluss buw. Bach. Am Fluss kann man auch Insekten entdecken.

Den Wald als Ganzes ist meist schwieriger. Wie schon beschrieben können extreme Kontraste entstehen wenn Sonnenschein herrscht. Da nehme ich Belichtungsreihe und füge zusammen. Oder mit dem Auge genau hinschauen, wie die Linienführung. Man sollte den Wald für sich als Betrachter sehen.

Ansonsten auch anderes Wetter wie Regen oder Nebel, im Winter Schnee (wenn die überhaupt noch gibt).

Einfache Beispiele, Details:

F7310031-HDR.jpg

Blickführung:

AA020148-HDR.jpg

Am Fluss:

E5290029.jpg

Perspektiven:

AB140005.jpg

 

Ganz wichtig ist aber: Im Pfad bleiben.

bearbeitet von pit-photography
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 11 Stunden schrieb blitz:

Ein viel zu warmer Herbst geht zu Ende.  Pilzsucher, Wanderer, Mountain Biker,  eine Handvoll Naturfotografen. Zurück bleibt ein Wald der sich nach Ruhe sehnt. Zertrampelte Sämlinge, aufgeschrecktes Wild,  usw. Naturschutz bedeutet für mich auch die Natur vor den Menschen zu schützen.

Fernsehförster hin, mein eigenes Verhalten aus der Vergangenheit her.

Querfeldein, betrachte ich aus einem Dorf kommend, am Waldrand lebend  mittlerweile Differenzierter. 

Ich verstehe voll und ganz was du meinst!
Im konkreten Fall ist dies ein Naherholungsgebiet für die städtische Bevölkerung und befindet sich noch im Stadtbereich.
Es gibt Hautwege an welchen die Jogger ihre Runden drehen bzw. die Menschen ihre Ruhe finden.
Zwischen diesen Hauptwegen darf aber alles verwildern und verrotten. Geschnitten wird nur dann, wenn etwas zur Gefahr wird. Der Schnitt wird aber liegen gelassen.
Und so wurde das quasi zu einem "urbanen Urwald" ^^

Nicht mehr weit davon entfernt gibt es aber ein echtes Naturschutzgebiet weit größeren Ausmaßes - und hier dürfen die wenigen Wege auch nicht verlassen werden.

LG!
Erich

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 11 Minuten schrieb pit-photography:

Wenn Sonnenlicht und tiefstehend, dann mit Licht und Schatten spielen:

E2280021-HDR_sharpen.jpg

Das Bild ist allerdings eine Belichtungsreihe im LR zusammengefügt

Eigentlich ein perfektes Gegenbeispiel!
Live betrachtet finde ich solche Monokulturen grausam - am Foto dagegen großartig! 🙂

LG!
Erich

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Herausforderung im Urwald / naturbelassenen Wald ist einfach die Unstrukturiertheit, die so klaren Fotos nicht so einfach erschaffen lässt.

Es braucht mehr Zeit und Ruhe sich auf die Situation einzulassen und die Motive zu entdecken, die sich auch gut auf 2D bannen lassen. Vielleicht versuchst du auch mal sehr badennah zu fotografieren oder einen Stamm als Seitenlinie zu verwenden, oder eine Person aufs Bild zu nehmen (das würde ich probieren - habe gerade viel Lust, das auszuprobieren). Wir haben hier in der Nähe auch ein Stück Wald, der als Urwald ausgewiesen ist, ich muss mal schauen, wo der genau ist und ob man da überhaupt rein darf. Danke für die Anregung 🙃

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Erich

Es gibt nähe Wien den Herrn Matthias Schickhofer der gibt zu diesem Thema Workshops,(Fotoschule Gesäuse) oder du beschäftigst dich mal eingehend mit einem seiner Fotos (Welche Brennweite, Blende, Uhrzeit der Aufnahme, Nebel, Von welcher Seite kommt das Licht....) Evtl auch auf Youtube Nigel Danson. Oder die Fotos von Yvonne Albe oder deren Podcast bei Niclas Alexander Otto . Auf 500px oder flickr  oder Fotocommunity.

Viel Spaß

Gloana

PS: Interview “Yvonne Albe” | 4Nature Photographers

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb Grinzold:

Welches ist das?

Ich bin im Moment noch überfragt. Vor gut 10 Jahren hatte ich mal eine Führung durch den Urwald gewonnen, habe das aber damals an meinen Bruder abgetreten, weil ich verhindert war. Es war aber in der Region Braunschweig. Wenn ich jetzt googel, finde ich aber nur den Wald da bei Hondelage, welcher mir noch nicht so alt erscheint. Aber vielleicht seh ich mir den trotzdem mal an. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wenn Sie diese Seite nutzen, stimmen Sie den Community-Regeln zu. Wir haben Cookies gesetzt, um die Bedienung des Forums zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist. Mehr Informationen in unserer Datenschutzerklärung