Bildgestaltung mit Schärfe-Unschärfe oder Focus Stacking?

[jagabua]

Liebe Olympianer,

hab mich mal mit unserer Amaryllis und dem 60er Macro beschäftigt - nun stellt sich mir die Frage nach der Gestaltung. Eher das Spiel mit Schärfe-Unschärfe oder doch mittels Focus Stacking die ganze Blüte scharf abbilden?

Was meint ihr? Oder denkt ihr an ganz andere Möglichkeiten der Gestaltung dieses Motivs?

Danke schon mal im Voraus für die Diskussion und

VG und allueit gut Licht!

Stefan

[pit-photography]

vor einer Stunde schrieb jagabua:

Was meint ihr? Oder denkt ihr an ganz andere Möglichkeiten der Gestaltung dieses Motivs?

Kommt ganz auf das Motiv an und wie du das Motiv im Bild haben willst. Verträumt schön oder ab wann die Unschärfe beginnen darf. Da gibt es kein richtig oder falsch.

Zum Bild gefällt mir das erste da noch die zarte Grün-Struktur des hinteren Blütenblatt und die Stempel sehr schön zur Geltung kommen.

Das zweite wo nur die Stempel scharf sind, drängt sich die grüne Unschärfe zu sehr auf. Mein Auge springt nur noch hin und her. Beim zweiten ersten wirkt das Gesamtbild aus meiner Sicht ruhiger, darin wirkt die Blüte als Ganzes.

bearbeitet 3. Februar 2023 von pit-photography
Kleine Korrektur im letzten Absatz

[Analog im Kopf]

Mein Name ist Programm und es folgt auch gleich, warum 😉

Das 60er Makro hatte ich eine ganze Zeit und habe damit viel fotografiert und auch Focus Stacking mehrfach ausprobiert und genutzt.

Mir entsprachen die Aufnahmen mit Focus Stacking nicht meiner gewohnten und geliebten Sehweise - es sah für mich oft "unnatürlich" und "digital" aus. Ja, man muss natürlich das Focus Stacking nicht bis zum "Anschlag" betreiben und kann die Funktion auch maßvoll einsetzen, aber auch das war nichts für mich.

Langer Text ganz kurz: Ich mag das Bild 2 sehr gerne und es beruhigt Geist und Aug 🙂

Bild 1 geht für mich schon in die Richtung einer wissenschaftlichen Darstellung, aber der "Zauber" ist weg.

[aperture 8]

Und warum nicht eine Kombi: nur Stacken bis zur Rundung des hinteren Stempels und der Rest unscharf ?

[fotogramm]

Was die Bildgestaltung anbelangt (und darum geht's ja in diesem Thread) sehe ich nicht das Problem darin wie weit die Schärfe reicht sondern vielmehr darin, dass das Motiv zu wenig dynamisch bzw. aus meiner Sicht zu zentral aufgenommen wurde. Würden die Staubfäden in einem als Querformat angelegten Bild z.B. von lu nach ro verlaufen bekämen aus meiner Sicht beide Bilder eine bessere Dynamik und die Frage nach dem Schärfeverlauf würde sich möglicherweise erübrigen.

Gruß aus HH

Achim

[aperture 8]

vor 3 Stunden schrieb fotogramm:

sich möglicherweise erübrigen

Ja, das ist auch richtig, so in die Richtung der alten Meister und verschiedene diagonale Perspektiven ausprobieren. Oder von hinten/innen¿ Mit einem Loch im Blütenblatt? Aber für ein beruhigendes Wandposter z.b. im Narkoseraum wäre zentral und quadratisch und nur Vordergrundschärfe wiederum praktischer und für den Biologieunterricht alles durchgestackt knacke scharf.

Es sollte auch immer der  Verwendungszweck mit in die Bildgestaltung einbezogen werden. 

[Gotti]

Ich bin für so, wie es sonst niemand machen würde. Also wahrscheinlich verschiedene Techniken kombinieren. Gerne auch Filter und solche Mittel.

Vielleicht auch nur ein minimalste Bereich scharf oder ....

Das Bild ist aber nicht meine B😭ustelle, sondern die Deine und das 🏞️ muss dir gefallen, letztendlich😉

Gotti, der dich jetzt hoffentlich nicht gesch😖ckt hat.

[bewa_fotografie]

Servus lieber Stefan @jagabua, gerade habe ich deinen Beitrag hier entdeckt, ich habe derzeit wenig Zeit für das Forum.

Bild 1 gefällt mir hier vom Ansatz am besten und was mir sofort in den Sinn kam als ich es gesehen habe, hier hätte sich auch eine streng symmetrische und gerade Positionierung des schönen Grüns im Hintergrund angeboten.

VG Bernhard

[turbok]

Anfangs, als das 60er herausgekommen ist und Stacking massenfähig gemacht wurde, glaubte ich, ich muss alles Stacken. Inzwischen ist es für mich eine Gestaltungsmethode wie eine Blende geworden. Ich fotografiere ja auch nicht nur mit Blende 2.8, 11 oder 22. Das ist ja das Schöne an der Fotografie, dass man mit unterschiedlichen Techniken gestalten kann. Gestalten hat bekanntlich mit Geschmack zu tun und der ist Gott sei Dank, bei jedem Menschen anders.

Lediglich bei Maßstäben unter 1:1 ist es für mich schwierig ohne Stacking auszukommen. 

LG

Kurt

[pit-photography]

vor 27 Minuten schrieb turbok:

Anfangs, als das 60er herausgekommen ist und Stacking massenfähig gemacht wurde, glaubte ich, ich muss alles Stacken. Inzwischen ist es für mich eine Gestaltungsmethode wie eine Blende geworden. Ich fotografiere ja auch nicht nur mit Blende 2.8, 11 oder 22. Das ist ja das Schöne an der Fotografie, dass man mit unterschiedlichen Techniken gestalten kann. Gestalten hat bekanntlich mit Geschmack zu tun und der ist Gott sei Dank, bei jedem Menschen anders.

Lediglich bei Maßstäben unter 1:1 ist es für mich schwierig ohne Stacking auszukommen. 

LG

Kurt

Der Vorteil beim Stacken am PC/Mac ist, dass man die Schärfeebene und die Weite bestimmen kann. Gestalten am Rechner sozusagen.

[Kabe]

Auch wenn man stackt, hat man ja immer noch die Möglichkeit, nur Teilbereiche auch zu benutzen, und die müssen ja nicht mal zusammenhängend sein. Frank Rückert hat z.B. mal schöne Instrumentenmakros gemacht, in denen nur manche Details gestackt waren.

Umgekehrt wird's schwieriger 😄