Was heißt "zeitgemäße Fotografie"

[Dominique]

vor 10 Stunden schrieb sarrafan:

In etlichen Foren und bei selbsternannten Gurus lese ich immer wieder das MFT oder auch APS-C nicht mehr zeitgemäß sei.

Es gibt ja solche, die vom 'law and order' Typ sind: Alles hat seine vorgegebene Ordnung, die Straßen sind nett und aufgeräumt, die Vorgärten gepflegt und die Autos poliert. Man kann zu jeder Zeit überall hin und ist sicher vor unangenehmen Überraschungen. Nach einer Weile dort wird es aber öde, man möchte nur noch weg.

Dann gibt es Gegenden, in denen kreative Menschen leben, Leute, die schon an vielen Orten waren und so manches erzählen können. Hier geht es oft chaotischer zu, es gibt Graffiti an den Wänden, auch Punks, die nie arbeiten und jeden um Geld anschnorren, manche Ecken riechen nicht gut, und ganz sicher fühlt man sich auch nicht immer.

Man muss lernen, wo man zu welcher Zeit, seiner Zeit hingeht, um zu finden, was einen interessiert.

Gibt es jemanden, der so argumentiert, dass manch anderer sich nicht zu Wort traut, dann leidet darunter die Vielfalt, es wird öde. Ich lese weniger, gehe aber zu interessanten Orten, gemäß meiner Zeit, mit meinem System.

[dampflokfan]

vor 2 Stunden schrieb elfchenlein:

Ich hab in letzter Zeit auch viel zu viel im DSLR-Forum geschmökert. Die Grabenkämpfe bei Kaufberatungen sind schon reichlich affig. Auch hier wird in vielen Threads für meinen Geschmack viel zu viel herumgenölt, so dass man meinen könnte, OMDS steht kurz vor dem Aus und all unser schöner Kamera-Kram wird sich dann sofort in Rauch auflösen.

Im Moment sehe ich die Sache wieder etwas gelassener, das Wochenthema lässt mir weniger Zeit zum sinnlosen Rumgrübeln. Auch der wundervoll bissige Photosubversive-Blog hat mich (etwas schmerzhaft, aber schallend lachend) mal wieder auf dem Boden der Hobbyisten-Tatsachen landen lassen. Auch n bissle Schmökern in Bildgestaltungs-Büchern ist sehr heilsam.

Ist mir doch egal, mit was andere ihre Bilder machen, solang sie Spaß dran haben ist es doch prima! Ich mag mein mFT, ich kann es im Schlaf bedienen (meistens 😄 ) und kriege alles an Zubehör und Features geboten, was ich möchte. Sich in ein anderes System einzufuchsen würde nur ne Menge Geld, Zeit und Nerven kosten. Die Auslösung reicht mir, die Freistellung auch.

Ideen zu haben und umzusetzen, DAS ist bei den meisten Fotografierenden doch das eigentliche Problem! Und dann schlägt man zur Ablenkung irgendwelche sinnlosen Ausrüstungs-Quartett-Schlachten im Internet (oder sieht anderen dabei zu), statt sein eigenes Hirnschmalz weiter zu entwickeln.

 

Der erste Absatz spricht mir aus der Seele. Viele Threads hier verfolge ich nicht mehr, die machen nur schlechte Laune. Der Übergang zu OMDS war bestimmt nicht nur ein großer Spaß. Ich gehe fest davon aus, dass bei Olympus eben nicht genug übrig geblieben ist um das Thema fortzuführen. Und der Übergang hat offenbar geklappt, es gibt neue Produkte - und die Mitarbeiter machen einen sehr engagierten Eindruck. Ich freue mich jedenfalls daran, dass es bei OMDS vorangeht.

Und bezüglich der verschiedenen Systeme: Wie (fast) alles im Leben gibt es überall Vor- und Nachteile. Man kann mit einem Golf kein Formel 1 Rennen gewinnen und mit dem Rennauto nicht in Urlaub fahren. Also muss jeder für sich entscheiden, welches System am besten passt. Die Auflösung von MFT reicht für normale Zwecke m.E. mehr als aus. Ich habe noch nie mehr Pixel vermisst, und dann freue ich mich auch wieder an der kompakten Ausrüstung.

Von den Diksussionen in den Medien sollte man sich nicht so sehr beeinflussen lassen. Und dann spielt bei Vollformat auch mal wieder der Wettbewerb um den Größten eine Rolle ...

Und man findet z.B. bei youtube auch einige Kanäle, die die Vorteile von MFT betonen oder sehr entspannt in der Systemfrage sind (z.B. der MIcor 4/3 Guy). Also nicht beirren lassen.

[Bluescreen]

vor 11 Stunden schrieb elfchenlein:

Auch der wundervoll bissige Photosubversive-Blog hat mich (etwas schmerzhaft, aber schallend lachend) mal wieder auf dem Boden der Hobbyisten-Tatsachen landen lassen.

Ist zweifellos unterhaltsam und sprachgewandt, allerdings muss man solche Seiten, die vor Sarkasmus triefend alles auf die Schippe nehmen, letztlich genauso den Klischees zuordnen, über die sie sich lustig machen. 

bearbeitet 8. Februar 2023 von Bluescreen

[elfchenlein]

vor 16 Minuten schrieb Bluescreen:

Ist zweifellos unterhaltsam und sprachgewandt, allerdings muss man solche Seiten, die vor Sarkasmus triefend alles auf die Schippe nehmen, letztlich genauso den Klischees zuordnen, über die sie sich lustig machen. 

Schon klar, dass man das nicht alles bierernst nehmen darf 😉 

[Gartenphilosophin]

Was "zeitgemäß" ist oder nicht, ist mir ziemlich schnuppe.
Meine Ausrüstung passt genau zu mir, das reicht mir völlig.

Spannender die Frage nach zeitgemäßer Fotografie, da stehe ich bei Antje ganz dicht dran, auch wenn ich ein Interesse an Blümchen und Tieren habe.
Wir wissen alle, was mit unserem System möglich ist, die Galerie strotzt davon.
 

[pit-photography]

Zeitgemäße Fotografie heißt für mich:

• Ich habe die Zeit, fotografieren zu gehen. Egal was ich fotografiere und worauf und wann ich Lust habe. Dem Trend hinterher zu laufen ignoriere ich. Die Videos der Influencer und Youtuber gucke ich mir nicht an, ist nur verlorene Zeit.

😉

 

bearbeitet 8. Februar 2023 von pit-photography

[KaiRo]

Am 8.2.2023 um 07:06 schrieb Bluescreen:

Ist zweifellos unterhaltsam und sprachgewandt, allerdings muss man solche Seiten, die vor Sarkasmus triefend alles auf die Schippe nehmen, letztlich genauso den Klischees zuordnen, über die sie sich lustig machen. 

Passt aber teilweise echt wunderbar auf so manchen YouTube-Fotografen die eher durch ihre Videos (teilweise ihre eigenen Zeitschriften) auffallen als durch ihre fotografische Arbeit.