Weissabgleich

[tintifax]

hallo amln,

 

grundsätzlich gibt es zwei Methoden für den Weißablgeich:

1) den "technisch korrekten": am besten fotografiert man eine Graukarte mit und macht dann den Weißabgleich ... geht halt nicht immer..... man könnte auch im Rahmen der Entwicklung am PC einen neutralweißen/neutralgrauen Punkt (oder was man dafür hält) im Bild als Basis für den Weißabgleich festlegen. Das funktioniert erstaunlich oft, aber nicht immer.  A B E R : will man wirklich immer "neutrale" Farben? Wenn ich eine Stimmung bei Kerzenlicht fotografiere dann lebt das Bild sogar vom Orange-Stich des Bildes....

2) den Weißabgleich so einstellen, dass es der Stimmung, dem Empfinden des Fotografen entspricht. .... und das ist etwas ganz anderes als der technisch perfekte Weißabgleich..... kann aber (wie z. B. im Falle des KerzenlichtFotos) viel besser sein als eine komplett neutrale (und manchmal langweilige) Abbildung.

Tip: stell den Weißabgleich einfach so ein, wie es der Stimmung, so wie Du sie Erinnerung hast, entspricht.

Realtivität: alles ist relativ: schiebt sich eine Wolke vor die Sonne - wups und eine "neutralweiße" Fläche hat eine ganz andere Farbe.... kommt ein Sonnenstrahl durch: ups, alles ist anders .... zu Mittag ist die selbe neutralweiße Fläche blaustichig ..... steht die Sonne tief, ist die selbe neutralweiße Fläche orange ..... Die Abweichungen aufgrund des Lichtes sind viel viel größer als man denkt ....... und wenn man das Licht einfangen will, muss man auch die Farbe des Lichtes einfangen .......

Nur im Studio z. B. bei Produktfotografie ist es wichtig, völlig neutral zu bleiben ..... aber da arbeitet man auch mit Blitz (der hoffentlich immer die gleiche Frequenz hat) und mit Graukarte .... aber im Freien macht das Licht die Stimmung .... und die Farbe!

 

 

 

 

[elwoody]

Es gibt immer wieder Situationen, bei denen der automatische Weißabgleich der Kamera völlig versagt (z.B. Waldaufnahmen ohne Himmel - besonders bei speziellen Pflanzenarten kommt da etwas völlig anderes bei raus, oftmals gehen einstmals kräftige Farben völlig verloren).

Ich bin deswegen schon vor längerem dazu übergegangen, für den Weißabgleich vor Ort mit dem ExpoDisc 2.0 zu arbeiten. Ist für mich am wenigsten Gefummel und funktioniert zuverlässig (wenn die Lichtquelle direkt einsehbar ist). Das Teil kann ich mir um den Hals hängen und es kostet damit nur 5s einen Weißabgleich zu machen.

Auf diese Weise habe ich erstmal einen völlig korrekten Weißabgleich. Benötige ich später noch einen spezifischen für die Bildwirkung, Stimmung, Schönheit, dann kann ich den zuhause anpassen. Zuhause auch aus dem bestimmten Grund, daß das Auge vor Ort bereits auf eine möglicherweise extreme Farbtemperatur adaptiert ist und damit diese als Referenz nutzt - womit keine wirkliche Beurteilung mehr möglich ist.

bearbeitet 20. April 2023 von elwoody

[langer]

@elwoody D.h. Du montierst ExpoDisc 2.0 direkt auf der Optik und schiesst ein Foto damit?

[elwoody]

vor 23 Stunden schrieb langer:

@elwoody D.h. Du montierst ExpoDisc 2.0 direkt auf der Optik und schiesst ein Foto damit?

Da die Expodisc ja nicht pauschal auf jede Linse passt (und ich vor allem keine Lust habe, die Streulichtblende abzunehmen), halte ich das Teil einfach mit einer Hand vor die Linse, richte die Kamera auf die Lichtquelle und führe den Weißabgleich aus.

Hier die korrekte Benutzung. Weißabgleich am Objekt wird beschrieben, das muß man natürlich selber einschätzen, ob das in allen Fällen so benötigt wird.
 

 

bearbeitet 22. April 2023 von elwoody