Expertise zur Bildgestaltung

[jagabua]

Liebe Olympianer,

ich habe die Ehre, bei einem grenzübergreifendem Projekt mitzuwirken, bei dem die Nationalparke Sumava und Bayerischer Wald präsentiert werden.

Meine Idee zu meinem Beitrag soll ein möglichst stimmungsvolles Waldfoto sein. Nun würde ich mich sehr freuen, wenn ihr gemeinsam meine ersten beiden Vorschläge bildgestalterisch diskutieren könntet, um ein hoffentlich stimmungsvolles Bild einzureichen. Zudem würde ich mich auch überhaupt wieder über eine Diskussion zum Thema Bildgestaltung freuen 🙂

Beide Bilder entstanden bei regnerisch-nebligem Wetter in den Hochlagen des Bayerischen Waldes.

VG und allzeit gut Licht!

Stefan 

 

[klox]

Beides sind stimmungsvolle und technisch einwandfreie Fotos, aber mir fehlt das „Verzauberte“ bzw. die besondere Lichtstimmung, die eindrucksvolle Waldfotos ausmacht.

[cimfine]

Puh, ich finde Waldfotos schwierig, und diese gehören sicherlich zu den besseren. Perfekt finde ich sie aber nicht, sie sind mir noch etwas zu unruhig, es ist nicht klar, was das eigentliche Motiv sein soll. 

Das obere z.B. wird stärker, wenn man das rechte Viertel vertikal wegschneidet. 

Bei unteren stören mich die optisch zusammengewachsenen Bäume auf der Linken Seite. 

[didi]

Das erste Foto gefällt mir gut, es spricht an und zeigt einen lebendigen Wald, auch, wenn ich mir auch noch etwas mehr Lichtstimmung wünschen würde. Das "Überladene" vieler Waldfotos hat dieses Foto wohltuenderweise nicht, das Bild ist für mich gut gestaltet und geordnet. Das gesunde Grün oben und der kleine Baum unten sind "eyecatcher" - das Bild funktioniert für mich.

Das zweite Bild, obwohl gar nicht so anders, würde für eine positive Nationalparkpräsentation für mich nicht passen... Das wenige Grün an den Zweigen impliziert für mich "kahl und ungesund", wirkt fast wie ein Fremdkörper im restlichen Bild, wie halt "notgedrungen" reingeragt.

[Buchenberg]

die Bilder sind natürlich okay

ich finde, für Präsentationen braucht es mehr Weite und natürlich auch Details,wie oben gezeigt

 

Hier kann man auch mal schauen https://www.erdmannfilm.de/shop/die-seele-des-waldes/

ich war wohl etwas voreilig, es geht wohl ausschließlich um ein Bild, das ist natürlich sehr schwer ( Detail oder Gesamtdarstellung eines Landschaftsbereich )

 

 

bearbeitet 8. August von Buchenberg

[Stefan_Frank]

Hallo Stefan,

Es kommt nun ganz darauf an, wie der Wald präsentiert werden soll. Für düster und morbide hast du mit den beiden gezeigten von mir volle Punktzahl.

Mir würde etwas Erhellendes besser gefallen. Wenn im Nebel Sonnenstrahlen zu sehen wären.

Sind das am Boden Heidelbeersträuche? Dann in Froschperspektive Heidelbeeren als Vordergrund. Oder ein schöner Pilz? 

Mich würde das mehr ansprechen. Wobei ich nicht sagen möchte, deine beiden Bilder sind nicht ansprechend. Solche Stimmungen im Wald gefallen mir sehr. Man kann die frische Luft regelrecht riechen. Trotzdem würde ich die Bilder für eine Präsentation anders wählen. Keine Ahnung wieso, ist halt Bauchgefühl 😄🤷‍♂️

[Grashalm]

Schwieriges Thema,

Wir haben im September eine Ausstellung der Bassumer Fotofreunde zum Thema "Erdmannwald". Über ein Jahr bin ich mit der Kamera durch den Wald und habe festgestellt...Wald zu fotografieren ist verd.... schwer.

Mir gefällt Dein erstes Bild auch viel besser, aber es haut mich nicht um. Da fehlt noch das gewisse 'Extra'. Wären bei dem unteren Bild die 2 Bäume nicht so überlappende, würde es besser aussehen, trotzdem ist es mir etwas zu deprimierend. 

LG

Sabine

[wuevogel]

Ich würde für ein Bild vom NP Bayrischer Wald uralte Baumriesen mit viel Totholz am Boden erwarten ... mehr Wildnis eben.

Ich war aber selbst noch nie dort.

[talonmies]

Also beide gefallen mir schon, aber das gewisse "typische für den bayrischen Wald" kann ich noch nicht so entdecken. Ich war noch nie da...

Wenn wir mit den beiden Bildern arbeiten, würde ich das zweite wählen und ein Querformat daraus beschneiden, so bekommt das Bild für mich mehr Weite.

[pit-photography]

Das erste Bild gefällt mir am besten. Weil ...

Der Blick fängt am vorderem Baum mit der teilweise weißen Rinde (Birke?) und dem saftig grünen Laubbüschel oben in der Bildmitte. Das wirkt für mich einladend und das Auge wandert langsam in die weite. Und wenn man genauer hinschaut, ist die Anordnung der Bäume von unten keilförmig nach hinten. Auch der niedere Laub auf dem Boden gibt den Bäumen seine Erdung.

Der Hauch vom Dunst gibt dem Bild seine Mystik und lässt das Laub an den hinteren Bäume ein wenig blasser erscheinen. Dazu erscheinen die Stämme der Bäume danhinter parallel zu verlaufen. Das Gesamtbild wirkt für mich im Gegensatz zu zweiten Bild geordneter.

Auf dem zweiten Bild erkenne ich nur den krumm wachsenden Baum und leider konkuriert er wegen der fotografischen Perspektive mit dem beiden dicht zusammenstehenden Bäume auf der linken Seite.

So meine Sichtweise und ich weiß, wie schwer es ist im Wald zu fotografieren. Weil das alles von der Natur gestaltet ist (was auch gut ist, wenn man die Natur Natur lässt).

bearbeitet 18. August von pit-photography

[ma-hans]

Stefan, ist das Hochformat vorgegeben? Ob mit Hilfe eines Fotos genau das Typische des Bayerischer Waldes zu erkennen ist bezweifle ich. Bei mir sieht das ähnlich in Jena aus. 
Jetzt versuche ich mal nur meine Gedanken, Auftragswerk zum Thema Waldbild, zu äußern. 
Du schreibst regnerisch, nebelig. Da fehlt mir eine besondere Lichtstimmung, einige feine Details vielleicht im Vordergrund. Z.B. sichtbare Wassertropfen, welche durch eindringende vereinzelnde Sonnenstrahlen zum Leuchten angeregt werden, interessante Borke, Baumwuchs, Astformen im Blickpunkt oder verwachsene Austrittstellen von ehemals abgebrochenen Ästen, Pilzwucherungen oder Ähnliches. Ich würde auch vermutlich mit einer kleineren Brennweite einige Aufnahmen versuchen, um mehr Raum und Feinheiten im Vordergrund darzustellen und trotzdem die Weite des Waldes zu sehen. Eine Tiefenwirkung wäre mir somit besonders wichtig.
Wenn ich eines der 2 Bilder in einer Ausstellung mir ansehen würde, ginge ich vermutlich eher achtlos an diesen vorbei. Mir wäre der Bildinhalt zu langweilig, zu brav, zu ordentlich. Mir fehlt ein interessantes Detail, um erst mal stehen zu bleiben und dann auch die Schönheit oder auch die Vergänglichkeit, den Zerfall in Verbindung mit neuem Leben genauer zu betrachten. 
Die Perspektive, wie von einem "Normal Handyfotograf" immer in Augenhöhe der menschlichen Sicht, ohne Anstrengungen aufgenommen, würde ich versuchen zu ändern. Ich würde auch mal in Bodennähe mit irgendeinem interessanten Detail im Vordergrund, oder mit verkippter Kamera nach oben, einige Versuche starten. 
Ich glaube das Thema ist schon sehr umfangreich und die Geschmäcker eher sehr verschieden. Ich hoffe du nimmst mir meine Darstellung nicht übel. Einfach weiter fotografieren.

bearbeitet 18. August von ma-hans

[systemcam-neu]

Am 18.8.2024 um 17:00 schrieb ma-hans:

Die Perspektive, wie von einem "Normal Handyfotograf" immer in Augenhöhe der menschlichen Sicht, ohne Anstrengungen aufgenommen, würde ich versuchen zu ändern. Ich würde auch mal in Bodennähe mit irgendeinem interessanten Detail im Vordergrund, oder mit verkippter Kamera nach oben, einige Versuche starten.

Das sehe ich auch so. Noch besser wäre es auf den Baumgipfel zu klettern und nach unten zu fotografieren das machen die allerwenigsten 😆

[ricart]

Das mit dem Baumwipfel erklettern geht einfacher. Am Baumwipfelpfad.

Aber abgesehen davon, mich überzeugt keines der beiden Bilder. Die Angaben zur Ausschreibung sind aber auch eher diffus. Soll es ein ein 10x21 Titel sein, ein A-4-Hochformat oder überhaupt nur ein Bayerwald-/Sumava-typisches Foto sein,  egal ob hoch oder quer.. Beide von Dir gezeigten Bilder sind aber die Bildgestaltung betreffend davon abgesehen eher schwach. Die könnten in irgendeinem anderen Wald genauso sein. Und die Bildaufteilung besser, auch wenn der Mediengestalter da noch etwas schieben könnte.

Vom Arber aus etwa, sind auch Motive mit Sumava möglich, oder vom Dreisessel, vielleicht gar mit Wasser vom See, oder mit Alpenblick. Totholz, wie schon erwähnt, ist auch keine schlechte Idee. Schließlich war der Nationalpark Bayerischer Wald einer der ersten Verfechter dafür in .de.

Die Hauptmotive bzw. Horizontlinien, wenn man davon sprechen kann, hätte ich in den Goldenen Schnitt gesetzt, oder die Goldene Spirale, damit noch Platz für einen gut platzierten Schriftzug bleibt.

Meine Einlassungen kommen übrigens aus beruflicher Erfahrung. Wenn auch eher aus Tourismusmarketingsicht. 

Gruß, Frank.

bearbeitet 26. August von ricart

[turbok]

Hallo Stefan,

ich würde bei den Bildern das Hauptmotiv beim ersten Bild der weiße Stamm und beim zweiten Bild den knorrigen Stammteil mehr nach rechts in den Goldenen Schnitt stellen.

Bei der Nachbearbeitung würde ich versuchen das nebelige mystische der beiden Bilder noch mehr zu betonen versuchen.

Gruß

Kurt