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Chicago Sun-Times entlässt ihre 28 Fotografen und setzt auf iPhone...


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The iPhone has a better camera than most digital point-and-shoots, and more importantly, it is in everyone’s pocket. It’s a great camera that’s always with you, and that makes it an invaluable tool for any journalist. There will always be a need for videographers and pro photographers that can make studio-level work, but the iPhone is proving to be an invaluable tool for reporters in the modern world.
Bessere Kamera??? Ich selbst besitze so ein Scheißding. Die Kamera-App ist unterste Schublade. Natürlich gibt es besseren App mit ISO-Einstellungen und andere Schnickschnacks. Einzigster Vorteil ist nur, dass man schnell per Mail direkt aus dem Phone an die Redaktion schicken kann, wenn der iPhone-Reporter am Ort des Geschehen ist. Wenn aber der Hersteller eine Kamera, wenn in Zukunft auch mirrorless, mit eingebautem "Telefon" anbieten, dann ist iPhone längst wieder passé. Gruß Pit

Das habe ich auch schon gelesen und konnte es kaum glauben. Gut, das iPhone, besonders das 5er, hat eine sehr gute Kamera für das bisschen Optik und wenn man es darauf anlegt kann man damit sehr gute Bilder machen. Aber wenn man mal etwas Zoom brauch oder schwieriges oder wenig Licht, stößt man damit schnell an seine Grenzen. Für 99% der Zeitungsfotos denke ich jedoch wäre es mehr als ausreichend. Ich für meinen Teil mag es ganz gerne, die Grenzen des iPhones auszuloten.

Wieso die Aufregung? Paßt doch alles! Die Ansprüche an "Zeitungs-Fotografie" sind doch eher gering, gerade was den technischen Anspruch angeht. Dass man mit Handy-Cams eindrucksvolle Stimmung wiedergeben kann, ist hinlänglich bekannt, davon hat Reinhard afair letztes Jahr aus Zingst berichtet. Weiter: man braucht keine Kameras mehr zu kaufen, man braucht keine Fotografen mehr, die teuer sind und die sich in jedes Modell wieder einarbeiten müssen, Bilder machen jetzt die Reporter selber, und die Leser honorieren sowieso die bessere Technik / Qualität aus den großen Kameras nicht (mehr). Man schaue sich doch mal die Bilder in vielen sogenannten "Fotocommunitys" an, da geht es um bunt, süß, witzig - Qualität kommt erst viel weiter hinten. Und das sind "Foto"Communitys! Ich kann die Sun aus rein wirtschaftliche Kriterien schon irgendwie verstehen. Hg MartiG

da haben mal wieder die Kaufleute gerechnet, das man mit dieser Aktion ein Haufen Geld sparen kann, ohne zu wissen was nicht mehr geht und welche Gestaltungsmöglichkeiten in einem aufwendigen und halt teuren Kamerasystem stecken. Nachgefragt bei Fotografen wie ein gutes, aussagekräftiges Photo zustande kommt haben die Sun Times verantwortlichen wahrscheinlich ebenfalls nicht. Denn nun wird ein Photo so neben bei vom Journalisten mitgemacht, er hat ja jetzt einen Lehrgang gehabt und weis wie man mit dem iPhone eine schöne Freistellung hinbekommt. Mehr als Zynismus bleibt einem da nicht. Grüße aus dem endlich sonnigen Landau Thomas

 Landauer said:
Nachgefragt bei Fotografen wie ein gutes, aussagekräftiges Photo zustande kommt haben die Sun Times verantwortlichen wahrscheinlich ebenfalls nicht.
Doch, haben sie mit Sicherheit. Das wissen die schon genau. Die Frage ist doch, ob das eine wirklich umsatzrelevante Zahl von Lesern interessiert! Ich gehe mal davon aus, dass für die paar "Hansel", die darauf vielleicht Wert legen, eine nicht unerhebliche Summe Geldes investiert werden muss - für Fotograf und Ausrüstung. Wozu? Der die Relation stimmt auf jeden Fall wieder.
Mehr als Zynismus bleibt einem da nicht.
Wieso Zynismus? Das ist Marktwirtschaft, so ähnlich erlebe ich das bei uns im Betrieb auch seit einiger Zeit. Für die letzten10-20% mehr Qualität muss 80-90% mehr ausgegeben werden. Verzichtest Du auf die letzten 10-20% Qualität, verlierst Du vielleicht ein paar Kunden, aber Du sparst 80-90% Kohle. Ein Luxusproblem. Irgendjemand hat dafür auch mal einen Begriff erfunden, finde ich jetzt nicht mehr. HG Martin

Der Begriff heißt Pareto-Prinzip... http://de.wikipedia.org/wiki/Paretoprinzip Das Grundproblem geht doch viel tiefer: DIe meisten Leute – und das schließt wohl die meisten hier ein – informieren sich heute über Online-Medien, die nichts kosten dürfen. Den Print-Medien geht es dementsprechend dreckig, auch die FTD hat hier letztes Jahr in Deutschland die Segel gestrichen, und weitere werden folgen. Allenfalls eine Handvoll von Zeitungen – eher weniger – kann sich heute über den Online-Betrieb tragen. Sobald keine Käufer für ein Produkt da sind, verlieren Journalisten und Fotografen, die dort arbeiten, ihren Job. Was die News-Fotografie angeht: Hier sind doch für einen Großteil der Events schon heute die zufällig vor Ort entstandenen Fotos die wichtigeren Bildquellen, und den Rest bekommt man über Agenturen eingekauft. Da liegt es kaufmännisch schon nahe, hier zu sparen. Das iPhone ist technisch in aller Regel ausreichend für ein Zeitungsbild – das ist aber auch gar nicht der Kern des Problems. Es geht hier ja weniger um die Kamera, sondern um den Fotojournalisten dahinter, der das Bild macht (und das Geld kostet)! Klaus

Wer hat eigentlich schon mal in einer Zeitung (Wochen- Tages-) geschaut ob die Schärfe eines PolitikerBildes genau dort sitzt wo sie sein soll? Ich denke die wenigsten Menschen interessiert das, ausgenommen bei den Nacktbildern auf Seite 5 ;) Ausserdem ist der Markt voll von "herzeigegeilen" HobbyHandybildereinfängern die die Bilder ohne Wenn und Aber irgendwie irgendwo herzeigen wollen - Gesichtsbuch ist voll davon........ Freie Pressefotografen gibt es auch wie den Sand in der Wüste..... Wird nicht heute alles geleast, fremdfinanziert und im LKW auf der Straße gelagert = just in time. Wer hat noch eine eigene Reinigungsfrau? Macht doch die Leasingfirma billiger, der Leiharbeiter... billig in der Erzeugung muss es sein und "teuer" im Verkauf - Jeans, Schuhe, Werkzeug, Handys und Kameras werden irgendwo um ein paar Cent hergestellt ..... Wir freuen uns darüber. Geiz ist eben doch soooooo geil...... So nun muss ich nich aber beendigen, weil da läuft gerade eine Auktion in der Bucht - billiger geht es nicht mehr ;))) HG Gotti

Wird nicht heute alles geleast, fremdfinanziert und im LKW auf der Straße gelagert = just in time. Wer hat noch eine eigene Reinigungsfrau? Macht doch die Leasingfirma billiger, der Leiharbeiter... billig in der Erzeugung muss es sein und "teuer" im Verkauf - Jeans, Schuhe, Werkzeug, Handys und Kameras werden irgendwo um ein paar Cent hergestellt ..... Wir freuen uns darüber. Geiz ist eben doch soooooo geil...... So nun muss ich nich aber beendigen, weil da läuft gerade eine Auktion in der Bucht - billiger geht es nicht mehr ;)))
Auf dem Punkt gebracht. Aber eine traurige Entwicklung. Gruß Pit
Aber eine traurige Entwicklung.
dazu muss ich sagen: wir könnten uns so viele Dinge nicht leisten, wenn es nicht so wäre - könnten wir es wirklich nicht? Was würde eine Jean, ein Hemd und ein Paar Schuhe kosten wenn sie hier bei uns erzeugt worden wären? Eine Kamera, ein Handy... HG Gotti (nachdenklich)
Was würde eine Jean, ein Hemd und ein Paar Schuhe kosten wenn sie hier bei uns erzeugt worden wären? Eine Kamera, ein Handy...
Damit habe ich mich auch in letzter Zeit beschäftigt. Vor allem, als im TV aufgezeigt wurde, wo die Kleidungen der namhaften Herstellern und auch von den Billig-Discountern hergestellt wurden. Genauso auch bei den Handys. Mein Fazit ist: So lange keiner den Gedanken macht, warum die Produkte so billig sind, wird gleich gedankenlos zugegriffen. Hauptsache man spart für andere, das lieb und teuer ist. Um zurück zum Thema zu kommen: Alle Presseagenturen machen schon fast mit "Copy & Paste". Was man in einer Zeitung liest, liest man auch in einer anderen Zeitung das gleiche. Ebenso bei den Bildern. Fotografen, die für sein Leben auf Spiel setzen um atemberaubende Kriegsfotos einzufangen, gibt es kaum noch. Gruß Pit
 Gotti said:
Aber eine traurige Entwicklung.
dazu muss ich sagen: wir könnten uns so viele Dinge nicht leisten, wenn es nicht so wäre - könnten wir es wirklich nicht? Was würde eine Jean, ein Hemd und ein Paar Schuhe kosten wenn sie hier bei uns erzeugt worden wären? Eine Kamera, ein Handy... HG Gotti (nachdenklich)
Aber dann würden wir es mehr wertschätzen.....

Interessant. Bei unserer Lokalzeitung haben sie die Fotografen schon vor ein paar Jahren entlassen und den Journis eine "C" oder "N" der oberen Preisklasse in die Hand gedrückt. Wenn die jetzt herausfinden, dass dieselben mit dem iPhone auch keine schlechteren Bilder machen... Gruss, Hans

 Gotti said:
Aber eine traurige Entwicklung.
Was würde eine Jean, ein Hemd und ein Paar Schuhe kosten wenn sie hier bei uns erzeugt worden wären? Eine Kamera, ein Handy...
Zumindest bei der Bekleidung kann ich sagen: teilweise gar nicht mehr. Fast meine gesamte Kleidung stammt aus europäischer Produktion ( die Stoffe selbst leider nicht). Bei bestimmten großen Ketten, die in Fernost arbeiten lassen, zahle ich ebenso viel oder gar mehr - für Massenware. Gut, Discounter wie Kik und co. führen meine Konfektionsgröße nicht. Aber welches T- shirt für 5 Euro sieht auch nach 5 Jahren noch ok aus? In meinem Kleiderschrank liegen gleich mehrere 5 oder mehr Jahre alte Kleidungsstücke. Die zwar in der Anschaffung erstmal teurer waren, über die Jahre gesehen aber nicht.
Bei bestimmten großen Ketten, die in Fernost arbeiten lassen, zahle ich ebenso viel oder gar mehr - für Massenware.
Das liegt daran, dass bestimmten Konzernen, egal aus welcher Branche, die Profitmaximierung das Wichtigste ist um vierteljährlich tolle Zahlen berichten zu können. Die Menschen, die die Produkte herstellen müssen und der Verbraucher, dem man in solchen Fällen keinen "Geiz ist geil" vorwerfen kann, haben das Nachsehen. Bei Auto-Ersatzteilen ist das die letzten Jahre besonders krass geworden. Ich habe neulich für ein Fahrzeug einen Gebläsemotor sowie den elektronischen Regler dazu gebraucht. Beim Autohersteller als "original Ersatzteil" sollte das Zeug 551,- Euro kosten. Im Teilefachhandel kostet es - vom gleichen Zulieferer - 238,- Euro! Der Autohersteller wird dafür im Einkauf maximal 30,- Euro bezahlen...und genauso lange hält der Plunder dann auch. Viele Grüße, Rafael

Bei Tageszeitungen sind solche Entlassungs-Orgien leider schon längst in Mode und Qualität interessiert dort kaum noch jemanden. Ich selbst habe 28 Jahre beim Schwarzwälder Boten gearbeitet, bis diese letztes Jahr die gesamte Druckvorstufe dicht machten und 40 Leute entliesen. Korrektoren gab es da schon lange keine mehr, Journalisten gibt es immer weniger, da man mehr und mehr auf freie Mitarbeiter auf 450-Euro-Basis setzt. All diese Massnahmen gehen leider massiv auf Kosten der Qualität - im Anzeigenbereich wie im journalistischen Bereich. Viele Grüße Bernd

da man mehr und mehr auf freie Mitarbeiter auf 450-Euro-Basis setzt. All diese
Diese Art von Jobs dient eher dazu, dass Firmen daran sparen und für die Arbeitsagentur schöne Bilanzen bringen können. Aber ob es den "Opfern" das weiterbringt? Keineswegs! Moderne Sklaverei. Gruß Pit
Fast meine gesamte Kleidung stammt aus europäischer Produktion ( die Stoffe selbst leider nicht). Bei bestimmten großen Ketten, die in Fernost arbeiten lassen, zahle ich ebenso viel oder gar mehr - für Massenware.
das ist sehr löblich und ich begrüße das auch. Aber man muss auch die Sicht der sehr zahlungsschwachen Kunden sehen. Es gibt nun mal leider Familien oder Leute, die am Monatsende nach den notwendigen Ausgaben (Miete, Lebensmitteln) kaum was übrig haben um Kleidungen oder Waren besserer Qualität kaufen zu können. Der Lohn, den sie für die Arbeit bekommen, reicht nicht mehr ganz. Luxusbedürfnisse können sie komplett aus der Bedürfnisliste streichen. Aber das eigentliche Thema ist hier jedoch die Geschäftspraktiken der Unternehmen. Sparen wo nur geht, auf Kosten der Mitarbeiter und der Qualität. Gruß Pit

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