Fotomodells suchen?

[Superman]

Moin!! Ich bin neu hier und habe direkt mal eine Frage. Ich hätte so gerne mal Menschen vor der linse die Lust haben fotografiert zu werden. Gut nun bin ich auch eher noch Anfänger, aber in meinem Freundeskreis stellen sie sich soooo an. Wie habt ihr es gemacht Leute für die Linse zu bekommen, natürlich kostenlos? Einfach Spasseshalber. Ich meine ich will ja keinen Akt fotografieren, nur einfach üben und was Schönes dabei rauskommt können die Leute natürlich bekommen! Dachte schon daran dass ich Flyer auslege, ich habe nur Sorge dass dann womöglich das Finanzamt denkt ich hätte einen finanziellen Vorteil oder so? Flyer fände ich halt ganz cool, ich meine da kann man dann reinschreiben um was es wirklich geht und die Leute hätten keine Sorge dass ich sonstwas von denen will oder? Finde das garnicht so einfach. Ich hab keine Lust mehr nur Stilleben zu fotografieren oder ein paar Landwirtschaftliche Tiere ;-) LG Superman

[Kabe]

Leute zu fotografieren ist eine Sache des Vertrauens. Nur wenige Leute haben generell und abstrakt „Lust“, fotografiert zu werden, egal von wem. Grundregel ist wirklich: Zurückhaltend anbieten, nicht nerven. Flyer halfen Dir da eher nicht weiter, eher mal, den Blick auf potentielle Models zu weiten - auch deutlich außerhalb Deiner Altersgruppe, alte Leute sind oft sehr spannend zu fotografieren! Wenn Du in Deinem Umfeld niemanden findest, dann gibt es immer mal wieder relativ bezahlbare Workshops mit Model, u.a. von Olympus! Ganz wichtig auch: Bilder, die Du herzeigst, sollten die Fotografierten nicht „verraten“, und sie nicht durch Einsatz falscher Bildmittel entstellen. Wenn Deine Freunde Deine Bilder toll finden, kommen sie schon auf Dich zu. Klaus

[rosenheimer]

Es gibt noch eine Möglichkeit: Zieh mit der Cam einfach durch die Straßen Deines Ortes (streetfotografie). Wenn Du dann noch ein gutes "Zoom" dabei hast gelingen Dir, mit etwas Übung, auch gute Porträts. Für den Anfang reicht hier völlig ein Kit-Zoom mit ca 150mm max. Brennweite. Das kleiner Kitzoom ist weniger dafür geeignet, da Du oft, von der Person, weiter weg bist. Beachte: Solche Bilder, bzw solche Touren, sind immer auch etwas problematisch. Denn: 1. ist es eine juristische Gradwanderung (Recht am eigenem Bild), 2. wirst Du oft vor technische Probleme gestellt (Entfernung zu groß, Kontraste zu hart, das Licht passt, auf Anhieb, nicht. Oder Du bekommst überhaupt keine guten Lichtverhältnisse.) Und selbst wenn das Technische passt und Du das Bild im Kasten hast kanns Dir passieren das die Person zu Dir kommt....und Du das Bild nach einem kurzem Gespräch löscht (oben genannte jur. Sache). Vorteile: Du bekommst natürliche, ungestellte, Portäts. Du lernst, im Nebeneffekt, praktisch Deine Kamera richtig kennen und absolvierst noch eine kleine Fotoschule. Da Du auch so lernen kannst mit verschiedenen Gegebenheiten (Licht/Schatten/Kontraste....) umzugehen. Denn damit wirst Du, bei sf, sehr oft zu "kämpfen" haben. Noch ein "Nebeneffekt": Wenn Du merkst das es die Person Deiner, fotografischen, Begierde nicht stört abgelichtet zu werden kannst Du sie auch ganz direkt ansprechen und fragen. Wenn Du dabei absolut höflich bleibst, ihr verdeutlichst das Du ihre Persönlichkeitsrechte wahrst (zumindest die Garantie die Bilder nicht kommerziell zu verwerten und sie in keinster Art zu "missbrauchen" sollte drin sein) gibt es die Möglichkeit "echte" Portäts zu machen. Allerdings: Bei einem Nein-nicht sauer werden. PS: Natürlich sollten die Zusagen, zum Persönlichkeitsrecht, nicht nur Phrasen sein. Das Persönlichkeitsrecht ist Gesetz, das das "Recht am eigenem Bild" mit einschliesst. Eine Verletzung dieses Rechts kann einige juristische Folgen haben.

[rosenheimer]

Stimmt 100%

[olywolle]

Neben allem Technsich-Totografischen, was andere hier ausführlich beschrieben haben, gibt es noch einen ganz wichtigen Aspekt - zumindest meiner Meinung nach: Du musst dich für Menschen interessieren! Einfach mal jemanden "abknipsen", weil du da Bock drauf hast, funktioniert nicht. Gruß Wolfgang

[Manni]

 Superman said:

Ich hab keine Lust mehr nur Stilleben zu fotografieren oder ein paar Landwirtschaftliche Tiere ;-)

Vorab: Ich selber habe keine praktische Erfahrung mit Portraits. Aber: auch wenn das Thema z.Zt. offenbar sehr "trendy" ist - die Zeitschriften und auch die Buchregale sind ja voll davon - ist es kein einfaches Thema. Kamera nehmen, Freundin positionieren und "knipps" ergibt selten ein gutes Foto. Das Licht spielt - es wurde ja schon angesprochen - ein ungemein wichtige Rolle. Lichtsetzung im Studio und auch in der Natur mittels Aufheller/Abschatter kann da schnell ein wichtiges Thema werden. Aber auch: wie werden die Stärken/Problemzonen des Models betont/abgeschwächt? Wie verhindere ich unglückliche Propertionen die durch die Aufnahmeposition und Brennweite erzeugt werden können? Leider erwähnst du auch deine konkrete Ausrüstung nicht. Zu spannenden Portraits gehören oft (wenn auch nicht immer) gut gesetzte Freistellungen. All das solltest du m.E. schon im Vorfeld berücksichtigen und dich auch vorab theoretisch damit beschäftigen - sonst kann es schnell aufgrund der Masse an klasse Bilder langweilig werden. Und das ist sicher nicht dein Ziel... Viele Grüße Manfred

[FredL]

in der fotocommunity.de gibt es den Bereich "Models". Dort kann sich jeder (glaube ich) reinstellen und als Model anbieten. Du kannst dort unter Profis und Amateuren - nach der Art der gewünschten Aufnahmen - und nach den Vergütungswünschen suchen. Es gibt auch Models - männlich und weiblich, die einfach nur ein paar gute Fotos von sich möchten. Wie du diese Models von dir als Fotograf überzeugst ist natürlich eine andere Sache. Gruß Fred

[di-R-k]

Modelfotografie ist für mich das schwierigste Gebiet überhaupt. Ich glaube, es kann nur funktionieren, wenn man eine gewisse Grundeinstellung verinnerlicht (vgl. Beitrag von Wolfgang) und vor allem auch lernt, Models anzuleiten, zu begeistern, die "Schokoladenseite" zu erkennen, die passende Pose etc. Man selbst muss ebenfalls ungeheuren Spaß haben. Keine der beiden Seiten darf das Shooting als einfachen Job sehen, der halt gemacht wird. In meinem Fall traue ich mir nicht zu, allein vernünftige Modelfotos auf die Beine zu stellen. Ich würde unbedingt Workshops besuchen. Das Thema ist so facettenreich, dass Autodidaktik hier vermutlich falsch ist. Ich konnte ein paar Bilder auf einem Workshop von Olympus in 2012 machen. Eines davon hänge ich mal an. Ohne die professionelle Herangehensweise des Models (nicht meine!) und Tipps vom Workshopleiter wäre das in die Hosen gegangen. Viele Grüße Dirk PS: Als "Superman" so eine Frage!?

[Martin80]

Ich gaube auch nicht, das Flyer dich zum Ziel führen. Fotografieren ist ja auch ein Stück weit Vertrauenssache, und ob da jemand auf einen doch recht anonymen Flyer reagiert wage ich zu bezweifeln. Die Idee mit der Schaufensterpuppe ist gut für die Technik, aber ich weiß das es nicht das selbe ist wie wenn man mit "echten" Menschen arbeitet. Und Technik ist nach meiner Erfahrung bestenfalls die Hälfte der Miete...

[Gotti]

 

und ob da jemand auf einen doch recht anonymen Flyer reagiert wage ich zu bezweifeln.

Also das finde ich echt frech, einfach so einen Werbelink reinstellen. Dafür gebe ich die . Ich würde auch einmal mit Puppenköpfen anfangen - üben ohne Einspruch des Models. Einfach Leute auf der Strasse ablichten - kann ich dir nicht empfehlen.... aber einfach mal im Shopingcenter Menschen fragen.... doch das finde ich gut. HG Gotti

[Kabe]

Puppenköpfe halte ich für richtiggehend kontraproduktiv. Es geht um die Fotografie von Menschen, nicht Dingen. Klaus

[Panomatic]

Geh doch einfach mit Deiner Kamera raus und spreche solche Leute höflich an. (siehe Anhang) Eventuell darfst Du mitknipsen. LG Andreas

[olywolle]

 

Puppenköpfe halte ich für richtiggehend kontraproduktiv.

Ganz so stimmt das nicht, Klaus. Es ist eine durchaus gute Methode, um zu lernen, das Licht zu setzen, Wirkungen von Schatten im Gesicht zu beurteilen und noch einiges mehr. Hat man den technischen Aspekt geübt und ist sich einigermaßen sicher, hat man später mit dem lebendigen Modell weniger Frust und mehr Spaß. Dass das nur der technische Aspekt ist, sollte deutlich sein :-) Lieben Gruß Wolfgang

[Gotti]

 

Puppenköpfe halte ich für richtiggehend kontraproduktiv.

auch Erste Hilfe wird an Puppen geübt - da kannst du lange auf ein Aua warten - genauso sehe ich das mit den Puppen(köpfen) und es gibt einige sehr schön gearbeitete Schaufensterpuppen und zwar sind die meist aus Holland ;) Wobei ich sagen muß: ich fotografiere nicht gerne Menschen. HG Gotti

[cooltour]

 Panomatic said:

Geh doch einfach mit Deiner Kamera raus und spreche solche Leute höflich an. (siehe Anhang) Eventuell darfst Du mitknipsen.

Sei mir nicht böse, aber ich tät dir was husten. Da passt dann ja nix von meinem Ideen- und Zeitplan, wenn sich jemand dazumischt. Dann das fehlende Release, das Model muß sich hopplahop auf zwei Fotografen einstellen... nee du. Das ist nix.

[Gast bauchladen]

Versuch doch einfach mal Menschen zu fotografieren. Bleib im Freundeskreis - das ist n guter Ansatz. Nimm die Kamera mit wenn ihr unterwegs seid... vielleicht sogar zu mehreren... und dann mach so nebenbei Fotos. Du musst einfach weg vom "Posen", hin zum beobachten und "momente erwischen". Auf Feiern und Veranstaltungen / Konzerten ist das auch ganz einfach - da denken alle du bist von der Presse. Ich fotografiere ungefragt (nicht mit dem Tele, sondern mit Festbrennweiten 25, 45mm), hab aber immer Visitenkarten dabei, und wenn ich merke das ich bemerkt wurde trete ich in Kontakt rede mit den Leuten und verteile Visitenkarten. Bin noch nie doof angemacht worden. Nur Kinder, behinderte Menschen (darf man das so überhaupt sagen?) und Obdachlose sind Tabu. Die schönsten Momente erwischst du nur wenn die Menschen dich nicht bewusst wahrnehmen... Beispiele (da ist auch ein Album mit allen Fotos): http://www.glimpse-of-life.de/2012/07/21/amphi-festival-2012/ Gilt übrigens auch für Portraits mit Modellen. Die Fotos die vor und nach dem offiziellen Auslösen entstehen sind (für mich) meist die viel spannenderen. Model-Karteien empfinde ich eher als mühselig, aber das ist ein ganz anderes Thema... Von Puppenköpfen würde ich auch Abstand nehmen, das ist zu statisch und abstrakt. Es geht doch darum Gefühle und Stimmungen einzufangen. Da ist Lichtsetzung erstmal zweitrangig... lg Carsten

[Gast bauchladen]

Hmm, dem Ausgangspost entnehme ich aber: "Ich hätte so gerne mal Menschen vor der linse" Dann würde ich nicht mit Models anfangen, weil - wie du (Reinhard) so schön schreibst - und da gebe ich dir ja auch recht: "sehr aufwändig" abzulichten sind. Für alles andere brauchst du einen Fotoapparat, und den Mut mit den Menschen in einen Dialog zu treten. Mehr nicht ;-) Deswegen empfinde ich das als den idealen Startpunkt um "Ich hätte so gerne mal Menschen vor der linse" zu verwirklichen.

[slainte]

Ich werfe nochmal Reinhards Vorschlag (d) in die Runde. http://www.model-kartei.de/ ist zwar seit dem Relaunch nicht gerade ergonomischer geworden, erfüllt aber seinen Zweck, nämlich die Leute vor und die hinter der Kamera zusammenzubringen. Eine Handvoll Material sollte aber schon da sein. Vor Jahren hab ich da Dutzende Shoots gemacht und es sind tolle Kontakte entstanden. Auch heute mach ich gelegentlich noch was, wenn ich was ausprobieren möchte. LG Dirk P.S. Kost nix.

[di-R-k]

Tolle und interessante Diskussion, wie ich finde. Schade nur, dass Clark auf Krypton offenbar kein Internet hat, um dem Austausch, den er eröffnet hat, beizuwohnen ;-) Viele Grüße Dirk