Jump to content

Die OM System Community
Ignoriert

Ferngläser - eine Parallelstrecke zur Photographie...


Empfohlene Beiträge

Zugegeben: Der jüngste Oly-Newsletter hat mich neugierig gemacht... und tatsächlich dazu geführt, ein wenig dazuzulernen. Als der Newsletter vor rund zehn Tagen von Olympus ankam - mit vier Angeboten zu lichtstarken Olympus-Ferngläsern, die man vergünstigt im Olympus-Online-Shop erwerben könne - wurde ich neugierig. Weil ich wenig Ahnung hatte und mich endlich mal etwas kundiger machen wollte. Noch nie hatte ich mich speziell mit dem Thema "Ferngläser" auseinandergesetzt - also mit auch photographisch relevanten Themenbereichen wie Porro-/Dachkantkonstruktionen, Ausgangspupille/Augenabstand, (objektives) Sehfeld, Augen-Okular-Abstand etc. Ich erkannte, das sich das Fernglas-typische Kürzel (z.B. 8x42) aus der Kombination von Vergrößerungsfaktor und Frontlinsendurchmesser in mm ("Eintrittspupille") zusammensetzt. Und dass Eintrittspupille geteilt durch Vergrößerungsfaktor die Austrittspupille (obiges Beispiel: 5,25mm) ergibt. Dass diese Austrittspupille ein Merkmal für die Lichtstärke ist und mindestens 4-5mm betragen muss, damit die menschliche Pupille sich im Dämmerlicht auf eben diese Größe weiten kann und flächendeckend mit Licht versorgt wird. Dass junge Menschen noch von einer Austrittspupille von 7mm profitieren können (z.B. aus einem 8x56mm-Fernglas), weil sich die Pupillen + Linse noch so flexibel weiten können, während bei 45-50 Jahre alten Menschen mangels Flexibilität (!) normalerweile bei 5mm Schluss ist, weshalb für diese Menschen eine bezahlte größere Austrittspupille schlicht Geldverschwendung ist. Ich lernte, dass diese Austrittspupille nur dann etwas wert ist, wenn sie auch in über 10mm (besser 15-20mm) hinter dem Okular (= Augenabstand) noch geliefert werden kann - gerade für Brillenträger ein entscheidender Punkt... Schließlich wäre es frustrierend, wenn nur (adleraugen)gesunde Menschen das große runde Bild genießen können, während Brillenträger und andere Sehbeeinträchtigte in zu großem Abstand vom Okular nur mehr einen kleinen Tunnel-Kreis wahrnehmen können. Ich lernte weiterhin, dass Porro-Konstruktionen die mit dem W-Knick sind (Okulare nahe beieinander, Frontlinsen weiter auseinander) und Dachkantkonstruktionen zwei gerade parallele Rohre darstellen. Dass Porrokonstruktionen wegen des um einige Zentimeter größeren Absatnds der Frontlinsen (vgl. Parallaxe) einen größeren 3D-Eindruck vermitteln können, Dachkantgläser aber bei gleicher Leistung leichter gebaut werden können. Und natürlich ist auch das groß abgebildete objektive Sehfeld (mehr als 5° sollten es für die Natur schon sein...) bzw. der große Bildwinkel ein wichtiges Kriterium - gerade wenn sich Tiere oder andere Objekte schnell aus dem Blickfeld bewegen (können). Wie man spätestens jetzt schon erahnen kann: So ähnlich wie im Objektivbereich kann es eine eierlegende Wollmilchsau bei Ferngläsern kaum geben - viel Vergrößerung und brillentauglich und lichtstark und leicht und großes Sehfeld und und und geht nicht alles ... Mein Lieblings-"fürDummies"-Artikel vermittelte mir, dass das menschliche Auge ja eigentlich ein leistungsfähiges 1x7-Fernglas ist. Dass ein Zoom-Fernglas generell nicht so empfehlenswert ist, weil es da dann am langen Ende bei Austrittspupille (Lichtverlust!!) und Sehfeld/Bildwinkel schon stärkere Abstriche gibt (das Oly-Zoom-Fernglas 8-16x40 verhält sich da wie ein besseres 14-150mm-Suppenzoom - man muss es mögen und schätzen...) Und dass ein 8x42 oder 10x50 einen guten Kompromiss darstellen bei einem hochwertigen Fernglas - zudem, wenn man die 40 Jahre schon überschritten hat und man (verwacklungsbedingt ab ca. 12-facher Vergrößerung) nicht ständig auf ein Stativ angewiesen sein will... Nebenbei erkannte ich auch, dass Olympus mit seinem Fernglas-Programm (viele Hobby-/Amateurgeräte bis 100 €, nur 2 Gläser in der "Pro"-Klasse ab 300 €) eigentlich fast dort aufhört, wo andere erst anfangen (Zeiss, Leica, Nikon u.v.m.). Dass diese High-End-Gläser definitiv süchtig machen (wie TopPro-FT-Linsen ja auch), wenn man sie nur mal vor Nase hatte, ist klar. Dass aber die Olympus-Gläser (gerade auch die angebotenen) die "VW Polo"- bis "Golf"-Klasse darstellen, weil sie eine richtig gute Preis-Leistungs-Relation haben, finde ich bemerkenswert. Bei den teuersten Oly-Optiken sind dann auch aufwändige Mehrfachvergütungen und Schliffe der Gläser samt Stickstofffüllungen des Linsensystems inklusive, aber das kostet dann schon 350€ aufwärts. Mit einem Mal habe ich also viel gelernt - durch den schlichten Anstoß eines Newsletters und ein bisschen Eigeninitiative im Netz. Für den Anlass bin ich richtig dankbar. Nur mal so als Feedback an die Olympus-Marketing-Spezis, die sich diesen Querverweis ausgedacht haben. Und vielleicht kann ja auch hier im Forum noch jemand etwas aus dem oben zitierten Artikel "All you want to know about binoculars but you are ashamed of asking Why" ziehen... Viele Grüße, Ulf P.S.: Jetzt hoffe ich mal, dass ich das alles korrekt dargestellt habe (Verbesserungen erwünscht) P.P.S.: ...und dass es außer mir noch jemanden interessiert...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • Antworten 64
  • Created
  • Letzte Antwort

Top Posters In This Topic

Top Posters In This Topic

Hallo Ulf, das hast du so gut abgehandelt, daß ich es selber gar nicht mehr lesen muss :) Interessant ist allemal den physikalischen Gesetzen Beachtung zu schenken und Sensor oder Auge vom "Licht leben". Und ob eierlegende Wollmilchsau hier oder da - der Kompromiss ist das Ergebnis. Ich habe mir vor einigen Jahren auch mal günstige Ferngläser angeschafft und lernte dabei: erstens geht auch günstig, aber nach oben scheint es keine Grenze zu geben. Und zweitens gehen bestimmte Qualtitäten (fast) nur, wenn es größer und schwerer wird. Schleppen oder nicht schleppen auch hier. Selber habe ich auf einem Flohmarkt mal ein russisches Miniatur-Fernglas erworben (2,5x17,5 und ca. 30g leicht, 1/3 so groß wie Opernglas ungefähr), Preis 10 DM. Eigentlich eine Spielerei, aber 250% Vergrößerung sind nicht zu verachten. Ob Fernglas oder Kamera, das Thema Verwackeln ist das gleiche und die reinen Zahlen helfen nicht weiter. Mein Zoom-Fernglas zeigt meinem Sensor Auge klar die Grenze auf. Und einfrieren via Belichtungszeit geht hier halt gar nicht. Viele Grüße Sven

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Als intensiver Benutzer von Ferngläsern kann ich nur empfehlen sich wie bei Kameras sehr gut zu informieren. Bei Ferngläsern gibt es eine ziemlich gute Korrelation zwischen billig und schlecht und teuer und gut. Und es gibt Ferngläser für verschiedenste Anwendungen. Ich selbst habe 4 Zeiss Gläser, ich kenne Swarovski, Leica. Ich kenne ein wenig die Mittelklasse (Meopta, Kowa, ...) und ich kenne ein paar akzeptable billige (200 - 400 Euro), da kommt es auf einzelne Gläser an. Es gibt ein sehr kompetentes Fernglasforum in Deutsch: http://www.juelich-bonn.com/jForum/list.php?9 Es gibt eine recht gute Testseite: http://www.allbinos.com/ Wenn jemand Fragen hat, dann meldet Euch.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Cool, danke für die Links!! Weshalb nutzt Du Ferngläser so intensiv? Wo kam diese Liebe her? Angesichts der Bezeichnung "billig" bei 200-400€ dürftest Du wohl von den Olympus-Ferngläsern nicht viel halten, oder? Bei Olympus ist mit den wasserdichten Dachkantprismen eh mit 350-400 € Marktpreis das Ende der Fahnenstange erreicht... Gruß, Ulf

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich und meine Frau beobachten gerne und viel Vögel in der Natur. Dazu braucht es Ferngläser. Ich habe ein 8x32 für den "Alltag" ein 10x56 "Nachtglas" ein 20x60 (stabilisiert) z.B. für Wasservögel, Waatvögel, Greife, etc. Dazu kommt ein 10x32 für meine Frau und ein Spektiv 20-60x85 auch meist von meiner Frau benutzt, weil ihr das 20x60 einfach zu schwer ist. Ich hatte noch nie ein Fernglas von Olympus in der Hand. Im Gegensatz zu Kameras, wo ich ja auf Olympus seit der OM-2 alt "fixiert" bin. Ferngläser haben einen Vorteil: man "braucht" nicht alle 3 Jahre ein neues, denn als reine Optik geht der Fortschritt nur langsam voran. 10 - 20 Jahre sind ganz normal als Benutzungsdauer, bis es einen vielleicht mal in den Fingern juckt. Eigentlich eine Anschaffung für 20 - 30 Jahre (Fürs Leben?)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Was war für Dich dann das schlagende Argument für ZEISS (und nicht Leica, Nikon, Swarowski,...)? Und welche Qualitätskriterien sind für Dich persönlich bei der Auswahl von Ferngläsern die wichtigsten? Woran erkennst Du (neben dem reinen Durchschauen und Vergleichen), ob ein Fernglas etwas taugen kann oder nicht? Gruß (weiterhin neugierig), Ulf

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Übrigens: um mal einen Einstieg und Vergleichsmaßstab zu haben (und damit ein Glas für den Alpenrand-Sommerurlaub), habe ich mir mal so ein Olympus DPS-I 8-16x/40mm für 78,10€ frei Haus bestellt, trotz aller Unkenrufe gegen Zooms. Wird in zwei Wochen von Olympus geliefert. Bin gespannt, habe aber durchaus realistische gemäßigte Erwartungen. Klar, außergewöhnlich beschichtet (außer UV) und vergütet sind die Gläser sicher nicht, das objektive Sehfeld (5 bis 3,4°) und der Bildwinkel (unter 100°) sind eher schlecht, aber eine Austrittspupille von 5mm bei 8x bis 2,5x bei 16x ist gut. Ein Unsicherheitsfaktor ist für mich der Augenabstand von 10-12mm, da werde ich wohl die Brille abnehmen müssen und die Dioptrienkorrektur bemühen. Bei den Bewertungen im Netz (z.B. Ama...) erkennt man, dass die überwiegende Anzahl von Nutzern damit hochzufrieden ist und das resultierende Bild als sehr klar beurteilt. Das muss man aber sicher sehr vorsichtig bewerten, weil wir Photofans sicher einen anderen Qualitätsmaßstab haben. Werde zu gegebener Zeit darüber berichten. Und es ist schon wahrscheinlich, dass ich dann (wenn ich erste Praxiserfahrungen sammeln konnte und weiß, woaruf ich achten möchte) auch auf etwas Besseres aufrüsten werde. Auch da würde ich mir erst einmal noch in Realität anschauen, was Olympus an EXPS/EXWP-Gläsern anzubieten hat. Gruß, Ulf

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Grob gesagt sind die Unterschiede zwischen den Spitzenfamilien der vier Firmen (Kowa kommt dazu) auf einem so hohen Niveau, dass es in der Benutzung (nicht in Tests) kein besser oder schlechter gibt. Deshalb habe ich/wir bei den 32er Gläsern die "billigsten" genommen, die von Zeiss. Das 20x60S von Zeiss, das stabilisierte, ist einmalig. Ein 18x50 gibt es noch von Canon, aber das ist wirklich nicht gut. Sprich, wenn man so etwas mit den Daten will, muss man das von Zeiss nehmen. Da ich bei Zeiss seht gute Erfahrungen mit dem Service gemacht habe, sind wir auch beim Spektiv bei Zeiss geblieben (auch da halte ich die Unterschiede im Gebrauch für Geschmackssache). Swarovski baut wahnsinnig scharfe Gläser, wirklich gut. Für meinen Geschmack ist die Farbabstimmung aber zu kalt ("Bläulich"). Leica ist gerade ein wenig(!) hinten dran, wenn man das so sagen kann, aber das kommt immer darauf an, wer gerade eine neue Familie herausbringt. Kowa (Japan) kann sehr gute Gläser und Spektive! Neben der Optik (Sehfeld, Randschärfe, Brillentauglichkeit/Einblick, Farbneutralität, Gegenlichtverhalten, etc.) kommt es bei Ferngläsern stark auf die Mechanik (Okularmuscheln, Fokussiertrieb (auch bei Minusgraden und Hitze), Robustheit, Langzeitqualität) auf gewünschte Eigenschaften wie Naheinstellgrenze, Wasserdicht, Gewicht, etc. an. Ich "brauche" ein Glas, das bis min. 2 Meter geht, weil ich auch Schmetterlinge, Eidechsen, etc. anschauen will. Ich brauche kein Glas, das am Rand völlig scharf ist, weil ich das Glas schwenke, beim Vogel beobachteten. Wer z.B. hauptsächlich den Sternenhimmel anschaut, den interessiert die Nahgrenze nicht, der legt aber Wert auf scharfe Abbildung bis zum Bildrand. Usw. Das lässt sich alles nicht in einem Thread abschließen. Es gibt übrigens ein gutes Buch: Holger Merlitz, Handferngläser. Da erfährt man viel über Theorie und Praxis. Nachtrag: neben den Kameramarken Olympus, Nikon, Pentax, Canon etc. gibt es im Fernglasbereich noch einige deutsche (Minox, Optolyth, Steiner, Docter, ...) europäische (Meopta) und Fernostanbieter (Vixen, Kite) die sich auf Fernoptik spezialisiert haben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nur noch ein paar Anmerkungen zu dem Gesagten (gut recherchiert...): Swarowski ist im Moment preislich und qualitativ die Referenz Vixen baut sehr gute Mittelklassegläser (ca. 400.- bis 500.-) Und die 7mm Pupillenöffnung trau ich mir mit meinen knapp 60 Jährchen locker noch zu. Da muss einer schon viel gequalmt haben in seinem Leben... lg Reinhard (L)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 OhWeh said:
Grob gesagt sind die Unterschiede zwischen den Spitzenfamilien der vier Firmen (Kowa kommt dazu) auf einem so hohen Niveau, dass es in der Benutzung (nicht in Tests) kein besser oder schlechter gibt. Deshalb habe ich/wir bei den 32er Gläsern die "billigsten" genommen, die von Zeiss. ....
Danke für Deine Zusammenfassung. Ergänzend zum Thema Austrittspupille wäre noch zu sagen, dass Leica früher auch in den Prospekten darauf hingewiesen hat, dass eine große Austrittspupille auch den Komfort dadurch steigert, dass die exakte Positionierung des Glases vor dem Auge nicht ganz so kritisch ist, was bei schwankender Umgebung z. B. auf einem Boot Bedeutung bekommen kann. Im Extremfall (ins Gegenteil gekehrt) kann man das bei einem Kompaktglas mit z. B. 8 x 20 gut nachvollziehen. LG Olyver
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Ulf, dann werfe ich einmal die Firma Steiner in den Ring. Infos, wie von dir beschrieben, als auch das Ausrichten von Messeständen mit dem vollen Programm zum anfassen für den Besucher, ist dort schon seit vielen Jahren eine Selbstverständlichekeit. Der Service, ist dort über alle Zweifel erhaben und neben der zufälligen Reihenfolge von, Zeiss, Leitz, Steiner , Swarovski, einer der Tophersteller. Grüße Wolfgang P.S. der schon seit seiner Jugend von guten Gläsern angefixt ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 weeks later...
um mal einen Einstieg und Vergleichsmaßstab zu haben (und damit ein Glas für den Alpenrand-Sommerurlaub), habe ich mir mal so ein Olympus DPS-I 8-16x/40mm (...) bestellt, (...) Werde zu gegebener Zeit darüber berichten.
Das Fernglas ist da. Ganz schöner Brocken, mit 790g auch schwer, ist aber angesichts des Preises nicht gerade "aus dem Vollen gefräst", beim Zoomen und Fokussieren erkennt man schon ein wenig Spiel. Die Mechanik ist angesichts des Preises aber sehr gut, nur der Zoomhebel ist billig ausgeführt, tut aber seinen Dienst. Die Bedienung geht leicht von der Hand (Diotrienkorrektur, Fokus, Zoom). Beim Durchschauen (ohne Brille) hatte ich schnell ein scharfes und helles Bild, und zwar ein wirklich angenehm scharfes! CAs sind kaum erkennbar. Was aber wirklich irritiert und stört, ist das sehr flächige Bild (hatte ich bei einem Porro anders erwartet) - Baumstämme wirken wie aufgestellte Pappkameraden - sowie die extreme Bildfeldwölbung (nicht Unschärfe!) nach außen hin, vor allem bei gezoomtem Bild. Ist das typisch für Ferngläser der Einsteigerklasse? Die Farben sind ganz o.k. Das Zoomen macht grundsätzlich Spaß und bringt auch erheblichen Detailgewinn (scharfe Abbildung, erstaunlich wenig Vignette), aber da ist insgesamt (bei 8x bis 16x) sicher eine Menge Luft nach oben. Auch das Bildfeld ist zoom-konstruktionsbedingt nicht der Brüller (5-3,4°) . Also: Sehr brauchbares Fernglas für´s Gebirge und die See (=> Nahbereich: 10m, UV-Schutzbeschichtung, Austrittspupille 5,0 bis 2,5mm), aber optisch einigermaßen weit weg von den Edelgläsern - wie sollte es auch anders sein. Zunächst aber darf ich erstaunt sein, was für unter 80 € so alles möglich ist. man bekommt einen sehr fairen Gegenwert für´s Geld. Das Ding ist kein Gimmick, sondern eben wirklich brauchbar. Nun will ich aber auch wissen, wie gut BESSERE Kaliber mit weniger Gewicht, gutem Nahbereich (ca. 2m) und Wasserdichtheit sind. Ein Nikon Monarch5 8x42 wäre für mich eine Option, auch ein Olympus 10x42 EXWP I und ein Zeiss Terra ED 10x42 - solange man unter 500 € bleiben will... Ihr merkt schon - ich bin jetzt auch angefixt... Gruß, Ulf
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Werd ich machen, danke. Wir haben hier in N Mitte ja einen guten Laden. Obwohl mich das natürlich frustrieren wird, denn sowas wie Zeiss Victory ist finanziell bei mir auf Sicht absolut nicht drin. Mehr als 300-350 € werde ich sicher nicht investieren können (dafür will ich aber das Optimum). Die Photographie kann und will ich ja nicht aufgeben, und die (und anderes) steht dazu ausgabenmäßig in Konkurrenz... Gruß, Ulf P.S.: Das Design der Swarovskis finde ich übrigens gewöhnungsbedürftig, um nicht zu sagen hässlich. Das schreckt mich von Vornherein ab.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 blitz said:
Hallo Ulf, dann werfe ich einmal die Firma Steiner in den Ring. (...) Der Service, ist dort über alle Zweifel erhaben und neben der zufälligen Reihenfolge von, Zeiss, Leitz, Steiner , Swarovski, einer der Tophersteller.
Hallo Wolfgang, vielen Dank nochmal für diesen Tipp !! - je länger ich mich mit diesen Ferngläsern auseinandersetze (8x42, 10x32, 10x42 für Vogelbeobachtung), desto überzeugter bin ich, dort etwas sehr PreisWERTes und HochWERTiges geboten zu bekommen, was offensichtlich auch von Fachpresse und erfahrenen Nutzern durch die Bank ähnlich gesehen wird. Meine Entscheidung wird nicht an den Steiner-SkyHawk- und Ranger-Gläsern vorbei laufen. DANKE! Gruß, Ulf
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 weeks later...

Gestern hatte ich einen Tag Urlaub - und schon bin ich glücklicher Besitzer bzw. Weiterschenkender eines Steiner-Fernglases. Vormittags in Ruhe bei "Frankonia" in Nürnberg vorbei gegangen, Vitrinen mit Steiner-Ferngläsern angeschaut, ein Auslaufmodell "HawkEye Pro 10x26" für 179 € gesehen (ehemals 229€) und mit dem aktuellen "Wildlife XP 10x26" (289 €) vor Ort direkt verglichen. Das war so überzeugend, dass ich das HawkEye Pro für die Bergtouren meiner besseren Hälfte direkt mitgenommen habe (sie gehört zu denen, die man damit überraschen darf). Die Nahgrenze des HawkEye Pro ist minimal schlechter als beim Wildlife XP (ca. 20cm Unterschied im Bereich um 2m), der Sichtbereich auch nur minimal schlechter (effektiv mind. 94m bei 1000m Entfernung), das Bild aber ist bei beiden Gläsern grandios. Sehr angenehme Schärfe bis zum Rand, beim HawkEye nur minimal weniger Transmission als beim Wildlife XP. Und mit 320g und sehr handlichen Maßen ist das Ding ideal für unterwegs. Klar, Nachtsichtgeräte sind anders, aber zur Vogelbeobachtung und im Berggelände ist das Ding umwerfend für Preis und Kompaktheit. Zudem stickstoffgefüllt (kein Beschlagen) und wasserdicht! Und die durchgängig unauffällige olivgrüne Optik ziehe ich den glitzernden "Silberapplikationen" des Wildlife XP auch ganz klar vor. Danke nochmals für den STEINER-Tipp - die Traditionsfirma aus Bayreuth bietet überzeugende Lösungen und ganz viel Gegenwert für´s Geld! Gruß, Ulf

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 3 weeks later...

Holger ist nciht gegen Kompromisse, er sagt nur deutlich, dass z.B. ein 10x25 ein ziemlicher Kompromiss Richtung Gewicht+ Größe und weg vom optimalen Beobachten ist. Ich ging am Wochenende, das ganz im Zeichen der Vogelbeobachtung stand, den anderen Weg: 1800 Gramm Fernglas dazu E-M1 mit EC-20 und 2/150. Das Spektiv, also weitere 4 kg inkl. Stativ, haben wir abwechselnd getragen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es gibt übrigens ein gutes Buch: Holger Merlitz, Handferngläser. Da erfährt man viel über Theorie und Praxis.
Dieses sehr inhaltsreiche, wenn auch für 36€ recht dünne Buch habe ich in den letzten Tagen in Angriff genommen. SEHR kundige Beschreibung der optischen Konstruktionen von einem Physikprofessor, aber nichts für jemand, der "leichte Kost" bevorzugt. Muss mich sehr konzentrieren beim Lesen, um etwa 70% zu verstehen - bei vielen Formelrechnungen allerdings steige ich aus. Man sieht dort schnell, dass alles noch deutlich vielschichtiger ist als in meinem Eingangspost überrissen - dass es zum Beispiel mehrere Porro-Konstruktionen und Dachkant-Konstruktionen gibt, die sich massiv unterscheiden und z.T. eben nur im Hochpreissektor wirklich kompromissarm ausgeführt werden können. Gar nicht gut weg kommen die Kompromisse im Buch - z.B. die Kompaktgläser mit nur 25-30mm Eingangspupille. Das hat schon jemand geschrieben, der Kompromisslosigkeit schätzt und leichte Gläser zum Wandern sich tendenziell nur ab 600g überhaupt optisch akzeptabel vorstellen kann... Trotzdem: ein gutes Buch, dass einen schlauer machen kann, wenn man sich die Zeit und Konzentration nehmen möchte. @OhWeh: Danke für den Tipp! Gruß, Ulf P.S.: Gerade sah ich die letzten 4 Posts... Liest hier eigentlich noch jemand mit, oder habe ich mir meine eigene Selbsterfahrungsgruppe geschaffen? :-))
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das ist eine sehr interessante Diskussion, welche ich um einen Punkt ergänzen möchte: DOCTER Optik Eisfeld, diese Modelle sind aus dem ehemaligen Carl Zeiss Jena Werk für Ferngläser und Zielfernrohre hervorgegangen! Man findet auch im Angebot das legendäre 7x40 BGA Armeeglas der ehem. DDR in einer modifizierten modernen Form. Auch das ist eine Betrachtung wert! http://www.docter-germany.de/de/produkte/kat/cat/porroprismenfernglaeser.html bzw. das "Armeeglas": http://www.docter-germany.de/de/produkte/prod/cat/dachkantprismenfernglaeser/prod/docter-bga-serie.html Der Olympus-Newsletter hat mich natürlich auch neugierig und kauflustig gemacht, aber da ich bereits im Besitz folgender Carl Zeiss Jena Gläser "Deltrintem 8x30 Porroglas", "Notarem 10*40 Dachkantglas" sowie eines Docter 7*50 Porroglases (vormals Carl Zeiss Jena Binoctem 7*50) bin habe ich keinerlei Handlungsbedarf! Schade eigentlich, oder?? Gruß Jürgen

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo OhWeh, Du siehst das Thema verständlicherweise ja aus ornithologischer Sicht, aber das dortige Optimum (z.B. 10x42 und 20-60 kreiselstabilisiert) ist eben ein anderes Optimum als für einen Bergsteiger (z.B. 8x32 Dachkant) oder einen Seefahrer (7x50 Porro).

er sagt nur deutlich, dass z.B. ein 10x25 ein ziemlicher Kompromiss Richtung Gewicht+ Größe und weg vom optimalen Beobachten ist.
Klar: Du meinst mit "optimalem Beobachten" eine "ultimative optische und technische Qualität" - die aber ist z.B. für einen Bergwanderer/Kletterer schlichtweg eine Themaverfehlung, wenn die Mindestvoraussetzung "kompaktes Leichtgewicht" nicht erfüllt ist. Für diese Anwendung ist das Optimum halt doch irgendwo unterhalb der 8x32 und unterhalb von 500g ... Und die optische Qualität ist relativ. Wo ich Dir ganz folge: Ich sehe schon auch, dass es zwischen Billigoptik, unterer Mittelklasse, solider oberer Mittelklasse und Spitzenoptik große Qualitätsunterschiede gibt, die aber nur von Spitzenklasse-gewohnten Nutzern auch als "Welten" empfunden und erkannt werden. So sehr, wie wir uns eben als TopPro-Objektivnutzer nicht mehr an die Fehler einer Kitoptik gewöhnen können (Lichtschwäche, Verzeichnung, fehlende Auflösung,...), ist es ein Fehler zu glauben, dass TopPros für alle Anwendungen das Optimum sind. Wie eben im offenen Gelände ein spezieller 4WD und kein Porsche und kein 12-Tonner optimale Bedingungen für die Aufgabenbewältigung bietet, kann ja ein hochwertiges Leichtglas auch als das gewürdigt werden was es sein kann: der optimale Kompromiss der höchstmöglichen BQ bei größter Kompaktheit. Und dann eben für diese Anwendung u.U. das BESTE Fernglas. Diesbezüglich finde ich das Buch von Holger Merlitz als etwas zu akademisch dort, wo es in die Abwägung und Bewertung von Eigenschaften geht. Das Dogma lautet: Streben nach absoluter optischer Perfektion in jeder Fernglasklasse. Nicht: für jede Anwendung der beste Kompromiss. Kompromisse können auch eine STÄRKE sein! (Dass ich als alter Kniefiesler und Perfektionist noch einmal so etwas schreiben würde, hätte ich vor Jahren auch nicht gedacht...) Gruß, Ulf. P.S.: Irgendwo schreibt er auch etwas wie "mehrere unterschiedliche Ferngläser nicht optimaler Qualität können zusammen besser sein als eine Spitzenoptik" Das ist aber eine Aussage, die eher im Kontrast zum Rest der wissenschaftlichen Abhandlung steht.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Passt doch - klingt nach guten Gläsern, Jürgen. Hähä, nur kommen jetzt meine neugierigen Fragen: Weshalb hast Du Dich genau für diese Gläser entschieden? Und bei welchen Gelegenheiten benutzt Du diese drei Gläser denn? Was findest Du an ihnen gut und schlecht, und welches davon ist Dein Favorit? Freue mich übrigens über alle solche Praxiserfahrungen, die nicht aus Werbeprospekten sind. Daher finde ich es auch total klasse, dass hier jeder nach und nach seine Markenerfahrungen mit "seinen" Ferngläsern einbringt: OhWeh mit ZEISS uncas mit VIXEN blitz mit STEINER JKoch51 mit DOCTER Gibt´s noch jemand mit speziellen Fernglas-Erfahrungen im Forum? Müsste doch eigentlich... Gruß, Ulf

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wie aber das GAnze in einem Forum auf einen Nenner bringen?
Qualität, ist durch nichts anderes als durch Qualität zu ersetzen. ;-) Jeder muss für sich seinen Rahmen abstecken und sein Preis/Leistung Verhältniss finden. Grüße Wolfgang
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Aber ob`s was bringt? Genau so, wie manche mit Kit-Objektiven, sind andere erst mit Pro- oder gar erst mit TopPro-Objektiven zufrieden. Daher: Was sind solche allgemeinen Hinweise letztlich wert? Jeder hat andere Ansprüche und Prioritäten. Einer braucht das Glas 3,4x mal im Jahr bei der Wanderung, ein anderer wöchentlich, insbesondere in der Nacht und in der Dämmerung. Manche brauchen es bei WInd und Wetter, andere nur Mittags im Sommer. Einer will nur wissen, ob es sich bei dem Tier in der Ferne um ein Reh handelt, der nächste will wissen ob es sich um einen Bock oder Ricke handelt - und der Dritte will feinere Details sehen Das sind halt alles unterschiedlich Ansprüche und nicht umsonst gibt es kleine, leichte Faltgläser mit einer Preisspanne von wenigen EUR bis zu vielen hundert EUR. Personen, die mal eben für ein 8x56 über 2.000,- EUR ausgeben, haben i.d.R. ganz andere Ansprüche an die Farbechtheit, Brillianz, Randschärfe und an Transmissionswerte, als Nutzer von Gläser, die "nur" 500,- oder gar nur 100,- EUR ausgeben wollen. Wie aber das Ganze in einem Forum auf einen Nenner bringen? Daher nützt in meinen Augen nur eines: Ein direkter Vergleich in der Situation, wo man das Glas überwiegend braucht. Alles andere könnte zu Entäuschungen führen. Und sich rein auf Werte im Prospekt zu verlassen? Na ja. Die Dämmerungszahl ist z.B. ein rein rechnerischer Wert. Sagt aber nichts über die wirkliche Qualität aus. Eine hohe Spitze beim Transmissionwert ist sicherlich nicht schlecht - ein etwas weniger hoher, aber dafür gleichmäßig hoher Verlauf kann aber durchaus sinnvoller sein. Veröffentlicht wird aber oft nur der Peak. Viele Grüße Manfred

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

  • Wer ist Online   0 Benutzer

    • Keine registrierten Benutzer online.
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wenn Sie diese Seite nutzen, stimmen Sie den Community-Regeln zu. Wir haben Cookies gesetzt, um die Bedienung des Forums zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist. Mehr Informationen in unserer Datenschutzerklärung