Belichtungszeit bei einer Schiffsfahrt

[PeterRB]

Ich plane eine Schiffsreise. Das letzte mal hatte ich großen Ausschuss, da viele Bilder verwackelt waren. Außerdem hatte ich in manchen Situationen das Gefühl, dass der Stabilisator nicht hilft, bzw. die Ergebnisse verschlechtert. Mit welchen längsten Belichtungszeiten kommt Ihr zurecht (Faustformel)? Bildstabilisator an oder aus? Stativ? Ach so, gehen wir von einer ruhigen See aus. Bin auf Eure Tipps gespannt. Viele Grüße, Peter

[Michael Feiden]

Wie war die Faustformel für "Nichtschifffahrer"? 1/2 Brennweite = max. Belichtungzeit? Naja, denke das es sehr von DEINER ruhigen Hand, dem Wind, der See und dem Schiff abhängig ist wie lange du belichten kannst ohne zu verwackeln. Würde dir empfeheln vor dem eigentlichen "shooting" so lange Testfootos zu schießen und dabei die Belichtungszeit zu verlängern, solange bis du nicht mehr zufrieden mit dem Ergebnis bist. Habe auch mal was vom Schiff gemacht. Daher denke ich mal das du kaum unter 1/200 kommst.

[TKK-Pictures]

Hy

 

Wie war die Faustformel für "Nichtschifffahrer"? 1/2 Brennweite = max. Belichtungzeit?

wenn mich meine Erinnerung nicht trügt steht in der ANleitung BW *2 = BLZ im msec. oder 1/(BW*2) Würde also bei 150mm bedeuten 1/300 sec bzw. 1/320 Bei Stabi kannst du bis zu 4 STufen länger halten also etwa 1/125 Grüße Thomas

[Gast Anonym]

Text wurde auf Wunsch des Autors entfernt.

[Michael Feiden]

Wenn die See total ruhig ist, das Schiff gemütlich langsam Fahrt macht, du zum Bug oder Heck Bilder machst, gibts bestimmt kaum nen Unterschied zum Festland. Wenns aber ein bischen Wellen hat oder du Backbord oder Steuerbord Bilder machen willst bei "normaler" Fahrt, wirds knifflig. @Thomas hast Recht. Was so ein kleines Zeichen ( / oder *) doch für einen Unterscheid macht :-) ah moment,...... du wills Fotos IM Schiff machen? Na da dürfte es wirklich kaum einen Unterschied zum Festland geben.

[PeterRB]

Vielen Dank für die bisherigen Antworten. Zur Klärung: Ich will Aufnahmen im Schiff und auf dem Schiff machen. Viele Grüße, Peter

[Helge]

Hallo! Je nach Schiff hast du unterschiedliche Effekte. Kleinere Boote schaukeln mehr, große haben in der Regel mehr Vibrationen. Wenn da Kamera oder Stativ in Resonanz gehen gibt's Ärger. Der Körper dämpft höhere Frequenzen recht gut solange du wenig Kontakt mit den Knochen (Knie, Schulter, Ellenbogen, Becken, Kopf) zu vibrierenden Teilen hast. Das Schaukeln bekommst du mit 1/250 meist recht gut in den Griff. Da sollte Bewegungsunschärfe kaum auffallen. Kann aber sein, dass du bei heftiger Bewegung Probleme mit dem Ausschnitt hast. Die Amplitude ist vom Standort abhängig. Am Drehpunkt (nahe Schiffsmitte, Schwerpunkt) gering, zu den Enden hin immer größer. Ich würde grundsätzlich prüfen ob du innen mit Stativ brauchbare Ergebnisse bekommst und ansonsten freihand arbeiten. Wenn's geht blitzen und mit der Synchronzeit ans Limit gehen um Wischer im Restlicht zu minimieren. Im Freien ist das Stativ vermultich recht wenig zu gebrauchen. Da geht's freihand optimal. Wenn das Wetter passt 1/250 oder 1/500 und die Einflüsse durch Bewegung sind gering. Alle Angaben für WW bis zu Normalbrennweite. Tele ist ein anderes Thema. Helge ;-)=)

[PeterRB]

Hallo, vielen Dank für die Tipps. Helge hast Du Erfahrung mit dem Bildstabilisator? Viele Grüße, Peter

[Helge]

Hallo Peter, ja, ich verwende ihn in der E-3. Früher dachte ich, dass sowas eher Luxus ist. Seit ich aber den Unterschied zwischen E-1 und E-3 mit langen Brennweiten gesehen habe schätze ich ihn sehr. Die Wirkung ist auf Wackeln aus der Hand optimiert. Jeder Sensor, der für sowas verwendet wird hat ein Frequenzband, in dem er sauber arbeiten kann. Daneben gibt's auch Fequenzen, bei denen er das Bild versaut weil sich ein Regelkreis ergibt der schwingt. Das dürfte z.B. mit manchen Stativen der Fall sein. Der Stabilisator ersetzt nicht die ruhige Hand. Er unterstützt sie. Je nach Fall sind aber locker 2-3 LV drin. Ich habe zum Spass mit aufgelegten Ellenbogen mit einer E-520 aus der Hand den Sekundenzeiger meiner Küchenuhr beim Umspringen fotografiert. Aus ca. 2,5m Entfernung eine Sekunde belichten und warten bis es tickt. Ohne Stabilisator kann man das Bild vergessen. Mit Stabilisator wirkt es ganz ansehnlich. Da kann man die kleine Schrift auf dem Zifferblatt noch gut lesen. Helge ;-)=)

[PeterRB]

Hallo Helge, hast Du den Stabilisator auch beim Fotografieren auf dem Schiff an? Das Vibrieren des Schiffsdiesels wird, wie Du schreibst, gut gefiltert. Trotzdem ist dies kein typischer Fall für den Regelkreis. Viele Grüße, Peter

[Helge]

Hallo Peter! Ja, ich habe den Stabilisator eingeschaltet. Auf dem kleinen Walfänger auf dem ich zuletzt fotografiert habe war das eigentiche Problem der Seegang. Die Vibrationen kannst du getrost vernachlässigen wenn du frei stehst. Das Zielen mit 150mm Brenweite kann aber schon spannend werden. Besonders wenn du dabei auch versuchst Vögel im Flug zu erwischen. Wenn eine größere Fähre am Fleck wendet gehen im Laderaum üblicherweise die Alarmanlagen der Autos los. Das ist das Zeichen für kurze Verschlusszeiten :-) Helge ;-)=)

[PeterRB]

Vielen Dank für Eure nützlichen Tipps. Meine Seereise ist erst im November. Ich werde Euch berichten. Vielen Dank, Peter