susanne_jung-1

Diese Fotos sind technisch perfekt, aber ich bekomme ein beklemmendes Gefühl, wenn ich diese Affen als Exponate sehe ( Ich mag aber auch keine Zoos, vielleicht liegt es daran ).

vor 12 Stunden schrieb SilviaLicht:

Diese Fotos sind technisch perfekt, aber ich bekomme ein beklemmendes Gefühl, wenn ich diese Affen als Exponate sehe ( Ich mag aber auch keine Zoos, vielleicht liegt es daran ).

Danke SilviaLicht für deine Gedanken zum Bild. Ich finde das immer sehr spannend, wie unterschiedlich die Empfindungen doch sind.

Meine Vorgehensweise ist die, dass ich in der Regel Tiere, hier also Affen, komplett vom Hintergrund löse. Damit will ich die Konzentration auf diese lenken, sie sollen der absolute Mittelpunkt des Bildes sein. Meiner Meinung nach bekommen diese Fotos dadurch eine besondere Eindringlichkeit. Das mit den Zoos ist wiederum eine andere Sache. Das kann ich nachvollziehen, ich sehe es aber als eine Möglichkeit, Tiere zu porträtieren- und "porträtieren" ist deshalb hier wörtlich zu nehmen. Fast immer gibt es eine Interaktion zwischen Tier und Mensch. Sie sind Menschen gewöhnt und setzen sich oft sogar in Szene. Tiere sind neugierig, manchmal auch eitel und posen. Wollen sie nicht fotografiert werden, wenden sie sich ab. Das gilt es zu respektieren.

Würde ich das komplette Gehege fotografieren, ob drinnen oder draußen, auf dem, sagen wir mal ca 10 Tiere rumwuseln, Heu, Essen o.ä. auf dem Boden liegt usw.-bekäme dann das einzelne Tier die Aufmerksamkeit, die ihm meiner Meinung nach zusteht? Wäre man dann so stark auf z.B. diesen Gesichtsausdruck fokussiert? Auf diesen wunderbaren Blick? Auf diese Haltung? Ich wage das zu bezweifeln.

Ich möchte mit meinen Bildern nicht dokumentieren, sondern interpretieren.

Dazu ein ein Beispiel- säße dieser Affe genau so auf einer bunten Blumenwiese, angestrahlt von der Frühlingssonne ( und vielleicht hat er das ja sogar?!) - hinterließe das Foto bei dir noch immer ein "beklemmendes Gefühl"?

Nun ist die Geschichte um meine Affenporträts - denn es gibt noch eine ganze Reihe davon - etwas "banaler". 

Ich habe einfach die aus meinem Archiv ausgewählt, bei denen ich den Eindruck hatte, die haben regelrecht für die Kamera Haltung eingenommen. In meiner Fantasie habe ich sie in mein "virtuelles" Fotostudio eingeladen, alle einheitlich ausgeleuchtet mit nur 1 Lampe und sie einfach "gebeten", für mich Modell zu stehen. 😉

Ja, die Fantasie ......das meinte ich mit "interpretieren". 

Uff, was für ein Riesentext😉

Ich danke dir nochmals für deine Anmerkung❤️

https://jft-creative.de/portfolio/affenzirkus/

Liebe Susanne, danke für deine Erklärung. Einen Affen auf der Blumenwiese 🤔dann würde ich nach dem PS-Hintergrund fragen 😉 Deine Affen wirken sehr nachdenklich und wehmütig. Ich weiß man soll keine Tiere vermenschlichen, aber gerade bei diesen nahen Verwandten fällt es mir schwer. Ich habe gerade T.C.Boyle "Sprich mit mir" gelesen. Ich möchte jetzt keine Rezension schreiben, aber Sam (Schimpanse) bekommt  in seiner Gefangenschaft eine Stimme und es fällt nicht nicht schwer, ihn zu verstehen.

vor einer Stunde schrieb SilviaLicht:

Liebe Susanne, danke für deine Erklärung. Einen Affen auf der Blumenwiese 🤔dann würde ich nach dem PS-Hintergrund fragen 😉 Deine Affen wirken sehr nachdenklich und wehmütig. Ich weiß man soll keine Tiere vermenschlichen, aber gerade bei diesen nahen Verwandten fällt es mir schwer. Ich habe gerade T.C.Boyle "Sprich mit mir" gelesen. Ich möchte jetzt keine Rezension schreiben, aber Sam (Schimpanse) bekommt  in seiner Gefangenschaft eine Stimme und es fällt nicht nicht schwer, ihn zu verstehen.

...ja, Silvia, das stimmt. Nachdenklich und wehmütig machen mich diese Bilder auch - und auch immer etwas traurig.

Das Buch von T.C.Boyle werde ich mir mal anschauen!

LG Susanne