Eisvogel
Hallo zusammen, ich möchte euch hier mitteilen wie ich bei meiner Eisvogelfotografie vorgehe um zu guten Ergebnissen zu kommen.
Ich habe eine Weile keine Bilder mehr von Ihnen machen können, da ich nicht den richtigen "drive" dazu hatte und weniger zu sehen bekommen habe. Ein (Sony) Kollege von mir hat aber nun viele Bilder gemacht, aber natürlich den Standort nicht verraten wie das meistens so ist, also hat mich der Ehrgeiz gepackt, da man das mit einer Oly/OM_Systems auch packt.
Ich bin am Donnerstag an die Isar gegangen um die Lage zu erkunden. Die letzten Meter zum Ufer aus der Deckung heraus gehe ich dann immer langsam und vorsichtiger, denn die Vögel können einen schon aus sehr großer Entfernung sehen. Ich habe gleich 3 Eisvögel fliegen sehen. OK, man braucht schon ein etwas trainiertes Auge dafür, aber mit etwas Übung schafft man das. Wenn man etwas erfahrener ist, weiß man dass ihr Revier nicht so groß ist, d.h. einmal gesehen weiß man ca. wo sie ihren Ansitz haben.
Anschließend bin ich das Ufer vorsichtig abgegangen, habe einige Stellen auf Ansitztauglichkeit geprüft. (Wie ist das Licht zu welcher Tageszeit, wie ist der Hintergrund bzgl. Farben, Entfernung, die Bodenbeschaffenheit bzgl. Einsinken des Ansitzstuhls den Fischbestand kann man sehen, wenn das Wasser relativ ruhig fließt.) Dann habe ich mir zwei ansehnliche Äste besorgt um eine win/win Situation herzustellen (Er bekommt einen schönen Ansitz und ich die Bilder), die Äste in einem Abstand von ein paar Metern fotogen (Siehe Hintergrund) platziert und eine Weile aus angemessener Entfernung beobachtet. Natürlich passierte .....NICHTS! Aber das kennen wir ja schon. Man kann sich relativ sicher sein, dass er das alles beobachtet hat. Also habe ich zusammengepackt und bin wieder gegangen um ihn in Ruhe mit der neuen Situation alleine zu lassen ;-).
Am nächsten Tag bin ich mit Tarnzelt, Essen, Trinken, zwei Akkus und Powerbank angereist. Angenehm ist im Zelt bei höheren Temperaturen auch ein Handtuch dabeizuhaben, da es schon sehr warm sein kann.
Der Aufbau sollte sehr schnell vollzogen werden, da die die Vögel natürlich stören kann. Ganz wichtig ist zuerst das Stativ mit Kamera entsprechend den Ästen UND dem Hintergrund zu platzieren. Das ist später im aufgebauten Zelt sehr schlecht möglich und sehr unkomfortabel. Zudem sollte der Boden bzgl. Stuhl nochmals gecheckt werden. Öfters bin ich schon trotz meiner Gewichtsabnahme auf 75 kg mit dem Stuhl etwas eingesunken. Evtl. muss ich mir fürs nächste mal ein paar Untersetzer mitnehmen. OK, alles aufgebaut und mich für Objektiv/Konverter entschieden.
Dann heißt es abwarten. Man darf keine Termine haben, sondern muss sich wirklich Zeit nehmen. Es kann schon einige Zeit dauern bis er sich blicken lässt. Aus meinen Erfahrungen ca. 15-30 Minuten. Er setzte ich zuerst auf den entfernteren Ast. Mit dem 150-400 und dem TC14 habe ich ein paar ganz nette Bilder gemacht. Anschließend war er weg und baaaaam saß er plötzlich auf dem Ast DIREKT vor mir. Der AF hatte erst Probleme und ich musste leicht schwenken um ihm zu helfen. Der Knopf für die AF Fixierung liegt beim Objektiv leider weit vorne und man läuft Gefahr den Vogel bei diesem geringen Abstand zu irritieren. Es hat aber dann doch alles geklappt.
Wichtig ist m.M.n. sich zuerst auf den Hintergrund zu konzentrieren. Danach das Licht und die Belichtung. Das Blau des Vogels reflektiert um einiges stärker als das braun, d.h. man muss auf "Ausbrennen" achten. Das weiß am Hals ist auch zu beachten, man muss aufpassen, das es bei Bedarf gut Nachzubearbeiten ist. Auch der Schnabel kann bzgl. Reflexionen kritisch sein. Gut ist es wenn die Struktur schön ersichtlich ist. Und zum Schluss noch muss der Reflex im Auge gut ersichtlich sein.
Für die Anfänger: Keine Angst. Beim ersten Mal kann man sich nicht auf all diese Dinge konzentrieren. Der Puls rast und man macht selbstverständlich EINIGE Fehler.
Ausgelöst habe ich mit Fernauslöser, da leichte Verwacklungen durchs Auslösen an der Kamera sichtbar sein können und ich möchte dem Sony Kollegen mit seiner Sony ILCE-7RM5 schon zeigen was mit einer Olympus geht. 😉 Ich habe über 1000 Bilder gemacht. Bei Interesse stelle ich noch ein paar ein. Ansonsten mal gerne in mein Flickr reinsehen.
Ich hoffe euch hat bei Interesse mein Schreiben etwas motiviert und ihr könnt etwas damit anfangen. Viele Grüße und gutes Licht! Andreas
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Vom Album
availables Olympus / OM-System collection
· 51 Bilder- 51 Bilder
- 2 Kommentare
- 133 Kommentare zu Bildern
Bildinformationen
- Aufgenommen mit OM Digital Solutions OM-1
- Objektiv M.150-400mm F4.5 TC + MC-14
- Brennweite 341 mm
- Belichtungszeit 1/640
- f Blende f/8.0
- ISO-Empfindlichkeit 800
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