Community durchsuchen
Zeige Ergebnisse für die Stichwörter "'teleschwenker'".
1 Ergebnis gefunden
-
Hallo liebe Forengemeinde! Ich möchte euch heute hier mein aktuelles Projekt vorstellen und euch dabei gleichzeitig die Möglichkeit geben, euch selbst mit euren Wünschen und Präferenzen mit einzubringen. Falls ihr euch fragt wer ich bin: Ich schreibe selbst recht wenig hier im Forum, ihr dürft euch aber gerne in meiner Vorstellung einen kleinen Einblick verschaffen: Ende letzten Jahres hatte ich die Möglichkeit, den Teleschwenker eines Bekannten auszuprobieren. Die Idee an sich, ein Teleobjektiv auf Höhe der optischen Achse zu schwenken, gefiel mir sofort. Der Vorteil liegt auf der Hand: Bei gut ausbalanciertem Gimbal kann ich ohne angezogene Klemmung die Kamera in jeder Position loslassen, ohne dass sich etwas bewegt. Das bietet nicht einmal der hervorragende Berlebach Pegasus. Zudem kann man präziser und mit weniger Kraftaufwand schwenken. Also habe ich begonnen, nach einem geeigneten Gimbal für mein 90-250/2.8 zu suchen (Olympus FT TopPro, gut dreieinhalb Kilogramm schwer, in meinen Augen fast uneingeschränkt konvertertauglich, mein Brot- und Butter-Ansitzobjektiv). Dabei hatte ich folgende Anforderungen: Einarmige Konstruktion. Teleschwenker gibt es kommerziell erwerblich mit einem (z.B. Wimberley-Head) oder zwei Armen (klassische "Affenschaukel", z.B. Nill-Teleschwenker). Da mir bei einem zweiarmigen der linke Arm bei der Bedienung des Zoomrings, ein Wenig auch bei der Bedienung des Fokusrings, im Weg sein würde, war dies unabdingbar. Möglichst wenig Bauhöhe. Zum einen aufgrund des Schwingungsverhaltens, zum anderen, um beim hohen Report die Schenkel im Sitzen noch unter die Stativschulter zu bekommen und im Liegen möglichst dicht über dem Boden bleiben zu können. Sehr gute Schwingungsresistenz. Stabilität für eine Ausrüstung von mindestens vier Kilogramm. Optische Achse meines Objektivs genau im Schwenkpunkt, nicht darüber oder darunter. Blinde Bedienbarkeit. Ich möchte meine Augen im Ernstfall nicht vom Sucher nehmen müssen, um etwas zu verstellen. Bedienbarkeit mit Handschuhen. Ich bin oft bei Temperaturen um den Gefrierpunkt unterwegs und selbst doch sehr kälteempfindlich. Wenn ich meine Kamera mit Handschuhen bedienen kann, dann sollte ich auch mein Stativ mit Handschuhen bedienen können. Keine Empfindlichkeit gegenüber grobem Schmutz und vor Allem Rostresistenz. Nicht zu hohes Gewicht und Packmaß. Vielleicht erkennt sich ja der eine oder andere darin wieder😉. Schnell stellte ich fest, dass sich meine Wünsche teils widersprachen und so von keinem mir bekannten Hersteller erfüllbar waren: Modelle mit fester Höhe haben den Drehpunkt nicht auf Höhe der optischen Achse. Dies mit unterschiedlichen Zwischenplatten auszugleichen halte ich für instabil und nicht praxisgerecht. Modelle mit variabel verstellbarer Höhe erweckten alle nicht den Eindruck von sonderlich guter Schwingungsresistenz. In beiden Fällen würde ich unnötige Bauhöhe verschenken. Glücklicherweise habe ich Zugang zu Werkzeugmaschinen und kann mit einem Bleistift umgehen. Nach ein paar Stunden Kopfzerbrechen waren die ersten Skizzen komplett. Die Ausführung der Arme habe ich mit einem Statiker abgesprochen, der mich bezüglich Spannungsverteilung und Ausbreitung von Schwingungen beraten hat. Das hat sich auf die Radienausläufe der Winkel und das ursprünglich geplante Fachwerkmuster ausgewirkt. Auch mein erster Prototyp wurde noch "von Hand" programmiert und nach etwas sonntäglicher Heimarbeit liefen die ersten beiden Winkel für meinen Prototypen auf der Fräsmaschine. Die aus Messing gedrehten Rändelschrauben waren ursprünglich nur ein Provisorium, erwiesen sich haptisch aber als erstaunlich gelungen. Die Arca-Swiss-kompatible Schwalbenschwanzklemmung kommt für eine schmale Mark von Mengs aus China. Bis auf die krumm eingeklebte Dosenlibelle für den Prototypen völlig ausreichend. Dieser Prototyp ist jetzt seit gut einem Dreivierteljahr bei den meisten meiner Fotoprojekte dabei und bewährt sich wirklich gut. Ob Ansitz, Pirsch, Landschafts- oder Nachtaufnahmen. Hier sind einige Aufnahmen der ersten Testeinsätze im Frühjahr zu sehen: Weiter geht es aufgrund der bekannten Beschränkungen im nächsten Beitrag. Ich bitte euch, der Übersichtlichkeit halber erst zu antworten, wenn ich fertig bin! 😀
- 11 Antworten
-
- 6
-
- einarmig
- hydrogimbal
- (und 11 weitere)