"In der Papierfabrik"

Licht und Schatten, Bildaufbau sehr schön ausgearbeitet

LG Jürgen

vor 11 Minuten schrieb Buchenberg:

Licht und Schatten, Bildaufbau sehr schön ausgearbeitet

LG Jürgen

Vielen Dank, Jürgen 🙂

Meine "dystopische" kleine Fotoserie hatte ich schon länger im Kopf, aber mir war anfangs noch nicht so ganz klar, wie ich die Farbfotos bearbeite. Randabschattung und dergleichen hatte ich schon auf dem Schirm, aber wie bearbeite ich die Fotos, dass sie zwar eine gewisse Realität wiederspiegeln, aber auch "kreativ-dystopisch" und dabei noch ansehbar?

Bisher habe ich nur die Möglichkeiten von Olympus Workspace verwendet, teilweise mit Artfilter. Das Foto hier wurde ohne Artfilter bearbeitet.

LG

Ingo

bearbeitet 13. August 2024 von Analog im Kopf

Das Bild gefällt mir gut…erinnert mich an die alte Papierfabrik in Fengersfors/Schweden👍

Lichter bzw. extrem helle Stellen im Bild ziehen immer die volle Aufmerksamkeit auf sich und lenken dadurch oft vom eigentlichen Thema, Motiv oder der Bildaussage ab. So auch hier.

Dabei gefällt mir allerdings die diagonale Anordnung der Lichter sehr gut. Durch Beschnitt z.B. zu einem deutlicheren Hochformat (die Mauer links könnte weg, es sei denn es wäre Kunst) oder evtl. auch 1:1 Format würde der Effekt der Diagonale verstärkt. Beim mittleren Lichtfleck würde ich evtl. noch die Lichter etwas runterziehen falls das möglich ist ohne grau zu werden.

Gruß aus HH 

Achim

 

vor 58 Minuten schrieb fotogramm:

Lichter bzw. extrem helle Stellen im Bild ziehen immer die volle Aufmerksamkeit auf sich und lenken dadurch oft vom eigentlichen Thema, Motiv oder der Bildaussage ab. So auch hier.

Dabei gefällt mir allerdings die diagonale Anordnung der Lichter sehr gut. Durch Beschnitt z.B. zu einem deutlicheren Hochformat (die Mauer links könnte weg, es sei denn es wäre Kunst) oder evtl. auch 1:1 Format würde der Effekt der Diagonale verstärkt. Beim mittleren Lichtfleck würde ich evtl. noch die Lichter etwas runterziehen falls das möglich ist ohne grau zu werden.

Gruß aus HH 

Achim

 

Vielen Dank für deine Anregungen, Achim 🙂

Vielleicht bin ich gerade bei diesem Bild ein hoffnungsloser Fall was die Umsetzung von Bildkritik anbelangt. Angenommen und mich damit beschäftigt habe ich sie, aber...

• Das helle Stellen Aufmerksamkeit anziehen, ist mir bewusst und genau deshalb habe ich das Foto so mit dem Licht und deren Anordnung gestaltet. Meine Absicht war, dass das Licht durch das Bild führt und die Augen das gesamte Bild betrachten. Es gibt für mich nicht nur ein Motiv hier, sondern das Bild als Ganzes erzeugt meine Bildaussage. Diese ist natürlich beim Betrachten interpretierbar und ich erreiche wohl bei dir (und anderen) nicht die gewünschte Bildwirkung.
• Das Foto habe ich vor Ort mit dem Balken links gestaltet, weil ich eine gewisse Tiefenwirkung beabsichtigte. Ob das funktioniert, liegt natürlich beim Betrachtenden. Für mich muss der Balken ins Bild, ansonsten fehlt mir die Tiefe. Das mit dem Beschnitt um die Lichterdiagonale zu verstärken finde ich interesant, aber dann fehlen mir wohl für mich wichtige Motivbestandteile. Ich probiere das aber mal aus.
• Die Lichtflecken habe ich bewusst hochgezogen für eine etwas "analogere" Bildwirkung - das Objektiv bildet schon bei offener Blende sehr scharf und fehlerarm ab (hier Blendeneinstellung 3,2) und etwas ausgefranste Lichter sind wohl meine Lieblingsstilmittel. Immerhin habe ich hier die Schatten nicht absaufen lassen, denn das setze ich auch sehr gerne ein.

Beschnittvarianten ausprobiert. Das kann man sicher noch anders beschneiden, aber so habe ich es halt versucht. Die Lichterdiagonalen passen jetzt besser, aber für mich ist die Bildwirkung weggeschnitten. Der obere Balken rahmt das Bild nicht mehr ein und stört. Die beabsichtigte dystopische Wirkung ist für mich ebenfalls verschwunden, denn es sollte ja bewusst keine "objektive" Bildwirkung geben.

Die Beschäftigung mit deiner Bildkritik war und ist für mich dennoch interessant, auch wenn sie in diesem Fall für mich das Bild und die Bildaussage nicht verbessert.

LG

Ingo

bearbeitet 13. August 2024 von Analog im Kopf

So ist das nun mal mit Eigen- und Fremdwahrnehmung. Du hast Dir was beim  Bild gedacht was ich vielleicht einfach nur nicht erkenne. Geht mir bei meinen Bildern auch ständig so. Und das muss auch so. Und Dein Bild hat ja schon erreicht, dass ich mich damit beschäftigt habe. Und zwar ziemlich lange. Und damit ist dem von Dir Geschaffenen etwas gelungen, was längst nicht jedes Bild erreicht... Ein Bodybuilder hat über sein Essen mal gesagt: "Es muss net schmecke, es muss wirke!" Ähnlich ist es bei Fotos, Gemälden, Literatur und jedweder Art von Kunst... Es muss nicht gefallen sondern etwas auslösen...

bearbeitet 13. August 2024 von fotogramm

Auf mich wirkt jedenfalls das letzte der 3 Bilder in seinem Beschnitt  am stimmigsten.

vor 1 Stunde schrieb fotogramm:

So ist das nun mal mit Eigen- und Fremdwahrnehmung. Du hast Dir was beim  Bild gedacht was ich vielleicht einfach nur nicht erkenne. Geht mir bei meinen Bildern auch ständig so. Und das muss auch so. Und Dein Bild hat ja schon erreicht, dass ich mich damit beschäftigt habe. Und zwar ziemlich lange. Und damit ist dem von Dir Geschaffenen etwas gelungen, was längst nicht jedes Bild erreicht... Ein Bodybuilder hat über sein Essen mal gesagt: "Es muss net schmecke, es muss wirke!" Ähnlich ist es bei Fotos, Gemälden, Literatur und jedweder Art von Kunst... Es muss nicht gefallen sondern etwas auslösen...

Danke für deine Sichtweise. Ich sehe das sehr ähnlich - aber habe wohl häufiger die Situation, dass meine Bildgedanken nicht ankommen oder erkannt werden 😉

Toll finde ich auch, dass es bei dir, obwohl meine Bildabsicht ja nicht ganz rübergekommen ist, trotzdem etwas ausgelöst hat 🙂

Meine "Eigenwahrnehmung" zu diesem Foto war folgende:

• Die Menschheit hat die selbstgemachte Umweltkatastrophe nicht aufhalten können und sich selbst die Lebensgrundlage entzogen. Das ist der rote Faden dieses dystopischen Albums.
• Die Betrachter "sollten" sich in diese Welt hineinversetzen und gedanklich ein verlassenes (?) Industriegebäude betreten. Was erwartet sie da?
• Der dargestellte Bereich der Papierfabrik soll interessant wirken und Neugier auslösen, aber auch eine (leichte) gewisse "Beklemmung". Was steckt hinter der Tür oder im Schatten, kann dahinter etwas Unangenehmes lauern?
• Ich wollte aber insgesamt keine negativen Gefühle auslösen oder gar klaustophobische. Daher habe ich die Schatten angehoben und recht gut durchgezeichnet. Die natürlichen Lichter weisen zudem den Weg nach draußen. Das kann auch ein Wink sein in Richtung "wir müssen alle zusammen den Weg für den Erhalt unserer Welt finden".

 

Für morgen habe ich geplant ein weiteres Foto aus dieser Papierfabrik einzustellen mit einem kurzen und hoffentlich anregenden Text zum Thema Papier und Umwelt. Ich versuche nur anzuregen und bin weder Umweltexperte noch stehe ich auf einer Kanzel und verkünde die Weisheit, sondern bin ja Teil der Umweltveränderungen.

 

LG, Ingo

bearbeitet 13. August 2024 von Analog im Kopf

vor einer Stunde schrieb Analog im Kopf:

Die natürlichen Lichter weisen zudem den Weg nach draußen. 

 

l

Die Idee sehe ich natürlich, aber um das Gefühl des "hin zum Licht" oder "nix wie raushiet!" bei mir auszulösen brauche ich ein in meiner Bildleserichtung aufgebautes Bild. Von li.o. nach re.u. führt für mich ins Bild und von li.u. nach re.o. führt mich raus. Das dritte Bild gekontert wäre wahrscheinlich eher was für mich...

 

bearbeitet 13. August 2024 von fotogramm

vor einer Stunde schrieb fotogramm:

Die Idee sehe ich natürlich, aber um das Gefühl des "hin zum Licht" oder "nix wie raushiet!" bei mir auszulösen brauche ich ein in meiner Bildleserichtung aufgebautes Bild. Von li.o. nach re.u. führt für mich ins Bild und von li.u. nach re.o. führt mich raus. Das dritte Bild gekontert wäre wahrscheinlich eher was für mich...

 

Achim, mit gekontert meinst Du wohl spiegeln? Dann passt es für mich. Da keine Schrift zu sehen ist, sollte das auch kein größerer Aufwand um die beschriebene Bildwirkung zu erzeugen. LG aus LD Thomas 

vor 36 Minuten schrieb Landauer:

Achim, mit gekontert meinst Du wohl spiegeln? Dann passt es für mich. Da keine Schrift zu sehen ist, sollte das auch kein größerer Aufwand um die beschriebene Bildwirkung zu erzeugen. LG aus LD Thomas 

Ja, das meine ich. Von früher ist mir der Begriff "kontern" noch geläufiger. Kontern oder spiegeln war unter Fotografen immer schon kontrovers diskutiert worden.

Ich hab das Bild mal kurz ausgeliehen und "gespiegelt" um die Wirkung zu verdeutlichen.

 

...und schon alles wieder gelöscht!

 

vor 3 Minuten schrieb fotogramm:

Ja, das meine ich. Von früher ist mir der Begriff "kontern" noch geläufiger. Kontern oder spiegeln war unter Fotografen immer schon kontrovers diskutiert worden.

Ich hab das Bild mal kurz ausgeliehen und "gespiegelt" um die Wirkung zu verdeutlichen.

 

...und schon alles wieder gelöscht!

 

Passt 👍 würde ich sagen. So gefällt es mir! LG Thomas

Es klingt wahrscheinlich blöd, aber eure Bearbeitungen gefallen mir - mein Bild finde ich selbst einfach klasse, das geht für mich fast immer 😄

Etwas Spaß beiseite, eure Variationen finde ich wirklich gut, nur passt es für mich in meinem beabsichtigten Kontext nicht so gut. Ich habe von diesem Motiv einige Fotos gemacht und auch variiert und gucke mal heute Abend, ob da was für euch bei ist.

Danke an alle Beteiligten für die Fietbacken 🙂

Hier ein anderes Bild von dem Motiv, Bild 1 nur exportiert ohne weitere Bearbeitung. Foto 2 mit meiner dystopischen Bearbeitung.

bearbeitet 13. August 2024 von Analog im Kopf