Dogfight

Hallo Ajax,

ich bin auch von Greif- und Raubvögeln fasziniert.

Deswegen finde ich Deine Aufnahmen immer sehr gut anzusehen.

Was ich mich allerdings frage, warum sind die Aufnahmen gegen den Himmel häufig so flau, konrastarm und blaustichig?

Das Histogramm sieht ja normal aus, bis auf den Blaukanal, der weit vorne ist.

Wenn ich mir als Vergleich mal Deinen Turmfalken von Anfang des Monats ansehe, ist das doch ein deutlicher Unterschied.

Kannst Du mich da etwas erhellen?

Danke und Gruß

Uli

 

vor 20 Minuten schrieb polycom:

Was ich mich allerdings frage, warum sind die Aufnahmen gegen den Himmel häufig so flau, konrastarm und blaustichig?

Das Histogramm sieht ja normal aus, bis auf den Blaukanal, der weit vorne ist.

Wenn ich mir als Vergleich mal Deinen Turmfalken von Anfang des Monats ansehe, ist das doch ein deutlicher Unterschied.

Kannst Du mich da etwas erhellen?

Hallo Uli,

generell kann ich diese Aussage so nicht bestätigen (Bilder gegen den Himmel flau, kontrastarm und blaustichig). Ich habe aber wiederholt darauf hingewiesen, daß ich für die OM1, die ich fast ausschließlich verwende, aus technischen Gründen keine raw Entwicklung machen kann - mein alter PC läuft noch unter Windows 7 und eine Aktualisierung meiner Bildbearbeitungssoftware einschl. Workspace ist deshalb nicht möglich.

Ich mache deshalb nur eine provisorische Bearbeitung der jpegs und markiere die Bilder mit dem Hinweis jpeg Bearbeitung als vorläufig bearbeitet. Ich verwende auch keinen kalibrierten Bildschirm, deshalb können Farbverschiebungen vorkommen. Eine mögliche Ursache ist auch, wenn man versuchsweise die jpegs in tif wandelt um sie mit Topaz zu entrauschen und nachzuschärfen. Beim Reimport in die Bildbearbeitung Capture One 21 kann es Farbänderungen geben, wenn die alten Werte für die Farbtemperatur  beibehalten werden. Ein weiterer Grund sind die Aufnahmebedingungen - bei Greifvögeln im Flug sind viele Gegenlichtaufnahmen dabei, über größere Entfernung, mit Hitzeflimmern und z.T. Staub, wenn der Wind auf den Feldern den trockenen Boden aufwirbelt. Hinzu kommt, wenn man einen Rabenvogel im dogfight mit einem Schwarzmilan im Gegenlicht und gegen den Himmel fotografiert, braucht man starke Belichtungskorrekturen, die sich aber im Verlauf der erratischen Flugbewegungen sehr schnell ändern können und dann im Rahmen einer jpeg Entwicklung zu Problemen führen. Man hat hier nicht viel Spielraum und es ist herausfordernd, die Flugbewegungen mit großer Brennweite und möglichst großem Abbildungsmaßstab sauber abzubilden und noch Zeichnung im Himmel zu haben. Für Testzwecke hebe ich den Blaukanal manchmal manuell etwas an. Das Histogramm ist, wie Du richtig sagst OK. Wird das exportierte Bild aber in Irfanview betrachtet, wirkt es wesentlich blaustichiger als in der Bildbearbeitungssoftware. Da ich momentan nur jpegs provisorisch bearbeiten kann (und auch nicht alles perfekt doppelt, nämlich später wieder mit dem raw  machen will) gibt es momentan Limitierungen in der Barbeitung. Ein simpler sitzender Falke ohne große Beleuchtungs- und Bewegungsherausforderung ist eine ganz andere Geschichte - die funktioniert auch OOC.

Die Beurteilung des jpeg Histogramms läßt nur eingeschränkt Rückschlüsse auf das Ursprungsbild und sein raw Histogramm und schon garnicht auf die durchgeführte Bearbeitung zu.

Zu guter letzt noch die Feststellung: Zu bunte kontrastreiche Fotos strebe ich nicht an. Ich möchte eine Wiedergabe, die meinem visuellen und natürlichen Bildeindruck entspricht, kann aber momentan aus den geschilderten Gründen keine absolute Farbtreue garantieren.

Ich hoffe ich habe die Probleme/Ursachen nachvollziehbar beschrieben. Ich bin dankbar für den Hinweis, aber die Bilder sind in dieser Form nicht für Pixelpeeper gedacht, sondern sind nur Platzhalter für wildlife Beobachtungen.

Axel

vor 2 Minuten schrieb ajax:

Ich hoffe ich habe die Probleme/Ursachen nachvollziehbar beschrieben.

Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort, das leuchtet ein und macht es für mich nachvollziehbar.

Die Schwierigkeiten mit der Belichtung von Vogel gegen Himmel sind mir nur allzu geläufig, ich belichte dann schon 1EV drüber und ziehe in der Nachbearbeitung meist nochmal 1EV noch oben.

Das ohne die Möglichkeit mit den RAW zu arbeiten stelle ich mir sehr schwierig vor, von daher Daumen hoch!

Den wildlife-Aspekt schätze ich sehr und freue mich auf weitere Bilder.

Gruß

Uli

 

Ich bin soeben über den Text von euch gestolpert und dachte, warum werden die RAW Fotos nicht in DNG gewandelt und dann in der Software wie RAW Fotos bearbeitet. Machte ich jedenfalls in der etwas zurückliegenden Vergangenheit so und ich war damit recht gut bedient. wäre ja eventuell eine Lösung für das Problem.