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Gesichter der Armut



Rostock, 07. Mai 2019

  • Danke 1

From the category:

Doku

· 27.114 Bilder
  • 27.114 Bilder
  • 45.924 Kommentare zu Bildern

Bildinformationen

  • Aufgenommen mit OLYMPUS CORPORATION E-M10 Mark III
  • Objektiv OLYMPUS M.45mm F1.8
  • Brennweite 45 mm
  • Belichtungszeit 1/400
  • f Blende f/5.6
  • ISO-Empfindlichkeit 320

Empfohlene Kommentare

hm...... sorry, ohne Strecke, Geschichte, Reportage,.............. als singlepic betrachte ICH solche Bilder als Streetvoyeurismus, Elendsafari?

Das dies nicht deine Neigung oder Workart ist, scheint offensichtlich. Die Brennweite zeigt auch die Distanz, sie könnte als Feigheit der Nähe interpretiert werden. Wenn eine ernsthafte Bildstory vermittelt werden soll, nah ran, um das Problem auf dem Zahn zu fühlen. Gesichter der Armut können nicht groß und nah genug abgebildet sein, fordern Aufmerksamkeit, die sich in der Nahbetrachtung, leider nicht im Alltag aufstellt. Dem Bild fehlt die Wucht des "schau hin" Und und und..........

bearbeitet von Dominique
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vor 3 Stunden schrieb Dominique:

Dem Bild fehlt die Wucht des "schau hin"

Sorry, ich habe mit aller Wucht hingeschaut, dichter ran ging nicht. Da kam gerade eine Straßenbahn auf der 2. Spur. Lebensmüde bin ich nicht. Zudem habe ich das Bild nur wenig beschnitten und das M.ZUIKO DIGITAL 45mm 1:1.8 ist wohl kein klassisches Teleobjektiv. Das Bild ist für mich eine Momentaufnahme, die das Schicksal dieser Menschen - mitten unter uns - zeigt. Entsprechend wirkt das Bild in voller Größe (30x20) noch deutlicher: https://www.fotocommunity.de/photo/gesichter-der-armut-2-roland-hartig/42427159 Und das ich keinen  "Streetvoyeurismus" betreibe oder gar auf "Elendsafari" bin, zeigt dieses Foto: https://www.fotocommunity.de/photo/gesichter-der-armut-1-roland-hartig/42427169

bearbeitet von rh-hro
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vor 6 Stunden schrieb rh-hro:

Und das ich keinen  "Streetvoyeurismus" betreibe oder gar auf "Elendsafari" bin,

schrieb ich das ??? nein !!!

........... jeder kann für sich entscheiden, ob er auch auf ein Bild verzichtet. Keiner muss sich rechtfertigen, jeder darf erklären wie ein Bild zu Stande kam, keiner muss sich entschuldigen. Aber Straßenbahn. 2 Spur, volle Wucht hingeschaut, lebensmüde....... tsss, theoretische Werte Linse,..... ich kann mir schon vorstellen, du hast meine Bildkritik richtig verstanden.

Ich sehe meinen Standpunkt unberührt, diese Art von Fotos sind schlecht für die Bildidee der ""die das Schicksal dieser Menschen - mitten unter uns""

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vor 45 Minuten schrieb Dominique:

schrieb ich das ??? nein !!!

........... jeder kann für sich entscheiden, ob er auch auf ein Bild verzichtet. Keiner muss sich rechtfertigen, jeder darf erklären wie ein Bild zu Stande kam, keiner muss sich entschuldigen. Aber Straßenbahn. 2 Spur, volle Wucht hingeschaut, lebensmüde....... tsss, theoretische Werte Linse,..... ich kann mir schon vorstellen, du hast meine Bildkritik richtig verstanden.

Ich sehe meinen Standpunkt unberührt, diese Art von Fotos sind schlecht für die Bildidee der ""die das Schicksal dieser Menschen - mitten unter uns""

Wie denn aber dann?
Das finde ich einen interessanten Standpunkt.
Wie soll ein Bild aussehen, das das Schicksal dieser Menschen gewürdigt wird? Also anerkannt, ohne das es im Voyeurismus?
Interessierte Grüße
Ulrike

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
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vor 2 Stunden schrieb Gartenphilosophin:

Wie denn aber dann?
Das finde ich einen interessanten Standpunkt.
Wie soll ein Bild aussehen, das das Schicksal dieser Menschen gewürdigt wird? Also anerkannt, ohne das es im Voyeurismus?
Interessierte Grüße
Ulrike

mit mehr Würde, ganz einfach.

Hat Bild Würde? M.E. nein.

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......... ein Beispiel (mein Text aus einem anderen Forum kopiert, Bild aus meiner Strecke online kopiert, da gegenwärtig nicht zur Hand)

https://www.l-camera-forum.com/topic/154018-browny/?tab=comments#comment-1699295:

mit der M in Frisco. Ein für mich sehr wichtiges Bild.

Wenn ich mich recht erinnere, wir liefen in Nähe von der Montgomery in die Bush St. Gebettelt wir überall auf der Welt, auch in den USA, vll. sogar besonders dort. Claudia war ein paar Meter voraus und ich verweilte noch ein wenig an einer Szene. Da kam ein schwarzer Mann auf mich zu. Zögernd, demütig in der Haltung und treu im Blick. Wie ein auf der Hut vorsichtiges Tier zum Absprung fragte er mich, ob ich einen Dollar für ihn hätte. Seine Frage hatte ich aber zunächst nicht verstanden und fragte höflich nach. Er kam, wie vom Vertrauen mit Mut getränkt einen Schritt näher, beugte sich aber mehr zu mir herüber, die letzte Nähe fehlte und er sprach deutlicher. Ich vernahm seinen strengen Geruch, es war nicht der Duft von Alkohol, es war die Kleidung. Abgetragen und vom Schmutz gekennzeichnet von den Winkeln der Stadt in der er lebte. Ich sah seinen leicht verzweifelten Blick, seine Beschämtheit, die leicht geschlossenen Augen, die in das Leere blickten. Wie oft am Tag spricht er diesen Satz, dachte ich mir. Wie oft bekommt er die selben oder ablehnende Antworten? Ich fing ein Gespräch an, so ich konnte. Wie geht es dir, fragte ich. Er sagte, so ist das leben, es ist wie es ist. Ich fragte ihn wie er hieße – Browny, sagte er. Browny, es sprechen mich so viel hier an, wenn ich allen,............

I´know,..................! Ja, Browny, I´know too.

Ich gab ihm einen Dollar. Es sagte, ich sei ein guter Mensch. Für einen Dollar bin ich zum guten Menschen gekürt worden, wie einfach das Bild in einem Menschen doch sein kann. Unter Wohlstandsverwahrlosung litt Browny sicher nicht. Ich weiß nicht wo er schlief, isst, betet oder leidet oder gar weint und wo er zur Toilette geht. Ich weiß nur, dass er täglich mit der Frage „hast du mal einen Dollar“ ein Stück seiner Würde und Ehre verliert. In Demut gebeugt die Blöcke von San Francisco streift. Drei Blöcke weiter ist Chinatown. Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse. Marktschreier versuchen das Lebenselixier Nahrung an den Mann zu bringen. Den Zugang kann Browny nur über Umwege und Aufopferung seiner Seele bekommen. Ich dachte mir, in unseren Läden gibt es Meter lange Regale für Hundefutter. Nun, Browny fragte mich was ich den so mache. Ich erzählte ihm von unserem Besuch in den USA und fragte ob es vielen so ginge wie ihm. Ja, eine Menge.

Da hielt er mir lässig und an mich durch die wechselnden Worte gewöhnt seine Faust hin. Ich wusste nicht was er wollte. Er kam näher. Er nahm die meine Hand und da viel der Cent  Die Begrüßung und Verabschiedung von coolen ?, von Gangbrüdern?, von was weiß ich für Szenetypen. Wir stießen unserer Fäuste gegeneinander und Browny tränkte dieses Ritual mit „Hey Man“. Er wollte noch wissen wie hieß. Dominique sagte ich.

Dominique and Browny sagte er und nahm mich in den Arm, das Eis war gebrochen. Ich fragte Browny, ob ich ein Bild von ihm machen dürfte und gab ihm zu verstehen, dass er gern auch nein sagen dürfte und ich es nicht wegen des Dollars haben möchte, sondern wegen der Geschichte. Ich würde mich gern an ihm erinnern wollen. Er stimmte zu. Ich fragte nach, ob es wirklich in Ordnung sei. Oh yes. Nur solle ich das Bild nicht der Polizei übergeben. Betteln steht wohl unter Strafe? Keine Ahnung. Ich sagte, Browny, sicher nicht-oh nein, keine Sorge.

Nun, das ist es, dass Bild von Browny. Ich habe das Bild nicht beschnitten. Ich wollte Browny nicht solo portraitieren, sondern mir war wichtig, dass er in seinem Umfeld zur Geltung kommt. Seine Heimat, sein Wohnzimmer, die Blocks von San Francisco. Deshalb ist die Straße auch im Hintergrund, aber verliert sich in der Unschärfe, denn sie verliert somit an Bedeutung da er das wichtigste in diesem Moment war und ist. In diesem Moment stand er im Vordergrund, wie im Bild. Und wichtig zu wissen ist - ich machte nur eine Aufnahme - und diese schnell.

Ich denke, er spürte wie wichtig er für mich war und der Blick spricht m.E. Bände.

Browny aus Frisco.JPG

Armut und Elend haben einen Namen.

bearbeitet von Dominique
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Vielen Dank, @Dominique,

jetzt weiss ich, was Du meinst. Dein letzter Satz: "Armut und Elend haben einen Namen", der schneidet wie ein scharfes Messer.

Das geht nun vielleicht in inglischsprachigen Gegenden, was ist aber in Ländern, in denen ich die SPrache nicht beherrsche. Reicht da die wörtliche Geschichte?
Die kann ich u.U. nie erfahren.
Verbietet sich dann das Bild, oder erzähle ich von dem, was mich berührt?

Sehr interesssierte Grüße
Ulrike
 

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vor 2 Stunden schrieb Gartenphilosophin:

in denen ich die SPrache nicht beherrsche

............. wir zogen schweigend durch die Straßen und ein jeder konnte es hören!

Verstanden? :)

Benötigt der Mensch die Stimme um zu sprechen oder kann auch gefühlte (emotionale) Gestik und Nähe eine Sprache sein ? Nach meinen Erfahrungen, ja.

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Hallo rh-hro,

das Bild sehe ich kritisch. Dazu muss ich aber als Annahme vorausschicken, dass vermutlich keine Bildrechte für die Veröffentlichung vorliegen. Sollte dem nicht so sein, dann treffen die nachfolgenden Zeilen natürlich nicht zu.

Zwei Aspekte möchte ich näher beschreiben.

Erstens die erwähnten Bildrechte. Ohne diese ist eine Veröffentlichung nach der seit 2018 gültigen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) bei diesem Bild vermutlich nicht gegeben. Die abgebildeten Personen sind Hauptbestandteil des Bildes und tragen praktisch die Bildaussage vollständig. Sie sind nicht "schmückendes Beiwerk". Ich möchte jetzt aber auch keine tiefe Diskussion aus einer rechtlichen Betrachtung anzetteln.

Zweitens empfinde ich persönlich es nicht angebracht, Personen derart zur allgemeinen Beschau in ihrer Lebenssituation darzustellen. Diese Meinung habe ich auch schon vor der Verabschiedung der DSGVO vertreten. 

Das Thema wurde in der Vergangenheit schon einige Male im Forum lebendig diskutiert. Darüber mag jeder seine eigene Meinung haben. Meine habe ich hiermit ausgedrückt.

Ich möchte noch  klarstellen, daß ich dich nicht explizit als Fotografen kritisieren will. Das Bild und der Titel  zeugt ja eher von Empathie mit von Armut betroffenen Personen und deren Lebenssituation und regt zum Nachdenken an.

Das Thema "Recht am eigenen Bild" ist sehr komplex. Als Gedankenspiel könnte sich jeder ein Foto von sich vorstellen, welches man sich nicht im Internet für die Allgemeinheit sichtbar präsentiert wünscht.

Gruß

Sven

 

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Am 9.5.2019 um 15:12 schrieb Toll:

Das Bild und der Titel  zeugt ja eher von Empathie mit von Armut betroffenen Personen und deren Lebenssituation und regt zum Nachdenken an.

Was mich längerer Zeit schon bescäftigt ist, dass die Leute nicht unbedingt so aussehen müssen wie auf dem Bild. Selbst ganz normal und ordentlich gekleidete Passenten in der Stadt sind auf der Suche nach den Pfandflaschen um bisschen Kleingeld für ihre recht magere Einkünfte aufzubessern, wenn auch sehr gering.

Auch sind manche sehr früh los zum Austragen der Zeitungen, aus derselben Grund.

Da frage ich mich mit welchen widerlichen und zynischen Wahlkampf-Slogans aus der Politik der angeblich christlichen Parteien sie damit sagen wollen. Genauso auch von den angeblichen sozialen Parteien.

Auch wenn ich pro Recht am eigenen Bild bin, das Bild  sollte auch zum Nachdenken anregen, denen es momentan gut geht ...

Aber das muss man nicht fotografieren, es reicht schon, wenn man in der Stadt ist und die Situationen anderer mit eigenen Augen sieht ...

Wegschauen ... nein, nachdenken ja ... das gilt auch für Politiker von der Gemeinde- bis hin zum Bundestags-Ebene! Meine Meinung!

Gruß Pit

 

bearbeitet von pit-photography
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